world.wikisort.org - Österreich

Search / Calendar

Petronell-Carnuntum ist eine Marktgemeinde mit 1285 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha.

Marktgemeinde
Petronell-Carnuntum
WappenÖsterreichkarte
Petronell-Carnuntum (Österreich)
Petronell-Carnuntum (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Fläche: 25,37 km²
Koordinaten: 48° 7′ N, 16° 52′ O
Höhe: 175 m ü. A.
Einwohner: 1.285 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 51 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2404
Vorwahl: 02163
Gemeindekennziffer: 3 07 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 1
2404 Petronell-Carnuntum
Website: www.petronell.at
Politik
Bürgermeister: Martin Almstädter (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
11
8
11 8 
Insgesamt 19 Sitze
  • SPÖ: 11
  • ÖVP: 8
Lage von Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha
Lage der Gemeinde Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)BergHöfleinLanzendorfLeopoldsdorfRohrau
Lage der Gemeinde Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Das Heidentor – Wahrzeichen der Marktgemeinde
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Petronell-Carnuntum liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Gemeinde liegt größtenteils am rechten Ufer der Donau südwestlich von Hainburg an der Donau, 182 Meter über dem Meeresspiegel. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,37 Quadratkilometer. Davon sind 49 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 31 Prozent sind bewaldet und 12 Prozent entfallen auf die Donau.[1]


Nachbargemeinden


Eckartsau (Gänserndorf) Engelhartstetten (Gänserndorf) Hainburg
Scharndorf Bad Deutsch-Altenburg
Höflein Rohrau

Geschichte


Die Ursprünge der Siedlung gehen auf ein römisches Militärlager zurück, das der spätere Kaiser Tiberius im Jahre 6 n. Chr. als Winterlager errichtete. Carnuntum entwickelte sich im Anschluss zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. zu einer Großstadt an der nördlichen Grenze des Römischen Reichs.

Durch die militärisch wichtige Lage zur Grenzsicherung und die Nähe zu großen Handelsrouten wurde Carnuntum bedeutend, dass es zu Beginn des 2. Jahrhunderts zur Hauptstadt der Provinz Oberpannonien avancierte, die in ihrer Blüte etwa 50.000 Einwohner zählte. Neben dem Legionslager und der umgebenden Lagerstadt entwickelte sich so außerhalb der militärischen Zone eine florierende Zivilstadt. Teile der Stadt sind heute im archäologischen Kulturpark „Römerstadt Carnuntum“ als rekonstruierte Häuser zu besichtigen.

Im 4. Jahrhundert verwüstete ein schweres Erdbeben die Stadt. Von diesem Schlag konnte sich Carnuntum nicht mehr erholen. Die Reduzierung der Grenztruppen und die Auswirkungen der Völkerwanderung leiteten schließlich den Niedergang der römischen Stadt ein. Im 5. Jahrhundert wurde Carnuntum endgültig aufgegeben.

Auch nach dem Ende des römischen Imperiums ist – trotz Fehlens von schriftlichen Überlieferungen – die Kontinuität als Siedlungs- und Handelsplatz durch zahlreiche archäologische Funde nachzuweisen. Der Name Carnuntum wird zum letzten Mal während der Zeit Karls des Großen genannt.

In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entwickelte sich hier eine Siedlung, der im Jahr 1142 das Marktrecht verliehen wurde. Damit zählt Petronell-Carnuntum zu den ältesten Marktgemeinden Niederösterreichs.

Der Ortsname Petronell geht auf das relativ seltene Patrozinium Sancta Petronilla zurück. Einer Überlieferung nach hat Karl der Große anlässlich seines Awaren-Feldzuges in den ehemaligen Römerstädten Vindobona und Carnuntum Kirchen für seinen Schutzheiligen St. Petrus und dessen (vermeintliche) Tochter Sta. Petronilla errichten lassen. Eine andere Theorie besagt, dass die Namensgebung auf die Gemahlin von Kaiser Heinrich III., Agnes von Poitou, zurückgeht, die 1056 das Grenzland zu Ungarn bereist hat. Sie war als große Verehrerin der heiligen Petronilla bekannt. Agnes wurde 1077 an der Seite der Heiligen in Rom beigesetzt. Auf diese Tatsachen gestützt, vermutet man, dass die Grafen von Vohburg (Diepoldinger-Rapotonen) ihrer Lehensherrin die Kirche Sta. Petronilla errichten ließen. Petronilla ist die Schutzpatronin der Stadt Rom. Sie ist auch die Schutzheilige gegen Gicht, Fieber und Rheuma, die in den Schwefelquellen von Bad Deutsch-Altenburg behandelt werden.[2]

1142 wurde Petronell aus dem Besitz der Grafen von Vohburg an Hugo von Liechtenstein, dem Stammvater des Hauses Liechtenstein übergeben. Er ist der Erbauer der Burg Liechtenstein bei Mödling und Begründer des Hauses Liechtenstein. Unter seinem Enkel existierte im späten 12. Jahrhundert eine Seitenlinie Petronell-Liechtenstein.[3]

Im Jahr 1656 erwarb Graf Ernst von Abensperg und Traun die Herrschaft Petronell durch Heirat. Die Herrschaft Petronell als Verwaltungseinheit des Staates hatte auch die Gerichtsbarkeit über. Die Familie Abensperg und Traun ist heute noch durch den Besitz der Rundkapelle und des barocken Schüttkastens und als Förderer der Pfarreinrichtungen mit der Marktgemeinde Petronell-Carnuntum verbunden.

