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Britz ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Neukölln.


Geschichte



14. bis 19. Jahrhundert


Britz wurde urkundlich erstmals im Jahr 1305 erwähnt.


Seit dem 20. Jahrhundert


Britz gehörte zum Kreis Teltow der preußischen Provinz Brandenburg. Bei der Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 kam der Ort mit 13.475 Einwohnern zum Berliner Bezirk Neukölln. Auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts entstand in der Zeit ab 1925 die Großsiedlung Britz (früher: Fritz-Reuter-Stadt), bestehend aus der Hufeisensiedlung und der Krugpfuhlsiedlung.

Während der NS-Diktatur waren Bewohner der Hufeisensiedlung und der Siedlung am Krugpfuhl in unterschiedlicher Form am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt. Die zahlreichen Stolpersteine zeugen aktuell davon. In der Zeit zwischen 1934 und 1938 gehörten aber auch der Organisator und „industrielle Massenmörder“ Adolf Eichmann und sein Freund Dieter Wisliceny zu den Bewohnern der Siedlung.[1]

In den 1960er Jahren entstand die Großwohnsiedlung Britz-Buckow-Rudow, die seit 2002 den eigenen Ortsteil Gropiusstadt bildet.


Bevölkerung


Jahr Einwohner
173400181
177200248
1801100267
1817100324
1840100573
1858101.068
189506.844
192514.551
Jahr Einwohner
200738.348
201038.761
201139.488
201240.166
201340.538
201441.355
201541.931
Jahr Einwohner
201641.981
201742.129
201842.846
201942.796
202042.846
202142.679
1 mit Buschkrug

Quelle ab 2007: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[2]


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Dorfkirche Britz
Dorfkirche Britz
Schloss Britz
Schloss Britz
Britzer Mühle
Britzer Mühle
Gutshof Britz
Gutshof Britz
Hufeisensiedlung
Hufeisensiedlung

In der Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Britz stehen die in der Denkmalliste des Landes Berlin eingetragenen Kulturdenkmale.


Bauwerke



Weitere Sehenswürdigkeiten



Brunnen, Denkmäler und Gedenksteine



Parks


„Kalenderplatz“ im Britzer Garten
„Kalenderplatz“ im Britzer Garten

Teiche und Wasserflächen


Die aufgeführten Pfuhle sind von unterschiedlich großen Frei- und Grünflächen umgeben.


Großsiedlung Britz


Nach den planerischen Vorarbeiten der Kommune Berlin im Winter 1924 / Frühjahr 1925 sollten auf dem Ackerland des ehemaligen Rittergutes Britz mit Hauszinssteuermitteln öffentlich geförderte Wohnungen erstellt werden. Die Fläche wurde an einer Nord-Süd-Achse (Fritz-Reuter-Allee) in zwei in sich geschlossene Siedlungen mit jeweils rund 1000 Wohneinheiten geteilt und die Reihenmietshäuser und die Randbebauungen im ersten Bauabschnitt 1925/1926 von zwei unterschiedlichen – erst 1924 neu gegründeten – Wohnungsbaugesellschaften hochgezogen:

Bei der nach knapp einem Jahr Bauzeit anstehenden Fertigstellung des ersten Bauabschnittes waren westlich der Nord-Süd-Achse das halbe Hufeisen, die „Rote Front“ und die Einfamilienhäuser im Hüsung und dem nördlich angrenzenden Gelände mit zusammen 500 Wohneinheiten zum 1. September 1926 bezugsfertig. Die östlich gelegene Krugpfuhl-Siedlung war da bereits nahezu fertig.

Über das Belegungsverfahren in der Hufeisensiedlung berichteten die Betroffenen ex post, dass die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft und/oder der SPD Grundbedingung für den Einzug gewesen sei. Eindeutig belegt ist, dass die Mieter der Großsiedlung Britz hauptsächlich aus Anhängern der SPD bestanden. Das Wahlergebnis vom November 1928 weist für die Großsiedlung 50 % der Stimmen für die SPD und 16 % für die KPD aus. (NSDAP 5 %).

Die Mieter der beiden Siedlungsteile schlossen sich unmittelbar nach ihrem Einzug im Herbst 1926 zu zwei getrennten Mietervertretungen zusammen:


Sendeanlage RIAS/Deutschlandradio


Höhendiagramm der Sendemasten der Lang- und Mittelwellensender von Deutschlandradio
Höhendiagramm der Sendemasten der Lang- und Mittelwellensender von Deutschlandradio

Im Jahr 1946 errichtete die US-amerikanische Militärverwaltung auf dem Areal einer ehemaligen Baumschule eine Sendeanlage für den neu gegründeten RIAS. Die Antenne war zwischen zwei 30 Meter hohen Holzmasten gespannt. 1947 wurde sie durch einen 60 Meter hohen gegen Erde isolierten abgespannten Gittermast ersetzt. Dieser wiederum wurde 1948 von zwei heute nicht mehr vorhandenen – gegen Erdung isolierten – abgespannten Stahlfachwerkmasten von zunächst je 100 Metern Höhe abgelöst.

