Lahnstein ist eine große kreisangehörige Stadt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie liegt an der Mündung der Lahn, die fünf Kilometer südlich von Koblenz in den Rhein mündet. Die Stadtteile liegen im Rheintal und auf den Höhen der Ausläufer des Westerwaldes und des Taunus. Lahnstein ist Luftkurort mit Kurzentrum. Am 7. Juni 1969 wurde die Stadt aus den bis dahin eigenständigen Städten Niederlahnstein und Oberlahnstein gebildet. Sie ist Sitz des Amtsgerichts Lahnstein. Teile der Stadt gehören seit 2002 zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Lahnstein (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Stadt Lahnstein besteht aus den beiden früheren eigenständigen Städten Oberlahnstein und Niederlahnstein; zu Oberlahnstein gehören 24 Gemeindeteile (Altes Forsthaus, Aspich, Biebricherhof, Buchenberg, Buchholz, Burg Lahneck, Deutschherrnhütte, Forsthaus Oberlahnstein-Wolfsbusch, Forstmühle Friedland, Friedrichssegen, Grenzloch, Haus Jungfried, Heinrichshof, Hof Kirchheimersborn, Hof Neuborn, Koppelstein, Lahnstein auf der Höhe, St.Martin, Süßgrund, Viktoriabrunnen, Hof Wintersberg, Ziegelfeld und Weißensteinermühle), zu Niederlahnstein weitere fünf Gemeindeteile (Allerheiligenberg, Auf Ahl, Hohenrhein, Im Lag und Lahnbergerhof).[2]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 673mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 34% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2,1-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 47% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Bereits in antiker Zeit wurde das Römische Militärlager auf dem Feldberg bei Lahnstein errichtet. Später, im Jahr 369, erbauten die Römer im heutigen Niederlahnstein einen Burgus an der Lahnmündung, der als Grenzbefestigung diente und eine Art Wachtposten für das Kastell Confluentes (heute Koblenz) war. Das auf den Resten des Burgus' erbaute Haus Lohenstein fiel 1018 an Kurtrier, im 12. Jahrhundert folgte an gleicher Stelle die Errichtung der spätromanischen Johanniskirche. In Oberlahnstein kam um 900 der fränkische Salhof an Kurmainz.
Seit 1226 erbaute der Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein Burg Lahneck zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmündung, wo der Ort Oberlahnstein und die Silbermine, die sich seit 1220 in Friedrichssegen befand, an Kurmainz gekommen waren. Die erste Erwähnung eines Burggrafen auf der Burg war 1245. Der Trierer Erzbischof Arnold II. von Isenburg erwarb 1256 die Vogtei von Niederlahnstein. Die Martinsburg wurde am Ende des 13. Jahrhunderts als Stützpunkt zur Wahrnehmung der Mainzer Zollrechte am Rhein errichtet.
König Ludwig IV. der Bayer verlieh 1324 Oberlahnstein die Stadtrechte, gleichzeitig wurde mit dem Bau der Stadtbefestigung begonnen. Niederlahnstein erhielt 1332 die Stadtrechte, sie blieben jedoch ohne Auswirkungen. An der Lahn wurde 1348 ein Trierer Zollturm errichtet, der am 1697 erbauten Wirtshaus an der Lahn erhalten geblieben ist. In Niederlahnstein wurde 1358 die St.-Barbara-Kapelle erbaut. Während der Mainzer Stiftsfehde 1461/1462 fielen Burg Lahneck und Oberlahnstein zeitweise an Kurtrier, nachdem 1462 Koblenzer und Trierer Truppen Oberlahnstein angegriffen hatten.
Das Alte Rathaus von Oberlahnstein wurde erstmals 1507 erwähnt. Die Pest brach 1542 in Lahnstein aus. 1569 wurde zwischen Ober- und Niederlahnstein eine Fährlinie über die Lahn errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurden beide Stadtteile mehrfach durch schwedische, kaiserliche, französische und hessische Truppen besetzt. Eine erste Allerheiligenbergkapelle wurde 1671, der neugotische Nachfolgebau 1895–1901 erbaut. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 wurde Burg Lahneck durch französische Truppen zerstört, indem die Dächer in Brand geschossen wurden. Goethe legte in Begleitung von Lavater und Basedow bei einer Schiffsreise auf der Lahn und dem Rhein am 18. Juli 1774 in Lahnstein an und nahm im Wirtshaus an der Lahn sein Mittagessen ein.
