Obervellach ist eine Marktgemeinde mit 2204 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Marktgemeinde Obervellach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Fläche: | 104,42 km² | |
Koordinaten: | 46° 56′ N, 13° 12′ O46.93194444444413.202222222222688 | |
Höhe: | 688 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.204 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9821 | |
Vorwahl: | 04782 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 27 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von ObervellachObervellach 21 9821 Obervellach | |
Website: | www.obervellach.gv.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Arnold Klammer (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Obervellach im Bezirk Spittal an der Drau | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Obervellach ist gesetzlich anerkannter Luftkurort.[1]
Die Gemeinde liegt im Mölltal südlich des Tauernhauptkammes. Ein Teil der Gemeinde liegt im Nationalpark Hohe Tauern.
Die Gemeinde Obervellach gliedert sich in die vier Katastralgemeinden Obervellach, Pfaffenberg, Lassach und Söbriach. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 19 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
Mallnitz | Malta | |
Flattach | ||
Stall | Reißeck |
Ein „Velach“ wurde im 10. Jahrhundert in einer Urkunde des Bischofs Abraham von Freising, der zwischen 957 und 993 regierte, erstmals erwähnt.[3] Der Name dürfte sich vom slowenischen bel (weiß) ableiten (vgl. Vellach). Im 12. Jahrhundert erwarb ein Görzer Ministerialengeschlecht in Obervellach gräfliche Rechte und erhielt vom Bistum Freising ein Gebiet, zu dem auch das heutige Gemeindegebiet zählte. Die Grafen von Görz machten 1164 die Burg Oberfalkenstein zu ihrem Sitz, und 1256 wurde Obervellach erstmals urkundlich als Marktsiedlung der Grafen von Görz-Tirol bezeichnet.[3] 1460 kam der Markt unter landesfürstlich-habsburgische Herrschaft.
Obervellach ist ein traditioneller Bergbauort, im Spätmittelalter wurden aus dem gewonnenen Silber in Obervellach auch Silbermünzen hergestellt, im Jahr 1313 wurde ein Obervellacher Münzmeister genannt. Der Abbau von Gold und Silber erreichte im 16. Jahrhundert seine bedeutendste Phase, Kaiser Maximilian I. bestimmte 1509 den Markt Vellach zum Sitz des Oberstbergmeisteramtes in Innerösterreich. Mit dem Niedergang des Edelmetallbergbaues im 17. Jahrhundert verarmte der Markt, hinzu kamen Überschwemmungen und Vermurungen durch den Kaponigbach. Nach dem Fund von Kupfer 1689 in der Großfragant erholte sich der Ort wirtschaftlich wieder.
Im August 1825 besuchte der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak (1798–1831) bei seiner Österreichwanderung auch Obervellach.[4] Positiv überrascht stellt er fest: Dieser 61 Häuser zählende Markt, obgleich gegen seinen einstigen Wert bedeutend verringert, ist das Asyl der Reisenden und Stolz der Umgebung. Hier trifft man nicht nur Häuser mit Stockwerken, sondern auch Keller, die genußbaren Wein, und Wirte die wohlzubereitete Speisen liefern. Die Einwohner sind gutmütig, und was in einem solchen Eiswinkel am meisten auffällt – nicht neugierig! Ihr mäßiger Feldbau, Bearbeitung des dasigen Kupferbergwerkes, so wie die Viehzucht, welche auf den zahlreichen Almen den besten Gewinn bietet, fesseln sie zu sehr, um nicht Anderer Tun und Lassen zu bekritteln. In weiterer Folge schildert er den Fußweg durch Dürnwellach weiter nach Mallnitz.
Im Jahr 1849 wurde Obervellach Sitz eines Bezirksgerichtes, und im Jahr darauf entstand die Großgemeinde Obervellach, der damals auch Mallnitz, Penk und Flattach angehörten, die allerdings 1896 selbständige Ortsgemeinden wurden. In Obervellach befindet sich ein Hochdruckwasserkraftwerk der Österreichischen Bundesbahnen (Inbetriebnahme 1929).[5] Drei Peltonturbinen leisten 16 MW bei einer Fallhöhe von 323 m.
Laut Volkszählung 2001 hatte Obervellach 2.540 Einwohner, davon waren 94,8 % österreichische und 2,8 % deutsche Staatsbürger. 87,4 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen, 7,6 % zur evangelischen Kirche und 1,0 % war islamischen Glaubens, 3,5 % ohne religiöses Bekenntnis.