Seit 1966 führt die Gemeinde offiziell den Namen Petronell-Carnuntum.[4]


Einwohnerentwicklung


In den Jahren 1991 bis 2001 waren sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz negativ. Danach war die Zuwanderung stärker als die negative Geburtenbilanz.[5]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die wesentlichste Sehenswürdigkeit des Ortes sind die Reste der römischen Stadt Carnuntum.

Sehenswert darüber hinaus:


Landesausstellung 2011


Unter dem Titel „Erobern - Entdecken - Erleben im Römerland Carnuntum“ fand 2011 die Niederösterreichische Landesausstellung in drei Standortgemeinden Petronell-Carnuntum, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg an der Donau statt. Anlässlich dieser Landesausstellung wurde ein Besucherzentrum nach den Plänen des Architektenbüros Gallister errichtet sowie ein Parkplatz für etwa 340 PKWs und 22 Busse. Mit 554.438 Besuchern war sie die zweiterfolgreichste Ausstellung der Geschichte der NÖ Landesausstellungen.[6]


Museen



Wirtschaft und Infrastruktur


Besucherzentrum des Freilichtmuseums
Besucherzentrum des Freilichtmuseums
Petronell (oben) und der nördliche Teil der Kuruzzenschanze (Alte Schanze) um 1873 im Aufnahmeblatt der Landesaufnahme
Petronell (oben) und der nördliche Teil der Kuruzzenschanze (Alte Schanze) um 1873 im Aufnahmeblatt der Landesaufnahme

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 51, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 29. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 514. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,16 Prozent.


Bildung


In der Gemeinde befindet sich ein Kindergarten[9] und eine Volksschule.[10]


Politik


BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Zum 900-jährigen Bestehen Petronells im Jahr 1958 verlieh die Landesregierung Niederösterreichs der Marktgemeinde ein Marktwappen. Die dazugehörende Marktfahne ist in den Farben Blau-Weiß gehalten und trägt in der Mitte das neue Wappen: in blauem Schild das weiße Heidentor auf grünem Grund.[17]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger


Ehrenbürger von Petronell-Carnuntum sind:[18]


Ehrenringträger


Die ersten Ehrenringe der Marktgemeinde wurden anlässlich der 900-Jahr-Feier im Jahre 1958 im Schloss Petronell an Persönlichkeiten der Landespolitik und in weiterer Folge an Personen verliehen, die sich um die Marktgemeinde durch ihr Wirken besondere Verdienste erworben haben.[20]


Söhne und Töchter der Gemeinde




Commons: Petronell-Carnuntum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Petronell-Carnuntum – Reiseführer
Wikisource: Beschreibung der Herrschafft Petronell in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Petronell-Carnuntum, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. November 2021.
  2. August Obermayr, S. 132
  3. Vereinfachter Stammbaum der Familie Liechtenstein. In: Offizielle Website der Burg Liechtenstein. Abgerufen am 15. März 2019.
  4. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Petronell-Carnuntum, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  6. LH Pröll: Landesausstellung 2011 verzeichnete 554.438 Besucher. Abgerufen am 25. November 2021.
  7. Römerstadt Carnuntum, auf carnuntum.at
  8. Museumsverein Auxiliarkastell, auf auxiliarkastell.at
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  10. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  11. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 1995. Abgerufen am 25. November 2021.
  12. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2000. Abgerufen am 25. November 2021.
  13. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2005. Abgerufen am 25. November 2021.
  14. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 25. November 2021.
  15. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2015. Abgerufen am 25. November 2021.
  16. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 25. November 2021.
  17. Wissenswertes. Abgerufen am 25. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  18. Ehrenringträger und Ehrenbürger. Abgerufen am 25. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  19. „Mister Carnuntum“ ist nun Ehrenbürger. In: noen.at. Abgerufen am 22. Oktober 2021.
  20. Ehrenringträger und Ehrenbürger. Abgerufen am 25. November 2021 (österreichisches Deutsch).

На других языках


- [de] Petronell-Carnuntum

[en] Petronell-Carnuntum

Petronell-Carnuntum is a community of Bruck an der Leitha in Austria. It is known for its annual World Theatre Festival.

[ru] Петронелль-Карнунтум

Петронелль-Карнунтум (нем. Petronell-Carnuntum) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии