Illnau-Effretikon (bis 1974 offiziell Illnau genannt, zürichdeutsch Illau) ist eine Stadt und politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz.
Geografisch besteht Illnau-Effretikon aus der Stadt Effretikon, den Dörfern Illnau, Ottikon, Bisikon und Kyburg, ferner aus den Weilern Agasul, Bietenholz, Billikon, First, Horben, Kemleten, Luckhausen, Mesikon und Oberkempttal.
Eine Walderhöhung zwischen Brünggen und Kyburg, der Brünggberg, ist mit 689mü.M. der höchste Punkt der Gemeinde.
Seit der Eingemeindung von Kyburg am 1. Januar 2016 ist Illnau-Effretikon flächenmässig die viertgrösste Gemeinde im Kanton Zürich nach Zürich, Winterthur und Wädenswil.[5]
Bevölkerungsdichte: 508 Einwohner pro Quadratkilometer
Ausländer-Anteil: 26,9% (Stand: 2018)
Konfessionszugehörigkeit: 36,2% evangelisch-reformiert, 25,0% römisch-katholisch, 38,8% keine oder andere konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 2012)[7]
Die Legislative ist seit 1974 der Grosse Gemeinderat mit 36 Sitzen. Seit Inkrafttreten einer totalrevidierten Gemeindeordnung per 1. Januar 2022 nennt sich das Legislativorgan Stadtparlament.[9]
3
7
4
2
4
7
9
3742479
Insgesamt 36 Sitze
Grüne: 3
SP: 7
GLP: 4
EVP: 2
Mitte: 4
FDP: 7
SVP: 9
Die Sitze sind wie folgt auf die Parteien verteilt:
Parteien im Grossen Gemeinderat
Partei
1998
2002
2006
2010
2014
2018
2022
SVP
11
11
11
12
11
10
9
SP
10
9
7
6
7
8
7
FDP
5
6
5
3
5
6
7
glp
–
–
–
2
2
3
4
Die Mitte
–
–
–
–
–
–
4
Grüne
3
4
4
3
2
3
3
EVP
2
2
3
2
2
2
2
CVP
2
2
3
2
2
2
–
JLIE
2
1
3
3
3
1
–
BDP
–
–
–
2
2
1
–
JUSO
–
–
–
1
–
–
–
EDU
1
1
–
–
–
–
–
Der Stadtrat, die städtische Exekutive, zählt sieben Mitglieder (2 SP, 3 FDP, 1 glp, 1 Die Mitte). Der Stadtpräsident ist Marco Nuzzi (FDP).
Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Illnau-Effretikon: SVP 32,4%, SP 16,2%, FDP 12,4%, glp 12,3%, Grüne 10,8%, CVP 4,1%, EVP 3,6%, BDP 3,2%, EDU 2,9%.[10]
Wirtschaft
2000 wurde die LANDI Zola AG gegründet, welche im Zürcher Oberland rund 170 Personen beschäftigt. 2002 hat sie die Landi Egg AG, in Egg übernommen.
Verkehr
Bahnhof IllnauBahnhof Effretikon
Die Gemeinde wird von der am 27. Dezember 1855 eröffneten Bahnstrecke Zürich–Winterthur mit dem Bahnhof Effretikon sowie von der am 3. Mai 1876 eröffneten Bahnstrecke Effretikon–Hinwil mit den Bahnhöfen Effretikon und Illnau mit der Eisenbahn erschlossen.
Beide Linien sind 1902 verstaatlicht worden und werden durch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betrieben.
Der Bahnhof Effretikon wird von der S-Bahn Zürich mit folgenden Linien bedient:
652 Illnau, Bahnhof – Illnau, Kirche – Effretikon, Wattspitz – Effretikon, Bahnhof
N62 Illnau – Theilingen – Weisslingen – Agasul
Die Gemeinde ist durch die Autobahn A1 mit dem Anschluss Effretikon erschlossen.
Geschichte
Ruine MoosburgEffretikon, historisches Luftbild von 18. Mai 1932, aufgenommen von Walter MittelholzerIllnau, historisches Luftbild von 1920, aufgenommen aus 200 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 745 für die Siedlungen Illenavvia (Illnau), Erpfratinchova (Effretikon) und Makisinchova (Mesikon).[11]Pichilinchova (Billikon) wurde 858 ersterwähnt.[12]
Die beiden Namen Illnau als auch Effretikon werden auf Zürichdeutsch anders gesprochen. Bei Effretikon ist die Abkürzung "Effi" gebräuchlich (Bsp. Effi-Märt, Effi-Fest). Aus Illnau wird auf Mundart "Illau", was stärker in Vergessenheit geriet, aber die jährliche "Illauer Chilbi"[13] oder die "Illauer Schmitte" sind klare Belege für die Aussprache ohne "n". – Eine Entsprechung findet man im Herzen des Zürcher Oberlands gelegenen Dürnten; herkömmliche Aussprache: Dürte.[14]
Funde aus der Steinzeit sowie Grabbeilagen aus der Bronze- und Eisenzeit bei Bisikon und Luckhausen deuten von einer frühen Besiedelung. Umfangreicher sind hier die Funde aus dem frühen Mittelalter; darunter ist auch die Grabhügelnekropole im Studenbrunnenholz unterhalb von Ottikon, welche 1928/29 wissenschaftlich untersucht und als Grabstätte der Grosseltern von Beata Landolt (einer adeligen Grundherrin) gedeutet wurden.[15] Schenkungsurkunden aus dem 8. Jahrhundert an das Kloster St. Gallen deuten darauf hin, dass Illnau-Effretikon schon weitgehend durch die Alemannen erschlossen war.
