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Neukölln ist der achte Verwaltungsbezirk von Berlin.[1] Am 31. Dezember 2021 hatte er 327.100 Einwohner, die aus 160 Nationen stammen.[2] Der Bezirk zählt zu den am dichtesten besiedelten Innenstadtgebieten in Deutschland.

Der Bezirk Neukölln wurde 1920 durch Eingemeindung im Zuge des Groß-Berlin-Gesetzes geschaffen und nach der damaligen Stadt Neukölln, dem heutigen Ortsteil Berlin-Neukölln, benannt. Zwischen 1945 und 1990 war der Bezirk Teil West-Berlins und lag im amerikanischen Sektor.

Insbesondere der Norden des Bezirks ist seit etwa 2010 für sein studentisch geprägtes Szeneleben und seine internationale Hipsterkultur bekannt.[3]


Geographie


Neukölln liegt im südlichen Bereich der Bundeshauptstadt Berlin zwischen den Bezirken Tempelhof-Schöneberg im Westen und Treptow-Köpenick im Osten sowie Friedrichshain-Kreuzberg im Norden. Im Süden grenzt Neukölln an das Land Brandenburg.


Siedlungsstruktur


Der Bezirk zeigt unterschiedliche bauliche Strukturen, im Norden innerstädtisch hochverdichtet, im Süden eher vorstädtisch aufgelockert, teils sogar ländlich wirkend: Der Ortsteil Neukölln (auch Nord-Neukölln oder Neukölln 44 – nach der ehemaligen Postleitzahl 1000 Berlin 44 – genannt) ist im Norden des Bezirks (zwischen Ringbahn und Hermannplatz) überwiegend vom Altbaubestand der Gründerzeit geprägt, der aus typischen Berliner Mietskasernen mit begrünten Hinterhöfen besteht. Südlich der Ringbahn dominieren Einfamilienhausgebiete, vorstädtischer Siedlungsbau und Großsiedlungen mit vielen Hochhäusern das Gesicht des Bezirks.

Haus in der Hufeisensiedlung
Haus in der Hufeisensiedlung

In diesen uneinheitlichen Strukturen eingebettet haben sich die alten Dorfkerne von Rixdorf mit dem Böhmischen Dorf, Britz mit dem Gutshof und Schloss und Buckow mit der ältesten Feldsteinkirche Berlins erhalten.

Das bekannteste Beispiel für einen sozial motivierten Siedlungsbau/Reformwohnungsbau im Neukölln der 1920er und 1930er Jahre findet sich in Britz. Die Großsiedlung Fritz-Reuter-Stadt wurde geprägt von den Architekten Bruno Taut und Martin Wagner einerseits und von Paul Engelmann und Emil Fangmeyer im anderen Teil der Siedlung. Die beiden Teile bestehen jeweils aus etwa 1000 Wohnungen. In der Randbebauung und im Hufeisen sind dies Mehrfamilienhäuser, ansonsten Einfamilienhäuser mit Nutzgärten. Ein Teil der Großsiedlung, die Hufeisensiedlung im engeren Sinn, ist seit 2008 UNESCO-Welterbe.

Darüber hinaus befindet sich im Süden ein bekanntes Beispiel einer Großsiedlung der Nachkriegszeit: die Gropiusstadt. Sie ist – neben dem Märkischen Viertel – eine der beiden größten Großsiedlungen des ehemaligen West-Berlins. Zunächst Großsiedlung Berlin-Buckow-Rudow genannt, wurde ihr 1972 der Name des Bauhausgründers Walter Gropius verliehen. 1976 wurde die Gropiusstadt fertiggestellt und 2002 als eigener Ortsteil abgetrennt. Abweichend vom Hochhaus-Konzept der „Urbanität durch Dichte“ und „autogerechten Stadt“ wie in der Gropiusstadt wurde in den 1970er und 1980er Jahren die High-Deck-Siedlung für rund 6000 Bewohner errichtet. Das ursprünglich als innovativ beurteilte städtebauliche Konzept einer funktionalen Trennung von Fußgängern und Autoverkehr mit hochgelagerten, begrünten Wegen (den namensgebenden „High-Decks“) erwies sich allerdings schnell als gescheitert.


