Die Gemeinde liegt am südöstlichen Rand des Waldviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 53,27Quadratkilometer, etwa 48Prozent der Fläche ist bewaldet.
Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Kamptal-Schönberg. Die Marktgemeinde Schönberg am Kamp ist Mitglied der Kleinregion Kamptal Süd.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus 13Katastralgemeinden und gliedert sich in 14Ortschaften (in Klammern: Fläche Stand 31. Dezember 2019[1] bzw. Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Am 1. Jänner 1968 entstand im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung durch die Zusammenlegung der Gemeinden Mollands, Schönberg am Kamp und Schönberg-Neustift die Marktgemeinde Schönberg, der sich
am 1. Jänner 1970 auch die bis dahin selbstständige Gemeinde Freischling als Ortsteil anschloss.
Am 1. Jänner 1971 entstand mit der Eingliederung von Zöbing die Marktgemeinde Zöbing-Schönberg.
Am 1. Jänner 1972 verließ der Ortsteil Zöbing diese Großgemeinde und schloss sich als Ortsteil der Stadtgemeinde Langenlois an. Der verbliebene Teil der Großgemeinde besteht seitdem mit dem Namen Schönberg am Kamp.[3]
Postleitzahlen
In der Marktgemeinde Schönberg am Kamp finden zwei Postleitzahlen Verwendung. Der Hauptort Schönberg am Kamp und die Ortsteile Buchberger Waldhütten, Mollands, Schönberg-Neustift, See, Stiefern und Thürneustift haben die Postleitzahl3562. Altenhof, Fernitz, Freischling, Kriegenreith, Plank am Kamp, Oberplank und Raan haben die Postleitzahl3564.
Nachbargemeinden
Je zwei der sieben Nachbargemeinden liegen im Horn(HO) bzw. im Hollabrunn(HL).
Schönberg am Kamp war bereits 1168 ein Besitz der Kuenringer, die auch Besitzer der heutigen Ruine Schoneberg oberhalb Schönbergs waren. 1372 besiegte Leopold III. von Habsburg auf dieser Burg sitzende Raubritter. Anschließend wurde die Herrschaft landesfürstlich. 1483 wurde Schönberg von den Hussiten, 1485 von den Ungarn besetzt. Zwischen 1540 und 1629 war der Ort protestantisch.[4]
Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Schönberg am Kamp neben Langenlois, Gars am Kamp und Rosenburg zu einer der bedeutendsten Sommerfrischen des Kamptals. Nach 1945 konnte Schönberg am Kamp nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.
Seit den 1990er Jahren profitiert Schönberg am Kamp zunehmend vom Weintourismus und anderen Formen des sanften Tourismus.[5]
Bevölkerungsentwicklung
In den Jahren von 1981 bis 2001 waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz negativ. Von 2001 bis 2011 gab es eine starke Zuwanderung in die Gemeinde Schönberg am Kamp.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Schönberg am Kampund Liste der Kellergassen in Schönberg am Kamp
Naturpark Kamptal-Schönberg
Burgruine Schonenburg
Katholische Pfarrkirche Freischling hl.Laurentius
Katholische Pfarrkirche Plank am Kamp hl.Nikolaus
Katholische Pfarrkirche Schönberg am Kamp hl.Agnes
Sommerfrischemuseum in der „Alten Schmiede“
Straußenland Gärtner
Regelmäßige Veranstaltungen
Schönberger Sommerfest – 1. Augustwochenende
Jungweinsegnung – letztes Novemberwochenende
Schräger Advent – 2. Adventsamstag und -sonntag
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 55, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 232. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 830. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48Prozent.
Der Wein spielt in Schönberg eine Hauptrolle. Die 4,2km² Weinbaufläche machen Schönberg zu einem der größten Weinbaugemeinden im Kamptal. In den Weinbergen Schönbergs werden hervorragende Weine gekeltert. Hauptsorten sind Grüner Veltliner und Riesling (Weißer Riesling oder Rheinriesling).
Bildung
In Schönberg befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]
Verkehr
Straße: Schönberg am Kamp wird von der Kamptalstraße B34 durchquert.
Bahn: Die Gemeinde liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bahnhöfe Schönberg/Kamp und Plank/Kamp sowie die Bedarfshaltestellen Altenhof am Kamp und Stiefern.
Weg: Der 115,6Kilometer lange Kamptalweg mit seinem Ausgangspunkt in Altenwörth und seinem Zielpunkt in Zwettl führt durch den Hauptort Schönberg am Kamp.
Bus: Seit 1995 fährt der Garser Bus, eine Initiative des Wirtschaftsvereins „Gars Innovativ“, jeweils dienstags und freitags sämtliche Orte der Marktgemeinde Gars am Kamp und weitere Orte der Umgebung, darunter auch Freischling und Raan im Gemeindegebiet von Schönberg am Kamp an, um Personen, die keinen PKW besitzen und keinen Anschluss an den ÖPNV haben, Einkäufe und Erledigungen in Gars am Kamp zu ermöglichen.[9]
Politik
Gemeindeamt Schönberg am Kamp.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:
Mit Bescheid der Niederösterreichischen Landesregierung vom 31. März 1981 erhielt die Gemeinde Schönberg am Kamp ein Gemeindewappen verliehen.
Blasonierung:
„Ein blauer Schild, belegt mit einem silbernen Adlerflug, der rechts oben von einer goldenen Weintraube begleitet wird.“
Karl Bregartner (1933–2018), österreichischer Politiker, wurde im Ortsteil Plank am Kamp geboren.
Theodor Eggendorfer (1901–1980), österreichischer Politiker (ÖVP)
Wolfgang Kromp (* 1942), Physiker
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Andreas Brandstetter (* 1969), Vorsitzender des Vorstandes der Uniqa Insurance Group AG
Ilse Helbich (* 1923), österreichische Publizistin und Schriftstellerin, lebt in Schönberg am Kamp.
Robert Kammerzell (1884–1950), österreichischer Künstler und Heimatforscher, lebte von 1923 bis zu seinem Tod im Ortsteil Plank am Kamp.
Trude Marzik (1923–2016), österreichische Erzählerin und Lyrikerin, langjähriger Sommerfrischegast im Ortsteil Oberplank, dem sie mit dem autobiographischen Werk Geliebte Sommerfrische ein literarisches Denkmal setzte.[21]
Erich Landgrebe (1908–1979), österreichischer Schriftsteller und Maler, Sommerfrischegast im Ortsteil Plank am Kamp, dem er mit dem Roman Michaels erster Sommer ein literarisches Denkmal setzte.[22]
Literatur
Josef Filsmaier: Schönberger Heimatbuch. Eine Chronik der Marktgemeinde Schönberg am Kamp. Wien 1966.
Josef Filsmaier: Loatwagen und Busserlzug. Das Kamptal um Schönberg als Landschaft für Winzer und Wiener. Ausstellung der volkskundlichen Sammlung des Niederösterreichischen Landesmuseums, 19. März bis 31. Mai 1982. Wien 1982.
Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
Herman Rafetseder: „Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19.Jahrhunderts (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs2).“ Linz 1989, S.180. ISBN 3-900387-22-2.
Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8.Aufl., Salzburg 1984, S.207f., ISBN 3-900173-01-X.
Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
Michael Strommer:Altbürgermeister Emmerich Riedlmayer 80 Jahre. In: Gemeinde Schönberg am Kamp (Hrsg.): Schönberg transparent. Nr.3/2022. Marktgemeinde Schönberg am Kamp, Schönberg am Kamp September 2022, S.29.
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