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Röttingen ist eine Landstadt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Röttingen
Höhe: 243 m ü. NHN
Fläche: 27,21 km2
Einwohner: 1646 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97285
Vorwahl: 09338
Kfz-Kennzeichen: WÜ, OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 182
Stadtgliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
97285 Röttingen
Website: www.roettingen.de
Erster Bürgermeister: Hermann Gabel, genannt Fernando (Zukunft Röttingen)
Lage der Stadt Röttingen im Landkreis Würzburg
KarteGramschatzer Wald
Karte
Europastadt Röttingen
Europastadt Röttingen

Geographie


Röttingen liegt etwa 35 Kilometer südlich von Würzburg in Bayern direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg. Sie ist die südlichste Stadt im Landkreis Würzburg.


Gemeindegliederung


Röttingen hat vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Aufstetten, Röttingen und Strüth.


Klima


Der Tauberraum gehört trotz des Wasserreichtums im Talbereich zu den relativ trockenen Gebieten Frankens und ist durch Merkmale des kontinentalen, trocken-warmen Klimatyps mit geringen Niederschlagsmengen gekennzeichnet. Es werden jährlich mehr als 30 Sommertage mit Temperaturen über 25 °C und weniger als zehn Frosttage mit Temperaturen unter 0 °C gezählt.


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Die genaue Gründungszeit der Stadt liegt im Dunkeln. Erst im späten 5. Jahrhundert dürfte die alemannische Sippe der Ruoter Röttingen (Ruotingen) gegründet haben. Die erste sichere urkundliche Überlieferung stammt aus dem Jahre 1103. Seit 1275 besitzt Röttingen Stadtrechte. 1298 war die Stadt Ausgangspunkt des Rintfleisch-Pogroms und 1336 der ebenfalls judenfeindlichen Armledererhebung. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken.

Ursprünglich den Edlen von Hohenlohe gehörig, kam Röttingen unter die Landesherrlichkeit des Hochstifts Würzburg. Vom 14. Jahrhundert an war Röttingen Sitz eines Amtmannes, der als verlängerter Arm des Würzburger Fürstbischofs galt.

Der Bauernkrieg ging auch an Röttingen nicht spurlos vorbei und brachte das Wirtschaftsleben zum Erliegen. Erst unter dem langjährigen Regiment des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn erstarkte die weitgehend vom Weinbau abhängige Wirtschaft der Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) hatte Röttingen viel unter Plünderungen und Raub zu leiden, denn zur Zeit Gustav Adolfs war das Taubertal für längere Zeit Kriegsschauplatz. Die Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts brachten Stadt und Bürger erneut an den Rand des Ruins. Es bedurfte eines Napoleon, um in den Jahren 1803 bis 1814 dem fränkischen Kleinstaatenindividualismus ein Ende zu bereiten. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.


19. und 20. Jahrhundert


Mit der Säkularisation wurde das geistliche Fürstentum aufgelöst und Röttingen dem bayerischen Untermainkreis zugeschlagen. Im Königreich Bayern wurde Franken 1837 in die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken gegliedert. 1919 kam für Röttingen die Selbstverwaltung.

Früher bestand mit der 36,5 km langen Gaubahn der Bayerischen Staatseisenbahnen vom 30. April 1907 ab ein Bahnanschluss von Ochsenfurt am Main zunächst bis Röttingen in Unterfranken, die am 17. November 1909 bis Weikersheim an der Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen verlängert wurde; außerdem erhielt sie gleichzeitig einen 6,1 Kilometer langen Abzweig von Bieberehren nach Creglingen im Taubertal, dessen geplante Verlängerung nach Rothenburg ob der Tauber aber nie Wirklichkeit wurde. Während der Personenverkehr schon 1974 beziehungsweise 1967 endete, bestand bis Anfang der 1990er Jahre Güterverkehr, der wegen einer maroden Brücke zwischen Röttingen–Schäftersheim vorzeitig endete. Danach wurde die Trasse abgebaut und zu großen Teilen zu einem Radweg (Taubertalradweg und Gaubahnradweg) umgebaut.

Seit 1953 nennt sich Röttingen „Europastadt“.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Strüth[4] und am 1. Januar 1978 die Gemeinde Aufstetten eingegliedert.[5]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1731 auf 1673 um 58 Einwohner bzw. um 3,4 %. 1999 hatte die Stadt 1789 Einwohner. Quelle: BayLfStat


Religion


Konfessionszugehörigkeit (gerundet):


Politik



Stadtrat


Sitzverteilung nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 (in Klammern die Sitze nach der Wahl 2014):


Bürgermeister


Die Kommunalwahl am 15. März 2020 brachte folgendes Ergebnis:

Hermann Gabel, genannt Fernando (Zukunft Röttingen) wurde zum neuen Bürgermeister mit 60,99 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war Martin Umscheid (CSU/Freie Bürger), im Amt vom 1. Mai 2008 bis 30. April 2020.

