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Buchheim ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Gemeindeverwal­tungsverband: Donau-Heuberg
Höhe: 793 m ü. NHN
Fläche: 18,3 km2
Einwohner: 702 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 88637, 78567
Vorwahl: 07777
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 008
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 4
88637 Buchheim
Website: www.gemeindebuchheim.de
Bürgermeisterin: Claudette Kölzow
Lage der Gemeinde Buchheim im Landkreis Tuttlingen
KarteBuchheim
Karte
Ostansicht von Buchheim mit Pfarrkirche St. Stephanus (rechts) und „Buchheimer Hans“
Ostansicht von Buchheim mit Pfarrkirche St. Stephanus (rechts) und „Buchheimer Hans“

Geographie



Lage und Geologie


Buchheim liegt in etwa 800 Meter Höhe auf der Hegaualb. Dieser südwestliche Teil der Schwäbischen Alb befindet sich schon südlich der Donau, entspricht aber geologisch dem Großen Heuberg in Norden. Dazwischen – bei Fridingen und Buchheim – verläuft der Donaudurchbruch durch die Schwäbische Alb. Das gesamte Gebiet gehört zum Naturpark Obere Donau.

An der Donau besitzt die Gemeinde ein Fischwasserrecht.[2]


Nachbargemeinden


Die Gemeinde grenzt im Norden an Beuron und im Osten an Leibertingen, beide im Landkreis Sigmaringen, im Süden an Neuhausen ob Eck und im Westen an Fridingen an der Donau.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Buchheim gehören das Dorf Buchheim, die Höfe Gründelbuch (Schäferhof), Hilbenhof, Scheuerlehof und Vorderer Jakobenhof und die Häuser Kiesgruben. Im Gemeindegebiet liegen die Burgruine Kallenberg und die Wüstung Ozenswilare.[3]


Schutzgebiete


Buchheim hat Anteil am Naturschutzgebiete Stiegelesfels-Oberes Donautal und am Landschaftsschutzgebiet Donautal mit Bära- und Lippachtal.

Buchheim hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Buchheim zum Naturpark Obere Donau.[4]


Geschichte


Burgruine Kallenberg
Burgruine Kallenberg

Vorgeschichte, Mittelalter und frühe Neuzeit


Ausgrabungsreste aus der Steinzeit sind Zeugnis einer ersten Besiedlung aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit.[5]

Der Ort Buchheim wurde im Jahre 861 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen als Puachheim erstmals erwähnt.[6]

Verschiedene geistliche und weltliche Herrschaften hatten Besitz am Ort. Gleich mit drei verschiedenen früheren staatlichen Zuständigkeiten hat man es in Buchheim zu tun. Noch bis ins letzte Jahrhundert gab es dort drei Gemarkungen, nämlich Buchheim, Gründelbuch und Kallenberg.

Der Ort Buchheim selbst gehörte seit 1409 zu der den Freiherrn von Enzberg gehörenden Herrschaft Mühlheim-Bronnen, die auch die niedere Gerichtsbarkeit innehatten. Die Hochgerichtsbarkeit teilten sich die Grafschaften Sigmaringen und Nellenburg. Großes Elend brachte der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) mit sich, bei dem Anfang Juni 1677 das ganze Dorf und der Turm mit Pfarrkirche von durchziehenden sächsischen Truppen angezündet wurden.[6][7] Der Frondienst versahen die Buchheimer Bürger für die Herren von Enzberg; dieser wurde durch ein Gesetz abgeschafft. Sie mussten 300 Hektar Gemeindewald und 150 Hektar Allmendfeld von den Herren von Enzberg für das Zwanzigfache zurück kaufen.[6] Bei der Säkularisation 1805 erfolgte zunächst der Übergang an Württemberg.

Von der einst ebenfalls eigenständigen Gemarkung der früheren Herrschaft Kallenberg sind die Burgruine gleichen Namens und der Scheuerlehof an der Donau noch als einzige Bauwerke erhalten. 1772 kam die Herrschaft Kallenberg als habsburgisches Lehen der Grafschaft Hohenberg an die Freiherren von Ulm-Erbach, wurde 1806 ebenfalls vorübergehend dem Königreich Württemberg angegliedert und kam 1810 an Baden.


Seit der Zugehörigkeit zu Baden


Auch Buchheim gelangte 1810 an das Großherzogtum Baden und wurde dem Amtsbezirk Meßkirch zugeordnet. Im Jahr 1900 begann man den Aufbau eines Leitungsnetzes für die Wasserversorgung[6].

Gründelbuch mit Jakobenhof, Hilbenhof und Schäferhof war salemischer Besitz und stand als sogenannte „Nebengemeinde“ unter Verwaltung des salemischen Obervogteiamtes Münchhöf. Auch nach dem Übergang an Baden war Gründelbuch noch ein Teil der Gemeinde Münchhöf, ehe es dann erst im Jahre 1925 endgültig zu Buchheim kam.

Erst 1924 wurde die Gemarkung Kallenberg mit der von Buchheim zusammengelegt. Zur einstigen Herrschaft Kallenberg hatten früher auch die Orte Nusplingen, Obernheim, Dormettingen, Erlaheim und Bronnhaupten gehört, die 1806 alle württembergisch wurden.

Das Amt Meßkirch wurde 1936 aufgelöst und seine Gemeinden dem Oberamt Stockach angegliedert. Daraus entstand 1939 der Landkreis Stockach. Im Jahre 1945 wurde die Gemeinde Teil der Französischen Besatzungszone und lag somit im südlichen Nachkriegsland Baden, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Bei der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst; die Gemeinde Buchheim wurde mit Wirkung zum 1. Januar 1973 dem Landkreis Tuttlingen zugeordnet.


Politik



Verwaltungsverband


Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbandes Donau-Heuberg mit Sitz in Fridingen an der Donau.


Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[8] Die Wahlbeteiligung betrug 71,7 % (2009: 73,4 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / ListeStimmenanteilSitzeErgebnis 2009
Freie Wähler55,0 %450,9 %, 4 Sitze
CDU45,0 %449,1 %, 4 Sitze

Bürgermeister


Dorfvorsteher wurden bis zum Jahr 1832 Dorfvogt, anschließend Bürgermeister genannt.[9]


Wappen


Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden einen von einer roten Mauer umgebenen roten Turm.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.


Bauwerke


Buchheimer Hans
Buchheimer Hans
Pfarrkirche St. Stephanus
Pfarrkirche St. Stephanus

Naturdenkmäler



Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


In Buchheim befindet sich ein Kindergarten mit zwei Gruppen und eine Grundschule mit vier Klassen.[17]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Xaver Knittel (xk): Herrliche Aussicht auf Wiesen, äcker und einen weiten Horizont. In: In Buchheim gibt es viel Gemeinsinn und Familienzusammenhalt. In: Südkurier-Serie „Daheim auf dem Heuberg und im Donautal“. In: Südkurier vom 23. November 2011
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 647–648
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Ausstellungs-Besuch wird zur Zeitreise. In: Südkurier vom 16. Juni 2011
  6. Xaver Knittel (xk): „Können auf Vorfahren stolz sein“. In: Südkurier vom 5. Januar 2011
  7. Turm ist Denkmal des Monats. In: Südkurier vom 2. Oktober 2010
  8. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Max Kotterer, Walther Lang, Kurt-Erich Maier: Buchheim: Beiträge zur Geschichte der Heuberggemeinde Buchheim. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Buchheim, 1978. Verlagsdruckerei J.F. Bofinger KG, Tuttlingen 1978.
  10. http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/buchheim/Hans-Peter-Fritz-Nach-40-Jahren-als-Buergermeister-ist-Schluss;art372555,9166272
  11. Nach anderer Angabe um das Jahr 1000, vgl. Xaver Knittel (xk): „Können auf Vorfahren stolz sein“. In: Südkurier vom 5. Januar 2011
  12. Turm ‚Buchheimer Hans‘ - Höhenangabengabe laut Bauzeichnung auf www.bauforschung-bw.de
  13. Heimatverein Buchheim: Buchheimer Hans, Orientierungstafel im Turm, 1983
  14. Sandra Häusler: Pilger-Quiz: Wie gut kennen Sie die Region um Meßkirch und Beuron?. In: Südkurier vom 13. Mai 2015
  15. Xaver Knittel (xk): Der Hüter einer 103-jährigen Gasthaustradition im Ort. In: In Buchheim gibt es viel Gemeinsinn und Familienzusammenhalt. In: Südkurier-Serie „Daheim auf dem Heuberg und im Donautal“. In: Südkurier vom 23. November 2011
  16. Alfred Th. Heim: Von Wasserfürsten, Schilpen und Hornasen. In: Südkurier vom 13. Juni 2003
  17. Xaver Knittel (xk): In Buchheim gibt es viel Gemeinsinn und Familienzusammenhalt. In: Südkurier-Serie „Daheim auf dem Heuberg und im Donautal“. In: Südkurier vom 23. November 2011


Commons: Buchheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Buchheim (Landkreis Tuttlingen)

[en] Buchheim

Buchheim is a municipality in the district of Tuttlingen in Baden-Württemberg in Germany.

[es] Buchheim (distrito de Tuttlingen)

Buchheim es un municipio alemán situado en el distrito de Tuttlingen, en el estado federado de Baden-Wurtemberg. Tiene una población estimada, a fines de 2020, de 702 habitantes.[1]

[ru] Буххайм

Буххайм (нем. Buchheim) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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