Wiesendangen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz. Wiesendangen fusionierte auf den 1. Januar 2014 mit Bertschikon.[5]
Wiesendangen | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Zürich![]() |
Bezirk: | Winterthurw |
BFS-Nr.: | 0298i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8542 Wiesendangen 8543 Bertschikon 8543 Gundetswil 8543 Kefikon ZH 8544 Attikon 8546 Menzengrüt |
Koordinaten: | 701859 / 26440647.5224948.791112469 |
Höhe: | 469 m ü. M. |
Höhenbereich: | 401–650 m ü. M.[1] |
Fläche: | 19,17 km²[2] |
Einwohner: | 6633 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 346 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 9,2 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Urs Borer |
Website: | www.wiesendangen.ch |
Lage der Gemeinde | |
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Der Name Wiesendangen stammt aus dem Germanischen Wisuntwangas (die Weide der Wisente). Das Wappen zeigt allerdings kein Gehörn des Wisent, sondern ein Steinbocksgehörn. Mundartname: Wisidange[6], auch Wisidange.
Blasonierung
„In Silber ein schwarzes Bocksgehörn“
Das Wappen wird auf die Herren von Wiesendangen zurückgeführt, die bereits ein Steinbocksgehörn als Motiv ihres Siegels verwendeten. Im 19. Jahrhundert fand ein Gemskopf als Wappenmotiv Verwendung. Mitte 1928 beschloss der Gemeinderat wieder das ältere Motiv als offizielles Wappen zu verwenden.
Wiesendangen liegt angrenzend nordöstlich der Stadt Winterthur. Im Gemeindegebiet liegen ebene Landwirtschaftsflächen, wo früher ein Riet (Sumpfgebiet) war, und kleinere, bewaldete Hügel, an deren Südhängen Weinbau betrieben wird. Das Dorfzentrum wird vom Wiesenbach, wie der Riedbach an seinem Oberlauf heisst, durchflossen und entwässert etwa die Hälfte des Gemeindegebiets.
Zum Gemeindegebiet gehören auch die Aussenwachten Attikon, Buch, Menzengrüt, Bertschikon, Oberbertschikon, Gundetswil, Meisberg, Liebensberg, Gündlikon, Zünikon, Stegen, Bewangen, Sammelsgrüt und Kefikon.
Besiedlung zur Römerzeit siehe unter Bertschikon.
Der Ort wurde 804 erstmals urkundlich erwähnt. Dabei ging es um die Schenkung der Wiesendanger Güter des früheren Thurgau-Grafen Isanbard, Sohn von Graf Warin, am 29. Februar 804 an das Galluskloster. Wiesendangen gehörte damals wie auch Winterthur noch zum Thurgau und noch nicht zum Zürichgau, das durch Abtrennung aus dem Thurgau entstanden war.[7] Wiesendangen wird wieder erwähnt, als am 27. November 1155 Kaiser Friedrich Barbarossa Bischof Hermann von Konstanz ein Diplom ausstellte. Darin sind die grundherrschaftlichen Besitzungen des Bistums aufgezählt, darunter auch Hof und Kirche von Winterthur und Wiesendangen.[8] 1217 wurde erstmals ein Pfarrer erwähnt, der Leutpriester Gerung.[9] Die Dorfgemeinde mit eigenen Organen und Dorfbürgerrecht hat sich im 14. und 15. Jahrhundert gefestigt.[10] Mindestens seit 1465 waren die Schlossherrn von Hegi Inhaber der Vogtei Wiesendangen.[11] Der erste evangelische Prediger von Wiesendangen hiess Ulrich Peter. Er stammte aus Elgg.[12] Für 1748 zählte der Pfarrer 646 Personen zur Kirchhöri Wiesendangen, wovon 31 in fremden Kriegsdiensten und 37 auswärts arbeiteten.[13] 1914 gab es eine grosse Kirchenrenovation.[14]
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Wiesendangen vom Bauerndorf zur Wohngemeinde in der Agglomeration Winterthur.
Der 7-köpfige Gemeinderat setzt sich aus 3 Männern und 4 Frauen zusammen, mit folgender Parteizusammensetzung: 2 FDP, 2 Parteiunabhängige, 1 CVP, 1 EVP und 1 GLP Gemeindepräsident ist Urs Borer (FDP; Stand 2018).[15]
Anfang 2021 berichtete der Zürcher Tages-Anzeiger über offenen Antisemitismus in der Sekundarschule und kritisierte das Schweigen der Dorfbewohner und das Verhalten von Schulleitung und Schulbehörde zu den Vorkommnissen.[16]
Am 30. November 2018 lebten 6468 Menschen in Wiesendangen, davon waren 517 Menschen aus dem Ausland.[17]
Der Bahnhof Wiesendangen liegt an der Thurtallinie und wird von der S 24 Thayngen – Schaffhausen/Weinfelden – Winterthur – Zürich Flughafen – Zürich HB – Thalwil – Horgen Oberdorf – Zug und der S 30 Winterthur – Frauenfeld – Weinfelden der S-Bahn Zürich bedient.
Ab Wiesendangen, Bahnhof verkehren zwei Buslinien von Stadtbus Winterthur:
610 Bahnhof Oberwinterthur — Wiesendangen, Bahnhof — Wiesendangen, Hinterdorf
611 Wiesendangen — Bertschikon bei Attikon — Gundetswil
Auf dem Gemeindegebiet von Wiesendangen befinden sich zwei Kirchen:
Das gut erhaltene Dorfzentrum entlang des Wiesenbachs wird dominiert von Häusern, die teils im 17. Jahrhundert gebaut wurden, der reformierten Kirche, die 1155 erstmals erwähnt wurde, und dem im 12. Jahrhundert erbauten Schlossturm. Der Dorfplatz mit seinen vielen Brunnen wurde 2004 neu gestaltet.
Wiesendangen verfügt über ein breites Angebot für Jugendliche. So gibt es zwei Jugendtreffpunkte, einen Fussballclub mit diversen Jugendmannschaften, einen Turnverein mit einer Jugendriege für Mädchen und Knaben, eine Cevi-Jungscharabteilung, einen ca. 800 Quadratmeter grossen Skate- und BMX-Platz, welcher von einem ortsansässigen Verein (OnWheels) unterhalten und ausgebaut wird. Beliebt ist auch der jährlich durchgeführte Wiesendanger Maskenball, welcher von der örtlichen Feuerwehr organisiert wird.
Damit in der Gemeinde die Grenzwerte von Rückständen des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil im Trinkwasser eingehalten werden können, wurde mit der Stadt Winterthur per 1. Januar 2021 ein neuer Wasserliefervertrag ausgehandelt.[20]
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