Röttingen ist Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft mit folgenden Mitgliedsgemeinden: Bieberehren, Riedenheim, Röttingen, Tauberrettersheim. Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen ist der Röttinger Bürgermeister Hermann Gabel, genannt Fernando.


Wappen


Wappen von Röttingen
Wappen von Röttingen
Blasonierung: „In Rot der stehende Heilige Georg in silberner Rüstung mit rotem Kreuz auf der Brust, in der Rechten an goldener Lanze eine silberne Fahne, darauf ein durchgehendes rotes Kreuz; am linken Arm eine an der Schildfessel hängende silberne Tartsche mit rotem Kreuz“[6]

Das Wappen ist aus der Siegelführung um 1400 abgeleitet.


Städtepartnerschaften


Eine Partnerschaft besteht mit Bad Mitterndorf in der Steiermark, Österreich.


Wirtschaft


Röttingen ist ein Fränkischer Weinort an der Tauber. Es werden derzeit in der Lage Röttinger Feuerstein ca. 30 ha Frankenwein angebaut: davon sind 70 % Müller-Thurgau, 20 % Silvaner; zehn Prozent Sorten wie Riesling, Traminer, Kerner, Scheurebe, Bacchus, Schwarzriesling etc. Als Besonderheit pflegt man den Tauberschwarz, eine jahrhundertealte lokale Rebsorte, die ausschließlich in der Tauberregion an- und ausgebaut wird.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Theaterfestspiele


Seit 1984 finden im Hof der Burg Brattenstein alljährlich die Frankenfestspiele Röttingen (vormals Röttinger Festspiele) statt.[7]


Museen



Historische Bauwerke



Sonstiges



Rad- und Wanderwege


Röttingen liegt am Taubertalradweg.[11][12] Der Panoramaweg Taubertal führt ebenfalls durch den Ort.[13][14]


Regelmäßige Veranstaltungen



Romantische Straße


Röttingen liegt an der vom Augsburger Bürgermeister Wegele 1950 aus Gründen der Fremdenverkehrsförderung Romantische Straße genannten touristischen Route. Sie verbindet eine Reihe von Städten mit weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Stadtkernen im zentralen Bereich zwischen Würzburg und Augsburg, u. a. Bad Mergentheim, Rothenburg ob der Tauber, Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Nördlingen im Ries und Donauwörth.


Söhne und Töchter der Stadt



Literatur


Band 1: Burg Brattenstein, Erste Burgfestpiele, Europastadt, Röttingen 2017, 48 Seiten, s/w;
Band 2: Leben und Arbeiten, Röttingen 2018, 72 Seiten, s/w;
Band 3: Historische Daten, Bauten und Bilder, Röttingen 2018, 104 Seiten, s/w;
Band 4: Personen, Kirche, Vereine, Feste, Röttingen 2019, 104 Seiten, s/w;
(erhältlich bei der Röttinger Tourist-Information, bei eibe Röttingen oder beim Autor)


Commons: Röttingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Röttingen in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte
Wikisource: Nachrichten von den Ruinen der alten Wasserleitung durch irdene Röhren bey der Stadt Röttingen im Taubergrund – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Röttingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
  3. Gemeinde Röttingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 545 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
  6. Eintrag zum Wappen von Röttingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Frankenfestspiele auf roettingen.de, abgerufen am 29. November 2021
  8. Weinmuseum Röttingen
  9. Nach Deutsche Fachprosa des Mittelalters: Ausgewählte Texte brachte der Ritter Sigmund von Gebsattel genannt Rack, Besitzer des damals Rockenhof genannte Hohen Baues, 1492 einen Bericht über fünf Turniere zu Papier, an denen er 1484-87 in Stuttgart teilgenommen hatte.
  10. Joachim Zeune, Der Hohe Bau in Röttingen, Unterfranken, in: Burgen und Schlösser, 3/2020, S. 130–144
  11. „Der Klassiker“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  12. 1. Tagesetappe - Rothenburg o.d.T. bis Weikersheim - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  13. Panoramaweg Taubertal - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  14. Panoramawanderweg Taubertal (Fernwanderweg) - wanderkompass.de. In: wanderkompass.de. Abgerufen am 3. August 2020.

На других языках


- [de] Röttingen

[en] Röttingen

Röttingen is a town in the district of Würzburg, in Bavaria, Germany. It is situated 30 kilometres (19 mi) south of Würzburg, and 15 kilometres (9 mi) east of Bad Mergentheim.

[ru] Рёттинген

Рёттинген (нем. Röttingen) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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