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Wilkau-Haßlau ist eine Kleinstadt im Landkreis Zwickau in Sachsen. Sie hat etwa 10.000 Einwohner.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 12,65 km2
Einwohner: 9520 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 753 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08112
Vorwahlen: 0375, 037602, 037603
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 320
Adresse der
Stadtverwaltung:
Poststraße 1
08112 Wilkau-Haßlau
Website: www.wilkau-hasslau.de
Bürgermeister: Stefan Feustel (CDU)
Lage der Stadt Wilkau-Haßlau im Landkreis Zwickau
KarteBernsdorfHartensteinHartmannsdorfHirschfeldKirchbergLichtensteinReinsdorfSchönbergWaldenburg
Karte
Zwickauer Mulde
Zwickauer Mulde
Panorama-Aufnahme
Panorama-Aufnahme
Panorama-Aufnahme
Panorama-Aufnahme

Geographie



Geographische Lage


Zwickauer Mulde mit Mündung des Rödelbachs (rechts)
Zwickauer Mulde mit Mündung des Rödelbachs (rechts)

Die Stadt liegt am Fuß des Erzgebirges, in einem Talkessel, etwa 6 km südlich von Zwickau und wird durch die Zwickauer Mulde und den Rödelbach geteilt. Links der Mulde befinden sich die ehemaligen Gemeinden Haara, Neuhaara, Culitzsch und Wilkau, rechts des Flusses Oberhaßlau, Niederhaßlau, Silberstraße und Rosenthal, sowie der erst in den letzten Jahrzehnten besiedelte Sandberg, welcher aus der Gemeindeteilung des Ortes Bockwa hervorging.


Nachbargemeinden


Nachbargemeinden Wilkau-Haßlaus (alle im Landkreis Zwickau)
Stadt Zwickau Gemeinde Reinsdorf
Stadt Wildenfels
Gemeinde Hirschfeld Stadt Kirchberg

Geschichte


1279 wurde Niederhaßlau (die niedere Hasel-Aue) erstmals urkundlich als ein zur Grafschaft Hartenstein gehörendes Vasallengut im Besitz des Reichsgrafen Meinher III., Burggraf zu Meißen aus dem Geschlecht der Meinheringer, erwähnt. 1332 war der spätere Jägerhof (ab 1625) das wichtigste Gebäude von Niederhaßlau.

Das kleine Dorf Wilkau wurde 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Name ist slawischen Ursprungs und beinhaltet das Wort für Wolf (vgl. Wappen). Im Jahr 1670 gab es im Ort lediglich 12 Begüterte und sieben Häusler. 1850 zählte Wilkau rund 200 Einwohner. Wilkau gehörte zum Amt Zwickau.

Nach Beginn des industriellen Steinkohlenbergbaus im Zwickauer Steinkohlenrevier und dem Aufschwung der Eisenindustrie durch die Königin-Marien-Hütte im benachbarten Cainsdorf, in deren Folge die Kammgarnspinnerei Heinrich Dietel entstand, stieg die Einwohnerzahl Wilkaus bis 1900 auf etwa 8000.

Die Stadt Wilkau-Haßlau entstand am 1. Mai 1934 durch den Zusammenschluss von Wilkau und Niederhaßlau.

Während des Zweiten Weltkriegs mussten hunderte Frauen und Männer aus von Deutschland okkupierten Ländern Zwangsarbeit leisten, zu der sie in Holzpantinen täglich in Zwickauer Rüstungsbetriebe marschierten. Als die US-Truppen Mitte April 1945 vor der Stadt standen, verhinderte der Arzt Dr. Kalle, dass die Stadt gewaltsam eingenommen wurde, indem er Panzersperren abbrechen ließ und die Sprengung der Muldenbrücke verhinderte.[2]


Schulgeschichte


Niederhaßlau/Haßlau

Wilkau

Oberhaßlau/Silberstraße

Culitzsch


Eingemeindungen


Rathaus Wilkau-Haßlau
Rathaus Wilkau-Haßlau

Zum 1. Oktober 1924 wurde das Dorf Haara in die damals eigenständige Gemeinde Wilkau eingegliedert. Am 8. Februar 1910 erfolgte der Anschluss vom Dorf Rosenthal an die Gemeinde Niederhaßlau. Als nächster Höhepunkt in der Entwicklung von Wilkau-Haßlau war am 1. Mai 1934 die Vereinigung der Gemeinden Niederhaßlau und Wilkau zur Stadt Wilkau-Haßlau.

Eine Gemeindeteilung des Ortes Bockwa 1939 zwischen Zwickau und Wilkau-Haßlau brachte einen weiteren Ortsteil.