In den Folgejahren wurden beide selbststrahlende Sendemasten auf Höhen von 160 Metern und 144 Metern aufgestockt und auch mit Sendeantennen für UKW versehen.[5] Sie wurden 2012 bzw. 2015 rückgebaut.

Ab 1949 wurde von Berlin-Britz aus auch auf Kurzwelle gesendet. Hierfür wurde eine in Ost-West-Richtung orientierte Dipolantenne auf dem Stationsgelände errichtet. Als zweite Kurzwellenantenne kam 1983 ein Ganzwellendipol hinzu.

Zur besseren Rundfunkversorgung der DDR mit dem 1. Programm des RIAS ging 1978 auf dem Stationsgelände eine Kreuzdipolantenne für die Mittelwellenfrequenz 990 kHz in Betrieb. Diese zirkular polarisierte Antenne strahlte steil in die Ionosphäre und ermöglichte so während der Nachtstunden einen guten Empfang dieses Programms in der gesamten DDR. Diese – an fünf 30,5 Meter hohen abgespannten Masten aufgehängte – Sendeantenne musste Ende 1995 aus Gründen der nicht bestehenden elektromagnetischen Umweltverträglichkeit stillgelegt werden. Bis zum 3. September 2013 wurde von hier das Deutschlandradio-Programm gesendet.


Britzer Baumblüte


Britzer Baumblüte 2016
Britzer Baumblüte 2016

Japanische Zierkirschen, die in Britz alljährlich blühen, sind der Anlass für das Baumblütenfest, mit dem seit 1953 in abgewandelter Form die Tradition des Rosenfestes fortgeführt wurde. Der Festplatz mit Schaustellergeschäften befindet sich auf der Parchimer Allee, nahe der Fulhamer Allee.


Verkehr



Öffentlicher Nahverkehr


Vier Stationen der U-Bahn-Linie U7 liegen im Ortsteil (Grenzallee, Blaschkoallee, Parchimer Allee und Britz-Süd).

Als wichtige Nord-Süd-Verbindung fungiert die Metrobuslinie M44, die den S-Bahnhof Hermannstraße anbindet. Als direkter Zubringer in die Innenstadt dient die Metrobuslinie M46. Weitere Buslinien ergänzen das Angebot.


Individualverkehr


Die wichtigsten Straßenzüge sind die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßenzüge Britzer Damm–Buckower Damm und Buschkrugallee sowie in West-Ost-Richtung der Straßenzug Gradestraße–Blaschkoallee–Späthstraße, der zur Anschlussstelle Späthstraße der Bundesautobahn 113 führt.


Bildung


Gedenkstein für Erich Mühsam
Gedenkstein für Erich Mühsam

Persönlichkeiten


Gedenktafel für Heinrich Vogeler
Gedenktafel für Heinrich Vogeler

Siehe auch



Literatur




Commons: Berlin-Britz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Neukölln. Heft 4 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Herausgegeben von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1990.
  2. Statistischer Bericht A I 5-hj 2/21. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2021. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2022, S. 25.
  3. Lothar Semmel, Christa Emde: Auf Britzer Sand gebaut – Die Geschichte der Löwenhäuser (Memento vom 29. September 2012 im Internet Archive), Berlin Story Verlag, 2010
  4. Brunnen sprudelt wieder. In: Berliner Zeitung, 18. Juli 2019, S. 10 (Berllin-Seite).
  5. Berlin-Britz. In: Structurae, abgerufen am 30. März 2008.
  6. Curriculum Vitae: Wolfgang Junge. In: www.home.uni-osnabrueck.de. Abgerufen am 21. März 2021.

На других языках


- [de] Berlin-Britz

[en] Britz

Britz (German: [bʁɪt͡s] (listen)) is a German locality (Ortsteil) within the Berlin borough (Bezirk) of Neukölln.

[ru] Бриц (район Берлина)

Бриц (нем. Britz) — район в берлинском административном округе Нойкёльн. Первое упоминание деревни Бриц датируется 1237 годом. В 1920 году Бриц вместе с близлежащими деревнями Букков, Рудов и городом Нойкёльн был присоединён к «Большому Берлину» в составе нового округа Нойкёльн. В 2002 году из районов Бриц, Букков и Рудов был выделен отдельный район Гропиусштадт.



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