Während der Koalitionskriege wurden Ober- und Niederlahnstein zwischen 1795 und 1800 wechselweise von österreichischen, preußischen, französischen und russischen Truppen besetzt. Nachdem sich die Franzosen im Frieden von Lunéville vom rechten Rheinufer zurückgezogen hatten, fiel Lahnstein zunächst durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 an Nassau-Usingen und dann 1806 an das neu geschaffene Herzogtum Nassau. 1852 begann der Wiederaufbau von Burg Lahneck. Ein erster Streckenabschnitt der Lahntalbahn von Oberlahnstein bis Bad Ems wurde am 1. Juli 1858 eröffnet. Am 11. August 1856 wurde das erste Teilstück der Nassauischen Rheinbahn von Wiesbaden nach Rüdesheim eröffnet. Wegen der schwierigen Bauarbeiten wurde die Strecke erst am 22. Februar 1862 bis Oberlahnstein und am 3. Juni 1864, nachdem seit 1862 die erste Eisenbahnbrücke über die Lahn erbaut wurde, bis Niederlahnstein verlängert.
Nachdem das Herzogtum Nassau den Deutschen Krieg 1866 an der Seite Österreichs verloren hatte, wurde es von Preußen annektiert. Das nun preußische Lahnstein begann bis 1869 mit den Arbeiten zum Anschluss seiner Eisenbahn an die preußische Rechte Rheinstrecke. Seit 1873 verbindet eine Straßenbrücke über die Lahn die heutigen Stadtteile Ober- und Niederlahnstein. Die Brücke, die zuletzt 1997 durch einen Neubau ersetzt wurde, erhielt 2008 den Namen Rudi-Geil-Brücke nach dem Lahnsteiner Politiker Rudi Geil. 1902 wurde Niederlahnstein an die Koblenzer Straßenbahn angebunden. Zwischen 1910 und 1912 erfolgte durch Theodor Zais die Erschließung der Ruppertsklamm. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Lahnstein im Rahmen der Rheinlandbesetzung zwischen 1918 und 1929 von französischen Truppen besetzt. In der Reichspogromnacht von 1938 wurde in Oberlahnstein die Synagoge zerstört. Im Zweiten Weltkrieg war Lahnstein 1944 und 1945 Ziel alliierter Luftangriffe. Nach dem Krieg kommt Lahnstein 1946 an das damals neu gegründete Land Rheinland-Pfalz. Die Staustufe an der Lahn wurde 1957 fertiggestellt.
Am 7. Juni 1969 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Städte Ober- und Niederlahnstein zur Stadt Lahnstein.[3] Zwischen 1971 und 1975 entstand unter dem letzten Bürgermeister der Stadt Oberlahnstein, Kurdirektor Fritz Berlin, auf Initiative des Lahnsteiner Kaufmanns Ernst Wagner (1920–1986) das neue Kurzentrum Lahnstein auf der Höhe mit Thermalbad und Kurklinik. Die Anerkennung als „Heilquellen-Kurbetrieb“ erfolgte 1975. 1977 bis 1991 war Max Otto Bruker ärztlicher Leiter der Kurklinik. Am 30. März 1977 wurde Lahnstein auf der Höhe ein eigener Ortsteil von Lahnstein, 1998 folgte dann die Anerkennung als „Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb“. Nach Stilllegung des Thermalbades 2006 fiel dieser Titel jedoch im Jahr 2014 wieder weg.[4]
Im Rahmen des Ausbaus der B 42 zur Ortsumgehungsstraße wurde 1979 die Lahntalbrücke und der Lahnecktunnel fertiggestellt. Die Kulturdenkmäler der Stadt gehören seit 2002 zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Kirchlich ist Lahnstein dem Bistum Limburg (röm.-kath.) bzw. der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zugeordnet.
Konfessionsstatistik
Derzeit (Stand 28. Februar 2022) sind von den Einwohnern 40,5% römisch-katholisch, 20,1% evangelisch und 39,4% sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[5]
Politik
Stadtrat
Stadtratswahl 2019 in Lahnstein
Beteiligung: 56,4% (+8,3%)
%
30
20
10
0
29,2
21,4
17,5
14,6
10,9
6,5
CDU
SPD
ULL
Grüne
FBL
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
−10,0
−7,6
+7,0
+6,8
+0,5
+3,3
CDU
SPD
ULL
Grüne
FBL
FDP
Der Stadtrat in Lahnstein besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
Lennart Siefert wurde am 16.Januar 2022 Oberbürgermeister von Lahnstein.[7][8] Bei der Direktwahl am 26.September 2021 war er als einer von drei Bewerbern mit einem Stimmenanteil von 52,8% für acht Jahre gewählt worden.[9]
Sieferts Vorgänger Peter Labonte (CDU) hatte das Amt seit Januar 1998 ausgeübt, stand nach seiner dritten Amtszeit aber nicht erneut zur Wahl.[10]
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein durchgehendes rotes Kreuz belegt mit einem goldenen (gelben) sechsspeichigen Rad.“[11]
Wappenbegründung: Das von Willi Eisenbarth entworfene und am 2. März 1970 verliehene Wappen ist abgeleitet von den ehemaligen Wappen der Städte Niederlahnstein (Trierer Kreuz) und Oberlahnstein (Mainzer Rad). Nierderlahnstein gehörte bereits im 11. Jahrhundert zu Kurtrier und Oberlahnstein im frühen 14. Jahrhundert zu Erzstift Mainz.
Banner und Flagge
00Banner: „Das Banner ist weiß mit einem durchgehenden roten Kreuz, belegt mit einem gelben sechsspeichigen Rad.“
00Hissflagge: „Die Flagge ist weiß mit einem durchgehenden roten Kreuz, belegt mit einem gelben sechsspeichigen Rad.“
Partnerschaften
Seit 1956 ist Kettering die englische und seit 1967 Vence die französische Partnerstadt von Lahnstein. 1978 kamen das westafrikanische Ouahigouya und 1990 Hermsdorf in Thüringen hinzu. Seit April 2016 besteht mit der italienischen Stadt Montesilvano die fünfte Partnerschaft dieser Art.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Lahnstein
Oberlahnstein
Burg Lahneck
Erbaut um 1226 vom Mainzer Kurfürst und Erzbischof Siegfried II. von Eppstein mit einem 29m hohen fünfeckigen Bergfried. Spornburg mit Rittersaal, Burgkapelle, Burgküche, Turmbesteigung usw. Stündliche Führungen durch die Burg von Ostern bis Allerheiligen. Burgrestaurant. Hier kreuzen sich die Wanderwege Rheinhöhenweg, Lahnhöhenweg, Jakobsweg (Lahn-Camino von Wetzlar nach Oberlahnstein und weiter nach Kaub) und Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn. Die Städtische Bühne Lahnstein veranstaltete einige Jahre lang Theateraufführungen, die sogenannten Burgfestspiele, im Seitenhof der Burg.
Schloss Martinsburg
Erbaut 1298 von den Mainzer Kurfürsten als Zollburg und Teil der Stadtbefestigung. Mehrfach umgebaut, zahlreiche barocke Elemente. Heute sind hier Privatwohnungen, eine Arztpraxis, eine Münzprägewerkstatt und ein Fastnachtsmuseum.
Jugendkulturzentrum
Das Jugendkulturzentrum ist eine städtische Einrichtung, das sich als Einrichtung der Jugendkulturarbeit versteht und ein sozialräumlicher Bezugspunkte für junge Menschen sein möchte. Als Mitglied in der LAG Soziokultur & Kulturpädagogik ist das Jugendkulturzentrum rheinland-pfalz-weit vernetzt.
Stadtmauer
Mit Hexenturm (1324) (darin das Museum der Stadt Lahnstein) und Resten eines fränkischen Königshofes (977) am Salhofplatz. Teile der alten Oberlahnsteiner Stadtbefestigung findet man darüber hinaus an vielen anderen Stellen, z. B. in der Hintermauerrgasse, wo sich im um 1700 erbauten Stadtmauerhäuschen eine Zweigstelle des Stadtmuseums befindet.
Altes Rathaus
Sehr gut erhaltener Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert in Oberlahnstein. Bis 2015 Sitz des Stadtarchivs, das sich heute im Gebäude der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Schule am Kaiserplatz befindet.[12]
Katholische Pfarrkirche Sankt Martin
Spätromanische Türme um 1190, gotischer Chor, barockes Mittelschiff, neugotische Seitenschiffe; wertvolle Stumm-Orgel von 1742–1744.
Hospitalkapelle St. Jakobus
Romanische Jakobskapelle auf dem Jakobsweg – hier wurden bei Ausgrabungen die Gebeine eines Santiago-Pilgers gefunden, in Höhe der Hüfte war eine Jakobsmuschel beigegeben worden.