Ortsteile


Saal im Heimathafen Neukölln
Saal im Heimathafen Neukölln
Wohnanlage in der Böhmischen Straße
Wohnanlage in der Böhmischen Straße
Neuköllner Ortsteil Gropiusstadt
Neuköllner Ortsteil Gropiusstadt
Ortsteile und
Ortslagen
Fläche
(km²)
Ein­wohner[4]
31. Dezember 2021
Ein­wohner
pro km²
Lage
0801 Neukölln
  • Reuterkiez („Kreuzkölln“)
  • Rixdorf
  • Böhmisch-Rixdorf
11,71 163.852 13.992
Ortsteile des Bezirks NeuköllnBerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudow
Ortsteile des Bezirks Neukölln
0802 Britz 12,40 42.679 3.442
Ortsteile des Bezirks NeuköllnBerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudow
Ortsteile des Bezirks Neukölln
0803 Buckow 6,35 40.135 6.320
Ortsteile des Bezirks NeuköllnBerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudow
Ortsteile des Bezirks Neukölln
0804 Rudow 11,81 42.443 3.594
Ortsteile des Bezirks NeuköllnBerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudow
Ortsteile des Bezirks Neukölln
0805 Gropiusstadt 2,67 37.991 14.229
Ortsteile des Bezirks NeuköllnBerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudow
Ortsteile des Bezirks Neukölln

Parkanlagen


Schloss Britz
Rodeln in der Hasenheide


Siehe Liste der Naturdenkmale im Bezirk Neukölln


Straßen


Auf 632 Hektar Verkehrsfläche befinden sich 715 Straßen und Plätze.

Wie der gesamte Norden Neuköllns ist auch die Sonnenallee und ihre unmittelbaren Umgebung von Zuwanderung geprägt, sowohl von Menschen aus dem Ausland, als auch aus den übrigen Teilen Deutschlands, die wegen der vergleichsweise günstigen Mieten in diese Gegend ziehen.

Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich dort eine arabische Infrastruktur gebildet, bestehend aus Restaurants, Cafés und Einzelhandel für den täglichen Bedarf. Vor allem die Nebenstraßen sind durch Zuzug von Studenten, Kreativen und jungen Familien von Gentrifizierung betroffen.[5]

Die Schillerpromenade bildet den Mittelpunkt des sogenannten Schillerkiezes. Das Viertel wurde um 1900 als „Wohnquartier für Besserverdienende“ angelegt. Nachdem Neukölln – wie die meisten West-Berliner Ortsteile nahe dem innerstädtischen Mauerstreifen – stark an Beliebtheit eingebüßt hatte, kam es auch im Schillerkiez zum Wegzug der besser situierten Bevölkerung. Dieser Prozess wurde durch den zunehmenden Fluglärm des angrenzenden Flughafens Tempelhof zusätzlich verstärkt.

Seit Schließung des Flughafens erfreut sich auch der Schillerkiez wieder zunehmender Beliebtheit. Dies führte zu einem Anstieg der Mieten und infolgedessen auch hier zu einer Gentrifizierung.[6]

Amtsgericht Neukölln in der Karl-Marx-Straße
Amtsgericht Neukölln in der Karl-Marx-Straße

Plätze und Kieze


Eine Besonderheit im Norden Neuköllns ist der Richardplatz mit dem umliegenden Viertel Alt Rixdorf zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße. Der Platz ist die Keimzelle des ehemaligen Dorfes, aus dem Neukölln einst entstanden ist. Die umliegenden Straßen stellen somit die Altstadt des Ortsteils dar. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Viertel unversehrt und wurde anschließend von den Stadtplanern weitestgehend ignoriert, sodass der dörfliche Charakter erhalten blieb. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der alljährliche Weihnachtsmarkt auf dem Platz. Weitere nennenswerte Plätze sind:

Schillerpromenade Ecke Selchower Straße
Schillerpromenade Ecke Selchower Straße

Geschichte



Ländliche Entwicklung (1300–1920)


Neukölln hieß bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1360 Richardsdorp, später Ricksdorf (Rieksdorf) und schließlich Rixdorf. Der Ortskern befand sich am Richardplatz. Das Dorf gehörte anfangs dem Johanniterorden, die den Ort von den Tempelrittern übernahmen, die in Tempelhof ansässig waren. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz.

