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Adelschlag (bairisch Olschlou) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nassenfels.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Verwaltungs­gemeinschaft: Nassenfels
Höhe: 435 m ü. NHN
Fläche: 51,95 km2
Einwohner: 3019 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85111
Vorwahl: 08424
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 111
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstr. 9
85128 Nassenfels
Website: www.adelschlag.de
Bürgermeister: Andreas Birzer, Erster Bürgermeister (CSU)
Lage der Gemeinde Adelschlag im Landkreis Eichstätt
Karte
Karte

Geografie


Adelschlag liegt in der Planungsregion Ingolstadt südlich des Altmühltales auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal. Die Fläche betrug am Stichtag 1. Januar 1999 51,98 km².

Die Gemeinde hat 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Adelschlag, Möckenlohe, Ochsenfeld und Pietenfeld. Prielhof wurde 1186 als „Brule“ (nach ahd. bruil = Sumpfwiese) erstmals urkundlich erwähnt.


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Ortsplan Adelschlag von 1813
Ortsplan Adelschlag von 1813

Im Jahre 893 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Adeloltesloh in der „Vita S. Walburgis“ des Eichstätter Domklerikers Wolfhard von Herrieden. Der Name ist zusammengesetzt aus dem althochdeutschen lōh für Hain und dem Personennamen Adelolt. Im 12. Jahrhundert erfolgten Erwähnungen als Adelesloch und Adalsloch, im 14. Jahrhundert als Adelsloh. Seit 1544 überwiegt die Bezeichnung Adelschlag. Das Kirchdorf – 1313 war das Patronatsrecht von Fürstbischof Philipp von Rathsamhausen dem Augustinerchorherrenstift Rebdorf übergeben worden – war ein Amt des Hochstiftes Eichstätt, das seit 1500 im Fränkischen Reichskreis lag.

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens 14 Frauen und vier Männer aus Pietenfeld, Landershofen, Adelschlag und Möckenlohe wegen Hexerei angeklagt und zum Tode verurteilt. Zwei der Hinrichtungen fanden 1603 statt, 14 in den beiden Jahren 1617 und 1618 sowie 1622 und 1627 jeweils eine.

Im Jahre 1803 wurde Adelschlag zugunsten des Erzherzogs Ferdinand von Toskana säkularisiert. Seit dem Frieden von Pressburg 1805 gehört der Ort zu Bayern bzw. gehörte 1817 bis 1833 zum Fürstentum Eichstätt der Herzöge von Leuchtenberg. Zu dieser Zeit (1821) hatte der Ort Adelschlag 210 Einwohner. Bei der Volkszählung 1861 hatte der Ort Adelschlag 245 Einwohner und 74 Gebäude sowie Wittenfeld 20 Einwohner und 5 Gebäude.[4]


Eingemeindungen


Mit der Gebietsreform erfolgte am 1. April 1971 die Zusammenlegung von Adelschlag, Möckenlohe und Ochsenfeld zur Einheitsgemeinde mit Gemeindesitz in Adelschlag.[5] Pietenfeld kam am 1. Mai 1978 hinzu.[6]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2340 auf 3006 um 666 Einwohner bzw. um 28,5 %.

Ort Adelschlag und Gemeinde bis 1970

Jahr180018211840[7]1861[4]1885[8]1900[9]1925[10]1950[11]1961[12]1970[13]1987[14]20062015
Einwohner Gemeinde Adelschlag256265338337426599516503
Einwohner Ort Adelschlag200210245324317395567509494508630660

Gebiet der heutigen Gemeinde Adelschlag

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020[15]
Einwohner2010205122802460255326042752278429483051

Einwohneraufteilung (Stand 30. November 2020):[15]

Einwohner
Adelschlag679
Möckenlohe654
Ochsenfeld748
Pietenfeld970

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 14 Mitgliedern:

Die Wahlbeteiligung war 73,72 %. (Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)


Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Andreas Birzer (CSU). Dieser wurde am 15. März 2020 bei einem Mitbewerber mit 80,42 % der Stimmen im Amt bestätigt.


Wappen


Blasonierung: „In Gold ein durchgehendes, eingebogenes rotes Tatzenkreuz, beseitet von vier roten Blüten, belegt mit einem roten Schild, darin die silberne Krümme eines Bischofsstabes.“[16]

Wappenführung seit 1984


Bau- und Bodendenkmäler in Adelschlag


Katholische Filialkirche St. Andreas in Adelschlag; Ansicht von Osten
Katholische Filialkirche St. Andreas in Adelschlag; Ansicht von Osten

Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 975.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 52.000 €. Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft vier, im produzierenden Gewerbe 69 und im Bereich Handel und Verkehr 17 Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 22 Personen am Arbeitsort beschäftigt, wobei die Arbeitslosenquote bei 23 % lag. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 883. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 79 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2500 ha. Davon waren 2144 ha Ackerfläche und 352 ha Dauergrünfläche.


Bildung


Es gibt eine Kindertagesstätte und eine allgemeinbildend Schule. In der Grundschule Adelschlag wurden 2018/2019 insgesamt 106 Schüler von sieben hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet.[17]


Sonstiges



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Adelschlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Adelschlag in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. September 2019.
  3. Gemeinde Adelschlag, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1008, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 599.
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1105 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1169 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1207 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 765 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 17 (Digitalisat Summe Kd Adelschlag (494) + E Wittenfeld (9) = 503).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 80 (Digitalisat).
  15. Zahlen und Fakten. Gemeinde Adelschlag, 30. November 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020 (Die Aufteilung erfolgte vermutlich entsprechend den Gemarkungen innerhalb der Gemeinde, nicht entsprechend den Gemeindeteilen).
  16. Eintrag zum Wappen von Adelschlag in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  17. Grundschule Adelschlag in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 9. Mai 2020.

На других языках


- [de] Adelschlag

[en] Adelschlag

Adelschlag is a municipality in the district of Eichstätt in Bavaria in Germany.

[ru] Адельшлаг

Адельшлаг (нем. Adelschlag) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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