Menton [mɑ̃ˈtõ] (italienisch Mentone [menˈtoː.ne]) ist eine französische Gemeinde, zugleich Stadt, mit 30.525 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Alpes-Maritimes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.
Menton | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Alpes-Maritimes (06) | |
Arrondissement | Nice | |
Kanton | Menton | |
Gemeindeverband | Riviera Française | |
Koordinaten | 43° 46′ N, 7° 30′ O43.7747222222227.5 | |
Höhe | 0–774 m | |
Fläche | 14,05 km² | |
Bürgermeister | Sandra Paire (ad interim) (LR) | |
Einwohner | 30.525 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 2.173 Einw./km² | |
Postleitzahl | 06500 | |
INSEE-Code | 06083 | |
Website | menton.fr | |
![]() Der Hafen und die Altstadt |
Menton liegt an der Côte d’Azur (Französische Riviera), einem Teil der französischen Mittelmeerküste. Die Gemeinde liegt an der Grenze zu Italien gegenüber von Ventimiglia. Menton ist der erste französische Ort nach der italienischen Grenze und damit der erste bzw. östlichste französische Ort an der Côte d’Azur.
Der örtliche Dialekt heißt Mentonasque bzw. Mentonnais. Der Ortsname Menton wird auf Mentonasque [meⁿˈtaⁿ] ausgesprochen. In Menton wird der Ortsname Mentan geschrieben (auf Okzitanisch: Menton in der klassischen Norm bzw. Mentan in der Norm von Frédéric Mistral). Die Einwohner werden Mentonnais bzw. Mentonasques genannt.
Geschützt durch die Ausläufer der Seealpen im Hinterland zeichnet sich Menton durch ein besonders mildes Klima (Mittelmeerklima) aus.
Durch die geschützte Lage ist Menton im Winter der wärmste Ort an der französischen Côte d’Azur. Die angenehmsten Reisemonate sind der Mai und Mitte September bis Mitte Oktober. Die regenreichste Zeit sind die Monate Februar und März. Im Allgemeinen liegen die Temperaturen einige Grad über den Temperaturen in Deutschland. Die Monate Juni bis August können sehr heiß werden. Viele Veranstaltungen und Ausstellungen finden allerdings im August statt, dem Ferienmonat der Franzosen und Italiener. Die Winter sind mild, es gibt in Menton kaum Frost, Schnee fällt etwa alle zehn Jahre.
Zur römischen Zeit trug die Bucht von Menton den Namen Pacis Sinus („friedliche Bucht“), über eine Besiedlung aus dieser Zeit ist allerdings nichts bekannt.
Bis 1146 war die Stadt im Besitz der Grafen von Ventimiglia. Danach stand Menton unter der Herrschaft der Kommune von Genua bzw. des genuesischen Geschlechts Vento, bis es 1346 zusammen mit Roquebrune an die Grimaldi von Monaco kam.
Die monegassische Herrschaft währte bis 1848, im gleichen Jahr erhoben sich die Stadt Menton und Roquebrune gegen die von Monaco verlangten Steuern und riefen eine unabhängige Republik aus. Daraufhin griff der französische Kaiser Napoleon III. ein und kaufte Menton dem monegassischen Fürstenhaus ab.
1861 stimmten die Bewohner von Menton für die Zugehörigkeit zu Frankreich. Ende des 19. Jahrhunderts setzte der Fremdenverkehr ein. Das Klima an der Côte d’Azur wurde damals von Ärzten als heilungsfördernd bei Tuberkulose empfohlen. Deshalb war diese Stadt im 19. Jahrhundert ein beliebtes Winterquartier für Briten und Russen. Unter anderem hielt sich hier die britische Königin Victoria in ihren Winterurlauben auf.[1] Noch heute können die großen Hotels und Gärten bewundert werden, die damals für die Engländer errichtet wurden, sowie eine orthodoxe Kirche.
1872 wurde die Stadt über die Bahnstrecke Marseille–Ventimiglia an das Eisenbahnnetz angebunden. Im Ersten Weltkrieg hielten sich in Menton auch zahlreiche verwundete Soldaten zur Genesung auf.