Die Magdalenenkirche wurde 1879 in Rixdorf eingeweiht.
Die Magdalenenkirche wurde 1879 in Rixdorf eingeweiht.

Im Jahr 1737 gestattete Friedrich Wilhelm I. die Ansiedlung böhmischer Exilanten in Rieksdorf, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben wurden. Diese Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeine bauten ihre eigene Kirche und siedelten in einem eigenen Bereich abseits des Dorfangers, entlang der heutigen Richardstraße, der 1797 als Böhmisch-Rixdorf eine eigene Verwaltung bekam.

Bei der Wiedervereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden 1873 hatte Rixdorf 8000 Einwohner. Ab 1899 bildete Rixdorf, bis dahin als größtes Dorf Preußens zum Kreis Teltow gehörig, einen eigenen Stadtkreis, dessen Bevölkerung von zunächst 80.000 Einwohnern bis 1910 auf über 237.000 Einwohner wuchs. Die Umbenennung des Ortes von Rixdorf zu Neukölln erfolgte 1912. Der Grund der Umbenennung durch die Behörden war der seinerzeit negative Gesamteindruck des Ortes: Rixdorf galt als Hochburg von „schlechten Sitten“.

Das Dorf Britz wurde erstmals 1305 urkundlich erwähnt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts griff die Verstädterung vom nördlichen Nachbarort Rixdorf auf Britz über, wodurch sich die Einwohnerzahl bis 1920 auf mehr als 13.000 erhöhte.

Das südlich von Britz gelegene Buckow wurde 1230 als Angerdorf gegründet und besaß seit 1913 eine Straßenbahnverbindung über Britz und Neukölln nach Berlin.

Das Straßendorf Rudow wurde erstmals 1373 erwähnt und behielt bis 1920 weitgehend seinen dörflichen Charakter.


Neukölln als Berliner Bezirk (seit 1920)


Mit dem 1. Oktober 1920 wurde die Stadt Neukölln nach Groß-Berlin eingemeindet. Zusammen mit den Gemeinden Britz, Buckow und Rudow bildete Neukölln als Namensgeber den 14. Verwaltungsbezirk. Am Ende des 20. Jahrhunderts sind die Geschehnisse um die Umbenennung Rixdorfs vergessen. Stattdessen gibt es vereinzelte Bestrebungen zur Rückbenennung des Ortsteils Neukölln in Rixdorf, zum einen als Abgrenzung zum größeren Bezirk Neukölln, zum anderen wegen der größeren Prägnanz des alten historischen Namens.

Von 1945 bis 1990 gehörte der Bezirk Neukölln zum Amerikanischen Sektor von Berlin. 1987 wurde der Bezirk mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet. Am 23. September 2008 erhielt der Bezirk den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.


Bevölkerung



Überblick


Am 31. Dezember 2021 zählte der Bezirk Neukölln 327.100 Einwohner auf einer Fläche von 44,9 Quadratkilometern.[7] Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 7.280 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Die Einwohnerzahlen ab 2001 (Stand jeweils 31. Dezember) basieren, abweichend von der Bevölkerungsfortschreibung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, auf Daten des Einwohnermelderegisters des Berliner Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten.[8][9]


Bevölkerungsstruktur


Die folgende Tabelle zeigt Angaben zur Struktur der Bevölkerung des Bezirks Neukölln am 31. Dezember 2021.[9]

Geschlecht Anzahl Anteil
männlich163.08649,9 %
weiblich164.01450,1 %
Insgesamt327.100100 %
 
 
Altersgruppen
unter 20058.69617,9 %
20 bis unter 40106.18232,5 %
40 bis unter 60086.79726,5 %
ab 60075.42523,1 %
Insgesamt327.100100 %
Herkunft Anzahl Anteil
Deutsche ohne Migrationshintergrund168.82751,6 %
Deutsche mit Migrationshintergrund071.40021,8 %
Ausländer086.87326,6 %
Insgesamt327.100100 %
 
Wohnlagen
einfache Wohnlagen bzw. ohne Angabe248.10275,8 %
mittlere Wohnlagen078.99824,2 %
gute Wohnlagen00000,0 %
Insgesamt327.100100 %
Religion Anzahl Anteil
evangelisch044.98713,8 %
römisch-katholisch027.18208,3 %
sonstige bzw. keine254.93177,9 %
Insgesamt327.100100 %

Das Durchschnittsalter im Bezirk lag am 31. Dezember 2021 bei 41,8 Jahren (Berliner Durchschnitt: 42,9 Jahre).


