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Nassau ist eine Stadt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. Nassau ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2] Die Stadt ist kirchlich dem Bistum Limburg (römisch-katholisch) bzw. der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zugeordnet.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Bad Ems-Nassau
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 17,55 km2
Einwohner: 4592 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 262 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56377
Vorwahl: 02604
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 091
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Adelsheimer Hof 1
56377 Nassau
Website: www.stadt-nassau.de
Stadtbürgermeister: Manuel Liguori (SPD)
Lage der Stadt Nassau im Rhein-Lahn-Kreis
Karte
Karte
Luftaufnahme 2007
Luftaufnahme 2007
Nassau – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Nassau – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Rathaus von Nassau
Rathaus von Nassau

Geographie


Die Stadt ist im Lahntal zwischen den Städten Koblenz, Bad Ems und Limburg an der Lahn eingebettet und liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route. Die Bundesstraße 260, auch Bäderstraße genannt, verbindet die Städte Wiesbaden, Schlangenbad, Bad Schwalbach, über den Taunus hinweg zur Lahn, mit Nassau und Bad Ems.

Sie gliedert sich in die Stadtteile Nassau und Bergnassau. Zum Stadtteil Nassau gehören auch die Wohnplätze Elisenhütte, Obergutenau, Schützenhaus, Untergutenau und Scheuern; zum Stadtteil Bergnassau die Wohnplätze Burg Nassau, Hühnerfarm, Koppelheck und Langau.[3]


Geschichte


Nassau wurde erstmals im Jahr 915 als dem Bischof von Worms gehöriger Gutshof erstmals als „Villa Nassova“ erwähnt. Damals handelte es sich um einen Fronhof des deutschen Königs Konrad I., Zentrum seines Guts- und Forstbezirks zwischen Sayn, Rhein und Lahn. Um 1100 erbauten die Grafen von Laurenburg die Burg Nassau, nach der ihre Nachkommen sich seit 1160 nannten. So wurde sie die Stammburg des Grafengeschlechts der Nassauer, das heute noch in Luxemburg und in den Niederlanden regiert. Über dieses Geschlecht und seine Mitglieder, vor allem den späteren englischen König Wilhelm III., wurde Nassau indirekt Namensgeber für viele andere Orte, darunter die Hauptstadt der Bahamas.

Mit der Verleihung der Stadtrechte am 26. Juli 1348 zusammen mit Dausenau und Scheuern durch Kaiser Karl IV. setzte für Nassau gegenüber den nicht gefreiten Dörfern der Umgebung eine deutliche Aufwärtsentwicklung ein. Handel und Gewerbe blühten auf, Nassau wurde Gerichtsstätte und erhielt „Rechte, Freiheiten, Ehre, Würde und Nutzen, wie andere Städte des Reiches“. In diesem Zusammenhang baute Nassau seine Stadtbefestigung mit Türmen und Mauern, wovon bis heute jedoch nur noch zwei Türme und einige Mauerreste übrig geblieben sind.

Nassau war im Besitz verschiedener Linien des Hauses Nassau und gehörte ab 1806 zum neu errichteten Herzogtum Nassau, das 60 Jahre bestand und im Jahr 1866 von Preußen annektiert wurde. Bis zum Jahr 1885 war Nassau Amtsort im Amt Nassau und von 1868 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Am 2. Februar 1945 kam es zu einem ersten und am 19. März 1945 zu einem zweiten überraschenden Luftangriff durch alliierte Bomber auf Bad Nassau.[4] Dies erfolgte, obwohl der Ort als Kur- und Lazarettstadt ausgewiesen und das Kurhaus-Dach sowie das Kölner Heim und das Nassauer Krankenhaus (Henrietten-Theresen-Stift) mit einem Roten Kreuz gekennzeichnet waren. Bei diesen beiden Großangriffen wurde die Innenstadt zu fast 80 Prozent durch Brandbomben (Phosphorbomben) zerstört und bis zu 300 Menschen verloren ihr Leben, davon geschätzte 100 im Bereich des bombardierten Kurhauses (250 Betten). Der Chefarzt, Ärzte, Schwestern sowie das gesamte Personal und viele nicht mehr identifizierbare Patienten fielen den Bomben zum Opfer. Später wurde das schwerstbeschädigte Kurhaus und Lazarett für verwundete Soldaten abgerissen und nicht wieder aufgebaut. Dies führte zur Aberkennung des Status einer Bäderstadt. Die Heilquelle in unmittelbarer Nähe der Lahn wurde von Fliegerbomben getroffen und ist seitdem versiegt. Als Grund für die beiden Luftangriffe wurde von den Alliierten angegeben, dass der Nassauer Bahnhof im ersten Quartal 1945 als Verladestation für Munition und Abschussrampen-Bauteile der V2-Rakete gedient hätte.

Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Der 1348 mitgefreite Ort Scheuern (erstmals 1163 als „Schura“ erwähnt) wurde mit Bergnassau (erstmalige Erwähnung 1262 als „Berg Eldig“) am 7. Juni 1969 in die Stadt Nassau eingemeindet.[5] Die Verbandsgemeinde Nassau wurde im Jahr 1972 durch Landesgesetz gebildet und kam 2019 zur neuen Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau.


