Kyburg (zürichdeutsch Chiiburg [ˈχiːbʊrɡ], älter Chiibèrg [ˈχiːbɛrɡ])[1][2] ist ein Dorf in der Zürcher Gemeinde Illnau-Effretikon. Dominiert wird es vom Schloss Kyburg.
ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Kyburgf zu vermeiden. |
Kyburg | ||
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Staat: | Schweiz![]() | |
Kanton: | Kanton Zürich![]() | |
Bezirk: | Pfäffikonw | |
Politische Gemeinde: | Illnau-Effretikoni2 | |
Postleitzahl: | 8314 | |
UN/LOCODE: | CH ILL | |
Koordinaten: | 698466 / 25707647.45718.74445625 | |
Höhe: | 625 m ü. M. | |
Fläche: | 7,58 km² | |
Einwohner: | 405 (31. Dezember 2014) | |
Einwohnerdichte: | 53 Einw. pro km² | |
Website: | www.kyburg.ch | |
![]() Dorf und Schloss Kyburg | ||
Karte | ||
Bis Ende 2015 bildete Kyburg eine eigenständige politische Gemeinde. Zu ihr gehörten auch die Weiler Billikon, Brünggen, Ettenhusen, Mülau, Neu-Brünggen und Seemerrüti.
Blasonierung
Das Wappen wurde aus dem Wappen der Grafen zu Kyburg entnommen (siehe für einen geschichtlichen Abriss den Artikel Wappen des Kantons Thurgau).
Kyburg liegt auf einem Molassehügel fünf Kilometer südlich von Winterthur und der Töss. Das ehemalige Gemeindegebiet ist stark bewaldet (61,2 % der Fläche), der Landwirtschaft dienen 32 % der Gemeindefläche.
Jahr | Einwohner |
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1634 | 148 |
1771 | 296 |
1850 | 374 |
1900 | 358 |
1950 | 386 |
2000 | 396 |
2010 | 419 |
Die SVP hatte zuletzt 44 %, die SP 16,2 %, die FDP 15,3 %, die Grüne 13,1 %, die CVP 1,8 %, und die EVP 3,1 % der Wählerstimmen.
Gemeindepräsident war der Parteilose Kurt Bosshard (Stand 2014).[3]
Eine Siedlung Kyburg wurde 1262–1264 erstmals erwähnt. Die Geschichte des Dorfes ist eng verbunden mit derjenigen des gleichnamigen, erstmals 1027 erwähnten Schlosses Kyburg. Der Ort liegt an der Stelle der ehemaligen Vorburg. Diese war durch zwei Trockengräben von der Ebene abgetrennt, die die Siedlungsentwicklung prägten.
Durch Schenkungen erweiterten die Habsburger die städtischen Vorrechte der Siedlung. Durch Herzog Albrecht erhielt die Siedlung 1337 ein eigenes Gericht und wurde von den Steuern befreit. Als die Siedlung 1362 nach einem Brand wieder aufgebaut wurde, konnte sie sich weitere Vorrechte sichern. Herzog Leopold sprach der Siedlung 1370 einen Jahr- und einen Wochenmarkt zu. Der Markt wurde erst im 18. Jahrhundert aufgegeben.
Im Verlauf des Appenzellerkrieges 1407 wurde das Städtchen und Schloss von den Schwyzern eingenommen. Im alten Zürichkrieg wurde das befestigte Städtchen stark in Mitleidenschaft gezogen und wurde als offenes Dorf wieder aufgebaut. Als im Jahr 1424 die Grafschaft Kyburg an Zürich kam, blieben die Rechte des Städtchens gewahrt; es wurde ihm die niedere Gerichtsbarkeit verliehen und das Marktrecht bestätigt. 1671 wurde die Landschreiberei von Pfäffikon nach Kyburg verlegt. 1798 gingen alle mittelalterlichen Privilegien verloren und die Gemeinde wurde dem Distrikt Fehraltorf zugeteilt. Zwischen 1803 und 1815 gehörte sie zum Bezirk Uster-Grünigen. Während der Restauration wurde sie nochmals Sitz des Oberamtes Kyburg. Seit der Verwaltungsreform von 1831 gehört die Gemeinde Kyburg zum Bezirk Pfäffikon.
Am 24. November 2013 sprach sich das stimmberechtigte Volk von Kyburg mit einem Ja-Anteil von 75 % für eine Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Illnau-Effretikon aus. Den endgültigen Entscheid zur Fusion fällten die Stimmberechtigten in einer Volksabstimmung am 14. Juni 2015, die Kyburger mit 81 %, die Illnau-Effretiker mit 89 % Zustimmung; die Vereinigung fand am 1. Januar 2016 statt. Der Regierungsrat des Kantons Zürich subventionierte die Fusion mit 1.9 Millionen Franken.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) führte Kyburg bis zur Fusion mit Illnau-Effretikon unter der BFS-Nummer 0175.
Jeden Sommer findet auf der Kyburg jeweils die Kyburgiade, ein internationales Kammermusikfestival, statt.
Neben dem Schloss Kyburg mit seiner Burgkapelle mit mittelalterlichen Wandmalereien gibt es etliche stattliche Gebäude. Neben der Kirche mit Pfarrhaus sind die ehemalige Kanzlei und das Gasthaus Hirschen erwähnenswert.
An der Strasse nach Winterthur-Sennhof führt eine gedeckte Holzbrücke von 1846 über die Töss.
Brandrütibach-Giessen, Wasserfall des Brandrütibachs, Kyburg-Billikon, 8 m, Koord.697179/255723
Mülitobel-Giessen, Wasserfall des Mülibachs, Kyburg-Ettenhusen, 8 m, Koord. 697933/257047
Töbelibach-Giessen, Kyburg-Ettenhusen, 4,5 m, Koord. 698241/256319[4]
Bauma | Fehraltorf | Hittnau | Illnau-Effretikon | Lindau | Pfäffikon | Russikon | Weisslingen | Wila | Wildberg
Ehemalige Gemeinden: Kyburg | Sternenberg
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