Soziales


Teile von Neukölln sind vom Berliner Senat seit 1999 als Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf ausgewiesen worden. Von den 17 Gebieten dieser Art in ganz Berlin lagen 2001 insgesamt neun in Neukölln: Reuterplatz, Rollbergsiedlung, High-Deck-Siedlung, Schillerpromenade, Richardplatz Süd, Gropiusstadt/Lipschitzallee, Flughafenstraße, Dammwegsiedlung/Weiße Siedlung und Körnerpark.[10] Hier wurde jeweils ein Quartiersmanagement zur integrativen Entwicklung des Wohnumfeldes eingerichtet. Im Jahr 2016 wurden für das Management der Quartiere rund 6,11 Millionen Euro ausgegeben.[11]

Auffällig sei die erhöhte Kriminalitätsrate in diesen Gebieten. Die Richterin Kirsten Heisig machte in ihrem Buch Das Ende der Geduld: Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter im Jahr 2010 auf die Probleme in Neukölln aufmerksam.[12][13] Der Integrationsbeauftragte des Abgeordnetenhauses ergänzte, die Kieze seien jedoch nicht nur wegen eines hohen Migrantenanteils, sondern wegen großer sozialer Probleme Brennpunkte. Diese ließen sich genau benennen: hohe Arbeitslosigkeit, schlechte Bildung, eine überdurchschnittliche Zahl jugendlicher Schulabbrecher.

Seit 2004 gibt es das erfolgreiche Integrationsinstrument Stadtteilmütter in Neukölln,[14] das zeitweise im Brunnenviertel im Ortsteil Wedding (Bezirk Mitte) Schule machte. Getragen wird das Projekt durch die Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirksamt Neukölln, dem JobCenter Neukölln und dem Diakonischen Werk Neukölln-Oberspree e. V.[15] Berlin wurde dafür mit dem Metropolis Award 2008 ausgezeichnet.[16]

Andererseits setzte im Norden Neuköllns seit etwa 2007 ein Prozess der Gentrifizierung (Stadtteil-Aufwertung) ein.[17][18] Das auch Kreuzkölln genannte Viertel, gilt seit 2012 als attraktive Wohngegend, das eine Vielzahl von Ateliers und gastronomischen Angeboten bietet.[19] Somit hat sich aus einem sozialen Brennpunkt zwischenzeitlich eine Gegend entwickelt, das eine höhere Durchmischung von Bewohnern unterschiedlicher sozialer Schichten aufweist.[20] Der hinzuziehende Bevölkerungsteil besteht vornehmlich aus Künstlern, Studenten, jungem Bürgertum und Hipstern.[21]


Gesundheit


Vivantes Klinikum Neukölln
Vivantes Klinikum Neukölln

Die im Bezirk durchgeführten Schuleingangsuntersuchungen im Jahr 2010 haben zu folgenden Ergebnissen geführt: Jedes sechste Kind in Neukölln ist übergewichtig, jedes fünfte Kind hat kariöse Zähne und wächst in einem Raucher-Haushalt auf. Zwei Drittel von ihnen sind in ihrer Entwicklung auffällig. Ein Viertel der Mädchen und Jungen haben bei Schuleintritt die fortlaufenden Untersuchungen zur Vorsorge nur unvollständig besucht. Neukölln war 2010 der Berliner Bezirk mit den meisten sprachlichen Entwicklungsauffälligkeiten und den geringsten Deutschkenntnissen.