Zuletzt wurden am 1. Januar 1999 Culitzsch und Silberstraße durch eine Gemeindegebietsreform in die Stadt eingemeindet.[4]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl:1

  • 1934 - 13.465[5]
  • 1946 – 13.4552
  • 1950 – 14.9173
  • 1955 - 14.338[5]
  • 1960 – 13.826[5]
  • 1965 - 14.429[5]
  • 1971 - 13.778[5] 4
  • 1975 - 12.540[5]
  • 1980 - 12.076[5]
  • 1984 – 11.108
  • 1985 - 10.810[5]
  • 1990 - 10.157[5]
  • 1998 – 12.639
  • 1999 – 12.565
  • 2000 – 12.404
  • 2001 – 12.273
  • 2002 – 12.102
  • 2003 – 11.977
  • 2004 – 11.907
  • 2007 – 11.448
  • 2008 – 11.304
  • 2009 – 11.127
  • 2012 – 10.397
  • 2013 – 10.244
  • 2018 – 9.784
  • 2019 – 9.656
1 Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
2 29. Oktober
3 31. August
4 1. Januar (Volkszählung)

Gedenkstätten


Grabstätte der Fabrikantenfamilie Dietel
Grabstätte der Fabrikantenfamilie Dietel

Eine Grabstätte mit Holzsäule als Gedenkzeichen auf dem Wilkauer Friedhof erinnert an die sozialdemokratische, später kommunistische Hitlergegnerin Liesel Stark, die nach Zuchthaus und Haft im KZ Ravensbrück an den Folgen der Haft starb.

Eine im Jahr 2008 sanierte Grabstätte auf dem Friedhof in Wilkau erinnert an die einflussreiche Fabrikanten- und Stifterfamilie Dietel.

Weiterhin sind auf den Friedhöfen Culitzsch, Wilkau, Haßlau und an der Bergstraße in Silberstraße Gedenkstätten für die Opfer der beiden Weltkriege errichtet. Eine weitere Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkriegs ist im Feuerwehrhaus Wilkau-Haßlau angebracht.


Politik



Stadtrat


Seit der Stadtratswahl 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:[6]

Stadtratswahl 2019
Wahlbeteiligung: 56,5 %
 %
40
30
20
10
0
33,5 %
21,0 %
12,3 %
8,2 %
8,2 %
8,1 %
5,1 %
3,5 %
CDU
AfD
Linke
DCS
FDP
FWCW
Grüne
SPD

Bürgermeister


Stefan Feustel wurde 2012 und 2019 als Bürgermeister im Amt bestätigt.[7]


Städtepartnerschaften



Bauwerke und Sehenswürdigkeiten


Talbrücke der Bundesautobahn 72
Talbrücke der Bundesautobahn 72

Das Ortsbild wird von der zweitlängsten Autobahnbrücke Sachsens bestimmt, die die Täler der Zwickauer Mulde und des Rödelbaches überspannt. Sie ist 671 m lang und bis zu 55 m hoch. Bis zum Jahr 2005 war sie die längste Autobahnbrücke Sachsens.

Seit 17. Juni 2005 verbindet der so genannte WiHa-dukt die beiden Ortsteile Wilkau und Haßlau miteinander. Diese Fußgängerbrücke ist 145 m lang, 5,30 Meter breit, der Pylon hat eine Höhe von 34 m. Von der Hängebrücke gibt es auch eine Anbindung über Treppe und Fahrstuhl an den darunter liegenden Haltepunkt, der am 4. Mai 2007 eingeweiht wurde.[8] Der Name WiHa-dukt leitet sich von Viadukt ab und soll bedeuten: Wilkau Haßlau – damit uns keiner trennt.

Haltepunkt Wilkau-Haßlau vom WiHa-dukt aus gesehen (2016)
Haltepunkt Wilkau-Haßlau vom WiHa-dukt aus gesehen (2016)

Am 22. September 2018 eröffnet im Ortsteil Culitzsch ein Oldtimermuseum.[9]

Siehe auch


Verkehr


Moderner Haltepunkt Wilkau-Haßlau
Moderner Haltepunkt Wilkau-Haßlau

Eisenbahn


Am Haltepunkt Wilkau-Haßlau besteht Anschluss an die Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg der Erzgebirgsbahn. Bis 1973 verkehrte ab hier auch die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld.

Seit dem 4. Mai 2007 trägt ein Triebwagen der Erzgebirgsbahn den Namen „Wilkau-Haßlau“.[8]


Busverkehr


Die Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen (RVW) betreiben seit 1997[8] eine Stadtbuslinie. Seit 2019 wird diese als TaktBus vermarktet, verkehrt auch am Wochenende und bedient unter anderem die zwei Ortsteile Silberstraße und Culitzsch.

