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Fischamend ist eine Stadtgemeinde mit 5593 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Stadtgemeinde
Fischamend
WappenÖsterreichkarte
Fischamend (Österreich)
Fischamend (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL (seit 2017; alt: WU)
Hauptort: Fischamend-Markt
Fläche: 24,91 km²
Koordinaten: 48° 7′ N, 16° 37′ O
Höhe: 156 m ü. A.
Einwohner: 5.593 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 225 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2401
Vorwahl: 02232
Gemeindekennziffer: 3 07 30
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gregerstraße 1
2401 Fischamend
Website: www.fischamend.gv.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Ram (RAM)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
20
3
2
20 3 2 
Insgesamt 25 Sitze
  • Liste RAM: 20
  • KP: 3
  • SPÖ: 2
Lage von Fischamend im Bezirk Bruck an der Leitha
Lage der Gemeinde Fischamend im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)BergHöfleinLanzendorfLeopoldsdorfRohrau
Lage der Gemeinde Fischamend im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
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Luftaufnahme von Fischamend
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie



Geografische Lage


Fischamend um das Jahr 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Fischamend um das Jahr 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Fischamend liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Fischa und Donau, wenige Kilometer südöstlich von Wien. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 24,91 Quadratkilometer. Davon sind 40 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 21 Prozent sind bewaldet, 11 Prozent entfallen auf Gewässer und 22 Prozent auf Start- und Landebahnen des Flughafens Wien-Schwechat.[1] Ein kleiner Teil des Gemeindegebietes liegt nördlich der Donau.


Gemeindegliederung


Die Gemeinden Fischamend-Markt und Fischamend-Dorf wurden 1971 zusammengelegt.[2] Seitdem umfasst das Gemeindegebiet nur noch eine Ortschaft.

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Fischamend Dorf und Fischamend Markt.


Nachbargemeinden


Wien Groß Enzersdorf Mannsdorf
Schwechat Haslau-Maria Ellend
Klein-Neusiedl Enzersdorf an der Fischa

Geschichte


Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Unter dem heutigen Ortskern wird ein römisches Kastell vermutet, das aber bislang archäologisch noch nicht nachgewiesen werden konnte.

Bereits im Mittelalter existierten zwei Siedlungen auf beiden Seiten der Fischa. Das Marktrecht erhielt der Ort 1673 durch Kaiser Leopold I.

Über Jahrhunderte waren die an der Donau und der Fischa betriebenen Mühlen und der Getreidehandel die wichtigsten Wirtschaftszweige. So befanden sich im 19. Jahrhundert 18 Mühlen an der Donau, sowie 7 an der Fischa. Außerdem befand sich zwischen 1868 und 1902 ein Winterhafen an der Donau, wo zahlreiche Schiffe und deren Besatzungen überwintern konnten.[3]

Durch die Auflassung der Mühlen gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen sich Industriebetriebe zu etablieren. 1908 erfolgte auf der südöstlich des Ortes liegenden Hochterrasse der Bau der k.u.k. Militär-Aeronautischen Anstalt samt Luftschiffhalle und Flugfeld. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt wurden weitere Luftschiffhallen, Unterkünfte und eine Wasserstoffgasfabrik errichtet. In der Nähe des Flugfeldes entstand später das Flugarsenal Fischamend, wo in Lizenz der Hansa-Brandenburgischen Flugzeugwerke AG Flugmotoren und Flugzeuge hergestellt wurden. Damit war Fischamend während des Ersten Weltkrieges neben Wiener Neustadt ein wichtiges Zentrum der Luftstreitkräfte. Die Anlagen mussten nach dem Ersten Weltkrieg weitgehend demontiert werden, wurden jedoch 1938, nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland, wieder als Werk III der Wiener Neustädter Flugzeugwerke genutzt. 1944 zerstörten Bomben die Anlage fast vollständig, das Werk wurde nach Tischnowitz verlegt. Heute sind von dem ehemaligen Areal des Flugplatzes nur mehr wenige Bauwerke wie der Wasserturm, die Offiziersmesse und das Konstruktionsbüro zu sehen.