Im Jahr 2010 hat der Bezirk eine kommunale integrierte Strategie der Gesundheitsförderung, die Neuköllner Präventionskette[22] ins Leben gerufen. Durch Vernetzung der bestehenden Institutionen und Angebote von Jugendhilfe, Bildung und Gesundheit sollen Lücken in der gesundheitlichen Entwicklung von Kindern geschlossen werden. Seit dem Gesundheitsbericht 2016 zeichnet sich eine Verbesserung der Lage ab.

Neukölln hatte im Zeitraum von 2014 bis 2016 die höchste Säuglingssterblichkeit aller Berliner Bezirke. Von 1000 Neugeborenen (von in Neukölln gemeldeten Müttern) überlebten im Schnitt 5,3 das erste Lebensjahr nicht, in ganz Berlin lag dieser Wert bei 3,1.[23] Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) führt Armut, schlechte Bildung und eine ungesunde Lebensweise während der Schwangerschaft als Gründe für das Phänomen an.[24] Rainer Rossi, Chefarzt der pädiatrischen Intensivstation im Vivantes Klinikum Neukölln, nennt soziale und kulturelle Unterschiede als Grund. Demnach würden Angebote zur Vorsorge und Betreuung oftmals nicht wahrgenommen. Probleme während der Schwangerschaft fielen daher zu spät auf.[23]


Religion



Wirtschaft



Geschäftszentren


Das Estrel ist Deutschlands umsatzstärkstes Hotel
Das Estrel ist Deutschlands umsatzstärkstes Hotel

Unternehmen


Das Hotel Estrel an der Sonnenallee ist mit 1125 Zimmern und einem Umsatz von 70,6 Millionen Euro im Jahr 2016 Deutschlands größtes und umsatzstärkstes Hotel.[25][26]

Die Biotronik SE & Co. KG hat ihren Unternehmenssitz in Berlin-Neukölln und ist ein Hersteller von medizintechnischen Produkten. Das Unternehmen unterhält Forschungsstätten in Europa, Nordamerika und Singapur und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 500 Million Euro (Stand: 2013).[27]


Infrastruktur


U-Bahnhof Hermannplatz
U-Bahnhof Hermannplatz

Individualverkehr


Die Autobahnen A 100 und A 113 verlaufen durch den Bezirk Neukölln. Gegenwärtig wird die A 100 in Richtung Treptow-Köpenick verlängert (Stand: 2017). Der Weiterbau auf Neuköllner Gebiet erfolgt im 16. Bauabschnitt, der entlang der Ringbahn verläuft, zwischen den Anschlussstellen Neukölln und Am Treptower Park.[28]

Die geplante Radschnellverbindung Y-Trasse soll durch den Bezirk verlaufen.


Öffentlicher Personennahverkehr


Durch den Bezirk Neukölln führen die S-Bahn-Linien S41, S42, S45, S46 und S47 sowie die U-Bahn-Linien U7 und U8.


Wasserwege für den Schiffsverkehr



Flugverkehr


Südlich von Neukölln, in der angrenzenden Brandenburger Gemeinde Schönefeld, liegt der Flughafen Berlin Brandenburg (Stand: 2020). Nur etwa zwei Kilometer Luftlinie trennen den Ortsteil Rudow von den BER-Terminals.


Politik



Bezirksverordnetenversammlung


Die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirks Neukölln am 26. September 2021 führte zu folgendem Ergebnis:

Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung Neukölln 2021[29]
Wahlbeteiligung: 64,7 %
 %
30
20
10
0
28,7
17,6
16,9
14,9
7,1
4,9
2,9
2,0
4,8
SPD
Grüne
CDU
Linke
AfD
FDP
Tiersch.
PARTEI
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−1,7
+2,7
+0,6
+2,7
−5,6
+0,7
+0,7
−0,5
−0,7
SPD
Grüne
CDU
Linke
AfD
FDP
Tiersch.
PARTEI
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln seit 2021
      
Insgesamt 55 Sitze
  • SPD: 18
  • Grüne: 11
  • CDU: 10
  • Linke: 9
  • AfD: 4
  • FDP: 3

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933

Jahr SPD USPD KPD DNVP DVP DDP1 Zen NSDAP
192127,923,813,812,19,54,52,7
192541,025,713,03,96,02,4
192935,131,711,54,44,52,704,0
193326,626,208,21,23,433,4
1 1933 DStP

1946–2011[30]

Jahr SPD SEW, PDS, Linke1 CDU FDP2 Bündnis 90/Die Grünen3
194656,418,217,607,9
194871,016,312,7
195053,422,118,4
195454,803,724,209,5
195860,802,730,102,9
196369,001,923,505,6
196764,402,626,804,9
197157,902,432,806,3
197547,701,939,606,0
197948,001,241,106,303,2
198141,845,904,206,8
198536,248,303,609,2
198939,335,702,210,4
199232,601,134,104,711,7
199527,302,045,001,814,1
199926,404,651,401,509,2
200135,505,936,108,208,7
200634,605,429,206,510,6
201142,804,820,401,213,5
201630,412,216,304,214,9
202128,714,916,904,917,6
1 1946–1958: SED, 1963–1979: SEW, 1992–2001: PDS, danach: Die Linke
2 bis 1948: LDP
3 bis 1989: AL

Bezirksbürgermeister


Der Bezirk Neukölln ist auf Landesebene im Rat der Bürgermeister vertreten.[31]


Bezirksamt


Rathaus Neukölln
Rathaus Neukölln

Mitglieder des Bezirksamts sind (Stand: 2021):[32]

Partei Funktion Geschäftsbereich
Martin Hikel SPD Bezirksbürgermeister Amt für Bürgerdienste und Facility Management
Jochen Biedermann Bündnis 90/Die Grünen stellvertretender
Bezirksbürgermeister
Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr
Falko Liecke CDU Bezirksstadtrat Soziales
Karin Korte SPD Bezirksstadträtin Bildung, Kultur und Sport
Mirjam Blumenthal SPD Bezirksstadträtin Jugend und Gesundheit
Sarah Nagel Die Linke Bezirksstadträtin Ordnung

Wappen


Das heutige Wappen geht auf den königlichen Erlass der Stadtgemeinde vom 29. Mai 1903 zurück. Es wurde am 12. April 1956 vom Senat von Berlin verliehen.

Blasonierung: Ein halbgespaltener und geteilter Schild, darin im ersten, schwarzen Felde ein silberner Abendmahlskelch, im zweiten, silbernen Felde ein auf den Flügeln mit goldenen Kleestengeln belegter goldenbewehrter roter Adler und im dritten, roten Felde ein silbernes achtspitziges Kreuz. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit einem kleinen Berliner Wappenschild belegt ist.[33]

Wappenbegründung: Das Wappen des Bezirks Neukölln wurde von der für den Bezirk namensgebenden Stadt Neukölln übernommen. Das Johanniterkreuz verweist dabei auf die Gründung durch den Johanniterorden, der brandenburgische rote Adler verweist auf die Gründungsherren der Mark Brandenburg, und der Hussitenkelch steht symbolisch für die böhmischen Kolonisten. Die Mauerkrone wurde dem Wappen dabei am 1. Januar 2001 im Rahmen der Bezirksreform als verbindendes Element aller Berliner Bezirke hinzugefügt.


Städtepartnerschaften


Der Bezirk Neukölln pflegt folgende Städtepartnerschaften:[34]

International

  • Belgien Anderlecht, Belgien, seit 17. Juni 1955
  • Frankreich Boulogne-Billancourt bei Paris, Frankreich, seit 17. Juni 1955
  • Niederlande Zaanstad bei Amsterdam, Niederlande, seit 17. Juni 1955
  • Vereinigtes Konigreich Hammersmith and Fulham (London), Großbritannien, seit 17. Juni 1955
  • Israel Bat Jam, Israel, seit 21. September 1978
  • Italien Marino, Italien, seit 4. Oktober 1980
  • Tschechien Ústí nad Orlicí, Tschechien, seit 6. November 1989 bzw. 24. November 1989
  • Russland Puschkin bei Sankt Petersburg, Russland, seit 3. Juni 1991
  • Tschechien Prag 5, Tschechien, seit 8. September 2005
  • Turkei Izmir-Çiğli, Türkei, seit 29. Oktober 2005

National

Sonstiges


Sicherheitsbehörden


Seitens der Landespolizei sind für den Bezirk Neukölln die Direktion 5 und Bereiche der Direktion 4 der Polizei Berlin zuständig. Für den Aufgabenbereich der Bundespolizei liegt die Zuständigkeit bei der Bundespolizeiinspektion Berlin-Ostbahnhof.