Im ehemaligen Weiler Moosburg, im Süden von Effretikon, befindet sich die Ruine der von Graf Hartmann IV. von Kyburg 1254 erbauten Moosburg. Sie war von 1426 bis 1432 Sitz des ersten Zürcher Vogts der Landvogtei Kyburg und wurde während des Alten Zürichkrieges im Mai 1444 von den Innerschweizer Truppen zerstört.
Mit dem Bau des Bahnhofs im Jahr 1855 begann der Aufschwung Effretikons und führte 1974 zur Namensänderung in Stadt Illnau-Effretikon.
In der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts wurde der Bahnhof Effretikon durch den Architekten Max Vogt neu gebaut.
Eingemeindung von Kyburg
Kyburg
Am 24.November 2013 sprachen sich 74,88Prozent der Stimmberechtigten von Kyburg für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Illnau-Effretikon aus. Der Regierungsrat des Kantons Zürich begrüsste die Pläne zur Gemeindefusion und stellte eine Subvention von 1.9 Millionen Franken in Aussicht (vor allem, um einen Teil der Schulden von Kyburg zu tilgen).[16][17] In der Volksabstimmung vom 14.Juni 2015 wurde die Fusion sowohl in Kyburg (81Prozent Ja-Stimmen) als auch in Illnau-Effretikon (89Prozent Ja-Stimmen) klar angenommen.[18] Der Zusammenschluss wurde per 1.Januar 2016 offiziell vollzogen.[19][5]
Wappen
Blasonierung des Doppelwappens
In Silber ein blauer Schrägbalken, belegt mit drei schräglinks gestellten silbernen Rochen
In Silber eine aufrechte blaue Pflugschar
Kunst, Kultur
Schulen, Hochschulen
Schulhaus Watt in Effretikon
Primar- und Sekundarschule verteilen sich auf die Schulhäuser Schlimperg, Watt und Eselriet in Effretikon sowie das Schulhaus Hagen in Illnau.
Berufsvorbereitungsjahr Effretikon
Elektro-Bildungs-Zentrum (EBZ)
Baumeister-Kurszentrum
Swissmechanic-Kurszentrum
Metall-Union Kanton Zürich
VSCI, Ausbildungszentrum für Carrosserieberufe
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Illnau-Effretikon
Hablützelhaus in Horben
Schloss Kyburg
Burgruine Moosburg
Planetenweg von Effretikon (Anwandelstrasse) nach Schloss Kyburg[20]
Mit über 100 Vereinen und Parteien ist Illnau-Effretikon eine stark vereinsaktive Gemeinde.[28]
Zur Koordination der Vereinsaktivitäten dient die Präsidentenkonferenz, die zweimal jährlich durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein Illnau-Effretikon organisiert wird.
Sportzentrum Effretikon
Das Sportzentrum Effretikon im Südosten von Effretikon umfasst ein Freibad (50-Meter-Schwimmbecken, 5-Meter-Sprungturm, 60-Meter-Rutschbahn, Beachvolleyball-Anlage), zwei Eislauffelder, vier Fussballplätze (davon ein Kunstrasenplatz) und Tennisplätze sowie eine Minigolf- und eine Boccia-Anlage.[29]
Gemeindepartnerschaften
Illnau-Effretikon pflegt Partnerschaften zu vier Gemeinden:[30]
Hans Martin Gubler, Die Kunstdenkmäler des Kanton Zürich Band 3: Die Bezirke Pfäffikon und Uster. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1978 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 66). ISBN 3-7643-0991-1. S.76–107.
Hans Kläui. Illnau-Effretikon: Von den Anfängen bis zum Umsturz des Jahres 1798. Band 1. Illnau-Effretikon 1983.
Wilfried Meili: Vor Jahr und Tag in Illnau-Effretikon und Lindau. Wetzikon, 1989, ISBN 3-85981-149-5
Ueli Müller. Illnau-Effretikon: Vom Umsturz des Jahres 1798 bis zur Gegenwart (1992). Band 2. Illnau-Effretikon 1992.
Illnau-Effretikon, ilef.ch, Geschäftsbericht 2018, Seite 105 - Quelle nennt "Serbien und Montenegro", hier "Serbien", Quelle nennt "Mazedonien", hier "Nordmazedonien" genannt (technische Gründe).
Heinz Gallmann:Zürichdeutsches Wörterbuch. Hrsg.: Grammatiken +Wörterbücher des Sxhweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, betreut vom Verein Schweizerdeutsch. Band III Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S.668/669.
Peter Schulthess. Beata Landolt – eine adelige Grundherrin des Frühmittelalters: Neue Erkenntnisse zu den Merowingern im Zürcher Oberland. Heimatspiegel, September 2014 (Beilage zum Zürcher Oberländer / Anzeiger von Uster).
Herzlich willkommen, Kyburg!(Nicht mehr online verfügbar.)Stadtverwaltung Illnau-Effretikon,1.Januar 2016,archiviertvomOriginalam28.April 2021;abgerufen am 2.Januar 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ilef.ch
Renata Windler. Grabhügel im Studenbrunnenholz bei Grafstal. In: Eine Ahnung von den Ahnen: Archäologische Entdeckungsreise ins Zürcher Oberland. Wetzikon 1993. S. 161–164.
Peter Peisl, Martin Steinacher. Zwei aufwendige Kostbarkeiten: Wildert und Örmis. In: Jahrheft der Stadt Illnau-Effretikon. Effretikon. 1998. S. 24–26.
Vereine, auf ilef.ch, abgerufen am 18. Oktober 2012
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