Waren von 1981 bis 1991 die Geburtenbilanz und die Wanderungsbilanz positiv, so sind seither beide negativ.[6]
Obervellach liegt an der Tauernbahn, die oberhalb des Ortes verläuft. Nächste Bahnstation ist heute Mallnitz-Obervellach. Bis 1999 gab es einen Bahnhof Kaponig, früher Obervellach (D-Zug Halt), der bis Ende 1975 mit einer eigenen Seilbahn erreichbar war. Zum Bahnhof in Mallnitz besteht eine Busverbindung.
In der Marktgemeinde befindet sich neben dem Kindergarten, der Nationalpark-Volksschule und der Neuen Mittelschule auch ein Standort der Musikschule Mölltal.[7] Hier können Schüler Gesangsunterricht bekommen aber auch verschiedene Instrumente lernen: Blechblasinstrumente, Holzblasinstrumente, Schlaginstrumente, Steirische Harmonika, Streich-, Tasten- und Zupfinstrumente.[8]
Im Gesundheitssektor bietet Obervellach seiner Bevölkerung mehrere praktische Ärzte und einen Zahnarzt an. Das Österreichische Rote Kreuz betreibt eine Ortsrettungsstelle, auch eine Apotheke steht zur Verfügung.[9] Seit 1826 gibt es in Obervellach die Schrothkur. Neben der Fastenkur, die auf den Bauer Johann Schroth zurückgeht, werden heute auch Burnout-Wochen, Rücken- und Gelenkswochen sowie vegetarische Wochen angeboten.[10]
Das vom Kärntner Caritasverband betriebene Haus Michael bietet 35 Einzelzimmer und 6 Doppelzimmer für Pflegebedürftige aus der Umgebung an.[11]
Einheimischen und Gästen stehen ganzjährig folgende Freizeiteinrichtungen zur Verfügung:
Der Gemeinderat von Obervellach hat 19 Mitglieder.
Kaiser Ferdinand I. verlieh dem Markt am 29. Februar 1560 ein Wappen mit felsigen Bergen (Zaguten und Gröneck) über einem Wellenband, das die Möll symbolisiert. Die Bedeutung der drei Sterne ist ungeklärt. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier ließ die Gemeinde 1963 das Wappen neu gestalten, die Bescheinigung der Wappenführung durch die Kärntner Landesregierung, die auch die Berechtigung zur Führung einer Fahne einschließt, wurde jedoch erst im Juli 2001 ausgestellt.
Die Blasonierung des Wappens lautet:
Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen. Die Tinkturen Blau und Silber kommen im Wappen zwar nicht vor, die Gemeinde wollte aber mit dieser Farbgebung den historischen Bezug zum Hochstift Freising bzw. zu Bayern zum Ausdruck bringen.
Obervellach unterhält folgende Städtepartnerschaften:[18]
Bad Kleinkirchheim | Baldramsdorf | Berg im Drautal | Dellach im Drautal | Flattach | Gmünd in Kärnten | Greifenburg | Großkirchheim | Heiligenblut am Großglockner | Irschen | Kleblach-Lind | Krems in Kärnten | Lendorf | Lurnfeld | Mallnitz | Malta | Millstatt am See | Mörtschach | Mühldorf | Oberdrauburg | Obervellach | Radenthein | Rangersdorf | Reißeck | Rennweg am Katschberg | Sachsenburg | Seeboden am Millstätter See | Spittal an der Drau | Stall | Steinfeld | Trebesing | Weißensee | Winklern
Salzburg:
Krimml |
Wald im Pinzgau |
Neukirchen am Großvenediger |
Bramberg am Wildkogel |
Hollersbach im Pinzgau |
Mittersill |
Uttendorf |
Kaprun |
Fusch an der Großglocknerstraße |
Rauris |
Bad Gastein |
Hüttschlag |
Muhr |
Kärnten:
Malta |
Mallnitz |
Obervellach |
Heiligenblut am Großglockner |
Großkirchheim |
Mörtschach |
Winklern |
Tirol:
Iselsberg-Stronach |
Dölsach |
Nußdorf-Debant |
Kals am Großglockner |
Matrei in Osttirol |
Virgen |
Prägraten am Großvenediger |
Hopfgarten in Defereggen |
St. Veit in Defereggen |
St. Jakob in Defereggen
(im Uhrzeigersinn)