Zu dem Unglück vom 20. Juni 1914 mit neun Toten, an dem das Militärluftschiff M.III (System Körting) und ein Flugzeug beteiligt waren, siehe Luftfahrtsgeschichte in Österreich.[4]

Von 1938 bis 1954 waren die Gemeinden Fischamend-Dorf und Fischamend-Markt Teil des neugeschaffenen 23. Bezirks Schwechat in Groß-Wien. Die Gemeinden wurden 1954 wieder selbständig und Teil des Bezirks Wien-Umgebung. 1970 erfolgte die freiwillige Vereinigung der beiden Gemeinden Fischamend-Markt und Fischamend-Dorf zur Gemeinde Fischamend.[5]

1987 beschließt der niederösterreichische Landtag Fischamend zur Stadt zu erheben[2] und Fischamend feiert dies 1988 mit einem großen Festakt.[5]

Mit Ende 2016 wurde im Zuge einer Bezirksreform der Bezirk Wien-Umgebung aufgelöst und Fischamend wurde dem Bezirk Bruck an der Leitha zugeschlagen.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fischamend
Stadtturm Fischamend
Stadtturm Fischamend
Pfarrkirche Fischamend
Pfarrkirche Fischamend
Filialkirche St. Quirinus
Filialkirche St. Quirinus
Feuerwehrmuseum Fischamend
Feuerwehrmuseum Fischamend
Hainburger Straße 6, Leitung: Gottfried Ernstberger[6]
Donauarmstraße 1, Leitung: Erwin Schwab[7]
Die Kirche der ehemaligen Gemeinde Fischamend-Dorf (westlich der Fischa gelegen) ist von einem Friedhof und Mauer umgeben. Die gotische Saalkirche mit einem eingezogenen Chor wurde im 14. Jahrhundert errichtet und ab 1671 umgebaut sowie barockisiert.
Einige, zum Teil noch gut erhaltene Bürger- bzw. Bauernhäuser liegen im Ortskern (z. B. Hainburger Str. 18)
Das alte Feuerwehrdepot am Getreideplatz wurde 1819 im klassizistischen Stil erbaut und ist ein bemerkenswert frühes Beispiel für diese Bauaufgabe. Ein neues Feuerwehrhaus wurde 1928 an der Klein-Neusiedler-Straße errichtet. Dieses Feuerwehrhaus war für die Gemeinde Dorf-Fischamend. Auch dieses ist aufgrund seiner expressionistischen Ausformung architektonisch bedeutsam. Heute ist im alten Feuerwehrdepot die First Responder Station untergebracht.
1916 errichtet; der weithin sichtbare Wasserturm gilt als zweites Wahrzeichen Fischamends.
heute ein gutbürgerliches Gasthaus und Vereinslokal der Ortspartei SPÖ. Die Kasernenbauten der k. k. Militär-Aeronautischen Anstalt haben sich erhalten und wurden als Wohnungen umfunktioniert.

Theater


Seit 2005 ist in Fischamend der Laientheaterverein Fischamender Spielleut beheimatet, der bis dahin in der Nachbarortschaft Enzersdorf an der Fischa tätig war. Am 4. April 2014 wurde den Spielleut zur Premiere von Der Talisman der Award für herausragende kulturelle Leistungen von Bürgermeister Thomas Ram, Vizebürgermeister Gerald Baumgartlinger und Kulturstadtrat Franz Bayer verliehen.[8]


Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 167, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 22. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2073. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,74 Prozent.


Bildungseinrichtungen


In der Gemeinde gibt es drei Kindergärten,[9] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[10]


Politik



Bürgermeister


Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Thomas Ram, Vizebürgermeister ist Gerald Baumgartlinger[11]. Amtsleiter ist Otto Eggendorfer.

