Lage der Ortsgemeinde Bickendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Bickendorf, NimstalbrückeBickendorf, Jean Bertels 1597
Geographie
Die Ortsgemeinde Bickendorf liegt im Nimstal circa acht Kilometer nördlich der Kreisstadt Bitburg. Die Gemarkung umfasst 549 ha. Der nächstgrößere Ort ist Rittersdorf, die nächste Stadt ist Bitburg.
Der Ortsname geht auf die Zeit der fränkischen Landnahme ab dem 8. Jahrhundert zurück. Erstmalige Erwähnung fand „Bickendorf“ im Jahre 832 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Echternach. Seit dem 13. Jahrhundert, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, stand der Ort in luxemburgischer Herrschaft.
Alte Poststation
Spätestens seit dem 16. Oktober 1596 bestand in Bickendorf eine Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel über Arzfeld, Binsfeld und Lieser nach Rheinhausen, Augsburg, Innsbruck und Italien, belegt durch die vom Posthalter Joutz unterschriebene Postordnung.[3][4] Diese Poststation wurde jedoch bereits 1680/81 infolge der massiven Kursverlagerungen unter Einbeziehung der Städte Luxemburg und Trier aufgehoben.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bickendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
Der Gemeinderat in Bickendorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
Dietmar Tures wurde am 24.Juni 2019 Ortsbürgermeister von Bickendorf.[8] Bei der letzten Kommunalwahl am 26.Mai 2019 war er mit 66,55Prozent der Stimmen direkt gewählt worden.[9]
Der Vorgänger von Tures, Arnold Berg, hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[10]
Wappen
Wappen der Ortsgemeinde Bickendorf
Blasonierung: „Unter blauem, von vierfachem Zinnenschnitt geteilten Schildhaupt in Gold ein rotbewehrter und -gezungter, roter, abgerissener Löwenkopf“[11]
Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt im Wappen symbolisiert das von der Familie Du Sartz de Vigneul im 18. Jahrhundert erbaute Herrenhaus, die sog. Burg, ebenso beziehen sich die Farben Gold und Blau auf das Wappen der Familie während der rote Löwenkopf auf die Enscheringer Herren hinweist.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Burgstraße 4, Gutshaus (18. Jh.)Gutshaus mit sehenswertem Garten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
Pfarrkirche St. Martin mit barockem Altar
Nimsbrücke von 1920 aus rotem Sandstein
Heimatmuseum Von Freher
Wegekreuze, darunter zwei von 1623 und 1626, ergänzen die denkmalwerte Bausubstanz
Der Ortskern Burgstraße ist als Denkmalzone ausgewiesen.
Kriegerdenkmal auf dem Friedhofsgelände
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bickendorf
St. Martin, Altarwand (1738)Durch Bickendorf verläuft auch der Nimstal-Radweg
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest.
Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[13][14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort verfügt über eine Kindertagesstätte, eine Grundschule mit einer Gemeinde- und Turnhalle und einem Bolzplatz, eine kath. Pfarrkirche (St.Martin), zwei Spielplätze, einen Dorfplatz, eine Grillhütte und eine Kapelle.
Bickendorf hat mehrmals am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erfolgreich teilgenommen.
Eine Bushaltestelle wird mehrmals täglich von Bussen der RMV angefahren. Der nächste Bahnhof ist Bitburg-Erdorf an der Eifelstrecke Köln–Trier.
Persönlichkeiten
Christoph von Veyder (1620/1640–1697), Herr zu Bickendorf, erwirbt 1680 die Burg Rittersdorf[15]
Alexander du Sartz de Vigneulles (1682–1758) heiratet 1707 Anna Maria von Veyder, Tochter von Christoph von Veyder, und wird Herr zu Bickendorf.[16]
Karl Ernst Schrod (1841–1914), Weihbischof von Trier, geboren in Bickendorf
Johannes Fuchs (1874–1956), Verwaltungsjurist und Politiker (Zentrum), Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz, Reichsminister
Literatur
Ernst Wackenroder (Bearb.):Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (=Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S.37–38 (315S., Mit 12 Tafeln und 227 Abb. im Text. Nachdruck der Ausgabe Schwann, Düsseldorf 1927).
Hermann-Josef Becker: Der Postkurs Brüssel – Innsbruck im Eifel-, Mosel und Hunsrück-Raum. In: Postgeschichtliche Blätter der Oberpostdirektion Saarbrücken. Mitteilungen der Bezirksgruppe Saarbrücken der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V. Saarbrücken 1962/1, ISSN0343-0561, S. 14.
Ernst-Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte. In: Archiv für deutsche Postgeschichte. 1/1990, S. 28.
Leon Bodé: Die Verlegung des italienisch-niederländischen Postkurses im Hunsrück, Eifel- und Ardennenraum. In: Archiv für deutsche Postgeschichte (AfdPg). 1/1994, S. 8–19.
Funken, Rosen und verspäteter Karneval.Die fünf Fastensonntage und ihre Bedeutung.In:katholisch.de.6.Januar 2015,abgerufen am 10.August 2017(zum 1. Fastensonntag als Hüttensonntag in der Eifel).
Schloss Malberg.In:Welt der Wappen Peter.Bernhard,abgerufen am 3.Juli 2019(private Website).
Guido Müller:Von Lothringen über die Saar bis in die Eifel. Geschichte der Familie Dussart/Dussartz de Vigneulles. In: Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. (Hrsg.): Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft. Nr.2, 1993, ISSN1437-0905, S.43–50.
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