Berghaupten ist eine Gemeinde im Westen des Schwarzwalds in Baden-Württemberg (Deutschland) und gehört zum Ortenaukreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.4069444444447.9869444444444172 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 172 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,68 km2 | |
Einwohner: | 2437 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 252 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77791 | |
Vorwahl: | 07803 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 009 | |
LOCODE: | DE BHP | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 2 77791 Berghaupten | |
Website: | www.berghaupten.de | |
Bürgermeister: | Philipp Clever (seit 05.12.2017)[2] | |
Lage der Gemeinde Berghaupten im Ortenaukreis | ||
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Der staatlich anerkannte Erholungsort Berghaupten liegt im Nordwesten des Mittleren Schwarzwalds in 170 bis 438 Meter Höhe im vorderen Kinzigtal in ruhiger Lage etwas abseits der im Tal verlaufenden Bundesstraße 33. Sie ist der Fläche nach die zweitkleinste Gemeinde im Ortenaukreis und ist Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Zur Gemeinde Berghaupten gehören das Dorf Berghaupten, die Weiler Heiligenreute, Neuhausen und „Untertal, Mitteltal, Obertal“, die Gemeindeteile Kuhläger und Lindenstraße, die Höfe Bottenbach und Stenglenz (mit Wingerbach) und das Wohngebiet Stiegelmatt (Stiegelmatt- und Dorfbergstraße). Im Gemeindegebiet lagen der in Berghaupten aufgegangene Hof Himmelreich und die in Neuhausen aufgegangene Ortschaft Kohlengrub sowie die abgegangene Ortschaft Mirenbach.[3]
Die Gemeinde grenzt im Norden an Ohlsbach, im Nordosten, Osten und Südosten an Gengenbach, im Südwesten an Hohberg und im Nordwesten an Offenburg.
Berghaupten wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten war die Geschichte des Ortes eng mit den Herren von Hohengeroldseck verbunden, bis die Familie 1634 ausstarb. Es folgte eine Zeit der Streitigkeiten zwischen Österreich und dem Bischof von Straßburg. 1697 wurde das Dorf an die Freiherren von Schleys verkauft.
Südlich des Ortes bestand einst die heute abgegangene Burg Berghaupten, während im Ort ein adeliger Landsitz bestand, dessen Besitzer häufig wechselten und der bereits bis zum Erwerb des Ortes durch die Freiherren von Schleiß zum Wasserschloss ausgebaut war. Die Freiherren ließen das baufällige Wasserschloss später abreißen und errichteten an seiner Stelle einen Neubau, der 1831 in den Besitz der Gemeinde kam, die ihn zunächst als Schulhaus nutzte, bevor das Gebäude seinem heutigen Zweck als Rathaus zugeführt wurde.
Von 1755 bis Mitte der 1920er Jahre wurde in Berghaupten Bergbau betrieben. Gefördert wurde Steinkohle von vorzüglicher Qualität. Die Grube kämpfte jedoch ständig mit dem in großen Mengen einbrechenden Wasser, so dass die Förderung nie besonders wirtschaftlich war.
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.[4]
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Die Gemeinde ist selbständig, gehört aber der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Gengenbach-Ohlsbach-Berghaupten an.
Der Gemeinderat in Berghaupten hat zehn Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[5]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 40 30 20 10 0 36,4 % 32,3 % 25,1 % 6,2 %
FW CDU SPD ULB Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 +2,7 %p
−4,9 %p −4,0 %p +6,2 %p FW CDU SPD ULB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Dunkel | |
FW | Freie Wählergruppe Berghaupten | 36,4 | 4 | 33,7 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,3 | 3 | 37,2 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25,1 | 2 | 29,1 | 3 | |
ULB | Unabhängige Liste Berghaupten | 6,2 | 1 | 0 | 0 | |
gesamt | 100,0 | 10 | 100,0 | 10 | ||
Wahlbeteiligung | 71,4 % | 62,8 % |
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Balken, hinten in Silber auf grünem Dreiberg eine linksgewendete Männerbüste mit schwarzer Mütze und rotem Kragen.“
In der Gemeinde gibt es die katholische Pfarrgemeinde St. Georg Berghaupten, welche seit 2015 Teil der Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal St. Pirmin ist.[7]
Das Blasorchester Berghaupten ist seit 1875 aktiv.
In Berghaupten wird zur Fastnachtszeit die im schwäbisch/alemannischen Raum typische, traditionsreiche "Fasent/Fasend" gefeiert. Die örtliche Narrenzunft Knerbli besteht aus den Häsfiguren Knerbli-Hexen, Eichel-Spättle und Bergknapp sowie aus den Einzelfiguren Steiger und Burgvogt. Äußerst sehenswert ist der Hexenfeuerflug beim alljährlichen Narrenbaumstellen, bei dem die waghalsigen Hexen mithilfe einer Drahtseilbahn übers Feuer fliegen. Die Berghauptener Fasent kann auf eine alte Tradition seit 1858 zurückblicken. Die Narrenzunft selbst wurde 1972 gegründet und ist Mitglied im Ortenauer Narrenbund.
Seit 2011 steht an der B33 kurz vor Berghaupten die Naturpark-Marktscheune. Der Regionalmarkt mit Cafe/Restaurant zieht seither viele Besucher an. Außerdem bildet sie das Portal des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Berghaupten ist auf Grund seines milden Klimas und der touristischen Infrastruktur ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Gemarkung bietet ein großes Netz an Wanderwegen. Die 2011 eröffnete Naturpark-Marktscheune liegt direkt an der B33 und bildet das Portal des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Für Gäste gibt es hier die Möglichkeit, sich über den Naturpark zu informieren. Berghaupten bildet zusammen mit den Städten und Gemeinden Biberach, Gengenbach, Nordrach, Oberharmersbach und Zell die Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald Gengenbach/Harmersbachtal.
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Rheinau (gemeindefreies Gebiet)