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Bad Berneck im Fichtelgebirge ( anhören?/i) (amtlich: Bad Berneck i.Fichtelgebirge) ist eine Stadt im Norden des oberfränkischen Landkreises Bayreuth. Bad Berneck ist seit 1857 ein Kurort, zuerst Molken- und Luftkurort, seit 1930 Kneippkurort und seit 1950 Kneippsches Heilbad.

Blick vom Schloßturm auf Bad Berneck mit der Dreifaltigkeitskirche
Blick vom Schloßturm auf Bad Berneck mit der Dreifaltigkeitskirche
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bayreuth
Höhe: 393 m ü. NHN
Fläche: 38,26 km2
Einwohner: 4418 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95460
Vorwahl: 09273
Kfz-Kennzeichen: BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 4 72 116
Stadtgliederung: 38 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 77
95460 Bad Berneck i.Fichtelgebirge
Website: bad-berneck.com
Erster Bürgermeister: Jürgen Zinnert (SPD[2])
Lage der Stadt Bad Berneck i.Fichtelgebirge im Landkreis Bayreuth
KartePrüllHaag
Karte

Geografie


Die Ölschnitz in Bad Berneck
Die Ölschnitz in Bad Berneck
Marktplatz und Turm des Alten Schlosses
Marktplatz und Turm des Alten Schlosses

Geografische Lage


Die Stadt liegt am Westrand des Fichtelgebirges, umgeben von sieben bewaldeten Bergen, die sie gegen raue Nord- und Ostwinde schützen, im Tal der Ölschnitz, die unterhalb der Altstadt in den Weißen Main mündet, im Übergang zum weitgeschwungenen Kronachtal und dem sanftwelligen Bayreuther Hügelland. Der Mainberg mit 624 m ü. NHN und der Wolfenberg mit 598 m ü. NHN sind die höchsten Erhebungen im Gemeindegebiet.


Geologie


Die Gemeinde liegt an der Abzweigung zweier Bruchzonen, der Fränkischen Linie und der Bernecker Störung. Dort treffen vier sehr unterschiedliche geologische Formationen aufeinander: das fränkische Schichtstufenland mit Sedimenten aus dem Trias, metamorphe Gesteine der Münchberger Masse, vulkanische und Sedimentgesteine aus dem Devon der Berneck-Regnitzlosauer Mulde und die Gesteine des Fichtelgebirges aus dem Ordovizium.

Die anstehenden Pillow-Basalte, auch Diabas genannt, gelten als die mächtigste vulkanische Schicht aus dem Devon in Deutschland. Im Bereich der Münchberger Masse befindet sich auf dem Gemeindegebiet ein inverser, fünffacher Deckenstapel mit metamorphen Gesteinen in ca. drei Kilometern Entfernung, die bei der Entstehung zwischen 3 und 60 Kilometer tief unter der Erdoberfläche lagen.

Geprägt ist die Gemeinde durch die Kerbtäler des oberen Weißen Mains und seiner Zuflüsse. Durch die abwechslungsreiche Geologie wurden bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in bis zu 40 kleineren Bergwerken Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisen und Alaunschiefer gefördert. Das Bergwerk Beständiges Glück war wahrscheinlich mit über 350 Jahren im Fichtelgebirge am längsten durchgängig in Betrieb. Heute werden in zwei großen Steinbrüchen Schotter und andere technische Steine aus Diabas und Phyllit gewonnen.


Geotope



Klima


Bad Berneck befindet sich im Übergang vom Mittelgebirgstyp zum kontinentalen Typ der Klimazonen. Die geschützte Lage der Stadt mildert Klimaextreme.

Klimatabelle
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2 4 9 14 19 22 24 23 20 13 8 3 Ø 13,5
Min. Temperatur (°C) −4 −3 0 3 7 12 11 12 9 5 1 −2 Ø 4,3
Sonnenstunden (h/d) 2 3 4 6 7 7 8 7 6 4 1 1 Ø 4,7
Regentage (d) 10 9 9 10 11 11 10 9 8 7 10 10 Σ 114
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Quelle: Klima.org

Nachbargemeinden


Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind die Stadt Gefrees, die Stadt Goldkronach, Bindlach, Harsdorf, Himmelkron und Marktschorgast. Die kreisfreie Stadt Bayreuth ist etwa 13 km von Bad Berneck entfernt.


