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Der Landkreis Emmendingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Südlicher Oberrhein im Regierungsbezirk Freiburg.

Kandelstraße im Altersbachtal
Kandelstraße im Altersbachtal
Weinberg westlich von Waldkirch
Weinberg westlich von Waldkirch
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Region: Südlicher Oberrhein
Verwaltungssitz: Emmendingen
Fläche: 679,81 km2
Einwohner: 166.862 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: EM
Kreisschlüssel: 08 3 16
Kreisgliederung: 24 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bahnhofstraße 2–4
79312 Emmendingen
Website: www.landkreis-emmendingen.de
Landrat: Hanno Hurth (parteilos)
Lage des Landkreises Emmendingen in Baden-Württemberg
KarteFreistaat Bayern
Karte

Geographie



Lage


Der Landkreis Emmendingen hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Schwarzwald. Hier gehört vor allem das Tal der Elz, welche ein rechter Nebenfluss des Rheins ist, zum Kreisgebiet.


Nachbarkreise


Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Ortenaukreis, an den Schwarzwald-Baar-Kreis, an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie an den Stadtkreis Freiburg im Breisgau. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit dem dortigen Arrondissement Sélestat-Erstein innerhalb des Départements Bas-Rhin.


Flächenaufteilung


Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[2]


Naturschutz


Der Landkreis Emmendingen besitzt folgende 19 Naturschutzgebiete.

  1. Amolterer Heide: 11,2 ha; Stadt Endingen am Kaiserstuhl – Gemarkung Amoltern
  2. Brai: 6,9 ha; Gemeinde Biederbach – Gemarkung Biederbach
  3. Elzwiesen: 410,8 ha (davon 281,5 ha im Landkreis Emmendingen); Gemeinde Rheinhausen und Stadt Kenzingen
  4. Erletal: 2,3 ha; Stadt Endingen am Kaiserstuhl – Gemarkung Endingen
  5. Häuslematt: 7,2 ha (davon 6,9 ha im Landkreis Emmendingen); Gemeinde Simonswald – Gemarkung Obersimonswald
  6. Hochberg: 0,7 ha; Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl – Gemarkung Jechtingen
  7. Johanniterwald: 57,5 ha; Stadt Kenzingen und Gemeinde Rheinhausen – Gemarkung Oberhausen
  8. Kohlersloch: 18,2 ha; Stadt Elzach – Gemarkung Prechtal
  9. Kostgefäll: 447,5 ha; Gemeinde Simonswald – Gemarkung Haslachsimonswald
  10. Kreuzmoos: 5,4 ha; Gemeinden Gutach im Breisgau und Freiamt
  11. Limberg: 29,4 ha; Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl
  12. Prechtaler Schanze-Ecklesberg: 230,2 ha; Stadt Elzach – Gemarkung Prechtal
  13. Rheinniederung Wyhl-Weisweil: 1407,8 ha; Gemeinden Sasbach am Kaiserstuhl, Weisweil, Wyhl, Rheinhausen
  14. Rohrhardsberg-Obere Elz: 558,1 ha (davon 37,8 ha im Landkreis Emmendingen); Stadt Elzach und Gemeinde Simonswald
  15. Steinbruch Ehrleshalden: 6,5 ha; Stadt Herbolzheim
  16. Taubergießen: 1697,0 ha (davon 347,3 ha im Landkreis Emmendingen); Gemeinde Rheinhausen
  17. Teninger Unterwald: 52,8 ha; Gemeinde Teningen
  18. Yacher Zinken: 873,0 ha; Stadt Elzach – Gemarkung Yach
  19. Zweribach: 95,5 ha (davon 49,6 ha im Landkreis Emmendingen); Gemeinde Simonswald – Gemarkungen Obersimonswald und Wildgutach

Geschichte


Der Landkreis Emmendingen geht zurück auf das alte Bezirksamt Emmendingen, das nach dem Übergang an Baden nach 1803 errichtet wurde. Im Laufe seiner Geschichte wurde es mehrmals verändert (unter anderem 1872 Aufhebung des Amtes Kenzingen und 1924 Aufhebung des Amtes Breisach) und ab 1. Januar 1939 als Landkreis Emmendingen bezeichnet. Gleichzeitig wurden die meisten Orte des aufgelösten Amtes Waldkirch zugeordnet.

Bei der Kreisreform erhielt der Landkreis am 1. Januar 1973 die Gemeinde Jechtingen des aufgelösten Landkreises Freiburg.[3] Durch weitere Gemeindereformen erfuhr er am 1. Januar 1974 (Kiechlinsbergen, wurde am selben Tag in die Stadt Endingen am Kaiserstuhl eingegliedert) und am 1. April 1974 (Leiselheim, das in Sasbach aufging) einen geringen Zuwachs am nordwestlichen Kaiserstuhl. Die ursprünglich Absicht, den Landkreis Emmendingen mit dem Landkreis Lahr zu vereinigen, wurde nicht realisiert.

Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Emmendingen 24 Gemeinden, darunter sechs Städte und hiervon wiederum eine Große Kreisstadt (Emmendingen). Die Stadt Waldkirch hat 2003 die Grenze von 20.000 Einwohnern überschritten und wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2009 die zweite Große Kreisstadt im Landkreis Emmendingen. Größte Stadt ist Emmendingen, kleinste Gemeinde ist Forchheim/Kaiserstuhl.


Einwohnerentwicklung


Bevölkerungspyramide für den Kreis Emmendingen (Datenquelle: Zensus 2011[4].)
Bevölkerungspyramide für den Kreis Emmendingen (Datenquelle: Zensus 2011[4].)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

DatumEinwohner
31. Dezember 1973128.241
31. Dezember 1975129.402
31. Dezember 1980131.893
31. Dezember 1985134.793
25. Mai 1987 ¹132.508
31. Dezember 1990139.248
DatumEinwohner
31. Dezember 1995146.418
31. Dezember 2000151.414
31. Dezember 2005156.728
31. Dezember 2010158.342
31. Dezember 2015162.082
31. Dezember 2020166.862
Landratsamt in Emmendingen
Landratsamt in Emmendingen

Politik


Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.


Kreistag


Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[5]

Kreistagswahl 2019
Wahlbeteiligung: 62,07 %
 %
30
20
10
0
26,47 %
19,96 %
19,57 %
15,95 %
8,29 %
4,34 %
4,12 %
1,31 %
CDU
FW
Grüne
SPD
FDP
UB/ÖDP
AfD
LISA
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−3,83 %p
−3,31 %p
+3,06 %p
−5,62 %p
+3,49 %p
+2,74 %p
+2,18 %p
+1,31 %p
CDU
FW
Grüne
SPD
FDP
UB/ÖDP
AfD
LISA
Sitzverteilung im Kreistag[6]
1
9
10
2
11
4
14
2
1 9 10 2 11 4 14 2 
Insgesamt 53 Sitze
  • LISA: 1
  • SPD: 9
  • Grüne: 10
  • UB/ÖDP: 2
  • FW: 11
  • FDP: 4
  • CDU: 14
  • AfD: 2

Ergebnisse der Kreistagswahlen seit 1989

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2019
Sitze
2019
 %
2014
Sitze
2014
 %
2009
Sitze
2009
 %
2004[7]
Sitze
2004[8]
 %
1999
Sitze
1999
 %
1994
Sitze
1994
 %
1989
Sitze
1989
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,47 14 30,30 16 30,2 15 34,5 19 37,5 19 30,5 15 32,4 16
FW Freie Wähler e. V. 19,96 11 23,27 12 25,6 13
WG* Wählervereinigungen 25,2 13 23,9 12 22,9 11 18,7 9
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,57 10 16,51 9 13,0 6 12,8 6 9,2 4 13,0 6 10,4 5
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 15,95 9 21,57 11 21,6 10 21,5 11 24,8 12 26,4 13 28,5 14
FDP Freie Demokratische Partei 8,29 4 4,80 2 9,6 4 6,0 3 4,6 2 6,5 3 10,1 5
UB/ÖDP Unabhängige Bürger/Ökologisch-Demokratische Partei 4,34 2 1,60 1
AfD Alternative für Deutschland 4,12 2 1,94 1
LISA Links-Sozial-Anders 1,31 1
Sonst. Sonstige 0,6
Gesamt 100 53 100 52 100 48 100 52 100 49 100 48 100 49
Wahlbeteiligung 62,07 % 51,55 % 53,5 % 54,7 % 55,1 % 68,1 % 64,1 %

* Wählervereinigungen von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufgeschlüsselt


Landrat


Der Landrat wird vom Kreistag auf fünf Jahre gewählt. Er ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Emmendingen seit 1810

Wappen


Das Wappen des Landkreises Emmendingen zeigt in gespaltenem und halb geteiltem Schild vorn in Gold einen roten Schrägbalken; hinten oben in Silber einen schwarzen Sechsberg, unten in Blau einen silbernen Flug. Das Wappen wurde am 5. November 1956 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Das Wappen symbolisiert die Herrschaften, die sich das Kreisgebiet in früheren Jahrhunderten teilten, Baden-Hachberg (Schrägbalken), die Herren von Schwarzenberg („Schwarzer Berg“) und die Herren von Üsenberg (Flug).


Partnerschaft



Wirtschaft und Infrastruktur


Der Landkreis Emmendingen ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt und weist nur eine geringe Industriedichte auf. Diese befindet sich vor allem im Elztal (Textilindustrie, Elektrotechnik) sowie rund um Emmendingen und Herbolzheim (Maschinenbau).

Der Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist der Weinanbau (bekannteste Weinorte: Endingen, Malterdingen, Kenzingen, Sasbach).

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Emmendingen Platz 121 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“.[9] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 71 von 401.[10]


Arbeitgeber


Die größten Arbeitgeber im Landkreis Emmendingen (nach Mitarbeiterzahl [Stand 2009]) sind:[11]


Verkehr


Der ÖPNV wird durch den Regio-Verkehrsverbund Freiburg gewährleistet.

Der Landkreis Emmendingen wird von der bedeutenden Bahnstrecke Mannheim–Basel durchzogen, die zwischen Offenburg und Freiburg im Jahre 1845 durch die Badische Staatsbahn eröffnet worden ist.

Von ihr zweigen im Kreis zwei Nebenbahnen ab:

Seit 1875 in Denzlingen die Elztalbahn der Stadt Waldkirch, die erst 1901 durch die Badische Staatsbahn von Waldkirch bis Elzach weiter in das Tal hinaufgeführt wurde, und seit 1894 in Riegel die Kaiserstuhlbahn der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft nach Endingen, von der in Riegel Ort ein Zweig am Ostrand des Kaiserstuhls nach Gottenheim abgeht, während der andere von Endingen seit 1895 im Westen des Gebirges nach Breisach führt. Heute betreibt die Südwestdeutsche Verkehrs AG (SWEG) mit der Kaiserstuhlbahn und der Breisgau-S-Bahn zwei Drittel des Schienennetzes im Kreis.

Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 BaselKarlsruhe und mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 Basel–Karlsruhe und die B 294 Freiburg–Haslach im Kinzigtal. Ferner erschließen mehrere Landes- und Kreisstraßen den Landkreis.


Medien


Im Kreisgebiet erscheint die Badische Zeitung mit den Lokalausgaben Emmendingen und Waldkirch.


Kreiseinrichtungen


Der Landkreis Emmendingen ist Träger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-sozialpflegerische Schulen Emmendingen, Kaufmännische Schulen Emmendingen und Berufliches Schulzentrum (Gewerbliche und Kaufmännische Schulen) Waldkirch. Gemeinsam mit dem Zentrum für Psychiatrie Emmendingen betreibt er die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen.

