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Zeiselmauer-Wolfpassing ist eine Gemeinde mit 2261 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Zeiselmauer-Wolfpassing
WappenÖsterreichkarte
Zeiselmauer-Wolfpassing (Österreich)
Zeiselmauer-Wolfpassing (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Tulln
Kfz-Kennzeichen: TU
Hauptort: Zeiselmauer
Fläche: 12,69 km²
Koordinaten: 48° 19′ N, 16° 11′ O
Höhe: 175 m ü. A.
Einwohner: 2.261 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 178 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3424
Vorwahl: 02242
Gemeindekennziffer: 3 21 40
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bahnstraße 6
3424 Zeiselmauer-Wolfpassing
Website:
Politik
Bürgermeister: Martin Pircher (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
9
8
3
1
9 8 3 1 
Insgesamt 21 Sitze
  • SPÖ: 9
  • ÖVP: 8
  • GRÜNE: 3
  • E.ROCH: 1
Lage von Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln
Lage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
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Zeiselmauer-Wolfpassing von Südwesten. Im Hintergrund Stockerau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Zeiselmauer-Wolfpassing liegt im Tullnerfeld und wird von der Donau in West-Ost-Richtung durchflossen, wobei sich die Siedlungen der Gemeinde nur am Südufer befinden. Nördlich der Donau gibt es lediglich zeitweise genützte Sommerhäuser, die am Rand des Auwaldes gebaut wurden. Eine Zufahrt ist nur über die Bezirkshauptstadt Tulln möglich, was einen erheblichen Umweg darstellt.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 12,69 Quadratkilometer,. Hiervon sind 50 Prozent bewaldet, 30 Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche und 8 Prozent Gärten.[1]

Traditionell wird Zeiselmauer in die Teile „Alt-Zeiselmauer“ und „Neu-Zeiselmauer“ untergliedert, wobei diese Bezeichnung tatsächlich der geschichtlichen Abfolge der Besiedlung entspricht, was durch historisches Kartenmaterial belegt ist. Diese Teilung wird heute durch die Bahnlinie unterstrichen. Neben historischen Bezeichnungen wird diese Gliederung als Bezeichnung für die Wahlsprengel genützt, um die Stimmauszählung übersichtlicher zu gestalten.

Landschaftlich gehört der Bezirk Tulln südlich der Donau zum Mostviertel. Für die Raumplanung gehört die Gemeinde zur Hauptregion Niederösterreich-Mitte.[2]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst die folgenden beiden Katastralgemeinden und Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):


Nachbargemeinden


Hausleiten (KO) Stockerau (KO)
Muckendorf-Wipfing St. Andrä-Wördern
Königstetten St. Andrä-Wördern

Geschichte


Zeiselmauer hat eine bedeutende römische und hochmittelalterliche Vergangenheit. Als östlichstes Kohortenkastell am norischen Donaulimes wird es in der Truppenliste der Notitia dignitatum als Cannabiaca geführt. Die bis heute weitgehend erhaltenen spätrömischen Baudenkmäler Burgus, Fächerturm, Kastentor („Körnerkasten“) und Fahnenheiligtum (principia) sind nach Typus und Zustand für Österreich Unikate. Zeiselmauer ist nach Carnuntum der an erhaltener römischer Bausubstanz reichste Ort Niederösterreichs. Eine alte Tradition der Florianiverehrung geht davon aus, hier wäre auch der Geburtsort des heiligen Florian gewesen.

Im Zuge der baierischen Kolonisierung kam das östliche Tullnerfeld 836 durch königliche Schenkung an das Hochstift Passau. Unter Nutzung der römischen Bauten wurde Zeiselmauer zum Verwaltungszentrum dieser Hofmark. Auf den Resten des römischen Fahnenheiligtums entstand eine karolingische Saalkirche, die zu den frühesten Kirchenbauten Niederösterreichs gehört. Ihre Mauerzüge sind in der heutigen Unterkirche freigelegt. Zum ersten Mal wurde Zeiselmauer als Zeizzinmurum um 985 in der Langfassung der Confirmatio Ludovici Pii erwähnt.

Im Hochmittelalter befand sich in Zeiselmauer eine bischöfliche Pfalz als Amtssitz des Passauer Bischofs, wenn er sich in diesem Teil der Diözese aufhielt. Hier verstarb 1091 der aus Passau vertriebene Bischof Altmann, der Gründer des Stiftes Göttweig. Das fürstbischöfliche Zeiselmauer war nach dem landesfürstlichen Tulln lange Zeit der bedeutendste Ort des östlichen Tullnerfelds und auch kultureller Anziehungspunkt.

