Mühldorf ist eine Gemeinde mit 1000 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Mühldorf | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Fläche: | 24,36 km² | |
Koordinaten: | 46° 51′ N, 13° 21′ O46.857513.351944444444613 | |
Höhe: | 613 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.000 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9814 | |
Vorwahlen: | 0 47 69 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 24 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nr. 10, 9814 Mühldorf | |
Website: | www.muehldorf-ktn.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Erwin Angerer (FPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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4
7
4 4 7
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Lage von Mühldorf im Bezirk Spittal an der Drau | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet liegt im untersten Mölltal und wird nördlich von der Reißeckgruppe und südlich von der Kreuzeckgruppe begrenzt.
Die Gemeinde Mühldorf gliedert sich in drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):
Einzige Katastralgemeinde ist Mühldorf.
Trebesing / Lendorf | ||
Reißeck | ![]() |
Lurnfeld |
Sachsenburg |
In der älteren Forschung ging man davon aus, dass Muldorf erstmals in einer Urkunde von Papst Alexander III., unterzeichnet am 6. April 1177 in Venedig, genannt sei. In diesem Dokument ist der weitgestreute Besitz des Stift Millstatt detailliert beschrieben. Der Standort dreier erwähnter Sudpfannen zur Salzgewinnung, die Stadt Halla, ist mit Bad Reichenhall und nicht mit Mühldorf gleichzusetzen.[2] Mühldorf erhielt seinen Namen von den zahlreichen Mühlen, die entlang des Mühldorfer Baches errichtet wurden. Von den ursprünglich elf Mühlen arbeiten heute noch zwei, die Trattner Mühle und die Glanzer Mühle zählen zu den bekanntesten Kunstmühlen Oberkärntens.
1844 wurde in Mühldorf von Johann Hopfgartner die gleichnamige Lodenfabrik errichtet, welche bis heute besteht und weit über die Grenzen hinaus bekannt ist.
Neben der vorherrschenden Landwirtschaft war auch der Bergbau lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.[3] Bis 1918 bestand ein Hammerwerk in dem Mühldorfer Raffinier- und Tiegelstahl hergestellt wurde. 1920 errichteten die Treibacher Chemiewerke das Kraftwerk Mühldorf am Seebach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von den österreichischen Draukraftwerken abgelöst. Früher war auch die Flößerei, der Abbau von Kalk und das Brennen von Ziegel sowie Bergbau (Asbest und Talk) von Bedeutung. Die Landwirtschaft war aber nach wie vor ein wichtiges Standbein für die einheimische Bevölkerung. Der Grundbesitz verteilte sich bis 1848 auf die Grundherrschaften von Millstatt, Oberfalkenstein, Sommeregg und Sachsenburg.
1850 konstituierte sich die Ortsgemeinde Mühldorf, diese wurde 1865 der Marktgemeinde Obervellach angeschlossen und kam elf Jahre später zur Ortsgemeinde Kolbnitz. Ab 1913 war Mühldorf zunächst bis 1973 selbstständig und wurde dann im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Reißeck eingemeindet. Im Jahre 1992 erlangte die Gemeinde nach einer Volksabstimmung wieder ihre Eigenständigkeit.
1898 wurden Teile eines Badehauses aus der Römerzeit auf der Haselangerwiese freigelegt. 2017 weisen geophysikalische Untersuchungen der Nachbarschaft auf weitere Gebäude hin. Seit April 2018 erfolgen noch im September 2022 laufende Grabungen. Ergebnis ist eine 2000 Jahre alte Siedlung, Nahrungsreste lassen auf Reichtum und Handel schließen. Silberbergbau wird vermutet, der hier noch bis zum Mittelalter lief. Die Josephinische Landesaufnahme verzeichnet noch Bergwerksgruben und auf Bergbau hinweisende Flurnamen.[4][5]
Laut Volkszählung 2001 hat Mühldorf 963 Einwohner, davon sind 92,5 % österreichische und 3,4 % kroatische Staatsbürger. 80,8 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 6,1 % zur evangelischen Kirche, 1,8 % zum Islam. 6,7 % der Einwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.[6]
Die Gemeinde wuchs von 410 Einwohnern im Jahr 1869 auf über 1.000 Einwohner in der Mitte des 20. Jahrhunderts um danach wieder leicht zu sinken. Eine positive Wanderungsbilanz stabilisiert seit der Jahrtausendwende die Bevölkerungszahl.[7]
Der Gemeinderat von Mühldorf hatte bis 2021 11 Mitglieder und seither bedingt durch eine höhere Einwohnerzahl 15 Mitglieder.[8]
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2003 Erwin Angerer (FPÖ).[8][11]
Das Wappen wurde Mühldorf nach der neuerlich erlangten Selbständigkeit am 21. Juni 1994 verliehen. Die Blasonierung lautet: Von Grün und Gold durch einen schrägrechten, in verwechselten Farben geteilten Wellenbalken geteilt, oben begleitet von einem goldenen Mühlrad, unten von einem grünen M.
Das grüne M im unteren Teil, dessen Aufnahme von der Gemeinde ausdrücklich erbeten wurde, steht sowohl für den Orts- und Gemeindenamen als auch für die Möll, die zusätzlich im Wellenbalken symbolisiert wird. Im oberen Teil des Wappens befindet sich ein goldenes Mühlrad. Die Fahne von Mühldorf ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.[12]
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