Bei der Berliner Feuerwehr wird Neukölln durch den Einsatzbereich 5 verantwortet.


Bildung


Albert-Schweitzer Gymnasium
Albert-Schweitzer Gymnasium

Schulen


(Auswahl)

Bibliothek



Kultur


Neuköllner Maientage, 2012
Neuköllner Maientage, 2012
Die Neuköllner Oper an der Karl-Marx-Straße
Die Neuköllner Oper an der Karl-Marx-Straße

Feste



Bauwerke



Kinos und Theater


Siehe auch: Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln


Neukölln in der Kunst


Plakat 48 Stunden Neukölln
Plakat 48 Stunden Neukölln

Festival

Das Festival 48 Stunden Neukölln ist ein spartenübergreifendes Kunstfestival für die freie Kunstszene Berlins. Sämtliche künstlerischen Genres von Performance, Malerei, Fotografie, Skulptur bis Installationen, Intervention, Tanz, Theater und Musik sind auf dem Festival vertreten.

Musik

Filme

Regisseur und Schauspieler der Dramaserie 4 Blocks
Regisseur und Schauspieler der Dramaserie 4 Blocks

Sport


Stadtbad Neukölln
Stadtbad Neukölln

Das Stadtbad Neukölln ist durch seine neoklassizistische Bauweise überregional bekannt. Der Saunabereich des Bades umfasst eine finnische Sauna, eine Kräutersauna, ein Marmordampfbad, ein Caldarium und ein Sanarium.

Der TuS Neukölln 1865 wurde 1865 gegründet und zählt zu ältesten Sportvereinen Berlins.

Die Tanzformation Dance Deluxe (TSV Rudow 1888 Berlin e. V.) ist mehrfacher Deutscher Meister, Europa- und Weltmeister im Cheer Dance.

Die SG Neukölln Berlin ist einer der größten und erfolgreichsten deutschen Vereine im Schwimmsport. Olympiasiegerin Britta Steffen wurde dort trainiert.

Die Boxabteilung der Neuköllner Sportfreunde zählt zu den erfolgreichsten in Deutschland. Ehrenmitglied der Sportfreunde ist der Weltergewicht-Europameister von 1996 Oktay Urkal.

Tasmania Berlin, ein Vorgängerverein des heutigen Tasmania Berlin, ist der bisher einzige Fußballverein aus Neukölln, dem es gelang in der Bundesliga zu spielen. Auch heutzutage ist Tasmania Berlin das Aushängeschild des Neuköllner Fußballs. Seit dem Aufstieg in der Saison 2018/2019 spielt der Verein in der fünftklassigen Oberliga Nordost. Der TSV Rudow, welcher seit Jahren in der sechstklassigen Berlin-Liga spielt, ist die zweite Kraft im Bezirk.

Die Turngemeinde in Berlin kurz TiB ist der älteste noch existierende Sportverein in Berlin. Von der Mitgliederzahl her ist der Verein der neuntgrößte, von ungefähr 2500 Vereinen in Berlin.


