Schönberg ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau, der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Schönberg und ein staatlich anerkannter Luftkurort.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
48.83333333333313.333333333333563 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schönberg | |
Höhe: | 563 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,75 km2 | |
Einwohner: | 3810 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94513 | |
Vorwahl: | 08554 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 147 | |
LOCODE: | DE EON | |
Marktgliederung: | 40 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktplatz 16 94513 Schönberg | |
Website: | www.markt-schoenberg.de | |
Erster Bürgermeister: | Martin Pichler (CSU) | |
Lage des Marktes Schönberg im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
![]() |
Schönberg liegt in der Region Donau-Wald im Bayerischen Wald und wird aufgrund seiner sonnigen Lage auf einem aussichtsreichen Höhenrücken in 564 Metern Meereshöhe gern als Meran des Bayerwaldes bezeichnet. Der Markt liegt zudem verkehrsgünstig am Schnittpunkt der B 85 mit der B 533, wobei der Ort dank einer weiten Umgehungsstraße nicht unter dem Durchgangsverkehr zu leiden hat. Nach Passau sind es 38 km, bis Tittling 15 km, nach Grafenau 8 km, nach Freyung 25 km, nach Regen ebenfalls 25 km, nach Deggendorf 33 km und zur A 3 (Ausfahrt Hengersberg) 30 km.
Es gibt 40 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Eberhardsreuth, Hartmannsreit, Kirchberg, Mitternach, Schönberg, Großmisselberg und Innernzell.
Schönberg (Bayerischer Wald) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen für Schönberg (Bayerischer Wald)
|
Bereits Ende des 13. Jahrhunderts erhielt Schönberg von den Grafen von Hals das Marktrecht. Der Markt Schönberg gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Bärnstein des Kurfürstentums Bayern. Schönberg besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde es 1648 zweimal von schwedischen Truppen geplündert. Im Österreichischen Erbfolgekrieg plünderten 1742 die Panduren den Ort. Seit bayerischen Gemeindeedikt von 1818 bildete Schönberg eine eigene Gemeinde. Die neugotische Pfarrkirche St. Margareta, deren Vorläufer auf das 13. Jahrhundert zurückgingen, wurde 1836 bis 1838 erbaut.
Da Schönberg keinen Anschluss an eine Bahnlinie fand, wurde es in anderer Hinsicht bevorzugt: Am 1. Juli 1908 konnte der erste Motorpostwagen der Postmotorwagenlinie Passau–Schönberg begrüßt werden. Anfangs gab es täglich zwei Fahrten in jede Richtung. Die gelb gestrichenen Postomnibusse waren 35 PS stark und erreichten eine Geschwindigkeit von 15 km/h. Bereits zwei Jahre später wurde die Linie bis Grafenau verlängert.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlitten die Pfarrkirche und große Teile des Marktes Zerstörungen durch einen Angriff amerikanischer Jagdbomber. Bei den Kämpfen am 25. April zwischen der 11th Armored Division und einer Einheit des Reichsarbeitsdienstes (RAD) wurden mindestens 21 deutsche Soldaten getötet, ferner zehn Zivilisten.[4]
Am 1. November 1983 erhielt Schönberg den Titel eines staatlich anerkannten Luftkurortes.
Am 28. Dezember 1946 wurden die Gemeinde Mitternach und der kleinere südliche Teil von Großmisselberg eingegliedert (der Hauptteil kam nach Eppenschlag). Am 1. Januar 1971 kam im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Hartmannsreit zu Schönberg.[5] Am 1. Mai 1978 folgten die Gemeinden Eberhardsreuth und Kirchberg.[6]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 3648 auf 3841 um 193 Einwohner bzw. um 5,3 %.
Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]
Erster Bürgermeister ist Martin Pichler (CSU).
![]() |
Blasonierung: „Die bayerischen Rauten, belegt mit einem schräg gestellten roten Pfeil.“[8] |
Wappenbegründung: Bereits im ältesten Wappen von 1514 erscheint zwischen den gotischen Buchstaben „S“ und „P“ (Schön Perg) der schrägrechts liegende Pfeil, dessen Herkunft nicht bekannt ist. Mit Urkunde von 1537 bestätigten die Herzöge Wilhelm und Ludwig den Wappenbrief für Schönberg. |
Gemäldegalerie des Bayerwaldkreises im Rathaus.
Trotz der Kriegszerstörungen lässt der Marktplatz, der den bayerischen Grundrisstyp einer Hauptstraße mit Markterweiterung zeigt, noch die ursprüngliche Orientierung am Inn-Salzach-Stil erkennen. Die neugotische Pfarrkirche St. Margareta geht auf das 13. Jahrhundert zurück, brannte aber mehrfach nieder. Der jetzige Bau von 1836 bis 1838 wurde 1945 in den letzten Kriegstagen zerstört, danach aber neu errichtet.
Die kleine Kirche St. Johannes der Täufer in Kirchberg ist eine spätgotische Anlage auf romanischen Grundmauern. Sehenswert ist auch der 30 m hohe Aussichtsturm auf dem Kadernberg, der mit einer Kletterwand versehen ist.[9]
Ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft von Schönberg ist die Firma Sesotec GmbH im Industriegebiet Saunstein, dieser ist einer der führenden Hersteller von industriellen Metallsuchgeräten.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 855 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 220 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1332. Im verarbeitenden Gewerbe gab es acht Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 83 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1599 ha, davon waren 1259 ha Dauergrünfläche.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
Städte:
Freyung |
Grafenau |
Waldkirchen
Märkte:
Perlesreut |
Röhrnbach |
Schönberg
Gemeinden:
Eppenschlag |
Fürsteneck |
Grainet |
Haidmühle |
Hinterschmiding |
Hohenau |
Innernzell |
Jandelsbrunn |
Mauth |
Neureichenau |
Neuschönau |
Philippsreut |
Ringelai |
Saldenburg |
Sankt Oswald-Riedlhütte |
Schöfweg |
Spiegelau |
Thurmansbang |
Zenting
Gemeindefreie Gebiete:
Annathaler Wald |
Frauenberger und Duschlberger Wald |
Graineter Wald |
Leopoldsreuter Wald |
Mauther Forst |
Philippsreuter Wald |
Pleckensteiner Wald |
Sankt Oswald |
Schlichtenberger Wald |
Schönbrunner Wald |
Waldhäuserwald