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Dippoldiswalde ([dɪpɔldɪsˈvaldə], umgangssprachlich Dipps) ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen. Die Stadt ist zentral im Osterzgebirge gelegen und befindet sich etwa 20 Kilometer südlich von Dresden auf halbem Weg zwischen der Grenze zu Tschechien und der Landeshauptstadt. Im Landkreis bildet Dippoldiswalde mit seinen etwa 14.000 Einwohnern eines der drei Mittelzentren.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Höhe: 375 m ü. NHN
Fläche: 103,99 km2
Einwohner: 14.096 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01744
Vorwahlen: 03504, 035052
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 060
Stadtgliederung: 21 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 2
01744 Dippoldiswalde
Website: www.dippoldiswalde.de
Oberbürgermeisterin: Kerstin Körner (CDU)
Lage der Stadt Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
KarteGlashütteHeidenauHermsdorfKlingenbergHohnsteinLohmenKlingenbergRabenau
Karte
Der Marktplatz von Dippoldiswalde
Der Marktplatz von Dippoldiswalde
Luftbild von Dippoldiswalde vom 6. August 2003
Luftbild von Dippoldiswalde vom 6. August 2003

Die erste urkundliche Erwähnung von Dippoldiswalde datiert auf das Jahr 1218, seitdem war die Stadt Verwaltungszentrum mehrerer historischer Territorien, wie im Mittelalter dem Amt Dippoldiswalde und später einer Amtshauptmannschaft. Zuletzt war Dippoldiswalde bis 2008 Kreisstadt des Weißeritzkreises (Kfz-Kennzeichen DW). Seit der Kreissitz nach Pirna verlegt wurde, ist Dippoldiswalde Große Kreisstadt. Neben dem Kernort gehören zur Stadt Dippoldiswalde mittlerweile zwanzig Ortsteile, die aus früher eigenständigen Gemeinden aus dem Umland gebildet wurden.


Geografie


Die Stadt liegt im nördlichen Erzgebirge an der Roten Weißeritz.


Stadtgliederung


Die Stadt Dippoldiswalde besteht aus dem Kernort Dippoldiswalde und zwanzig Ortsteilen, die zwischen 1973 und 2014 eingemeindet wurden. Alle Ortsteile bilden gleichzeitig ihre eigene Gemarkung. Die Grenzen von Ortsteilen und Gemarkungen sind in der Regel deckungsgleich. Auf einigen Gemarkungen liegen mehrere Orte, die dann zum selben Ortsteil zählen. Der Kernort vereint den größten Anteil an der Einwohnerzahl der Stadt Dippoldiswalde auf sich, gefolgt von Schmiedeberg und Reichstädt, die ebenfalls über 1000 Einwohner haben.[2]

OrtsteilEingemeindungEinwohnerzahl
Ammelsdorf20140151
Berreuth19730162
Dippoldiswalde (Kernort)5039
Dönschten20140185
Elend19730099
Hennersdorf20140453
Malter20030729
Naundorf20140646
Niederpöbel2014
Obercarsdorf20140854
Oberhäslich19940329
Oberpöbel20140022
Paulsdorf mit Seifen20030733
Reichstädt19951353
Reinberg19940115
Reinholdshain19940534
Sadisdorf20140397
Schmiedeberg20141769
Schönfeld20140237
Seifersdorf20031015
Ulberndorf19730501

Stand: 2017


Geschichte



Vom 12. Jahrhundert bis zum Kriegsende 1945


Stadtansicht Mitte des 19. Jahrhunderts
Stadtansicht Mitte des 19. Jahrhunderts
Stadtkirche, Chor mit Holzfelderdecke
Stadtkirche, Chor mit Holzfelderdecke

Der Legende zufolge geht Dippoldiswalde auf einen Einsiedler namens Dippold zurück, der um 800 in der Dippoldiswalder Heide am Einsiedlerfelsen gelebt haben soll. Dieser soll den Ort gegründet haben. Hinter dieser Legende steht lediglich die Tatsache, dass der Lokator eine ansonsten nicht nachweisbare Person namens Diepold gewesen ist. Der Name des Ortes wird auf diesen Personennamen zurückgeführt, der das althochdeutsche Wort diot (Volk) und bald (kühn) oder walt im Sinne von Walten in sich trägt.[3]

Dippoldiswalde wurde nach Ansicht vieler Historiker als Waldhufendorf wahrscheinlich unter Oberleitung der Burggrafen von Dohna um 1160/70 gegründet. Gerhard Billig sieht eine Möglichkeit, dass diese Burggrafen vor 1206 vom sogenannten Burgwartsberg in Pesterwitz aus kolonisierten, die Burgen Rabenau und Dippoldiswalde anlegten und Dörfer roden ließen.[4] Da ein deutscher Burgward Dohna im Gau Nisan nicht belegt ist und auch eine Burggrafschaft Dohna nicht vor 1156, dürfte diese Möglichkeit eher unwahrscheinlich sein. Angesichts neuer dendrologischer Funde im Altbergbau von Dippoldiswalde aus dem Jahre 1160[5] wird sogar die Gründung direkt von Dohna aus fraglich. Da Dippoldiswalde ausweislich der neuesten montanarchäologischen Forschungen eine sehr frühe Bergbausiedlung ist, muss die Gründung auch nicht zwingend als Waldhufendorf erfolgt sein. Dies wäre dann eher unwahrscheinlich.

Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte am 11. Juni 1218, als ein Johannes sacerdos de Dipoldiswale (Pfarrer Johannes von Dippoldiswalde) in einer Urkunde des Meißner Bischofs genannt wurde. Eine Dorfkirche muss also da bereits existiert haben.[6][7] Im Jahre 1266 ist Dippoldiswalde als Besitzung des wettinischen Markgrafen Heinrich des Erlauchten bezeugt, als die Bürger von Dippoldiswalde mit den Bürgern von Freiberg wegen Belieferung von Bergwerken in Streit geraten waren. In dem Diplom wird allerdings nicht mitgeteilt, wo die betreffenden Bergwerke gelegen haben, so dass diese Schriftquelle keinen Beleg für Dippoldiswalder Silberbergbau um 1266 darstellt.

Nikolaikirche von 1230/1240
Nikolaikirche von 1230/1240

Zu diesem Zeitpunkt gab es in Dippoldiswalde bereits zwei repräsentative steinerne Kirchen – die wohl um 1200 erbaute Marienkirche in der Nähe des Marktes und die etwas jüngere Nikolaikirche in der Weißeritzaue. Von der Marienkirche (das mit aufgeführte Lorenzpatrozinium ist im Mittelalter nicht bezeugt) ist lediglich der um 1220 erbaute spätromanisch-frühgotische Westturm vorhanden. Hingegen ist die um 1230/40 als turmlose Kurzbasilika errichtete Nikolaikirche vollständig erhalten geblieben. Diese entstand als Neubau nach dem Abbruch der ursprünglichen Dorfkirche, bei der es sich um eine kleinere, aus Holz oder aus Stein bestehende Saalkirche gehandelt haben muss.

Im Rahmen von Sanierungs- und Sicherungsarbeiten an Altbergbauanlagen wurden im Bereich des Obertores und an der Dresdner Straße verfüllte hochmittelalterliche Silberbergwerke entdeckt, die nachweislich im 12. Jahrhundert in Betrieb waren. Die ältesten datierten Grubenhölzer stammen von 1158[8] und, allerdings sekundär verwendet, 1170[9], zahlreiche weitere Hölzer aus der Zeit ab 1183/84.[6][10][11] Darüber hinaus wurden hölzerne Schachtausbauten, gedrechselte Schalen, Seilreste, Keramikscherben und Knochen aus dem 13. Jahrhundert gefunden.[12] Die bislang entdeckten Schächte waren bereits kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts wieder verfüllt worden. Eine zweite Bergbauphase, in der die zuvor verfüllten Grubenbaue durchfahren wurden, konnte dendrochronologisch in die Zeit um 1280 datiert werden.[6] Im Jahr 1300 wurden erstmals ausdrücklich Silbergruben in Dippoldiswalde genannt, als Friedrich Clem (der illegitime Sohn Markgraf Heinrichs des Erlauchten) den Silberzehnten an das Kloster Nimbschen bei Grimma überwies.

Im Jahr 1401 besetzte Markgraf Wilhelm I. in der Dohnaischen Fehde Dippoldiswalde, das seit 1366 von den Wettinern an die Burggrafen von Dohna verlehnt war. Zu diesem Zeitpunkt gab es bei Dippoldiswalde noch in sehr geringem Umfang Bergbau, der keinen Ertrag mehr brachte, wie aus Münzmeisterrechnungen 1401–1405 ersichtlich wird. Erst in den 1470er Jahren nahm der Bergbau in der zweiten Bergbauperiode einen erneuten Aufschwung.

1429 zerstörten eindringende Hussiten Dippoldiswalde. Sie vernichteten auch die drei Vorwerke Wolframsdorf (im mittleren Schwarzbachtal), Schwarzdorf (im oberen Schwarzbachtal) und Ziegenrück (am westlichen Talhang zwischen Ulberndorf und Obercarsdorf), die danach nicht wieder aufgebaut wurden.

Im Jahr 1541 erreichte die Lutherische Reformation den Ort. 1632 erlitt die Stadt schwere Schäden im Dreißigjährigen Krieg. Als Standort einer Markgrafenburg nahm Dippoldiswalde bereits frühzeitig Funktionen als Herrschafts-, Verwaltungs- und Handels- bzw. Marktzentrum für die umliegenden Orte wahr (Amt). Folgerichtig wurde die Stadt 1874 Sitz der neuen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 17. April 1945 schossen Flugabwehrkanonen der Wehrmacht zwei amerikanische Flugzeuge ab, die bei der Teichmühle abstürzten. Am 9. Mai nachts hisste ein Vortrupp der Roten Armee die Siegesfahne auf dem Kirchturm.