Wenzelkapelle
Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert, in dem am 20. August 1400 der römisch-deutsche König Wenzel von Luxemburg abgesetzt wurde. Die Kapelle musste 1903 einer Eisenbahnlinie weichen. 1905 wurde der Chor unter Verwendung des originalen Material in der Nähe aufgebaut und mit einer Vorhalle versehen.
Evangelische Kirche
Neuromanische Saalkirche aus den Jahren 1872–75, Spitzhelm mit gotischen Eckfilialen, romanisches Rundbogenportal[13]
Limes
Die Spuren des römischen Grenzwalls gegen die Germanen finden sich noch heute auf einer Länge von 8km im Oberlahnsteiner Stadtwald.
Freibad
An der Burg Lahneck mit Blick nach Schloss Stolzenfels und in das Rheintal.
Stadthalle Lahnstein
Seltenes Zeugnis der 1970er-Jahre-Architektur in Rheinland-Pfalz, denkmalgeschützt seit 2007
Niederlahnstein
Johanniskirche und Johanniskloster der Kongregation vom Heiligsten Herzen Jesu und Maria
Kirche von 1130 (romanische Pfeilerbasilika) auf den Resten einer älteren Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Angeschlossen ist das Private St. Johannes-Gymnasium. Hier finden sich noch Reste eines römischen Burgus, den 369 n. Chr. die Römer an der Lahnmündung erbauten. Er diente der Grenzbefestigung und war eine Art Wachtposten für das Kastell Confluentes (Koblenz).
Ehemaliger Märkerhof aus dem 14. Jahrhundert. 1992–1997 umgebaut und saniert, heute Veranstaltungsort.
Wirtshaus an der Lahn
Dreigeschossiger Fachwerkbau von 1697 mit Zollturm von 1348. Johann Wolfgang von Goethe war hier auf seiner Lahnreise am 18. Juli 1774 zu Gast, nachdem er im Anblick der Burg Lahneck das Gedicht Geistesgruß verfasst hatte.
Allerheiligenbergkapelle
Bis 2012 Kloster der Missionsgesellschaft der Hünfelder Oblaten. Gebäude von 1671. Neugotische Kirche von 1895. Wallfahrtsort.
Pfarrkirche St. Barbara
1937–1939 vom Architekten Martin Weber neu erbaut. Die 4,20 m hohe Sandstein-Skulptur St. Barbara schuf 1938 der Bildhauer Otto Zirnbauer.
Kindergarten Allerheiligenberg
Gebaut nach den Entwürfen von Architekt Heinz Bienefeld und Jan Thorn-Prikker. Das Bauwerk wurde im Architektur-Jahrbuch 1996 vorgestellt.
Ruppertsklamm
Wildromantische Klamm, die von den Wanderern des Rheinsteiges besonders geschätzt wird
Friedrichssegen
Bahnhof Friedrichssegen
Denkmalgeschütztes Empfangsgebäude mit Lagerschuppen aus Klinker und Fachwerk. Baubeginn war am 6. November 1883, Inbetriebnahme am 20. Mai 1884. Die Gebäude des Bahnhofs wurden auf Kosten der Grubengesellschaft der Grube Friedrichssegen erstellt. Der eingeschossige Anbau entstand um 1900.[14]
Bergbaumuseum Friedrichssegen
Im Jahre 2000 wurde von der „Arbeitsgemeinschaft Grube Friedrichssegen“ das Bergbaumuseum eröffnet. Hier werden unter anderem historische Grubenbilder (1905–1910) und mehr als 40 Exponate Friedrichssegener Mineralien ausgestellt, darunter auch die sogenannten Emser Tönnchen.[15]
Wasserkraftwerk Friedrichssegen
Das Kraftwerk wurde 1906-07 für den Betrieb der Grube Friedrichssegen erbaut. Die drei Drehstromgeneratoren von 1906 und die drei Kaplan-Turbinen von 1937 sind noch heute im Betrieb und erzeugen durchschnittlich pro Jahr 4,8 Millionen kWh. Die Anlage kann in den Sommermonaten besichtigt werden.
Wanderwege
Der Rheinsteig als Rheinhöhenwanderweg von Bonn nach Wiesbaden durchquert die Gemarkung von Lahnstein am Kurzentrum und durch die Ruppertsklamm. Oberlahnstein ist über den Burgenwanderweg über die Burg Lahneck mit dem Rheinsteig verbunden.
