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Emsbüren ist eine Einheitsgemeinde im südlichen Landkreis Emsland in Niedersachsen. Der Name der Gemeinde wird auf der zweiten Silbe betont. Emsbüren grenzt im Westen an Engden und Wietmarschen, im Norden an die Stadt Lingen, im Osten an die Samtgemeinde Spelle und im Süden an die Gemeinde Salzbergen sowie die Stadt Schüttorf. Seit August 2007 ist Emsbüren – als erste niedersächsische Kommune – offiziell anerkannter Ausflugsort.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Höhe: 43 m ü. NHN
Fläche: 139,56 km2
Einwohner: 10.338 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48488
Vorwahl: 05903
Kfz-Kennzeichen: EL
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 010
Gemeindegliederung: 8 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Magistratstraße 5
48488 Emsbüren
Website: www.emsbueren.de
Bürgermeister: Markus Silies (CDU)
Lage der Gemeinde Emsbüren im Landkreis Emsland
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Emsbüren liegt an der Ems, der Großen Aa sowie der Speller Aa im Städtedreieck LingenRheineNordhorn. Südwestlich liegt das Autobahnkreuz Schüttorf (A 31/A 30), nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Emsbüren liegt auf der Endmoräne der Elstereiszeit, einem Ausläufer des Teutoburger Waldes.


Nachbargemeinden



Gemeindegliederung


Die Gemeinde ist in acht Ortschaften (laut NKomVG) gegliedert, in denen jeweils ein Ortsrat gewählt wird.

  1. Ahlde: 21,26 km², 433 Einwohner
  2. Berge: 14,1 km², 2.037 Einwohner (Fläche zusammen mit Emsbüren)
  3. Elbergen: 22,42 km², 527 Einwohner
  4. Emsbüren: 2.529 Einwohner
  5. Gleesen: 21,73 km², 644 Einwohner
  6. Leschede: 29,32 km², 2.005 Einwohner
  7. Listrup: 21,39 km², 598 Einwohner
  8. Mehringen: 9,13 km², 1.154 Einwohner

Stand: 1. Januar 2013[2]


Räumliche Zuordnung der Ortsteile


Boote auf der Ems zwischen Elbergen und Gleesen
Boote auf der Ems zwischen Elbergen und Gleesen

Geschichte



Geschichte Emsbürens


Der Ortsname Emsbüren (alt: Büren) wird vom niederdeutschen -büren, -bur(en) hergeleitet und kommt althochdeutsch als bur für „kleines Haus“ etc., mittelniederländisch buur für „Wohnung, Dorf“ vor. Bereits 1181 und nicht wie auf Grund einer gefälschten Urkunde lange angenommen 819 wird die St.-Andreas-Kirche erstmals urkundlich erwähnt.[3] Der Ort lag im Grenzgebiet von Venkigau und Bursibant. So kommt es, dass wesentliche Teile der Ortschaft zum Bursibant gerechnet wurden, einige aber auch zum Venkigau. Zum „Kirchspiel Emsbüren“ – kurz „Kespel“, abgeleitet von Kerkspell – gehörten früher 14 Bauerschaften, die sich zum Teil selbst verwalteten und sich unterschiedlich entwickelten: Einige sind Bauerschaften geblieben, andere haben sich zu selbstständigen Orten entwickelt.

Seit dem 13. Jahrhundert gehörte Emsbüren zum Oberstift Münster. In Emsbüren existierte neben dem Gogericht, das ausschließlich für das Kirchspiel Emsbüren zuständig war, noch ein königlich herzogliches Freigericht für die Freiheit Emsbüren und Schepsdorf. Das Gogericht Emsbüren gehörte zwar zum Amt Rheine-Bevergern, wurde aber als selbstständig betrachtet. Da aber dieses Gogericht stets an die Grafen von Bentheim verpfändet war, übten letztendlich diese die Gerichtsbarkeit aus. Die Tätigkeit des Richthofes (Richthofstraße, Richters Esch) ist durch zahlreiche Quellen und ein Gerichtssiegel (1591) belegt. Der Richthof soll auch der Platz gewesen sein, den Liudger als Zwischenstation auf dem Weg in seine Missionsgebiete an der Emsmündung nutzte.