Politik



Stadtrat


Der Stadtrat in Nassau besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2009 gehörten dem Stadtrat 22 Ratsmitglieder an.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[6]

Stadtratswahl 2019 in Nassau
Beteiligung: 50,9 % (+4,4 %)
 %
40
30
20
10
0
33,4
20,9
39,1
6,6
SPD
CDU
FWG
Grüne
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+2,7
−9,1
−0,2
+6,6
SPD
CDU
FWG
Grüne
WahlSPDCDUFWG1 GRÜNEGesamt
2019748120 Sitze
201466820 Sitze
200975820 Sitze
200488622 Sitze
1 FWG Forum im Nassauer Land. e. V.

Stadtbürgermeister


Stadtbürgermeister ist der am 16. Juni 2019 direkt gewählte Manuel Liguori (SPD). Die Entscheidung fiel in einer Stichwahl, da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[7] Er trat das Amt am 9. Juli 2019 an. Seit Juli 2022 ist er zudem Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz.


Bürgermeister

Grab von Christian Epstein
Grab von Christian Epstein

Wappen


Wappen von Nassau
Wappen von Nassau
Blasonierung: „Geteilt von Blau und Silber, oben ein an der Teilung wachsender goldener, rotbewehrter Löwe, bestreut mit goldenen Schindeln, unten innerhalb eines silbern Bordes schwarz rautendamasziert.“

Partnerstädte



Wirtschaft



Bergbau


Im 19. Jahrhundert war der Bergbau bei Nassau ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.[13]


Ansässige Unternehmen



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Burg Nassau
Burg Nassau

Sport


Der Verein TVB Nassau spielte mit der Tischtennis-Herrenmannschaft Ende der 1980er Jahre in der 2. Bundesliga.[16] Heute sind die Sportler noch in der Regionalliga Südwest aktiv. Außerdem gibt es den allgemeinen Sportverein TV 1860 Nassau, der Angebote mehrerer Richtungen umfasst, wie Leichtathletik, Turnen, Gymnastik oder Präventionssport. Der Tennisverein Nassau e. V. spielte von 1999 bis 2006 in der Bundesliga und wurde bei den Herren 30+ in dieser Zeit dreimal Deutscher Meister und zweimal Deutscher Vizemeister.


Verkehr


Bahnhof Nassau
Bahnhof Nassau

Nassau hat einen Bahnhof[17] an der Lahntalbahn, wo die Lahn-Eifel-Bahn RB23 (Limburg–Diez–Bad Ems–Koblenz–Andernach–Mendig–Mayen Ost) sowie der Lahntal-Express RE25 (Gießen-Wetzlar-Weilburg-Limburg-Bad Ems-Koblenz Hbf) der Deutschen Bahn halten. Da Nassau zum Rhein-Lahn-Kreis gehört, gilt der Tarif des VRM.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die in Nassau gewirkt haben



Literatur über Nassau



Nassau im Heimatjahrbuch des Rhein-Lahn-Kreises




Commons: Nassau – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Nassau (Lahn) – Reiseführer
Wikisource: Nassau in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 2. März 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 66 (PDF; 1 MB).
  4. Nassau erinnert an seine Schreckenstage in Wir im Nassauer Land vom 19. März 2008
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 173 (PDF; 2,8 MB).
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 3. November 2019 (siehe Bad Ems-Nassau, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile).
  8. Stadt Nassau (Hrsg.): Stadt Nassau. Ursprung und Gestaltung. Geschichte und Geschichten, Selbstverlag, Nassau 1997, S. 101.
  9. Stadt Nassau (Hrsg.): Stadt Nassau. Ursprung und Gestaltung. Geschichte und Geschichten, Selbstverlag, Nassau 1997, S. 48 f.
  10. Stadt Nassau (Hrsg.): Stadt Nassau. Ursprung und Gestaltung. Geschichte und Geschichten, Selbstverlag, Nassau 1997, S. 51.
  11. Herbert Baum wird heute 60, Wir im Nassauer Land vom 8. Mai 2009, abgerufen am 16. September 2021.
  12. Armin Wenzel neuer Stadtbürgermeister von Nassau, Wir im Nassauer Land vom 7. Juni 2009, abgerufen am 16. September 2021.
  13. Karte der Grubenfelder bei Nassau, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, abgerufen am 7. November 2014
  14. Wanderatlas Verlag: Burg Nassau im Nassauer Land
  15. Nassau an der Lahn im Wanderatlas Deutschland
  16. Zeitschrift DTS, 1988/8 S. 35
  17. Nassau (Lahn) auf bahnhof.de

На других языках


- [de] Nassau (Lahn)

[en] Nassau, Rhineland-Palatinate

Nassau (/ˈnæsɔː/ NASS-aw, also UK: /ˈnæsaʊ/ NASS-ow, US: /ˈnɑːsaʊ/ NAHSS-ow, German: [ˈnasaʊ] (listen)) is a town located in the German state of Rhineland-Palatinate. It lies in the valley of the river Lahn between the towns of Bad Ems and Limburg an der Lahn. Nassau was the seat of the former Verbandsgemeinde Nassau, and is part of the Nassau Nature Park. The town is on the German-Dutch holiday road, the Orange Route. As of 2017, it had a population of 4,521.

[ru] Нассау (Германия)

Нассау (нем. Nassau) — город в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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