Der Landkreis Emmendingen ist Träger des Kreiskrankenhauses Emmendingen sowie des Kreisseniorenzentrums mit betreuter Seniorenwohnanlage St. Maximilian Kolbe in Kenzingen. Beide Einrichtungen werden als Eigenbetrieb des Landkreises geführt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Durch den Landkreis führen die Badische Weinstraße und die Deutsche Uhrenstraße. Neben verschiedenen Heimatmuseen sind insbesondere das Jüdische Museum und das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen von Bedeutung. Der Naturpark Südschwarzwald liegt teilweise auf Kreisgebiet.


Gemeinden


(Einwohner am 31. Dezember 2020)[12]

Städte

  1. Elzach (7322)
  2. Emmendingen, Große Kreisstadt (28.051)
  3. Endingen am Kaiserstuhl (10.227)
  4. Herbolzheim (11.146)
  5. Kenzingen (10.394)
  6. Waldkirch, Große Kreisstadt (21.801)

Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Gemeindeverwaltungsverband Denzlingen-Vörstetten-Reute mit Sitz in Denzlingen; Mitgliedsgemeinden: Denzlingen, Reute und Vörstetten
  2. Gemeindeverwaltungsverband Elzach mit Sitz in Elzach; Mitgliedsgemeinden: Stadt Elzach und Gemeinden Biederbach und Winden im Elztal
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Emmendingen mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Sexau und Teningen
  4. Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim mit Sitz in Kenzingen; Mitgliedsgemeinden: Städte Herbolzheim und Kenzingen sowie Gemeinden Rheinhausen und Weisweil
  5. Gemeindeverwaltungsverband „Nördlicher Kaiserstuhl“ mit Sitz in Endingen; Mitgliedsgemeinden: Stadt Endingen und Gemeinden Bahlingen, Forchheim/Kaiserstuhl, Riegel, Sasbach/Kaiserstuhl und Wyhl am Kaiserstuhl
  6. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Waldkirch mit den Gemeinden Gutach im Breisgau und Simonswald

Weitere Gemeinden

  1. Bahlingen am Kaiserstuhl (4329)
  2. Biederbach (1744)
  3. Denzlingen (13.585)
  4. Forchheim (1404)
  5. Freiamt (4222)
  6. Gutach im Breisgau (4588)
  7. Malterdingen (3219)
  8. Reute (2858)
  9. Rheinhausen (3857)
  10. Riegel am Kaiserstuhl (4082)
  11. Sasbach am Kaiserstuhl (3404)
  12. Sexau (3482)
  13. Simonswald (3072)
  14. Teningen (12.093)
  15. Vörstetten (3124)
  16. Weisweil (2142)
  17. Winden im Elztal (2838)
  18. Wyhl am Kaiserstuhl (3878)

Gemeinden vor der Kreisreform


Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum Landkreis Emmendingen seit 1939 zunächst insgesamt 57 Gemeinden, darunter sechs Städte. Am 1. Januar 1964 wurde aus 9 Wohnplätzen der Gemeinde Prechtal die selbständige Gemeinde Oberprechtal gebildet. Somit hatte der Landkreis insgesamt 58 Gemeinden.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Emmendingen machte die Gemeinden Altsimonswald, Haslachsimonswald und Untersimonswald, die sich am 1. April 1970 zur Gemeinde Simonswald vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Nach der Kreisreform zum 1. Januar 1973, aus welcher der Landkreis Emmendingen zunächst ohne Grenzänderungen hervorging, kamen infolge von Eingliederungen in Gemeinden des Kreisgebietes noch drei Gemeinden des bisherigen Landkreises Freiburg (Kiechlinsbergen, Jechtingen und Leiselheim) zum Landkreis Emmendingen.

Die größte Gemeinde des Landkreises Emmendingen vor der Gemeindereform war die Kreisstadt Emmendingen. Die kleinste Gemeinde war Wildgutach.

Der alte Landkreis Emmendingen umfasste zuletzt eine Fläche von 666 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 118.674 Einwohner.