Der Münzfund von Emsbüren ist ein Schatz mit 10 deutschen und französischen Goldmünzen aus dem 14. Jahrhundert, der in den Jahren 2020 und 2021 am Waldrand eines Ackers gefunden wurde. Wer die zu ihrer Zeit wertvollen Münzen dort verborgen haben könnte, ist nicht bekannt.[4]

Als während der Herrschaft Napoleons die Amtsvogtei Emsbüren etabliert wurde, gelangten die Besitzungen des Richthofes zunächst an den Herzog von Looz-Corswarem, der auf Schloss Bentlage bei Rheine residierte. In der Folgezeit wechselte das Kirchspiel mehrfach den Landesherrn. Bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress wurde es 1815 dem Königreich Hannover zugeteilt und 1866 preußische Provinz. Dort gehörte es zum Amt Lingen, nach der preußischen Annexion Hannovers zum Landkreis Lingen, der 1977 Teil des Landkreises Emsland wurde.

Am 1. Januar 1965 begann mit der freiwilligen Bildung der Samtgemeinde Emsbüren aus den Gemeinden Berge, Emsbüren und Mehringen ein neuer Abschnitt in der Geschichte des alten Kirchspiels. 1967 wurde diese Samtgemeinde um die Gemeinden Ahlde, Bernte, Elbergen, Gleesen und Leschede erweitert und hieß fortan „Samtgemeinde Kirchspiel Emsbüren“. Diese Entwicklung fand 1974 durch die Gemeindereform in Niedersachsen ihren Abschluss. Emsbüren gab Teile von Ahlde und Mehringen an Salzbergen ab, Listrup kam zur neuen Gemeinde Emsbüren.


Geschichte und Namensherleitung der alten Bauerschaften



Bevölkerungsentwicklung


Einwohnerzahl188019001925193319391950
Ahlde410418501585604784
Berge414414471502499726
Bernte232246261268256316
Bexten-Listrup462449574631630927
Elbergen263292340344357577
Emsbüren4815506836796591.011
Gleesen424450544558572887
Leschede3874085736187241.050
Mehringen275350435449455652

Religion


Wie der gesamte Landkreis Emsland, ist auch die Gemeinde Emsbüren traditionell von der katholischen Kirche geprägt.

(Stand 1. Januar 2007)


Politik


Emsbüren hat seit 1974 den Status einer Einheitsgemeinde.


Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 67,94 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
65,8 %
22,4 %
5,4 %
3,9 %
2,5 %
CDU
SPD
Grüne
FDP
PARTEI

Der Gemeinderat der Gemeinde Emsbüren besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.[5] Die Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Bernhard Overberg.

Bei der Kommunalwahl zum Gemeinderat am 12. September 2021 kam es zu folgenden Ergebnissen:[6]

SPD, Grüne und FDP bilden in der Wahlperiode 2021–2026 eine Gruppe.


Bürgermeister


Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 wurde Bernhard Overberg (parteilos) zum Bürgermeister gewählt. Er konnte sich mit 61,23 % der Stimmen im ersten Wahlgang gegen den bisherigen Bürgermeister Norbert Verst (CDU) durchsetzen.

Nach seiner ersten Amtszeit wurde er am 15. Juni 2014 in einer Stichwahl mit 55,03 % der Stimmen wiedergewählt. Sein Gegenkandidat in der Stichwahl war Klaus Hemme (CDU).[7] In der vorhergehenden Bürgermeisterwahl vom 25. Mai 2014 schied der dritte Kandidat, Dieter Bünker (parteilos), mit 20,27 % der Stimmen aus.[8]

Bei der Bürgermeisterwahl am 12. September 2021 trat der Amtsinhaber nicht erneut an. Der einzige Kandidat Markus Silies (CDU) wurde mit 83,34 % Zustimmung gewählt und trat das Amt am 1. November 2021 an.