Am 28. Januar 1939 starb in Menton der irische Dichter William Butler Yeats. Im Zweiten Weltkrieg wurde Menton mit der Kapitulation Frankreichs rasch von Italienern besetzt, 1943 nach der Kapitulation Italiens von den Deutschen, denen es 1944 unter schweren Kämpfen abgenommen wurde. Menton lag in Trümmern und es dauerte bis Mitte der 1960er-Jahre, bis die Stadt wieder aufgebaut war. Seitdem entwickelt sich der Tourismus in Menton kräftig weiter. Mit der wachsenden Mobilität der wohlhabenden Bevölkerung Norditaliens gelangt Menton nach und nach wieder unter italienischen Einfluss. Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen und der Einführung des Euro als Währung finden hier viele italienische Bürger eine neue Heimat.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 |
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Einwohner | 19.904 | 25.040 | 25.143 | 25.086 | 29.141 | 28.812 | 27.655 | 28.486 |
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Blasonierung: „Das Wappen ist in Blau und Silber gespalten. Vorn alles in Gold, der Erzengel Michael steht mit dem rechten Bein auf einem bäuchlings liegenden, den Dreizack in der rechten Hand haltenden Teufel und hält mit in der rechten Hand ein zum Stechen bereites Schwert und in der linken eine Waage. Hinten ein grüner, aus einem grünen Berg wachsender, acht goldene Zitronen tragender Baum. Der blaue Schildfuß ist durch Wellenschnitt und das blaue Schildhaupt mit drei silbernen fünfzackigen balkenweis gestellten Sternen gerade abgetrennt.“ |
Die Wirtschaft Mentons ist von Tourismus- und Dienstleistungsangeboten geprägt. Viele Einwohner Mentons arbeiten im zwölf Kilometer entfernten Monaco und im 25 Kilometer entfernten Nizza. Das Baugewerbe ist seit Fortfall der innereuropäischen Grenzen fest in italienischer Hand.
Die klimatisch begünstigte Lage ließ im 19. Jahrhundert den Zitronenanbau zum wichtigsten Erwerbszweig werden. Heute ist die wirtschaftliche Bedeutung des immer noch traditionell betriebenen Anbaus gering. Die Zitrone, der seit 1934 die Fête du Citron („Zitronenfest“) gewidmet ist (Ende Februar bis Anfang März), ist das Symbol der Stadt. Mehr als 1000 Tonnen Zitrusfrüchte werden für die Zubereitung der Umzugswagen und der Dekoration des Parc Biovès benötigt, die wegen der riesigen benötigten Menge heute größtenteils aus Spanien importiert werden. Ein beliebtes touristisches Souvenir ist die Zitronenmarmelade aus Menton.
In Grenznähe befindet sich das Drei-Sterne-Restaurant Mirazur, das 2019 vom Restaurant Magazine zum „weltbesten Restaurant“ gekürt wurde.[2]
Das jährliche Fête du Citron („Zitronenfest“) wird seit 1930 gefeiert.[3]
Im August wird ein internationales Kammermusikfestival veranstaltet.
In Menton wird noch eine Art der provenzalischen Sprache gesprochen, die Mentonasque bzw. Mentonnais genannt wird und den Übergang zur ligurischen Sprache darstellt.
In Menton werden Segelsportwettbewerbe ausgetragen. Außerdem findet alljährlich im Juli oder August ein Kartrennen in der Nähe des neuen Hafens statt.
Menton ist der südliche Endpunkt des Fernwanderwegs GR 52, der auch als alternativer Abschluss des europäischen Fernwanderwegs E 2/GR 5 begangen wird.
Die Altstadt mit ihren pastellfarbenen Häuserfassaden vermittelt ein stark italienisches Flair. Die Stadt besitzt zahlreiche Gärten und Parks, vor allem im Vorort Garavan mit zum Teil seltenen subtropischen Pflanzen, die im günstigen Mikroklima von Menton besonders gut gedeihen. Die Promenade du Soleil („Sonnenpromenade“), die Uferpromenade in Menton, mit schönem Strand ist weniger touristisch als z. B. jene Uferpromenaden in Nizza und Cannes.
Menton pflegt mit folgenden Orten eine Partnerschaft:
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