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Škofja Loka (deutsch Bischoflack, Bischofslack, 1941–1945 Laak an der Zaier) ist eine Stadt und eine Gemeinde in Slowenien. Sie liegt an der Sora (deutsch Zayer/Zeier) und der Staatsbahnlinie Ljubljana–Tarvisio und dehnt sich über eine Fläche von 145 km² aus.

Škofja Loka
Bischoflack
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Oberkrain / Gorenjska
Statistische Region Gorenjska (Oberkrain)
Koordinaten 46° 10′ N, 14° 18′ O
Fläche 145,0 km²
Einwohner 22.647 (2008)
Bevölkerungsdichte 156 Einwohner je km²
Postleitzahl 4220
Kfz-Kennzeichen KR
Struktur und Verwaltung
Website
Bischoflack im 17. Jahrhundert
Bischoflack im 17. Jahrhundert
Bischoflack 1697 auf einem Gemälde im Fürstengang in Freising
Bischoflack 1697 auf einem Gemälde im Fürstengang in Freising
Škofja Loka
Škofja Loka

Einwohner


Die Gesamtgemeinde Škofja Loka besteht aus 62 Ortschaften und Weilern.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1850200020042008
Einwohner02.29322.14622.22622.647

Geschichte


Der Ortsname Škofja Loka erinnert an die deutsche Gründung dieses Ortes und heißt deutsch Bischoflack, wobei Bischof althochdeutsch biscof, slowenisch škof[1] und Au slowenisch Loka bedeutet. Dem Fürstbischof von Freising, damals Abraham von Freising, wurde das Gebiet am 30. Juni 973 von Kaiser Otto II. geschenkt. In der Schenkungsurkunde erfolgte die erste urkundliche Erwähnung.

Der strategisch am Zusammenfluss von Selzacher (Selska) und Pöllander (Poljanska) Zaier (Sora) gelegene Ort wurde von den Freisinger Bischöfen planmäßig zu einem Verwaltungsmittelpunkt ihrer Herrschaft ausgebaut: 1248 wurde das Marktrecht aktenkundig, 1262 wurden die Einwohner „cives“ (Bürger) genannt, 1310 erhielt Bischoflack das Stadtrecht.[2] Die Stadtmauer wurde schon vor 1286 urkundlich erwähnt; mit ihren fünf Toren stammt sie aus dem 14. Jahrhundert. Die zu Bischoflack gehörige Herrschaft der Bischöfe von Freising umfasste schließlich ein Gebiet von rund 500 km² und an die 200 Dörfer.

Die Bischöfe entfalteten in den „folgenden Jahrhunderten eine beachtliche Siedlungsbewegung“[3] und riefen zum Aufbau der Stadt und zur Urbarmachung des dünnbesiedelten Umlandes vorwiegend deutsche Kolonisten ins Land, besonders für das Tal der Selzacher Zaier (slowenisch Selščica).[4] Sie stammten vorwiegend aus den Gebieten des damaligen Herzogtums Bayern. Ihre Mundart blieb in einigen Orten bis ins 20. Jahrhundert lebendig[5] und verweist auf eine Herkunft aus Tirol (Pustertal), so in der Sprachinsel Zarz (Sorica) und im nahegelegenen Deutschruth (Nemški Rut), das zum Hochstift Aquileja gehörte.[6]

Zum Zaierfeld (slowenisch Sorško poljee), der Ebene zwischen Bischoflack und Krainburg (Kranj), und seinen Bewohnern schrieb Valvasor 1689 in seiner Landesbeschreibung des Herzogtums Krain: "Unter denselben / höret man dreyerley Sprachen; als die rechte creinerische / rechte Teutsche / und / drittens / die aus der Crainerisch und Teutschen unter einander gemengte."[7]

Von den zahlreichen Rückschlägen durch Brände, Pest, Kriegseinwirkungen und andere Katastrophen erwies sich das Erdbeben von 1515 als besonders schwerwiegend, da es die Stadt fast völlig verwüstete; Bischof Philipp ließ sie allerdings rasch wieder aufbauen, und zwar in einer Form, wie sie bis heute gut erhalten geblieben ist.

Die Freisinger Bischofsherrschaft bestand bis 1803, dann fiel die Stadt an Österreich.