Der Fischamender Stadtrat setzt sich aus folgenden Mitgliedern bzw. Ausschussvorsitzenden zusammen:

Darüber hinaus haben folgende Gemeinderäte besondere Funktionen:


Gemeinderat


Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 25 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 folgende Mandatsverteilung:[12]


Städtepartnerschaften



Söhne und Töchter der Gemeinde



Im Ort lebten und wirkten



Literatur


Bomben, Polenta & bessere Zeiten, 1989, Band 1, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Pendler, Baraber und die Geschäftsleut, 1990, Band 2, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Kinoträume, Boogieträume, Freizeitträume, 1991, Band 3, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Rathaus, Schulhaus, Pfarrhaus und die Parteihäuser, 1993, Band 4, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Postler, Polizisten, Feuerwehr und das Glück im Unglück, 1994, Band 5, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Fischamend (Vischagemunde), wie es früher einmal war, 1997
Bründllacke, Rosenhügel & die flotten Fischamender Leut, 1999, Band 6, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Luftfahren unterm Doppeladler – Ballonfahrer, Luftschiffer und Aviatiker, die k. und k. Militär-aeronautische Zentralanstalt Fischamend und ihre bewegte Geschichte ab dem Jahr 1909, 2009, ISBN 978-3-200-01407-7
Volksbelehrung, Volksverführung, Volksbildung. Bücher & Bibliotheken – ein Spiegelbild ihrer Zeit, im Chronikteil Fischamender Kulturgeschichte von 1893–1936, 2010, ISBN 978-3-85252-869-4
Dörfler, Marktler, Städter „Fischamend“, 2012, Band 7, Verlag Stadtgemeinde Fischamend
Aus dem Tagebuch einer kleinen Stadt. 1990–2010: Fischamender Fotogeschichte(n).
Fischamend – Die große Zeit der k.u.k. Luftschiffe 1908 bis 1914, Band 1, 2017, erster Teil einer Trilogie (mit Reinhard Ringl)
Fischamend zwischen den Zeiten, eine detaillierte Aufarbeitung der Fischamender Geschichte vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit, 2011
Als sich die Sonne verbarg: Fischamend im Luftkrieg 1944–1945, 2014, eine Dokumentation über den leidvollen Tag von Fischamend mit zahlreichen Fotos.
Fischamend, 1964, Heimatbuch


Commons: Fischamend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Fischamend – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Fischamend, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2021.
  2. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  3. Der Ort Fischamend und die Luftfahrtechnischen Einrichtungen im Ausstellungsverzeichnis 2011 Der aviatische Salon ISBN 978-3-200-02309-3
  4. Schweres Ballonunglück in Fischamend bei diepresse.com; Zeitgeschichte
  5. Stadtgemeinde Fischamend: Chronik (Memento des Originals vom 10. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-fischamend.at; abgerufen am 9. März 2018
  6. Luftfahrtmuseum Fischamend
  7. Museum der Photographie
  8. https://www.fischamenderspielleut.com/award-der-stadt-fischamend.htm
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  10. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 6. September 2020
  11. Baumgartlinger Gerald, Vize-Bürgermeister. Abgerufen am 4. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Fischamend. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  13. Liste Schuh: KPÖ, Liste Schuh
  14. Enthüllung des Gedenksteins von Arnóth Sandór. Gemeinde Fischamend, abgerufen am 20. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. rapidarchiv.at

На других языках


- [de] Fischamend

[en] Fischamend

Fischamend (German pronunciation: [ˌfɪʃaˈmɛnt] (listen)) is a town in the district of Bruck an der Leitha in the Austrian state of Lower Austria. It belonged to Wien-Umgebung District which was dissolved in 2016.[3][4]

[ru] Фишаменд

Фишаменд (нем. Fischamend) — город в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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