In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Emmendingen bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Landkreis Emmendingen vor der Kreisreform
Landkreis Emmendingen vor der Kreisreform
DatumEinwohner
17. Mai 193980.938
13. September 195087.877
6. Juni 1961102.345
27. Mai 1970118.674


In folgender Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Emmendingen vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Emmendingen. Aufgenommen sind auch die drei Gemeinden, die durch die Gemeindereform zum Kreis kamen.[3][13]

frühere Gemeindeheutige GemeindeEinwohner
06.06.1961
Einwohner
27.05.1970
Art der
Änderung ³
Datum der
Änderung
AltsimonswaldSimonswald902 955 Z A 1.4.1970
AmolternEndingen am Kaiserstuhl333 327 E 1.12.1971
BahlingenBahlingen am Kaiserstuhl2.664 2850 U
BiederbachBiederbach1.432 1473 U
BleibachGutach im Breisgau1.203 1436 Z 1.1.1974
BleichheimHerbolzheim666 613 E 1.1.1974
BombachKenzingen417 444 E 1.12.1971
BroggingenHerbolzheim586 599 E 1.1.1975
BuchholzWaldkirch1.279 1726 Z 1.1.1975
DenzlingenDenzlingen4.099 6458 U
Elzach, StadtElzach2.379 2584 A Z 1.1.1975
Emmendingen, StadtEmmendingen13.256 16028 A
Endingen, StadtEndingen am Kaiserstuhl3.700 4008 A
ForchheimForchheim1.094 1079 U
FreiamtFreiamt2.287 2350 Z 1.7.1971
Gutach im BreisgauGutach im Breisgau1.597 1688 Z 1.1.1974
HaslachsimonswaldSimonswald297 304 Z A 1.4.1970
HecklingenKenzingen725 865 E 1.1.1974
HeimbachTeningen808 844 E 1.1.1975
Herbolzheim, StadtHerbolzheim4.715 5048 A
Jechtingen ²Sasbach am Kaiserstuhl862 890 E 1.1.1975
KatzenmoosElzach322 334 E 1.1.1974
Kenzingen, StadtKenzingen4.715 4785 A
Kiechlinsbergen ²Endingen am Kaiserstuhl809 853 E 1.1.1974
KollmarsreuteEmmendingen826 1153 E 1.8.1971
KollnauWaldkirch4.496 4687 Z 1.1.1975
KöndringenTeningen2.017 2153 E 1.1.1975
KönigschaffhausenEndingen am Kaiserstuhl1.050 1028 E 1.1.1975
Leiselheim ²Sasbach am Kaiserstuhl356 330 E 1.4.1974
MaleckEmmendingen246 360 E 1.8.1971
MalterdingenMalterdingen2.006 2195 U
MundingenEmmendingen1.342 1564 E 1.1.1974
NiederhausenRheinhausen989 1119 Z 1.5.1975
NiederwindenWinden im Elztal875 999 Z 1.1.1975
NimburgTeningen1.220 1208 E 1.1.1975
NordweilKenzingen660 727 E 1.12.1971
OberhausenRheinhausen1.791 1993 Z 1.5.1972
Oberprechtal ¹Elzach807 877 Z 1.1.1975
ObersimonswaldSimonswald677 679 E 1.1.1974
OberwindenWinden im Elztal1.268 1462 Z 1.1.1975
OttoschwandenFreiamt1.581 1638 Z 1.7.1971
PrechtalElzach1.310 1574 Z 1.1.1975
ReuteReute1.346 1664 U
RiegelRiegel am Kaiserstuhl2.137 2180 U
SasbachSasbach am Kaiserstuhl1.270 1425 A
SexauSexau1.915 2103 U
SiegelauGutach im Breisgau634 632 Z 1.1.1974
SiensbachWaldkirch461 629 E 1.1.1973
SuggentalWaldkirch281 351 E 1.7.1971
TeningenTeningen3.656 5550 A
TutschfeldenHerbolzheim441 503 E 1.1.1975
UntersimonswaldSimonswald653 695 Z 1.4.1970
VörstettenVörstetten1.160 1396 U
WagenstadtHerbolzheim698 812 E 1.1.1972
Waldkirch, StadtWaldkirch8.630 11172 A Z 1.1.1975
WasserEmmendingen743 1230 E 1.1.1975
WeisweilWeisweil1.504 1492 U
WildgutachSimonswald106 99 E 1.1.1974
WindenreuteEmmendingen876 1051 E 1.8.1971
WyhlWyhl am Kaiserstuhl2.406 2688 U
YachElzach794 830 E 1.7.1974

