Der Ortsname stammt aus der Zusammensetzung von althochdeutschgêr (Ger, Speer, Wurfspieß, Keil u. a.), wahrscheinlich als Bestandteil eines Personennamens wie Gerwîn (vgl. z. B. Gerabronn), und ahd. brunne (Quelle), nach der Quelle („Gerwins[4] Quelle“, ahd. Geruuinesbrunnon?), wo heute noch im Altort nahe dem Rathaus ein Brunnen in Betrieb ist.[5]
Geschichte
Gerbrunn vom Roßsteig aus 2012„Römerbrücke“ Gerbrunn 2007
Gerbrunn wurde im Jahre 1107 erstmals urkundlich erwähnt. Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Gerbrunn 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Nördlich von Gerbrunn befindet sich die Römerbrücke, die, im 18. Jahrhundert unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erbaut, jedoch nach nur einem Jahr wegen Baufälligkeit wieder aufgegeben wurde. Sie hätte die Straßenverbindung Frankfurt– Nürnberg– Wien verbessern sollen.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 6066 auf 6379 um 313 Einwohner bzw. um 5,2%. 2010 hatte die Gemeinde 6491 Einwohner.
Quelle: BayLfStat
Konfessionsstatistik
Von den Einwohnern sind 3490 römisch-katholisch, 1596 evangelisch und 1716 sonstige.[8]
Die Kommunalwahlen vom 2. März 2008, 16. März 2014 und 15. März 2020 führten zu folgenden Ergebnissen:[10][11]
Partei / Liste
CSU
SPD
FWG
GRÜNE
Sitze 2008
6
8
6
—
Sitze 2014
5
8
5
2
Sitze 2020
4
5
5
6
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Stefan Wolfshörndl (SPD).[12] Dieser wurde am 1. Mai 2002 Nachfolger von Hans Lorke (Freie Wahlgemeinschaft) und 2008 wiedergewählt. 2014 wurde er erneut mit 80,4% der abgegebenen Stimmen gewählt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde dieser mit 84,01% der Stimmen wiedergewählt.[13]
Wappen
Wappen von Gerbrunn
Blasonierung: „Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silberner Brunnen; vorne oben geviert von Rot und Silber, hinten oben in Rot drei aufsteigende silberne Spitzen.“[14]
Wappenbegründung: Das Wappen der Gemeinde Gerbrunn ist durch zwei Bogenlinien in drei Felder aufgeteilt: Links oben befindet sich das Stammwappen des Adelsgeschlechts Castell, Ortsherren von 1212 bis 1625, rechts oben befindet sich der Fränkische Rechen, im unteren Feld ist auf blauem Grund ein Brunnen abgebildet, der auf den Ortsnamen hinweist. Die Lage an einer keilförmigen Örtlichkeit wird durch den gerförmig zulaufenden Mittelteil dargestellt.
Das Wappen wurde im Jahr 1956 vom Würzburger Staatsarchivrat Walter Scherzer entworfen.[15]
Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 5.945.000 Euro, davon waren 859.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 4.326.000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.
Baugebiete
Im Mai 2016 liefen Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Innerer Kirschberg III an.
Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Gerbrunn
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Gerbrunn
Wirtschaft und Infrastruktur
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2011 gab es nach der amtlichen Statistik 2159 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 107 ha, davon waren 93 ha Ackerfläche. Zwischen 2012 und 2017 stieg die Anzahl der Arbeitnehmer leicht auf 2379[18].
Nach einem Bürgerentscheid am 8. November 2020 wurden Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebiets vorerst aufgegeben.[19]
Gerbrunn ist über die Buslinien 14 und 34 an den ÖPNV des VVM angebunden[20]. Eine Verlängerung der geplanten Würzburger Straßenbahnlinie 6 bis Gerbrunn wird diskutiert[21].
Sport
Die Fußballmannschaft des TSV Gerbrunn war in der Saison 2003/04 als Bayernpokalfinalist für den DFB-Pokal qualifiziert. Gegen den Zweitligisten Wacker Burghausen verlor der Neuntligist sein Erstrundenspiel 0:14– ebenso hoch wie kurz zuvor das Bayernpokal-Endspiel gegen den Oberligisten TSV Aindling.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Hans-Joachim Wachsmuth (* 1934), Verwaltungsjurist in Bayern
Michael Philipp (* 1982), Koch
Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben
Marquard Kruse von Sande († vor 1267), Ritter, besaß Besitzungen in Gerbrunn
Gerhard Ritter (1915–2013), Politikwissenschaftler, lebte in Gerbrunn
Horst Kremling (1920–2013), Urologe, Gynäkologe und Hochschullehrer, lebte in Gerbrunn
Karlheinz Hoffmann (1925–2011), Bildhauer, gestaltete die Altarzone des Evangelischen Gemeindezentrums in Gerbrunn
Otto Schönberger (* 1926), Altphilologe und Fachdidaktiker, wohnt in der Gemeinde
Günter Walpuski (* 1937), Erwachsenenbildner, Autor und Reserveoffizier, leitete von 1971 bis 1981 den SPD-Ortsverein
Katherina Holzheuer (* 1941), Bibliothekarin, lebt seit 1972 in Gerbrunn
Dieter Perlowski (* 1950), Schriftsteller und Bühnenautor, lebt in Gerbrunn
Waltraud Meier (* 1956), Opernsängerin, lebt in Gerbrunn
Ralf Vollmuth (* 1963), Zahnmediziner und Medizinhistoriker, lebte während seiner Schulzeit in Gerbrunn
Kerstin Griese (* 1966), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wuchs unter anderem in Gerbrunn auf
Annika Liebs (* 1979), Schwimmerin, lebt in Gerbrunn
Thomas Lurz (* 1979), Freiwasserschwimmer, lebt in Gerbrunn
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Gerbrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB790364298, OCLC833753081, Sp.301 (Digitalisat).
Georg Muck:Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.434–435 (Digitalisat– Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. Münsterschwarzach 1991.
Anton Rottmayer (Hrsg.):Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, S.368 (Digitalisat).
Gerbrunn.In:Bayerische Landesbibliothek Online.Bayerische Staatsbibliothek,abgerufen am 13.September 2012(Die Auflistung der Ortsteile befindet sich auf einer Unterseite).
2. Würzburger Markbeschreibung von 779: zur Rodung des Gerwin (Geruuinesrode) (Mementodes Originals vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/franconica.uni-wuerzburg.de.
Gerbrunn.de: Historie@1@2Vorlage:Toter Link/www.gerbrunn.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
Statistik kommunal 2011: Gerbrunn.(PDF; 1,3MB)Wahlen.Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung,16.Mai 2012,S.8, 9,abgerufen am 13.September 2012.
für 2014: Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/okwahl.osrz-akdb.de
Website Gerbrunn (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gerbrunn.de
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