Haag ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth (Regierungsbezirk Oberfranken).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.86972222222211.5625485 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bayreuth | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Creußen | |
Höhe: | 485 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,89 km2 | |
Einwohner: | 970 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95473 | |
Vorwahl: | 09201 | |
Kfz-Kennzeichen: | BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 72 146 | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstr. 11 95473 Haag | |
Website: | www.haag-oberfranken.de | |
Erster Bürgermeister: | Robert Pensel (CSU) | |
Lage der Gemeinde Haag im Landkreis Bayreuth | ||
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Haag ist in eine sanfte Hügellandschaft an den Ausläufern des Lindenhardter Forstes unweit der Rotmainquelle eingebettet. Die Ortsteile Obernschreez, Unternschreez und Gosen liegen auf dem Hang des nahegelegenen Culm- oder Sophienbergs.
Es gibt 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Haag, Obernschreez und Unternschreez.
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bayreuth, Creußen und Gesees.
Der Ortsname Haag bedeutet vermutlich von einem Wald, Gebüsch oder einer Hecke eingehegter Ort.[4] Der Ortsname bzw. Namensteil Schreez ist vom slawischen Wort Sraz abgeleitet und bezieht sich auf den Hang des Sophienbergs, auf dem der Gemeindeteil liegt.[5]
Die Herren von Nankenreuth besaßen vom 15. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1613 das Rittergut Schreez mit Haag und Unternschreez. Schloss Unternschreez war ehemaliger markgräflicher Witwensitz. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel Haag im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Schreez (1939 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Obernschreez und Unternschreez entstanden),[6] nach Haag eingemeindet.[7] Am 1. Januar 2020 wurde ein Teilstück mit einer Größe von 259 ha aus dem ehemaligen gemeindefreien Gebiet Lindenhardter Forst-Nordwest eingegliedert.[8]
Zum Zensus 2011 waren 75,1 % der Einwohner evangelisch-lutherisch und 13,9 % römisch-katholisch. 11,0 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Creußen.
Erster Bürgermeister ist Robert Pensel (CSU)[9] Im Jahre 2014 wurde Pensel mit 90,6 % zum neuen Bürgermeister gewählt und 2020 im Amt bestätigt.[10] Er hatte keinen Gegenkandidaten. Vorgänger waren Horst Rauh (CSU) bis 2014 und Johann Lautner (Freie Wählergemeinschaft) bis 2002.
Die Kommunalwahlen seit 2002 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Partei/Liste | 2002 | 2008 | 2014 | 2020[11] |
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CSU | 2 | 3 | 3 | 3 |
SPD | 2 | 2 | 1 | – |
Freie Wählergemeinschaft Schreez | 2 | 1 | 2 | 3 |
Wahlgemeinschaft Haag | 2 | 2 | 2 | 2 |
Gesamt | 8 | 8 | 8 | 8 |
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Blasonierung: „Über einem von Silber und Schwarz gevierten Dreiberg gespalten von Rot und Silber; vorne ein silberner Feuerhaken, hinten ein mit Messern besetztes halbes schwarzes Rad.“[12]
Wappengeschichte: Der Feuerhaken, ein sogenannter Nanken, stammt aus dem Wappen der Herren von Nankenreuth, die im 15. Jahrhundert das Rittergut Schreez mit Haag und Unternschreez erwarben und bis zu ihrem Aussterben 1613 innehatten. Sie stifteten eine Kapelle, die vor dem 16. Jahrhundert zur Pfarrkirche erhoben wurde. Sie ist der heiligen Katharina geweiht. Darauf weist das halbe Rad als Attribut der Heiligen in geminderter Form im Gemeindewappen hin. Die Zollernvierung im Dreiberg erinnert an die Territorialherrschaft der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. Der Dreiberg stellt den Sophienberg dar, der mit 1596 m Höhe die Umgebung von Haag prägt. Markgräfin Sophie von Bayreuth errichtete dort 1668 ein Schloss, das nicht mehr erhalten ist.[13] Dieses Wappen wird seit 1990 geführt.[14] |
Dem ehemaligen Gasthaus Stöckel in Unternschreez, dessen Fassade ein Wappenrelief aus Sandstein mit der Jahresinschrift 1619 ziert, drohte der Abriss (Stand Januar 2019). Lediglich das Relief steht unter Denkmalschutz, der Abriss des Gebäudes wäre mit 90 Prozent Zuschuss durch das Programm „Innen statt Außen“ gefördert worden.[15] Im März 2019 wurde mitgeteilt, dass das Haus verkauft wurde und saniert werden soll.[16]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 177 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 308. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 297 Hektar, davon waren 127 Hektar Ackerfläche und 170 Hektar Dauergrünfläche.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 1999):
Ahorntal | Aufseß | Bad Berneck im Fichtelgebirge | Betzenstein | Bindlach | Bischofsgrün | Creußen | Eckersdorf | Emtmannsberg | Fichtelberg | Gefrees | Gesees | Glashütten | Goldkronach | Haag | Heinersreuth | Hollfeld | Hummeltal | Kirchenpingarten | Mehlmeisel | Mistelbach | Mistelgau | Pegnitz | Plankenfels | Plech | Pottenstein | Prebitz | Schnabelwaid | Seybothenreuth | Speichersdorf | Waischenfeld | Warmensteinach | Weidenberg
Gemeindefreie Gebiete
Bischofsgrüner Forst |
Fichtelberg |
Forst Neustädtlein am Forst |
Glashüttener Forst |
Heinersreuther Forst |
Neubauer Forst-Nord |
Prüll |
Veldensteiner Forst |
Waidacher Forst |
Warmensteinacher Forst-Nord