¹ am 1. Januar 1964 neu gebildet
² vor der Gemeindereform zum Landkreis Freiburg gehörend
³ A = aufnehmende Gemeinde; E = Eingliederung; U = ungeänderte Gemeinde; Z = Zusammenschluss (Bildung neuer Gemeinde)

Drei Gemeinden gaben sich einen neuen, zuvor nicht verwendeten Gemeindenamen: Rheinhausen, Simonswald, Winden im Elztal. Doppelnamen sind im Kreis Emmendingen nicht in Verwendung, jedoch hatte das Gesetz beim Zusammenschluss von Buchholz, Kollnau und Waldkirch den Namen Waldkirch-Kollnau vorgesehen (per Vereinbarung geändert zu Waldkirch); vom Zusammenschluss am 1. Juli 1971 bis zum 15. August 1972 trug die heutige Gemeinde Freiamt den Namen Ottoschwanden-Freiamt.

Zwölf Gemeinden blieben bei der Gemeindereform in ihren Grenzen unverändert (in Tabelle oben: "U").

Vor einer Gemeindezusammenlegung war eine Anhörung der betroffenen Einwohner durchzuführen. In der Dokumentation zur Gemeindereform[14] fehlt eine vollständige Darstellung dieser Anhörungen. Einzelne Anhörungsergebnisse sind in der Begründung zum Entwurf der Gesetze zur Gemeindezusammenlegung vom 14./15. Februar 1974 enthalten. Für die Gemeinden im Landkreis Emmendingen sind dies:

Gemeinde Beteiligung Ablehnung
Prechtal 92 % 95 %
Oberprechtal 86 % 95 %
Wasser 91 %
Kollnau 81 % 93 %
Buchholz 84 % 90 %

Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen EM zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.


Literatur




Commons: Landkreis Emmendingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495 f. und 511 f.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Emmendingen, Alter und Geschlecht
  5. Wahlergebnis der Kreistagswahl 2019. landkreis-emmendingen.de, 14. Juni 2019, abgerufen am 26. Juli 2019.
  6. Mitglieder des Kreistages. landkreis-emmendingen.de, abgerufen am 26. Juli 2019.
  7. Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989–2004 (Memento vom 4. September 2014 im Webarchiv archive.today)
  8. Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989–2004 (Memento vom 4. September 2014 im Webarchiv archive.today)
  9. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  10. PROGNOS Zukunftsatlas. Handelsblatt, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  11. Neun Fragen an…Hanno Hurth, Landrat im Kreis Emmendingen. In: Business-on.de vom 20. März 2009
  12. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  13. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg; Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band II. Kohlhammer, Stuttgart 1975, S. 336 ff.
  14. Staatsministerium Baden-Württemberg (Hrsg.): Dokumentation über die Verwaltungsreform in Baden-Württemberg. Band II. Kohlhammer, 1975, S. 140 ff.

На других языках


- [de] Landkreis Emmendingen

[en] Emmendingen (district)

Emmendingen (German: Landkreis Emmendingen) is a Landkreis (district) in the west of Baden-Württemberg, Germany. Neighbouring districts are (from north clockwise) Ortenaukreis, Schwarzwald-Baar, Breisgau-Hochschwarzwald and the district-free city Freiburg. To the west it borders the French département Bas-Rhin.

[ru] Эммендинген (район)

Эммендинген (нем. Emmendingen) — район в Германии. Центр района — город Эммендинген. Район входит в землю Баден-Вюртемберг. Подчинён административному округу Фрайбург. Занимает площадь 679,90 км². Население — 156 773 человека. Плотность населения — 230 человек/км². Официальный код района — 08 3 16.



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