Der Rheinhöhenweg führt über Burg Lahneck und über die Lahnbrücke zwischen Ober- und Niederlahnstein.
Der Lahnhöhenweg endet auf der Burg Lahneck.
Der Lahn-Camino, der Jakobsweg von Wetzlar nach Oberlahnstein, endet an der Hospitalkapelle; von dort geht es weiter in Richtung Kaub auf dem Rhein-Camino.
Der Lahnwanderweg, 2010 vom Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine mit dem Gütesiegel Qualitätsweg Wanderbares Deutschland ausgezeichnet, hat seinen Endpunkt in Lahnstein.
Sport
Rhein-Lahn-Stadion im Stadtteil Niederlahnstein
Kampfbahn Typ B mit Rasen-Großspielfeld, Kunststoff-Rundbahn und weiteren wettkampfgerechten Leichtathletikanlagen, Tennen-Großspielfeld, Rasen-Trainingsplatz.
Städtisches Freibad
An der Burg Lahneck.
Volleyball
Der Volleyball-Club Lahnstein-Friedrichssegen e.V. ist der erfolgreichste und höchstklassig spielende Verein der Stadt. Er spielt mit seiner ersten Herrenmannschaft in der Regionalliga Südwest. Das Mixed-Team belegte 2008 den 8. Platz bei den deutschen Meisterschaften. Der VCL hat sich besonders in den letzten Jahren durch die Organisation von Großveranstaltungen hervorgetan, wie diversen Beach-Volleyballturnieren und der süddeutschen Meisterschaft 2006 sowie der deutschen Meisterschaft 2008 im Mixed-Volleyball.
Rudern
Die Rudergesellschaft Lahnstein 1922 e.V. ist der ortsansässige Ruderverein in Lahnstein.
Fußball
Nach der Auflösung des Vereins SG Eintracht Lahnstein hat sich ein neuer Fußballverein gegründet, der FSV Rot-Weiß Lahnstein.
Schwimmen
In Niederlahnstein gibt es ein Schwimmbad, in dem verschiedene Vereine trainieren.
Sportverein
Turngemeinde 1878 e.V. Oberlahnstein mit mehr als 1.330 Mitgliedern. Turnerheim und 2 Vereinshallen (Turnhalle und Mehrzweckhalle), Vereinsraum (ehemalige Gaststätte)
Kultur
Junge Bühne Lahnstein (Kinder und Jugendtheater)
Städtische Bühne Lahnstein
In Lahnstein betreibt der Alternative-Rock-Musiker und Musikproduzent Kurt Ebelhäuser mit seinem Bruder Carlos Ebelhäuser das Tonstudio 45.
Regelmäßige Veranstaltungen
Rhein in Flammen
Großfeuerwerke und Schiffskonvoi am zweiten Samstag im August entlang Spay, Braubach mit der Marksburg, Brey, Rhens, Koblenz-Stolzenfels mit Schloss Stolzenfels, Lahnstein mit der Burg Lahneck und der Mündung der Lahn zum Höhenfeuerwerk von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
Lahneck Live
Kulturfest ehemals an der Lahnmündung (Niederlahnstein). Das Festival findet immer am letzten Wochenende im Mai (Freitag–Sonntag) in den Rheinanlagen im Stadtteil Oberlahnstein statt und ist mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz verknüpft. Der Eintritt ist kostenlos!
Burgfestspiele
Die Lahnsteiner Burgfestspiele sind die ältesten Freilichtspiele in Rheinland-Pfalz.[16] Sie finden, nachdem zuvor Burg Lahneck und der Salhofplatz als Spielstätte dienten, seit 2017 im Sommer auf einer Freilichtbühne vor der Johanniskirche in Niederlahnstein statt.[17]
Lehner-Kirmes
Immer am ersten Wochenende im September in Niederlahnstein
Oberlahnsteiner Kirmes mit Stadtfest
Immer am zweiten Wochenende im September
Rosenmontagsumzug
In Oberlahnstein
Kappenfahrt am Fastnachtsdienstag
In Niederlahnstein
Kinder- und Jugend-Umzug am Fastnachtssamstag
Von Nieder- nach Oberlahnstein
Lahnsteiner Zwei-Flüsse-Lauf
Volkslauf am ersten Freitag im Juni entlang an Rhein und Lahn.
Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Gardetanzsport
Für Kinder und Junioren in der Stadthalle, jeden 3. Samstag im September.
Lahnsteiner Bluesfestival
Jährlich im Herbst, seit 1981 als SWF-, von 1998 bis 2005 als SWR-Blues-Festival mit Ausnahme von 2001.
Marion-Dönhoff-Gymnasium in Oberlahnstein (früher: Staatliches Neusprachliches Gymnasium Oberlahnstein)
Privates Johannes-Gymnasium Lahnstein in Niederlahnstein
Berufsschulen
Berufsbildende Schule (BBS) in Oberlahnstein
Volkshochschulen
VHS Lahnstein
Verkehr
Schienenverkehr
Auf der Rechten Rheinstrecke verkehren die Züge der RB 10 der VIAS Verkehrsgesellschaft von Frankfurt Hbf über Frankfurt-Höchst, Wiesbaden Hbf, St. Goarshausen, Koblenz Hbf und Koblenz Stadtmitte nach Neuwied.
Auf der Lahntalbahn, über welche Lahnstein durch die Stationen Niederlahnstein und Friedrichssegen angeschlossen ist, verkehren die Züge der Linie RB 23 der Deutschen Bahn AG unter dem Namen Lahn-Eifel-Bahn von Limburg(Lahn) über Diez, Bad Ems, Koblenz Hbf, Koblenz Stadtmitte, Andernach und Mendig nach Mayen Ost.
Am Bahnhof Niederlahnstein hält zusätzlich der durch die DB Regio betriebene RE25 (Lahntalexpress), welcher von Koblenz Hbf über Niederlahnstein, Bad Ems, Diez, Limburg(Lahn), Weilburg und Wetzlar nach Gießen verkehrt.
Straßenverkehr
Über die B42 auf der rechten Rheinseite und über die B260 (genannt: die Bäderstraße) nach Bad Ems und Nassau bis Niederwalluf bei Wiesbaden.
Brücken: Die Lahn überqueren die Lahntalbrücke (B 42), die Rudi-Geil-Brücke (L 335) zwischen Ober- und Niederlahnstein, die Lahnbrücke Friedrichssegen sowie zwei Eisenbahnbrücken.
Köln-Düsseldorfer Rheinschiffe legen an in Oberlahnstein in den Rheinanlagen.
Sonstiges
Deines-Bruchmüller-Kaserne der Bundeswehr
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim (1626–1683), römisch-katholischer Bischof von Worms
Nikolaus Weinbach († 1658), 1633–1642 Abt im Kloster Eberbach
Wilhelm Lanz (1829–1882), von 1868 bis 1882 Erster Bürgermeister von Wiesbaden
Eduard Zwierlein (* 1957), Philosoph und Professor für Philosophie der Universität Koblenz-Landau
Thorsten Becker (* 1958), Schriftsteller
Michael Born (1958–2019), Fernsehjournalist und „Kujau des Fernsehens“
Manuela Grochowiak-Schmieding (* 1959), Politikerin, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen
Michael Hohl (* 1959), Politiker (CSU), Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth (2006–12)
Karl Ulrich Bartz-Schmidt (* 1960), Facharzt für Augenheilkunde
Roger Lewentz (* 1963), Politiker (SPD)
Axel Wilke (* 1963), Politiker (CDU), MdL
Ralf Becker (* 1975), Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau
Daniel Bahr (* 1976), Politiker (FDP)
Timo Scheider (* 1978), Automobilrennfahrer
Stefanie Löhr (* 1979), Fußballspielerin
Stefan Feth (* 1980), Tischtennisspieler
Christian Thein (* 1980), Philosoph
Markus Fachbach (* 1982), Triathlet
Annika Olbrich (* 1985), Schauspielerin
Philipp Langen (* 1986), Fußballspieler
Oliver Laux (* 1990), Fußballspieler
Carl Bruchhäuser (* 1991), Schauspieler
Clara Louise, geb. Clara Güll (* 1992), Singer-Songwriterin
Mit der Stadt verbundene Personen
Anton Abt (1841–1895), Theologe und Schriftsteller, gründete 1873 in Oberlahnstein die Höhere Bürgerschule, aus der das Gymnasium hervorging
Nikolai von Astudin (1847–1925), russischer Landschaftsmaler, wohnte und verstarb in den 1920er Jahren in Oberlahnstein.