Ortsbürgermeister


Bei den Kommunalwahlen werden in den Ortschaften Ortsräte gewählt. Nach der letzten Kommunalwahl 2021 wurden die in der Tabelle aufgeführten Ortsbürgermeister gewählt.

OrtschaftOrtsratsmitgliederOrtsbürgermeister
Ahlde9Martin Otten
Berge11Matthias Sils
Elbergen9Bernhard Klüsener
Emsbüren11Berthold Kruse
Gleesen9Thomas Schütte
Leschede11Andreas Hofschröer
Listrup9Peter Boemanns
Mehringen11Reinhard Piepel

Wappen


Das Wappen der Gemeinde Emsbüren zeigt auf goldenem Grund ein schmales rotes Andreaskreuz, belegt mit einem senkrechten blauen Wellenpfahl.[9]

Der Heilige Andreas tauchte mit seinem Symbol, dem schrägen Kreuz, bereits in einem Siegel des Freigerichts Emsbüren mit der Jahreszahl 1591 auf. Der blaue Wellenpfahl stellt die Ems dar. Der gelbe Untergrund steht für die Getreidefelder der Ortschaft und versinnbildlicht somit die Landwirtschaft.


Flagge


Die Farben der Flagge sind gelb/rot/gelb. Sie zeigt im mittleren roten Feld das Gemeindewappen.[9]


Partnergemeinde



Sehenswürdigkeiten


Die St.-Andreas-Kirche
Die St.-Andreas-Kirche

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Vom Bahnhof Leschede verkehrt der RE 15 „Emsland-Express“ in Richtung Münster beziehungsweise Emden.
Linie Verlauf Takt Betreiber
RE 15 Emsland-Express:
(Emden Außenhafen –)* Emden Hbf Leer (Ostfriesl) Papenburg (Ems) Aschendorf Dörpen Lathen Haren (Ems) Meppen Geeste Lingen (Ems) Leschede Salzbergen Rheine – (Rheine-Mesum –)* Emsdetten – (Reckenfeld –)* Greven (← Münster Zentrum Nord)* Münster (Westf) Hbf
* nur einzelne Züge
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min WestfalenBahn
Teich zwischen Emsflower und dem Garteneinkaufscenter in der Vorweihnachtszeit
Teich zwischen Emsflower und dem Garteneinkaufscenter in der Vorweihnachtszeit

Industrie und Gewerbe



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Emsbüren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. http://www.emsbueren.de/staticsite/staticsite.php?menuid=151&topmenu=149 Überblick der Ortsteile
  3. Emsbürens Gründungsjahr - alles Fake (NDR) abgerufen am 2. März 2017
  4. Goldmünzen aus dem Mittelalter: Fund in Meppen präsentiert bei ndr.de vom 30. September 2021
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 7. Januar 2022
  6. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 24. August 2022.
  7. Wahlergebnis der Bürgermeisterstichwahl 2014 (Memento des Originals vom 28. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/immobilien-emsbueren.de
  8. Ergebnis zur Bürgermeisterwahl 2014 am 25.05.2014 (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/immobilien-emsbueren.de
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Emsbüren (PDF; 178 kB), abgerufen am 2. September 2013
  10. Emsbüren-Salzbergen, in: Kirchengemeindelexikon
  11. Anne Bremenkamp: HHG stellt Konzept vor: Emsbüren feiert 2018 erstmals „Herzogs Midsummer“. Abgerufen am 9. März 2019.

На других языках


- [de] Emsbüren

[en] Emsbüren

Emsbüren is a municipality in the Emsland district, Lower Saxony, Germany. It is situated on the river Ems, approx. 15 km south of Lingen, and 15 km northwest of Rheine.

[es] Emsbüren

Emsbüren es un municipio situado en el distrito de Emsland, en el estado federado de Baja Sajonia (Alemania). Tiene una población estimada, a fines de 2020, de 10 300 habitantes.[2]

[ru] Эмсбюрен

Эмсбюрен (нем. Emsbüren) — община в Германии, в земле Нижняя Саксония.



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