Auch die Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau bedienen mit der Linie 10 Wilkau-Haßlau in einem festen Takt, am Wochenende auch mit der Linie 13.

Außerdem verkehren Regionalbuslinien nach Zwickau, Kirchberg, Bärenwalde, Weißbach und Aue.


Wirtschaft


In DDR-Zeiten waren im Ort Kammgarnspinnereien, die Süßwaren-, Papier- und Möbelindustrie präsent. Die Produktion des VEB Süßwarenfabrik Wesa Wilkau-Haßlau wurde von 1990 bis 2020 als Standort der Firma Haribo (mit Werksverkauf) fortgeführt.[10]

Wilkau-Haßlau, Haribo, Luftaufnahme (2018)
Wilkau-Haßlau, Haribo, Luftaufnahme (2018)

Die im Gewerbegebiet Schmelzbach ansässige Firma IndiKar Individuall Karosseriebau GmbH erregte 2009 mit der auf der IAA vorgestellten Konzeptstudie für einen Trabant nT bundesweite Aufmerksamkeit.


Feuerwehr


1878 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Wilkau gegründet. Sie bestand aus 78 Kameraden, die im Laufe der nächsten Zeit mit einem Gerätewagen, Anstelleitern, Stockleitern und einer Handdruckspritze ausgerüstet wurden. Unterstützt wurde die Freiwillige Feuerwehr zu Wilkau durch den Fabrikanten Dietel, in dessen Fabrikanlagen sich der Standort bis in die 1970er Jahre befand und der auch finanzielle Unterstützung bot.

Schließlich folgte am 7. August 1892 die Gründung der Feuerwehr Niederhaßlau im Gasthof "Zum Bogenstein".

Am 19. März 1935 gaben die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Wilkau und Niederhaßlau in einer Vereinigungsversammlung nach der Stadtgründung Wilkau-Haßlau ihre Selbstständigkeit auf. Die neue Feuerwehr wurde in drei Kompanien aufgeteilt, zwei in Wilkau und eine in Haßlau. Im Jahr 1939 ging durch die Gemeindeauflösung von Bockwa eine weitere Feuerwehr mit entsprechender Technik in der Freiwilligen Feuerwehr Wilkau-Haßlau auf.

1999 wurden zwei weitere Feuerwehren durch die Gemeindegebietsreform, Silberstraße und Culitzsch, dem Feuerwehrwesen der Stadt Wilkau-Haßlau zugeführt. In den Folgejahren fanden umfangreiche Investitionen in die Feuerwehrhäuser und Ausrüstung der beiden neuen Ortsteilfeuerwehren statt.

Seit August 2011 steht im Stadtzentrum ein neuerrichtetes zentrales und modernes Feuerwehrhaus mit Wirtschaftsräumen, umfassendem Sozialtrakt und fünf Stellplätzen für Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Wilkau-Haßlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Alfred Harendt: …auf Befehl des Arztes. In: Ursula Höntsch (Hrsg.): Die Stunde Null. Verlag der Nation, Berlin 1966, S. 114–119.
  3. Stadtanzeiger Wilkau-Hasslau, 12. Juni 2013
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  5. Heidrun Gründer, Stefan Jung: 75 Jahre Stadtrecht Wilkau-Haßlau, Festschrift. Hrsg.: Stadtverwaltung Wilkau-Haßlau. Zschiesche GmbH, Wilkau-Haßlau 2009.
  6. https://www.wilkau-hasslau.de/wilkauhasslau/module/cms/obj_doku_popup.asp?id=335&rwfdp=0
  7. https://www.wilkau-hasslau.de/wilkauhasslau/content/9/20190529105907.asp
  8. Stadtanzeiger Wilkau-Haßlau@1@2Vorlage:Toter Link/www.wilkau-hasslau.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausgabe vom 15. Januar 2008, S. 1 (pdf; 1,97 MB)
  9. http://www.htc-ev.de/Historische_Technik_Culitzsch.html
  10. Haribo schließt Werk in Wilkau-Haßlau. In: Freie Presse. 6. November 2020 (freiepresse.de [abgerufen am 6. November 2020]).

На других языках


- [de] Wilkau-Haßlau

[en] Wilkau-Haßlau

Wilkau-Haßlau is a town in the Zwickau district, in the Free State of Saxony, Germany. It is situated on the river Zwickauer Mulde, about 6 km south of Zwickau.

[ru] Вилькау-Хаслау

Вилькау-Хаслау (нем. Wilkau-Haßlau) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Хемниц. Входит в состав района Цвиккау. Население составляет 10953 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 12,70 км². Официальный код — 14 1 93 520.



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