Die Stadt setzt sich aus den Stadtteilen Hartenstein, Thierfeld (seit 1. Januar 1994), Zschocken (seit 1. Januar 1996) und Stein (seit 1. Oktober 1934) zusammen.
Geschichte
Hartenstein wurde erstmals 1378 als Städtlein bezeichnet und soll eine Gründung der Meinheringer sein, die bereits im 12.Jahrhundert entlang der Handelsstraße von Zwickau nach Böhmen die Burg Hartenstein in der gleichnamigen Grafschaft Hartenstein errichteten. Die Stadt kam danach unter die Hoheit der Burggrafen von Meißen, wurde 1406 an die Herren von Schönburg verpfändet und ging 1414 in deren Besitz über. Sie und die niedere Grafschaft verblieben ihnen auch, als 1559 der obere Teil der Grafschaft Hartenstein von Kursachsen angekauft wurde.
Seit 1701 war die Stadt Hauptort der Herrschaft Schönburg-Hartenstein, einer Linie der Fürsten von Schönburg, bis sie nach dem Rezess mit dem Haus Wettin 1740 endgültig unter kursächsische Herrschaft kam. (Eine Linie der Fürstenfamilie führte bis ins 20. Jh. den Familiennamen Schönburg-Hartenstein.)
1921 ging Hartenstein in die Geschichte der Puppenspielkunst ein: Der aus Bad Ems stammende Max Jacob, Angehöriger der Wandervogelbewegung, gründete die Hartensteiner Puppenspiele; nach der Übersiedlung der Puppenspieltruppe ins nahegelegene Hohnstein wurde sie unter dem Namen Hohnsteiner Puppenspiele weltberühmt. Der Gründungsort dieses bedeutenden Puppentheaters ist aber Hartenstein.
Die zum Schloss umgebaute Burg Hartenstein wurde bei einem amerikanischen Bombenangriff am 20.April 1945 fast vollständig zerstört. In der Nähe von Hartenstein befindet sich die Prinzenhöhle, ein Schauplatz im sächsischen Prinzenraub.
Entwicklung der Einwohnerzahl
1834: 1708
1885: 2629
1933: 2973
1998: 5330
1999: 5383
2000: 5335
2001: 5198
2002: 5146
2003: 5095
2004: 5089
2005: 5056
2008: 4934
2012: 4717
2013: 4721
2018: 4563
2019: 4540
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Bürgerliche Wählervereinigung (BWV): 6 Sitze
CDU: 6 Sitze
Feuerwehrverein Hartenstein e.V. (FVH): 4 Sitze
Sitzverteilung im Hartensteiner Gemeinderat 2019
Insgesamt 16 Sitze
BWV: 6
FVH: 4
CDU: 6
Bürgermeister
Zum neuen Bürgermeister wurde am 11. Oktober 2020 im zweiten Wahlgang Martin Kunz (Bürgerliche Wählervereinigung) mit 53,7% der gültigen Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,7%. Kunz hatte schon im ersten Wahlgang mit 37,3% vor drei Mitbewerbern die meisten Stimmen erhalten.[3] Zuvor war Andreas Steiner (parteilos) Bürgermeister von Hartenstein gewesen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Hartenstein besitzt eine eigene Anschlussstelle an der nördlich des Stadtgebiets entlangführenden Bundesautobahn 72 (Anschlussstelle 12 Hartenstein). Durch die Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau ist sie auch an das Schienennetz angebunden. Auf ihr verkehrt die DB Erzgebirgsbahn.
Auf der Gemarkung von Hartenstein befindet sich der Standort des stillgelegten Schachts 371 der SDAG Wismut.
Blick von der Schlossruine, das rote Gebäude ist das Rathaus
Friedrich Wilhelm Berger (1844–1911), konservativer Politiker, MdL (Königreich Sachsen), Bürgermeister in Hartenstein
Erich Matthes (1888–1970), völkischer Verleger und erzgebirgischer Heimatforscher
Max Jacob (1888–1967), Gründer der Hartensteiner, später Hohnsteiner Puppenspiele
Wolf Butter (* 1949), Klarinettist, Komponist, Schauspieler
Literatur
Richard Steche: Hartenstein. In:Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 12. Heft: Amtshauptmannschaft Zwickau. C.C.Meinhold, Dresden 1889, S. 22.
Richard Oertel: Bausteine zur Geschichte der Stadt Hartenstein und deren Umgebung", 5 Bände, Hartenstein 1924 u. 1925.
Michael Wetzel: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702-1878. Sozialstruktur – Verwaltung – Wirtschaftsprofil. Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-03-4
Hartenstein. In:Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band31). 2.Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1980, S.95–99.
Stadtverwaltung Hartenstein: Schloßstadt Hartenstein mit Thierfeld und Zschocken, Horb am Neckar 2004 und 2005.
Stadtverwaltungen Hartenstein und Wildenfels. Hartenstein und Wildenfels, Schlema 2003.
Neue Sächsische Kirchengalerie. Die Parochie Hartenstein. Leipzig 1902
E. Geißler: Zur Geschichte des Schlosses und der Stadt Hartenstein, In: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins, 15. Jg., 1895, S. 90
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