Robert Bodewig (1857–1923), Professor Dr., Geschichtslehrer in Lahnstein, Heimatforscher, archäologischer Autodidakt
Max Otto Bruker (1909–2001), Arzt und Buchautor, 1977–1991 Leiter der Klinik Lahnhöhe. Seit 1994 gibt es das Bruker-Haus in Lahnstein.
Idilia Dubb, englische Touristin, soll im Jahre 1851 auf dem Bergfried der Burg Lahneck verhungert sein.
Ernst Fuhrmann (1886–1956), Schriftsteller, gründete 1928 in Haus Jungfried den Folkwang-Auriga Verlag[18]
Klaus Greef (* 1930), von 1972 bis 1982 katholischer Pfarrer in Lahnstein, Stadtdekan und Bezirksdekan des Bezirks Rhein-Lahn
Johann Philipp Holzmann (1805–1870), Bauunternehmer und Gründungsvater der Philipp Holzmann AG, baute 1860 den Hafen in Oberlahnstein
Joe Juhnke (1925–2016), Schriftsteller und Gastronom
Richard Ott (1928–2008), Ordenspriester, Philologe und Lehrer am Johannes-Gymnasium
Rudolf Scharping (* 1947 in Niederelbert, Westerwald) zeitweise wohnhaft in Lahnstein und Mitglied des Stadtrates, von 1991 bis 1994 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1998 bis 2002 Bundesminister der Verteidigung
Manfred Schneider (1953–2008), Komponist, Arrangeur und Dirigent, lebte in Lahnstein
Anton Schütz (1861–1919), Politiker, ehemaliger Bürgermeister von Oberlahnstein
Hubertus Seibert (* 1954 in Koblenz), Historiker für mittelalterliche Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Autor und Herausgeber der Lahnsteiner Stadtchronik
Emil Simonis (1928–2010), Metzgermeister und Gründungsmitglied der NTG
Martin Weber (1890–1941), Architekt, Erbauer der Pfarrkirche St. Barbara in Niederlahnstein
Walter Weber (1886–1966), Bürgermeister von Oberlahnstein (1920–1933) sowie Landrat des Main-Taunus-Kreises (1945–1946)
Klaus Weinand (* 14. Dezember 1940 in Koblenz), in den 1960er und Anfang der 1970er Jahre deutscher Basketballnationalspieler, Augenarzt in Lahnstein
Georg Zülch (1851–1890), Heimatforscher, Gründer des Lahnsteiner Altertumsvereins
Ehrenbürger
Rudi Geil (1937–2006), ehemaliger Innenminister in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern, verliehen im November 2005
Fritz Michel (1877–1966), Arzt und Historiker, verliehen 1954 in Niederlahnstein und 1961 in Oberlahnstein[19]
Walter Weber (1886–1966), Bürgermeister von Oberlahnstein (1920–1934) sowie Landrat des Main-Taunus-Kreises (1945–1946), 1962 zum Ehrenbürger von Lahnstein ernannt[20], 1963 wurde nach ihm in Oberlahnstein die Dr.-Weber-Straße benannt
Literatur
Oberlahnstein: ein Führer durch Stadt und Umgebung, hrsg. vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberlahnstein, Oberlahnstein 1910. Digitalisat
Fritz Michel: Geschichte der Stadt Niederlahnstein. Stadt Niederlahnstein (Hrsg.), Niederlahnstein 1954.
Fritz Michel: Geschichte der Stadt Lahnstein. Weitergeführt von Peter Bucher. Hrsg. im Auftrage der Stadt Lahnstein von Franz-Josef Heyen. Lahnstein 1982.
Willi Eisenbarth: Historische Stätten und Sehenswürdigkeiten in Lahnstein. Ein Lahnsteiner Stadtführer. Hrsg.: Stadtverwaltung Lahnstein. 2. Auflage. Lahnstein 1994.
Hubertus Seibert (Hrsg.): Vom kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt – die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert, Lahnstein 1999.
Lahnstein in alten Ansichten. Hrsg. im Auftrag der Stadt Lahnstein. Texte und Bilder zusammengestellt von Stadtarchivar Bernd Geil. 2. Auflage Lahnstein 2007. ISBN 3-9810505-3-3.
Lahnstein früher und heute. Hrsg. im Auftrag der Stadt Lahnstein. Texte und Bilder zusammengestellt von Stadtarchivar Bernd Geil. Lahnstein 2009. ISBN 978-3-9810505-9-2.
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