Gemeindegliederung


Bad Berneck hat 38 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Des Weiteren befinden sich auf dem Stadtgebiet die Orte Binning, Blumenau, Gertrudslust und Ziegelhütte.

Das Weißmainkraftwerk war als 5300 Quadratmeter große Exklave der ehemaligen Gemeinde Escherlich, Ortsteil Hinterröhrenhof, umgeben vom ehemals gemeindefreien Gebiet Goldkronacher Forst, mit Straßenadresse Weißmainkraftwerk 1. Die Exklaveneigenschaft entfiel ab 1. Januar 2019, als das gemeindefreie Gebiet aufgelöst und der Westteil in die Stadt Bad Berneck eingegliedert wurde. Die Exklave bildete die Gemarkung Goldkronacher Forst innerhalb des Stadtgebiets, gehörte also nicht zur Gemarkung Escherlich.


Geschichte



Vorgeschichte


Die Vorgeschichte ist im Bereich der Stadt kaum belegt. Lediglich bei Neudorf/Nenntmannsreuth wurde ein verzierter früh-latènezeitlicher Gürtelhaken gefunden, der sich im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte befindet.[5]


Mittelalter


Die älteste Stadtansicht von 1767 mit dem Alten Schloss, der Hohenberneck und der Marienkapelle
Die älteste Stadtansicht von 1767 mit dem Alten Schloss, der Hohenberneck und der Marienkapelle
Palas der Burgruine Hohenberneck
Palas der Burgruine Hohenberneck
Marienkapelle, unterhalb die alte Trasse der via imperii
Marienkapelle, unterhalb die alte Trasse der via imperii

Die Entstehung, die Siedlungslage und die hohe Burgendichte von Bad Berneck sind durch seine strategische Lage verständlich. Bad Berneck befand sich schon in frühester Zeit in einer Grenzlage in mehrfachem Sinne: Politisch an der Gaugrenze zwischen Radenz- und Nordgau, kirchlich an der Bistumsgrenze zwischen Regensburg und Würzburg, nach der Gründung des Bistums Bamberg 1007 an dessen Grenze. Gelegen an der Fränkischen Linie, die das siedlungsgünstige Obermainische Bruchschollenland vom Hohen Fichtelgebirge scheidet, war das Ortsgebiet für lange Zeit auch die Grenze des fränkischen Siedlungslandes. Berneck lag aber auch an der vermutlich schon zu karolingischen Zeiten bestehenden[6], bedeutenden Reichs- und Handelsstraße via imperii, die Rom mit der Ostsee verband. Vor dem Jahr 1000 dürfte die Gründung der heutigen Ortsteile Gothendorf und Micheldorf mit der Endung -dorf liegen. Mit dem Würzburger Altzehnt belegt und damit ebenfalls vor 1000 zu datieren sind die Ortsteile Bärnreuth, Gesees und Binning[7]. Die letztgenannte Ortschaft lag am Zusammenfluss der Ölschnitz und des Weißen Mains. Es ist anzunehmen, dass die Abschnittsbefestigung auf der Hohen Warte die Handelsstraße via imperii sicherte.

Als erste Herrschaftsträger sind die Walpoten zu nennen, die wahrscheinlich Anfang des 11. Jahrhunderts die Turmburg Alt-Berneck errichteten[8]. Zu dieser Burg gehörte eine Siedlung, die durch die Flurlage Alt-Berneck erkennbar wird (gelegen auf der Höhe oberhalb der Turmburg gegen Bärnreuth). Mitte des 12. Jahrhunderts wurden Burg und Siedlung von der ursprünglichen Lage bei Bärnreuth an den Zusammenfluss der Ölschnitz mit dem Knodenbach verlegt, der heutigen Ortslage von Bad Berneck[9]. Auf dem über dem Ort gelegenen Bauplatz dieser Burg steht heute die im Spätmittelalter errichtete Burgruine Hohenberneck[10]. Nach dem Walpotenburg genannten Vorgängerbau benannte sich 1168 Ulrich II. Walpoto, dies ist auch die Erstnennung von Berneck. Die zweite Nennung erfolgte 1177, als Ulrich die von ihm widerrechtlich auf kirchlichem Grund errichtete Burg von dem Bischof Otto II, einem Andechs-Meranier, zu Lehen nehmen musste[10]. Die Befestigung auf der Zottaschen wird ebenfalls auf diesen Zeitraum datiert.