1888 gehörte Bischoflack zur Bezirkshauptmannschaft Krainburg im österreichischen Herzogtum Krain. Es hatte ein Bezirksgericht (Gerichtsbezirk Bischoflack), ein Kapuzinerinnenkloster und ein Ursulinenkloster, eine gotische Pfarrkirche, ein altes Schloss, Fabrikation von Wolldecken und Parketten.

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg trug die Stadt den amtlichen deutschen Namen Laak an der Zaier. Seit der Zugehörigkeit zu Jugoslawien und später zu Slowenien trägt die Stadt den heutigen Namen Škofja Loka.

Wappen

Das Stadtwappen zeigt den Freisinger Mohr, denn Bischoflack gehörte zum Hochstift Freising. An zahlreichen Häusern der Altstadt ist noch das Freisinger Wappen zu sehen.


Sehenswürdigkeiten


Schloss Skofja Loka
Schloss Skofja Loka

Sehenswert ist vor allem das Stadtzentrum mit dem Stadtplatz (mestni trg) sowie der Untere Platz (spodnji trg); darüber befindet sich das

Jakobskirche
Jakobskirche
Kapuzinerbrücke über die Sora
Kapuzinerbrücke über die Sora
Homan-Haus
Homan-Haus

Städtepartnerschaften


Partnerstädte von Škofja Loka sind[8]

  • Italien Medicina, Emilia-Romagna, Italien, seit 1966
  • Serbien Smederevska Palanka, Serbien, seit 1973
  • Italien Savogna d’Isonzo, Friaul-Julisch Venetien, Italien, seit 1978
  • Osterreich Obervellach, Kärnten, Österreich, seit 1997
  • Belgien Maasmechelen, Flandern, Belgien, seit 1999
  • Deutschland Freising, Bayern, Deutschland, seit 2004
  • Tschechien Tábor, Böhmen, Tschechien, seit 2006

Ferner ist Škofja Loka das slowenische Mitglied der europäischen Städtegemeinschaft Douzelage, zu der aus jedem der EU-Staaten jeweils eine Stadt gehört.


In Škofja Loka geboren



Ortsteile der Gesamtgemeinde



Literatur




Commons: Škofja Loka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Škofja Loka – Reiseführer
Wikisource: Bischoffs-Lack in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Wikisource: Bischoffs-Lack im Anhang der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bischof - Wortbedeutung.info. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Miha Kosi (Laibach): Stadtgründung und Stadtwerdung. Probleme und Beispiele aus dem slowenischen Raum. In: Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich, Neue Folge, Heft 14, Österreichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung, Linz 2009, S. 7
  3. Clemens Dasler: Forst und Wildbann im frühen deutschen Reich: die königlichen Privilegien für die Reichskirche vom 9. bis zum 12. Jahrhundert. Böhlau Verlag, Köln / Weimar 2001, ISBN 978-3-412-12800-5, S. 86 (google.at [abgerufen am 22. Juni 2018]).
  4. Durchgangsland Slowenien: Deutsche Kultur abseits der Hauptstraße. In: ZEIT ONLINE. (zeit.de [abgerufen am 22. Juni 2018]).
  5. Der gekroente Mohr - SKOFJA LOKA. Abgerufen am 22. Juni 2018.
  6. Zarz / Sorica und Deutschrut / Rut - Sprachinselverein Wien. Abgerufen am 22. Juni 2018.
  7. Heinz-Dieter Pohl: Slowenisch-deutscher Sprachkontakt. 1995, abgerufen am 22. Juni 2018.
  8. Website der Stadt, abgerufen am 15. Mai 2017
  9. http://mapire.eu/de/map/firstsurvey/?layers=osm%2C1%2C73&bbox=1587577.6644707064%2C5803163.126100248%2C1599807.5889963347%2C5808332.180138033
  10. http://mapire.eu/de/map/firstsurvey/?layers=osm%2C1%2C73&bbox=1589055.701569075%2C5808277.9202325%2C1601285.6260947033%2C5813446.974270285
  11. http://mapire.eu/de/map/firstsurvey/?layers=osm%2C1%2C73&bbox=1592903.03189557%2C5803720.362129415%2C1605132.9564211983%2C5808889.416167201
  12. http://mapire.eu/de/map/firstsurvey/?layers=osm%2C1%2C73&bbox=1592903.03189557%2C5803720.362129415%2C1605132.9564211983%2C5808889.416167201



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