In Zeiselmauer erhielt am 12. November 1203 der Minnesänger Walther von der Vogelweide von Bischof Wolfger von Erla 5 solidi longi („Lange Schillinge“) zum Ankauf eines Pelzrocks. Die Eintragung darüber im Reiserechnungsbuch des Passauer Bischofs Wolfger von Erla ist das einzige bisher bekannte außerliterarische Lebenszeugnis Walthers von der Vogelweide. Etwas später wählte Neidhart von Reuental Zeiselmauer zum Schauplatz seiner populären dörflichen Minnelieder. Zeiselmauer fand auch Eingang ins Nibelungenlied.

1972 wurden Zeiselmauer und Muckendorf fusioniert, seit dem 1. Jänner 1998 ist Muckendorf-Wipfing wieder eine eigenständige Gemeinde.[4]


Einwohnerentwicklung


Kastell
Kastell
Schloss Am Hof
Schloss Am Hof
Pfarrkirche Zeiselmauer
Pfarrkirche Zeiselmauer

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zeiselmauer-Wolfpassing

Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 20. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.


Einrichtungen


In Zeiselmauer gibt es folgende Einrichtungen: eine römisch-katholische Kirche, einen Friedhof, eine Volksschule, einen Kindergarten mit mehreren Gruppen an zwei Standorten, ein Sportplatz, eine Veranstaltungs- und Turnhalle („Römerhalle“), eine Tennissportanlage und zwei Reitställe. Zusätzlich bieten eine Bank, ein Frisör, eine Gärtnerei und ein Lebensmitteldiskonter ihre Produkte an. Im „Gewerbepark Ost“ nahe der Nachbargemeinde St. Andrä-Wördern haben sich einige Kleinbetriebe unter anderem aus den Bereichen Metallverarbeitung und Kfz-Handel bzw. Reparatur angesiedelt. Ebenso gibt es einen bekannten Hundesportverein samt Trainingsgelände am Rande des Orts.

Wolfpassing bietet eine kleine Kapelle, einen Kindergarten, einen Tennisplatz, ein Gasthaus sowie Heurigenlokale. Daneben gibt es zwei Kfz-Betriebe und eine Gärtnerei.

Sowohl in Zeiselmauer als auch in Wolfpassing sind Freiwillige Feuerwehren stationiert.


Verkehr



Politik


BW

Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Das Wappen wurde der Gemeinde 1994 verliehen:

Blasonierung: „Geteilt von Gold und Blau, oben ein wachsender steigender roter Wolf, unten eine durchgehende goldene Zinnenmauer mit schwarzem, gefasstem Portal, flankiert von zwei schwarz gefugten goldenen Wachtürmen mit goldenem Zeltdach.“[13]

Wappenerklärung: Das offizielle Wappen der Gemeinde spiegelt die Geschichte von Zeiselmauer wider: Die namengebende Mauer steht symbolisch für knapp 400 Jahre römisches Kastell, der rote Wolf – das Wappentier Passaus – für beinahe 1.000 Jahre Zugehörigkeit zum weltlichen Herrschaftsgebiet vom Bistum Passau.


Persönlichkeiten


Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur




Commons: Zeiselmauer-Wolfpassing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. November 2021.
  2. Perspektiven für die Hauptregionen. (PDF) S. 27, abgerufen am 12. Januar 2014.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. orf.at: Zwei glücklich geschiedene Gemeinden. Artikel vom 15. April 2019, abgerufen am 15. April 2019.
  5. Umfahrung Königstetten / Niederösterreich / 3433. Liste Aktiv, abgerufen am 20. Januar 2014.
  6. Gemeinderat gegen Umfahrung Königstetten. (Nicht mehr online verfügbar.) Grüne Zeiselmauer-Wolfpassing, 20. Juni 2013, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 20. Januar 2014.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 28. Januar 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 28. Januar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 28. Januar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 28. Januar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 28. Januar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Zeiselmauer-Wolfpassing. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020.
  13. Gedächtnis des Landes - Orte: Zeiselmauer. Museum Niederösterreich, abgerufen am 12. November 2021.

На других языках


- [de] Zeiselmauer-Wolfpassing

[en] Zeiselmauer-Wolfpassing

Zeiselmauer-Wolfpassing is a community located in the district of Tulln in the Austrian federal state of Lower Austria.

[ru] Цайзельмауэр-Вольфпассинг

Цайзельмауэр-Вольфпассинг (нем. Zeiselmauer-Wolfpassing) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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