1203 benannte sich mit Ulrich III. der letzte Walpote nach Berneck. Da sich 1248 eine weitere Burg (das Alte Schloss) und der Ort in der Erbmasse der Andechs-Meranier befand, muss zwischen diesen Jahren sowohl der Besitzübergang von den Walpoten zu den Andechs-Meraniern als auch der Burgenbau stattgefunden haben[7]. Nach langen Erbstreitigkeiten, die erst 1260 durch den Langenstadter Vertrag beendet wurden, war Berneck – Ort und Burg – im Besitz der Grafen von Orlamünde. Die alte Walpotenburg war zu jener Zeit bereits abgegangen[10].

Durch Erbfall und Kauf erwarben 1340 und 1341 die Burggrafen von Nürnberg, die späteren Markgrafen, Ort und Burg. Unter diesen erlebte Berneck einen weiteren Aufschwung. Der erste Nachweis der Stadtrechtsverleihung stammt vom 18. November 1357, die Stadterhebung erfolgte zwischen 1350 und 1357[11]. Im Zusammenhang damit ist auch die Gründung der Pfarrei Berneck 1365 zu sehen. Zu dieser Pfarrstelle wurden die heutigen Ortsteile Bärnreuth, Micheldorf, Hohenknoden, Rimlas und Heinersreuth gezogen. An die Stelle der Nikolauskapelle trat ein Kirchenbau. Im Jahre 1375 brannte Berneck fast gänzlich ab, 1431 hatte es unter den Hussiteneinfällen durch Prokop Rasa und 1462 und 1467 unter Pestjahren zu leiden[12].

Unter den Markgrafen konnten die von Wallenrode eine kleine Herrschaft aufbauen. Sie sind 1397 als Amtmänner im Alten Schloss nachgewiesen. 1478 wurde Veit von Wallenrode mit dem Burgstall der Walpotenburg belehnt unter der Auflage, dort eine neue Burg zu errichten. Diese Burg, Neuwallenrode genannt, wurde 1501 an die Markgrafen verkauft, die sie in Hohenberneck umbenannten und 1553 wiederum die von Wallenrode mit dieser Burg belehnten[7]. Zeitgleich mit der Burg erbaute Veit von Wallenrode auch die wehrhafte Marienkapelle, von der damals, einem in Jerusalem geleisteten Gelöbnis entsprechend, ein Kreuzweg bis ins Tal des Weißen Mains führte. Im gleichen Jahr begann in der Eisenleite der Abbau von Eisenerz. 1495 hatte die Stadt 204 Einwohner in 76 Haushaltungen. Die Reformation wurde 1528 eingeführt.


Neuzeit


Mitten im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort 1632 erneut nieder. Das Gleiche geschah am 13. Mai 1692, nur fünf Häuser und eine Mühle blieben verschont.

1724 wurden 15 Zigeunerinnen gehängt und unter der Zigeunereiche begraben. Die Männer waren geflohen. Die Überlebenden jagte man über die Grenze. Die Zigeunerbrücke in der Blumenau erinnert an diesen Vorfall.

Markgraf Georg Friedrich Carl ließ 1732 in der Ölschnitz Perlmuscheln einsetzen, wohl um die Staatsfinanzen aufzubessern. Im Jahr 1751 war die Stadt in der glücklichen Lage, ihren wertvollsten Besitz, die sieben Berge, käuflich zu erwerben.

Neue Kolonnade im Kurpark (frühes 20. Jahrhundert)
Neue Kolonnade im Kurpark (frühes 20. Jahrhundert)
Notgeld von 1921: Gutschein über 10 Pfennig
Notgeld von 1921: Gutschein über 10 Pfennig

In den Kriegen von 1796 bis 1815 musste der kleine Ort mehrmals Kontributionen leisten und Einquartierungen erdulden. 1806 weilte Blücher in Berneck. Ihm zu Ehren wurde im Eisen-Bergwerk Bergmanns Glück ein Fest abgehalten und diese Stätte Blüchersruhe genannt. Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Um 1830 kam der erste Kurbetrieb (Molkenkur) auf. Dem ehemaligen Fabrikanten Wilhelm Rother, einem der ersten Kurgäste und Wohltäter der Stadt, ist der Bau der Neuen Kolonnade (1899) ebenso wie Bernecks Aufstieg zum bedeutenden Kurort zu verdanken.[13]

In Bayern war der Ort zunächst Sitz eines Landgerichts, später eines Bezirksamts. Das Gebiet des Bezirksamtes wurde den benachbarten Bezirksämtern Bayreuth, Kulmbach und Münchberg angegliedert. Der Großteil des Amtsgebietes fiel an das Bezirksamt Bayreuth. Am 28. Dezember 1896 wurde die Bahnstrecke Neuenmarkt–Berneck eröffnet. An den Pfingstfeiertagen 1986 befuhr letztmals ein Triebwagenzug mit mehreren Personenwagen die Strecke.

