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Freren ist eine Kleinstadt im westlichen Teil Niedersachsens. Das Grundzentrum liegt im ehemaligen Landkreis Lingen, der heute den südlichen Teil des Großlandkreises Emsland umfasst.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Samtgemeinde: Freren
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 48,97 km2
Einwohner: 5136 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49832
Vorwahl: 05902
Kfz-Kennzeichen: EL
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 012
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
49832 Freren
Website: www.freren.de
Bürgermeister: Klaus Prekel (CDU)
Lage der Stadt Freren im Landkreis Emsland
Karte
Karte

In der Stadt, die sich auf 48,99 km² Fläche erstreckt, leben gut 5.000 Einwohner. Freren ist seit 1974 Sitz der gleichnamigen Samtgemeinde. Die Stadtrechte erhielt Freren 1723 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I., die älteste urkundliche Erwähnung der Siedlung datiert aus dem 9. Jahrhundert.


Geografie



Bahnstrecke


Freren war Bahnstation an der Eisenbahnstrecke Quakenbrück—Rheine.


Lage


Freren liegt im Landkreis Emsland nahe der südlich verlaufenden Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen, südöstlich der Lingener Höhe und direkt an der B 214.

In näherer Umgebung liegen die Städte Lingen (15 km; West-Nordwesten), Ibbenbüren (26 km; Süd-Südosten), Rheine (23 km; Süd-Südwesten) und Fürstenau (11 km; Ost-Nordosten). Die nächstgelegene Großstadt ist Osnabrück im Ost-Südosten.


Nachbargemeinden


Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinde Lengerich in der gleichnamigen Samtgemeinde, im Osten die Gemeinde Andervenne, die Stadt Fürstenau in der Samtgemeinde Fürstenau im Landkreis Osnabrück und die Gemeinde Hopsten im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, im Süden die Gemeinde Schapen in der Samtgemeinde Spelle und im Westen die Gemeinden Beesten, Messingen und Thuine.


Gemeindegliederung


Die ehemaligen, sich selbst verwaltenden Bauerschaften Lohe-Venslage, Geringhusen, Lünsfeld, Suttrup, Ostwie, Setlage und Overwater sind seit 1974 Ortsteile der Stadt. Zu den ehemaligen Bauerschaften von Freren gehörte auch Andervenne, das sich zu einer selbständigen Gemeinde entwickelte.


Geschichte der Stadt Freren


Evangelische Kirche
Evangelische Kirche
Katholische St.-Vitus-Kirche
Katholische St.-Vitus-Kirche

Die ältesten Funde aus dem Frerener Gebiet stammen aus der Mittelsteinzeit (ca. 8300–4500 v. Chr.). Kennzeichnend für diese Periode sind Geschossspitzen, die aus mehreren kleinen Feuersteinabschlägen, so genannten Mikrolithen, angefertigt sind. Mesolithische (mittelsteinzeitliche) Bestattungen sind eher selten. Die z. B. in Freren und Thuine anzutreffenden Megalithgräber stammen aus der Jungsteinzeit (ca. 3500–2800 v. Chr.) und wurden von den Menschen der Trichterbecherkultur errichtet. Der Schatzfund von Lohe wurde in der Nähe gemacht.

Die Herkunft des Namens Freren (alt: Friduren 890, Friderun um 980, Vrideren 1100, später Vrederen 1150, Fredderen 1195) ist nicht gesichert. Das Bestimmungswort leitet sich möglicherweise vom indogermanischen pri, germanisch fri, ab und bedeutet dann lieben (einen Kultplatz). Nach einer anderen Erklärung könnte frede, vride von altsächsisch frethu, frithu für einen umhegten Raum stehen (bei den Sachsen Bezeichnung für einen Gerichtsplatz im Freien). Die Endungen -ina, -ini, -ine, -inun, -enan, -enun, -um, -un, -ene, -en kommen in zahlreichen Ortsnamen anstelle eines abschließenden Grundwortes vor. Darin steckt ein allgemeines Grundwort mit der Bedeutung „Siedlung“.

Freren ist aus einer uralten Siedlung entstanden, die wahrscheinlich schon weit vor der Christianisierung vorhanden war. Nachdem ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen (* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748; † 28. Januar 814 in Aachen) neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren, wurden von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castus die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet.[2] Zu diesen zählte im Venkigau die Gaukirche Freren.[3] Im Heberegister des Klosters Corvey von 976 bis 979 ist eine Schenkungsurkunde aus Friderun an das Kloster enthalten. Mit dieser Urkunde verschenkte ein gewisser Gelthard zwei Stücke Ackerland an Corvey. Jährlich waren 1,5 Mark, ein Wagen, 10 Krüge Honig, 5 Maß Käse und 1 Topf Butter an Corvey zu zahlen. Die Hörigen mussten außerdem 35 Widder und 16 Stück Tuch abliefern. Friderun erhielt wohl die erste Kirche im Venkigau, eine Mutter- oder Taufkirche mit dem Vorrecht eines Sendgerichts. Schon vor der Errichtung der Burg und Gründung der Stadt Lingen war Freren Zentrum des Venkigaus, sowie Sitz eines Gogerichtes beim Hofschulten. Dieses wurde 1662 nach Lingen verlegt.

Freren gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Tecklenburg. Nach der Niederlage der Tecklenburger Grafen im Schmalkaldischen Krieg wurde Freren 1548 ein Teil der Grafschaft Lingen.

