Bironico (im lombardischen Ortsdialekt Bironich, Büronuch[biˈronik byˈroːnuk][1]) ist ein Ortsteil der 2010 neu gebildeten Gemeinde Monteceneri im Kreis Taverne, Bezirk Lugano, des Schweizer Kantons Tessin. Zuvor bildete sie eine eigene politische Gemeinde.
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Gemeindestand vor der Fusion am 20.November 2010Pfarrkirche San Giovanni EvangelistaBahnhof Rivera-BironicoKirche Santa Maria del Rosario
Geographie
Werner Friedli (Fotograf), historisches Luftbild (1964)
Das Dorf liegt südlich des Monte Ceneri auf 468 m ü.M. am rechten Ufer des Vedeggio.
Geschichte
Bironico wurde erstmals 1205 als in castello loci Bironici erwähnt. Der Name bedeutet wahrscheinlich «bei den Leuten des Birro (Birrius)».[1] Der Ort bildete im Hochmittelalter vermutlich das Zentrum des mittleren und oberen Vedeggiotals. Die Region war erst vom Bistum Como und später von der Stadt Como abhängig, bis sich im 13.Jahrhundert die Rusca, eine aus Como stammende Adelsfamilie[2], in Bironico niederliess. Die Rusca und der Erzbischof von Mailand besassen dort Zehntrechte. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts musste das Dorf dem Herzog von Mailand 19 Soldaten stellen.
Nach der Eroberung durch die Eidgenossen pflegten sich in Bironico die Gesandten der eidgenössischen Orte zu treffen, um die Landvögte der ennetbirgischen Vogteien zu kontrollieren.
Am 25.November 2007 wurde die Fusion von fünf der sieben Gemeinden im Vedeggiotal von den Stimmberechtigten gutgeheissen: Bironico, Camignolo, Medeglia, Rivera und Sigirino. Zwei Gemeinden, Isone und Mezzovico-Vira, lehnten die Fusion ab. In der Folge verzichtete der Staatsrat darauf, dem Grossen Rat eine zwangsweise Fusion der beiden ablehnenden Gemeinden zu beantragen. Monteceneri wurde deshalb lediglich aus den fünf zustimmenden Gemeinden gebildet.
In früheren Zeiten bildete die alpine Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage. Heute weist Bironico einen hohen Anteil an Wegpendlern auf, die in das untere Vedeggiotal, nach Lugano und nach Bellinzona pendeln.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Monteceneri
Propsteikirche Santi Giovanni Evangelista und Martino[4] mit Hauptaltar (1625) von Bartolomeo Tiberino[5]
Benno oder Bennulo genannt von Como (* um 1310 in Como; † um 1360 in Bironico), erstes bekanntes Mitglied der Familie, das in Bironico, Camignolo und Bellinzona Grundbesitz besass[11]
Giovan Giacomo oder Zanolo Rusca (* um 1375 in Bironico; † gegen 1450 ebenda), Enkel von Benno, nach der Schlacht bei Arbedo Unterzeichner des Friedens von 1426, Gesandter Bellinzonas beim Herzog von Mailand, führte 1438 in Bellinzona die Augustinermönche ein und dotierte die Kirche San Giovanni al Dragonato, Wohltäter des Spitals San Giovanni von Bellizona[12]
Lanzaroto (* um 1410 in Bironico; † nach 1467 in Lugano), Rechtsanwalt und Notar, Mitglied des Kleinen Rats von Lugano und caneparo 1440, procuratore 1450, 1454 und 1457, beteiligte sich mit seinem Sohn Antonio 1466–1467 an der Revolution von Lugano gegen die Sanseverino[13]
Battista Rusca (* um 1420 in Bironico; † um 1480 ebenda), Rechtsanwalt und Notar, der 1462 caneparo war; 1480 Mitunterzeichner der Urkunde betreffend den Verkauf des Misox an Gian Giacomo Trivulzio[14]
Künstlerfamilie Lafranchini
Paolo Lafranchini (* 1695 in Bironico; † 1776 ebenda), in England und Irland tätiger Stuckateur[15][16]
Filippo Lafranchini (* 1702 in Bironico; † vor 28. Juni 1779 ebenda?), Bruder des Paolo, in England und Irland im Auftrag des Architekten Richard Cassels tätiger Stuckateur.[17][18]
Pietro Natale Lafranchini (* 1705 in Bironico; † 1788 ebenda), Bruder des Paolo und Filippo, in England und Irland tätiger Stuckateur[19]
Giovanni Battista Martinetti (* 24. Dezember 1764 in Bironico; † 10. Oktober 1830 in Bologna), Architekt, Ingenieur[20]
Severino Marcionelli (* 17. Mai 1870 in Bironico; † 1957 ebenda), Unternehmer, Wohltäter, Honorarkonsul im Peru, Gründer der Fondazione Severino Marcionelli[21][22][23][24]
Literatur
Bernardino Croci Maspoli:Bironico. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18.Januar 2017.
Rinaldo Giambonini, Agostino Robertini, Silvano Toppi: Bironico. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1971, S.45–60.
Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S.36–37, 229–230, 256, 375, 429, 527.
Raimondo Locatelli, Adriano Morandi: Alto Vedeggio ieri e oggi. Edizioni Rivista di Lugano, 2005.
29. August 1328 in Bironico Verkauf, Venditionis in Bironico instrumentum, auf ti.ch/archivio-pergamene (abgerufen am 22. Januar 2017)
Bironico auf bironico.ch (italienisch) (abgerufen am: 1. März 2018.)
Einzelnachweise
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S.159f.
Rachele Pollini-Widmer:Rusca [Rusconi]. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 16.Februar 2012.
Bernardino Croci Maspoli:Bironico. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29.Dezember 2016.
Simona Martinoli u.a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.275–277.
Celestino Trezzini: Rusca, Rusconi. In Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement, S.765 (PDF Digitalisat), abgerufen am 6. Oktober 2017
Rachele Pollini-Widmer:Rusca, Rusconi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 16.Februar 2012, abgerufen am 24.Januar 2020.
Celestino Trezzini: Benno Rusca. In Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S.765 (PDF Digitalisat), abgerufen am 6. Oktober 2017
Celestino Trezzini: Zanolo Rusca. In Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S.765 (PDF Digitalisat), abgerufen am 6. Oktober 2017
Celestino Trezzini: Battista Rusca. In Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S.765 (PDF Digitalisat), abgerufen am 6. Oktober 2017
Celestino Trezzini: Battista Rusca. In: Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S.765 (PDF Digitalisat), abgerufen am 6. Oktober 2017
Ursula Stevens:Pietro Natale Lafranchini.In:tessinerkuenstler-ineuropa.ch.2015,abgerufen am 24.März 2016.
Simona Martinoli:Martinetti, Giovanni Battista. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2.März 2010, abgerufen am 29.Dezember 2019.
Celestino Trezzini: Severino Marcionelli. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement S.109 (PDF Digitalisat, abgerufen am 12. Oktober 2017)
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