Seit 1928 wird am Berg Zottasche und am Schafberg das vulkanische Gestein Diabas abgebaut. Jährlich verlassen rund 85.000 Tonnen den Steinbruch vor allem für Straßen-, Eisenbahnbau und Gartensteine. Am 1. Oktober 1929 wurde das Bezirksamt Berneck aufgelöst. In den 1930ern übernachtete zu den Festspielen in Bayreuth Adolf Hitler mehrmals im damals mondänen Hotel Bube.


Gegenwart


Infolge von staatlichen Zentralisierungsmaßnahmen verlor die Stadt mehrere öffentliche Einrichtungen: 1961 wurden die Landpolizei-Station, das Kreis- und Bezirkskrankenhaus und 1969 die letzte Behörde des früheren Bezirks Berneck, das Amtsgericht, aufgelöst.

Die Stadt wurde 1973 Unterzentrum. Im Oktober 1990 wurde der erste Recyclinghof des Landkreises Bayreuth in Bad Berneck eröffnet. Am Ostersonntag 1991 konnte nach monatelangen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten das Gotteshaus am Kirchenring, ein Schmuckstück der Altstadt, wieder geweiht werden. In der Blumenau ab der Zigeunerbrücke westwärts wird eines der größten Biotope in Oberfranken geschaffen. Auf der ehemaligen Bahntrasse von Röhrenhof nach Bischofsgrün wurde ein Rad- und Wanderweg eingerichtet. Im August 1998 wurde nach Abriss des alten Bahnhofsgebäudes die neue Ortsdurchfahrt der B 303 eröffnet und im September 2001 die mit 7,3 Millionen Mark generalsanierte Sebastian-Kneipp-Volksschule eingeweiht. Im Februar 2007 wurde eine Bürgerinitiative für die Eindämmung des Verkehrsaufkommens im Schwerlastbereich, insbesondere auf der B 303, gegründet. Im April 2008 diente die Kulisse der Rotherstraße als Drehort für die Rosenmüller-Verfilmung Die Perlmutterfarbe. Im Verbund Nordic Parc Fichtelgebirge wurden insgesamt sieben Nordic-Walking-Strecken im Bereich Bad Berneck konzipiert und ausgeschildert; über 150 Richtungsschilder weisen den Weg.

Seit 1930 wurden Kneippkuren durchgeführt; die Anerkennung als Bad kam am 30. November 1950.[14] Es folgte eine Blütezeit als mondäner Kurort, Gäste für Kneipp- und Molkekuren kamen bis aus den arabischen Ländern. Infolge der verschiedenen Gesundheitsreformen und eines veränderten Reiseverhaltens ging der Betrieb ab Ende der 1980er-Jahre stetig zurück, mit der Schließung des Siemens-Kurheims 2004 gab es schließlich keine Einrichtung für stationäre Kuren mehr, dafür wurden durch die Stadtverwaltung mit dem Kurmittelhaus und die ortsansässigen Vermieter erste Konzepte umgesetzt, um die Stadt für ambulante Kurgäste und Selbstzahler wieder zu einem attraktiven Reiseziel zu machen.

Heute spezialisiert sich Bad Berneck mit seinem Kur- und Gesundheitsangebot auf den Bereich der Prävention.


Eingemeindungen


GemeindeFläche
ha[15]
Einwohner
(1970)
Datum
Eingemeindung
Zugehörige Gemeindeteile
Bad Berneck i.F. 806,38 4027 17.05.1818 Binning (Ortsname aufgelöst), Blumenau, Frankenhammer, Kutschenrangen, Rodlasberg, Warmeleithen
Bärnreuth 544,50 218 01.01.1971[14] Heinersreuth
Escherlich 300,46 978 01.05.1978[16] Brandleithen, Bruckmühle, Degmann, Föllmar, Föllmarsberg, Fornenmühle, Hinterröhrenhof, Juliusthal, Schmelz, Steinbühl, Vorderröhrenhof
Goldmühl 37,09 240 01.01.1978[16] Mainleithen
Neudorf 583,98 220 01.04.1972[14] Birkenhof, Eichberg, Falkenhaus, Gesees, Nenntmannsreuth
Rimlas 711,43 172 01.01.1978[16] Gothendorf, Hohenknoden, Köslar, Micheldorf
Wasserknoden 326,56 264 01.07.1972[14] Jägersruh, Kolbenhof, Mooshof, Neuhaus
Gesamtstadt 3310,40 6119 7 Gemeindehauptorte, 32 weitere Gemeindeteile

