Denkingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.1088888888898.7386111111111687 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Tuttlingen | |
Höhe: | 687 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,03 km2 | |
Einwohner: | 2836 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 189 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 78588, 78554 | |
Vorwahl: | 07424 | |
Kfz-Kennzeichen: | TUT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 010 | |
LOCODE: | DE 77Z | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 46 78588 Denkingen | |
Website: | www.denkingen.de | |
Bürgermeister: | Rudolf Wuhrer | |
Lage der Gemeinde Denkingen im Landkreis Tuttlingen | ||
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Denkingen liegt auf einer Geländestufe zwischen Großem Heuberg und Baar am Fuße des Klippenecks. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 610 m ü. NN im Primtal bis zum 1002 Meter hohen Hummelsberg.
Die Gemeinde grenzt im Norden an Gosheim, im Osten an Böttingen, im Süden an die Stadt Spaichingen und im Westen an Aldingen und Frittlingen.
Zur Gemeinde Denkingen gehören das Dorf Denkingen und die Häuser Erlenmühle und Klippeneck. Im Gemeindegebiet liegen die abgegangenen Ortschaften Berghof, Hinterhausen, Ipspoche, Niederhofen und Riedheim.[2]
In Denkingen liegt das Naturschutzgebiet Klippeneck und das Landschaftsschutzgebiet Albtrauf zwischen Balgheim und Gosheim mit Dreifaltigkeitsberg, Klippeneck und Lemberg.
Denkingen hat zudem Anteil an den FFH-Gebieten Prim-Albvorland und Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Denkingen zum Naturpark Obere Donau.[3]
Das relativ ebene Gelände zwischen dem Primtal und dem Steilabfall der Schwäbischen Alb war schon früh bewohnt. Römer und Alemannen siedelten hier, wie Bodenfunde und Grabstätten belegen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Denkingen am 10. Oktober 818 in einer Schenkungsurkunde eines gewissen Theotmar von Grundstücken im Dorf Thanchinga zu seiner und seiner Gattin Seelenheil an das Kloster St. Gallen. Verschiedene geistliche und weltliche Herrschaften hatten Besitz am Ort. 1381 kam das Dorf zu Vorderösterreich und blieb dort, bis es 1805 an Württemberg fiel.
Während des Dreißigjährigen Kriegs brannten Soldaten den Ort fast vollständig ab, bei dem die Weiler Hinterhausen und Rietheim verloren gingen. 1743 entstand auf Grund langer Streitigkeiten zwischen den Bürgern und dem Pfarrer Stockhl ein Aufruhr in der Gemeinde, auf den der Narrentyp Pfarrbachweib zurückgeht.
Das 1806 gegründete Königreich Württemberg ordnete den Ort dem Oberamt Spaichingen zu. 1889 schloss man den Ort an das Wasserleitungsnetz an. Durch eine Brandkatastrophe im Spätsommer 1892 wurde fast die komplette Hintere Gasse zerstört. Von 1928 bis zum 23. September 1968 war Denkingen durch die Heubergbahn ans Eisenbahnnetz geschlossen.
Bei der Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte der Ort 1938 zum Landkreis Tuttlingen. Während des Zweiten Weltkriegs blieb Denkingen von Kriegsschäden verschont, wurde aber am 21. April 1945 von französischen Truppen eingenommen. 1945 wurde Denkingen Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Durch den Zuzug von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen wuchs der evangelische Bevölkerungsanteil nach 1948 um 25 Prozent an. 1861 hatte der Ort nur zwei evangelische Einwohner. 1972 bildete Denkingen mit Spaichingen und den umliegenden Gemeinden eine Verwaltungsgemeinschaft. In den Tagen vom 23. und 24. Juni 1975 hatte der Ort mit schweren Hochwasserschäden zu kämpfen.[4]
Der Gemeinderat der Gemeinde Denkingen besteht aus zwölf Mitgliedern. Parteien sind im Denkinger Gemeinderat nicht vertreten. Seit 1983 ist Rudolf Wuhrer Bürgermeister der Gemeinde. Die Gemeinde ist Mitglied der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Spaichingen.
Rudolf Wuhrer wurde bei der Bürgermeisterwahl am 28. Juni 2015 mit 52,5 % der Stimmen wiedergewählt, seine Herausforderin Manuela Raichle erreichte 47,4 %. Nach einer Wahlanfechtung ordnete das Landratsamt Tuttlingen eine Wiederholung der Wahl an, da Mitglieder des Wahlausschusses entgegen der gebotenen Unparteilichkeit Wahlkampf für den Amtsinhaber gemacht hatten.[5] Bei der Wiederholungswahl am 6. Dezember 2015 konnte sich Wuhrer mit 53,6 % der Stimmen gegen Raichle (46,2 %) durchsetzen.[6]
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Blasonierung: „Von Schwarz, Gold (Gelb), darin ein schwarzes Tatzenkreuz und Rot zweimal schräglinks geteilt.“ |
Wappenbegründung: Das zuerst 1930 verliehene Wappen ist abgeleitet von einem Amtsstempel, der das Tatzenkreuz zeigte. Der Wappenentwurf war mit der Archivdirektion Stuttgart vereinbart worden. Er vereint die württembergischen mit den badischen Farben. |
![]() | 00Banner: „Das Banner ist rot-gelb längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“ |
![]() | 00Hissflagge: „Die Flagge ist rot-gelb quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“ |
Denkingen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Kirschau in der Oberlausitz in Sachsen.
Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.
Denkingen lag bis 1966 an der inzwischen abgebauten Heubergbahn. Heute verkehrt die Buslinie 220 (Aldingen – Schömberg (Zollernalbkreis))[8], in Aldingen besteht Ringzug-Anschluss in Richtung Rottweil und Tuttlingen. Denkingen ist über die Landesstraße 433 aus Richtung Aldingen / Spaichingen bzw. Wehingen / Albstadt und über die Kreisstraße 5907 aus Richtung Frittlingen / Rottweil zu erreichen.
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