Im Dezember 1605 forderte die Pest viele Opfer. Außerdem wurde die Ortschaft im Dreißigjährigen Krieg mehrfach von spanischen und holländischen Söldnern sowie von Schweden, Hessen und Lüneburgern verwüstet. 1633 wurde der gesamte Ort gebrandschatzt. Unter König Friedrich I. wurde Freren 1702 ein Teil von Preußen. Im Jahr 1724 erhielt Freren aufgrund seiner zentralen Bedeutung für die Region vom preußischen Staat die Stadtrechte verliehen. Nach französischer Besatzungszeit unter Napoleon gelangte Freren 1815 an das Königreich Hannover. Nach der Rückstufung zur Landgemeinde 1852 stieg Freren erst 1950 erneut zur Stadt auf.

Am 12. Juni 2012 wurden 27 Stolpersteine an 6 Adressen durch Gunter Demnig verlegt.


Herkunft der Namen der Ortsteile und deren Geschichte


Altes Pfarrhaus an der Goldstraße; heute sind darin die Katholische öffentliche Bücherei (KÖB) Freren und das Dekanatsjugendbüro Freren untergebracht.
Altes Pfarrhaus an der Goldstraße; heute sind darin die Katholische öffentliche Bücherei (KÖB) Freren und das Dekanatsjugendbüro Freren untergebracht.

Entwicklung des Ortes


Einwohnerzahl1789180518441861188018851900192519331939195019611970
Freren31439344957061263067986818281883271124182576
Lohe-Venslagek. A.k. A.k. A.k. A.331k. A.331k. A.363387483343313
Suttrupk. A.k. A.k. A.k. A.395k. A.419463482477596479477
Setlagek. A.k. A.k. A.k. A.248k. A.179293326279385308313
Andervenne N u. Ok. A.k. A.k. A.k. A.671k. A.7897608778321079 831916

Politik


Stadtratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 54,95 %
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
85,2 %
(+11,6 %p)
14,8 %
(−1,9 %p)
n. k. %
(−6,2 %p)
n. k. %
(−3,5 %p)
CDU
SPD
AfD
Unabh.d
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Einzelbewerber Alexander Borowski

Stadtrat


Der Rat der Stadt Freren besteht aus 17 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.001 und 6.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Partei/ Liste2021[5] 2016[6]
Christlich-Demokratische Union (CDU)14 11
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)3 2
Alternative für Deutschland (AfD) 1
Einzelbewerber 1

Bürgermeister


Rathaus mit Brunnenanlage
Rathaus mit Brunnenanlage

Der Bürgermeister wird direkt gewählt. Aktuell ist Klaus Prekel Bürgermeister. Am 17. November 2016 wurde er für eine vierte Amtszeit wiedergewählt.


Stadtwappen


Wappen von Freren
Wappen von Freren

Das Wappen der Stadt zeigt drei Blätter einer Seerose auf gelbem Grund. Oberhalb des Wappens befindet sich eine fünfzackige, goldene Krone mit rotem Juwelenbesatz am Hauptrand. Die fünfzackige Krone erinnert an die Herren von Vredderen. Die Feldfarbe Gold soll die Lage des Ortes auf einem Sandhügel am Rande der früheren Sümpfe des Aagebietes andeuten, die Blätter der Wasserrose sollen auf die drei Aaen, nämlich die Deeper Aa, die Settruper und die Schaler Aa, hinweisen, die sich in der Nähe des Gutes Hange zur Großen Aa vereinigen. Entsprechend dem Wappen trägt die Fahne der Stadt Freren die Farben Grün, Gold und Weiß.


Sehenswürdigkeiten


Kneipp-Anlage am Südwestufer des Saller Sees
Kneipp-Anlage am Südwestufer des Saller Sees

Das Gebiet um den Saller See im Norden der Gemeinde ist 2008 zu einem „Skike-Park“ ausgebaut worden.[7] Der Skike Park ist der älteste seiner Art in Deutschland.[8] Auf der zur Stadt Freren gehörenden Südwestseite des Saller Sees befinden sich auch die Ferienhaussiedlung Saller und eine Kneipp-Anlage.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

Weitere geschichtlich bedeutsame Bauwerke sind in der Liste der Baudenkmale in Freren zu finden.


Kultur



Kulturelle Einrichtungen



Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur


in der Reihenfolge des Erscheinens



Commons: Freren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Michael Bönte: Abt Gerbert Castus - Ein Missionar aus zweiter Reihe. Kirchensite ((ehemalige)Online-Zeitung des Bistums Münster). 29. Oktober 2004 (Memento vom 3. Mai 2015 im Internet Archive). Abgerufen aus dem Webarchiv am 3. Oktober 2017.
  3. Offizialatsbezirk Oldenburg. Abgerufen am 11. Oktober 2013.
  4. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 12. November 2014
  5. Gemeindewahl 12. September 2021 Stadt Freren, Amtliches Endergebnis
  6. Ergebnis zur Stadtratswahl 2016 Stadt Freren, abgerufen am 3. November 2017 (PDF; 414 kB)
  7. Touristik-Verein Freren-Lengerich-Spelle e.V.: SKIKE Park Saller See
  8. Neue Trendsportart am Saller See in Freren. Erster Skike-Park in Deutschland eröffnet – „Leicht zu erlernender Sport“@1@2Vorlage:Toter Link/www.gn-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Grafschafter Nachrichten. 26. September 2008
  9. http://www.impulse-freren.de
  10. http://spuk-freren.de
  11. 95 Jahre. In: Lingener Tagespost. 29. April 2020, S. 14.
  12. Carsten van Bevern: Trauer in Freren um Ehrenbürger Bernhard Fritze. In: noz.de. Lingener Tagespost, 10. November 2021, abgerufen am 12. November 2021.

На других языках


- [de] Freren

[en] Freren

Freren (German pronunciation: [ˈfʁeːʁən] (listen)) is a municipality in the Emsland district, in Lower Saxony, Germany. It is situated approximately 15 km east of Lingen.

[ru] Фререн

Фререн (нем. Freren) — город в Германии, в земле Нижняя Саксония.



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