Am 1. Januar 2019 wurde das gemeindefreie Gebiet Goldkronacher Forst aufgelöst. 469,33 Hektar oder 26,0 Prozent der Fläche des unbewohnten Gebiets in dessen Westteil wurden in die Stadt Bad Berneck im Fichtelgebirge eingegliedert.


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 4896 auf 4371 um 525 bzw. um 10,7 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1992 mit 5311 Einwohnern erreicht.


Politik


Wappen am Rathaus
Wappen am Rathaus

Stadtrat


Der Stadtrat hat 16 Mitglieder. Sitzverteilung (Stand November 2020):[17]

Bürgermeister ist Jürgen Zinnert (SPD), Zweiter Bürgermeister Robert Fischer (CSU).


Wappen


Blasonierung: „Geviert von Silber und Schwarz.“[18]
Wappenbegründung: Der Zeitpunkt der Stadterhebung lässt sich auf die Jahre zwischen 1350 und 1357 eingrenzen, eine Stadtrechtsurkunde ist nicht überliefert. Aus der Zeit um 1360 stammt ein Siegel mit der Umschrift S. VNIVERSITATIS CIVIVM DE BERNECK mit dem gevierten Zollernschild mit Helm und Brackenkopf als Helmzier. Berneck ist seit 1341 im Besitz der zollerischen Burggrafen von Nürnberg. In einem Siegel aus dem 15. Jahrhundert ist der Schild ohne Helm und Helmzier dargestellt. Im Schrifttum des 17. und 18. Jahrhunderts und in den Dienstsiegeln von 1836 ist wieder das Vollwappen mit Helm und Helmzier zu sehen. Aus dem Jahr 1581 ist eine einmalige Variante als farbige Abbildung überliefert. In den silbernen Vierteln befindet sich je eine silberne Schrägleiste, auf der ein rot bezungter schwarzer Bär emporsteigt. Von 1819 bis 1836 musste die Zollernvierung in den bayerischen Landesfarben Weiß und Blau umtingiert werden. Seit 1857 ist Bad Berneck ein anerkannter Kurort.

Seit 14. Jahrhundert


Städtepartnerschaft



Sehenswürdigkeiten


Kurpark mit der Neuen Kolonnade
Kurpark mit der Neuen Kolonnade

Kultur


Feste und Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Frenzelit GmbH mit weltweit rund 480 Mitarbeitern. Die Firma ist im Besitz der Familie Wagner und produziert Dichtungsmaterialien, technische Textilien und Kompensatoren.

Zweitgrößter Arbeitgeber ist die Reitz-Gruppe mit rund 200 Mitarbeitern in Bad Berneck (rund 500 Mitarbeiter gesamt). Mit ihren Marken Popp, düwi und Schwaiger produziert sie Elektroartikel. Die Reitz-Gruppe stellte am 18. Februar 2009 Insolvenzantrag.

Die Firma Hartsteinwerke Schicker betreibt nahe der Altstadt, jenseits des Höhenzugs Hohe Warte–Kirchleite, seit den 1927 einen hochtechnisierten Steinbruch.[19][20]

Wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Wander- und Gesundheitstourismus. Ein ausgedehntes Wander- und Radwegenetz mit Anschluss an überregionale Strecken wie den Fränkischen Gebirgsweg, den Burgenweg, den Main- und den Saale-Radwanderweg ist Basis für einen sanften Wandertourismus.


Verkehr


Der am 31. Dezember 1993 endgültig stillgelegte Bahnhof Bad Berneck (1987)
Der am 31. Dezember 1993 endgültig stillgelegte Bahnhof Bad Berneck (1987)

Individualverkehr

Bad Berneck liegt an der Kreuzung der Bundesstraßen 2 (Hof – Bayreuth) und 303 (Kronach – Eger). Über den Anschluss Bad Berneck/Himmelkron (Entfernung 5 km) ist Bad Berneck an das Autobahnnetz angebunden (Bundesautobahnen 9 und 70).