Siehe auch



Literatur




Commons: Neukölln (district of Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Neukölln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Nummerierung gemäß Bezirksschlüssel
  2. Neukölln in Zahlen, In: Berliner Morgenpost. 28. Januar 2015, abgerufen am 15. Januar 2020.
  3. 10 of the coolest neighbourhoods in Europe. In: The Guardian, abgerufen am 9. Februar 2020.
  4. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2021, Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 16. Juli 2022 (PDF-Datei) (Hilfe dazu).
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Sonnenallee: Die arabische Straße. In: FAZ.NET. 13. August 2016, abgerufen am 14. August 2016.
  6. Für einen erfolgreichen Start ins Studium. In: Online-Studienfachwahl-Assistenten (OSA). 24. November 2013, abgerufen am 14. August 2016.
  7. Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen vom 31. Dezember 2021 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 20. Juni 2022 () (Hilfe dazu).
  8. Melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung nach Bezirken 1991 bis 2019
  9. Statistischer Bericht A I 5-hj 2/21. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2021. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2022.
  10. Das Programm "Soziale Stadt" - Quartiersmanagement 1999-2008, Berlin.de, abgerufen am 24. Januar 2020.
  11. Diese Berliner Problemkieze bekommen eine Millionenförderung, Berliner Morgenpost, abgerufen am 24. Januar 2020.
  12. Angst ist ein schlechter Ratgeber. In: Der Spiegel. Nr. 29, 2010 (online).
  13. Herder, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-30204-6.
  14. Von Beruf Stadtteilmutter. In: Berliner Zeitung, 13. März 2009.
  15. Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, Neukölln vom 15. Januar 2009, abgerufen am 28. Juli 2009.
  16. Berlin mit dem Metropolis Award 2008 ausgezeichnet, Pressebox vom 4. September 2008, abgerufen am 28. Juli 2009.
  17. Aufwertung des Problemkiezes – Berlin-Neukölln im Wandel. In: n-tv.de, 15. September 2008.
  18. Andrej Holm: „Endstation Neukölln“ oder „neuer Trendkiez“? In: Berliner Mietergemeinschaft (Hrsg.): Mieterecho, Nr. 324, Oktober 2007, abgerufen am 26. Juni 2016.
  19. Willkommen in Prenzlkölln. In: Die Tageszeitung. 20. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010.
  20. Uta Keseling: So läuft ein Tag auf dem Planeten Sonnenallee. In: Berliner Morgenpost, 8. August 2010.
  21. Die unsichtbare Mauer. In: Spiegel Online, 21. August 2011.
  22. Beschreibung der Neuköllner Präventionskette auf der offiziellen Website berlin.de.
  23. Julius Betschka, Martin Nejezchleba: Mythos Verwandten-Ehe: Die toten Babys von Neukölln. 7. Oktober 2018 (morgenpost.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  24. Warum in Neukölln so viele Säuglinge sterben. (Nicht mehr online verfügbar.) 4. Mai 2018, archiviert vom Original am 8. Dezember 2018; abgerufen am 16. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  25. Gäste und Investoren fliegen auf deutsche Hotels. In: FAZ, 20. Mai 2016, S. 22.
  26. Berliner Zeitung - Estrel Hotel im Guinness Buch. Abgerufen am 2. Juli 2016.
  27. Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013
  28. Bund bezahlt die A 100. In: Berliner Zeitung. 28. November 2012.
  29. Ergebnisse. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  30. Berliner Wahlergebnisse - Historie - Ergebnistabelle. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  31. Rat der Bürgermeister – abgerufen am 18. Mai 2019
  32. Neues Bezirksamt in Neukölln gewählt. In: www.berlin.de/ba-neukoelln. Abgerufen am 6. November 2021.
  33. Hoheitszeichen von Berlin – Bezirkswappen
  34. Städtepartnerschaften mit dem Bezirk. Berlin.de, abgerufen am 1. Mai 2016.
  35. 52. Neuköllner Maientage, Berlin.de. 25. April 2015, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  36. Die Furries erobern Neukölln, In: Berliner Morgenpost. 21. August 2015, abgerufen am 15. Januar 2020.
  37. Chronik und Geschichte Neuköllns: In Rixdorf is’ Musike, Bezirksamt Neukölln, abgerufen am 18. Januar 2020.
  38. Berlin-Neukölln. Internet Movie Database, abgerufen am 4. April 2016 (englisch).
  39. Neukölln bekommt eigene Seifenoper. In: Berliner Zeitung, 24. Juni 2014

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- [de] Bezirk Neukölln

[en] Neukölln

Neukölln[2] (German: [nɔʏˈkœln] (listen)) is one of the twelve boroughs of Berlin. It is located in the southeastern part from the city centre towards Berlin Schönefeld Airport. It was part of the former American sector under the Four-Power occupation of the city. It features many Gründerzeit buildings and is characterized by having one of the highest percentage of immigrants in Berlin. In recent years an influx of students and creative types has led to gentrification.[3]



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