Außerdem liegt Bad Berneck am grenzüberschreitenden Radfernweg Euregio Egrensis.


Öffentlicher Verkehr

Die Stadt ist eingebunden in das Verkehrsnetz der Metropolregion Nürnberg. Der Zentrale Busbahnhof befindet sich an der Kreuzung der Bundesstraßen B 2 und B 303. Der Personenverkehr auf der durch den Ort führenden Bahnstrecke Schlömen–Bischofsgrün wurde 1974 eingestellt, der Güterverkehr endete 1992. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Marktschorgast, Neuenmarkt und Bayreuth.


Bildung


In Bad Berneck befinden sich die Sebastian-Kneipp-Volksschule (Grund- und Mittelschule), die zum dritten Mal in Folge (2010/11/12) für ihr Engagement in der Umweltbildung mit dem Titel „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet wurde. Des Weiteren gibt es eine Volkshochschule, zwei Kindergärten, zwei Kinderkrippen und einen Kinderhort. Das Kneipp- und Gesundheitshaus bietet als Mitglied des Kneipp-Bundes eine Ausbildung zum Kneipp’schen Gesundheitsberater an.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt


Johann Adam Flessa
Johann Adam Flessa

Persönlichkeiten, die in Bad Berneck gelebt und gewirkt haben



Literatur




Commons: Bad Berneck im Fichtelgebirge – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Bad Berneck – Reiseführer
Wikisource: Hat das Städtchen Berneck wirklich seinen Namen von dem Slavischen Donnergott Percun bekommen? – Quellen und Volltexte
Wikisource: Bad Berneck in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Stadt Bad Berneck: Stadtrat Bad Berneck. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. November 2019; abgerufen am 23. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bad-berneck.com
  3. Gemeinde Bad Berneck in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2020.
  4. Gemeinde Bad Berneck, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2021.
  5. Ortsakten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalschutz Bamberg
  6. Wilhelm Müller: Bayreuth – Die Anfänge einer oberfränkischen Stadt, Heimatbeilage zum oberfränkischen Schulanzeiger Nr. 22, Mai 1966
  7. Richard Winkler: Historischer Atlas von Bayern - Bayreuth/München 1999
  8. Burgen in Mitteleuropa, Band 2, Stuttgart 1999, Seite 182,183
  9. Otto Schoerrig: Berneck, seine Entwicklung bis zur Stadterhebung in: Geschichte der Stadt Bad Berneck i.F., Bad Berneck 1957
  10. Burgen in Oberfranken, Teil 2: Die Burgen der edelfreien Geschlechter im Obermaingebiet, Kulmbach 1955
  11. Michel Hofmann: Die Stadterhebung in: Geschichte der Stadt Bad Berneck i.F., Bad Berneck 1957
  12. Emil Wachter: Gemeindeleben und Zeitereignisse in: Geschichte der Stadt Bad Berneck i.F., Bad Berneck 1957
  13. Rettungsaktion für die Neue Kolonnade in: Nordbayerischer Kurier vom 6. Dezember 2019, S. 19.
  14. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 651 (Digitalisat).
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.
  17. https://www.badberneck.de/buergerservice/wahlen/kommunalwahl-2020
  18. Eintrag zum Wappen von Bad Berneck im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Führung durch den Steinbruch bei Bad Berneck in: Nordbayerischer Kurier vom 19. Juli 2022, S. 14.
  20. Firmengeschichte bei schicker-diabas.de, abgerufen am 24. Juli 2022

На других языках


- [de] Bad Berneck im Fichtelgebirge

[en] Bad Berneck im Fichtelgebirge

Bad Berneck (German: [baːt ˈbɛʁnɛk] (listen)) is a spa town in the district of Bayreuth, in Bavaria, Germany. It is situated on the White Main river, in the Fichtelgebirge mountains, 13 km northeast of Bayreuth. Its official title is Bad Berneck im Fichtelgebirge. It lies in the northern part of the Bavarian province of Upper Franconia. Since 1857 it has been a spa, initially based on its climate and whey products. In 1930 it became a Kneipp spa and, in 1950, a Kneipp health spa.

[ru] Бад-Бернекк-им-Фихтельгебирге

Бад-Бернекк-им-Фихтельгебирге[1] (нем. Bad Berneck im Fichtelgebirge) — город и городская община в Германии, в Республике Бавария[2].



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