Mai 1945 bis in das 21. Jahrhundert


Der erste Ortskommandant war Major Datschin. Gemäß dem Beschluss der Alliierten und der neuen Landesverwaltung wurden Kriegsverbrecher und aktive NSDAP-Mitglieder enteignet (→ Bodenreformgesetz).

Neue, kleinere volkseigene Betriebe entstanden in der DDR-Zeit, darunter ein Armaturenwerk, ein Behälterbaubetrieb, eine Nährmittelfabrik. Hinzu kam eine Ingenieurschule für Lebensmittelindustrie[13] und ein Volkseigenes Gut. Dippoldiswalde wurde in den Bezirksverwaltungsstrukturen jener Zeit zu einer Kreisstadt. Nach der Wende, mit der Wiedereinrichtung der Bundesländer, blieb die Stadt bis 2008 weiterhin Kreisstadt, bei der zweiten sächsischen Kreisreform verlor Dippoldiswalde diesen Status, als der Weißeritzkreis am 1. August 2008 im neu geschaffenen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufging.

Blick von der Reichstädter Höhe auf Dippoldiswalde

Entwicklung der Einwohnerzahl


Einwohnerentwicklung von Dippoldiswalde. Oben ab 1300 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1998 Stand jeweils zum 31.12.)

bis 1945 ab 1945
  • 1300: 0700
  • 1502: 0738
  • 1551/54: 122 besessene Mann in der Stadt,
    134 besessene Mann in der Vorstadt, 57 Inwohner, insgesamt 1374 Einwohner
  • 1575: 1753
  • 1602: 1763
  • 1618: 1892
  • 1644: 0982[A 1]
  • 1697: 0301 Bürger, darunter 155 Protestanten
    250 Wohnstellen und 99 Wüstungen
  • 1748: 0262 besessene Mann, 1604 Einwohner
  • 1815: 1619
  • 1834: 2273, 288 Privathäuser und 67 Scheunen
  • 1871: 2997
  • 1890: 3436
  • 1910: 4255
  • 1925: 4429
  • 1939: 4917
  • 1946: 05937[A 2]
  • 1950: 05851
  • 1957: 05171
  • 1959: 05260[13]
  • 1964: 05968
  • 1990: 08990[A 3]
  • 2000: 08525
  • 2002: 10.947[A 4]
  • 2004: 10.876
  • 2005: 10.727
  • 2006: 10.568
  • 2007: 10.544
  • 2008: 10.429
  • 2009: 10.323
  • 2010: 10.291
  • 2011: 10.228
  • 2012: 10.004
  • 2013: 10.023
  • 2014: 14.390
  • 2016: 14.478
  • 2018: 14.529

Zu dem Sprung der Einwohnerzahl 2013/2014 siehe auch Abschnitt Entwicklung der Einwohnerzahl im Artikel Schmiedeberg (Dippoldiswalde).


Politik


Stadtratswahl 2019
Wahlbeteiligung: 68,3 % (2014: 59,9 %)
 %
40
30
20
10
0
31,2 %
24,2 %
23,0 %
7,9 %
7,5 %
4,8 %
n. k. %
FW
CDU
AfD
Linke
SPD
Grüne
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
−5,6 %p
−8,5 %p
+23,0 %p
−2,5 %p
−0,9 %p
+1,8 %p
−2,6 %p
FW
CDU
AfD
Linke
SPD
Grüne
FDP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Im Zuge der Kreisreform 2008 verlor Dippoldiswalde den Status des Kreissitzes des Weißeritzkreises. Deswegen wurde Dippoldiswalde zum Ausgleich am 1. August 2008 zur Großen Kreisstadt ernannt. Die Zuständigkeiten der Großen Kreisstädte sind gemäß § 3 Abs. 1 der Sächsischen Gemeindeordnung durch die Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über die Zuständigkeit der Großen Kreisstädte vom 30. Juni 2011 (SächsGVBl. S. 202) veröffentlicht. Übertragen sind damit Aufgaben aus dem Gewerberecht und nach der Straßenverkehrsordnung.

Mit der Ernennung zur Großen Kreisstadt 2008 konnte Dippoldiswalde einen Oberbürgermeister besetzen.

2
1
1
7
6
5
2 1 1 7 6 5 
Insgesamt 22 Sitze
  • Linke: 2
  • SPD: 1
  • Grüne: 1
  • FW: 7
  • CDU: 6
  • AfD: 5

Stadtrat


Der Stadtrat wurde zuletzt am 26. Mai 2019 gewählt. Die insgesamt 22 Sitze verteilen sich auf die einzelnen Parteien und Listen wie folgt:[14]


Stadtoberhäupter


Durch die Kreisreform 2008 und den Aufstieg von Dippoldiswalde zur Großen Kreisstadt hat Dippoldiswalde seit 2008 einen Oberbürgermeister.

Bürgermeister

Oberbürgermeister

Bei den Oberbürgermeisterwahlen am 26. Mai 2019 konnte sich Kerstin Körner (CDU) gegen Dirk Massi (Parteilos) mit 75,04 % gegen 24,96 % der Stimmen durchsetzen.[19]


Partnerstädte


Dippoldiswalde unterhält Partnerschaften mit dem tschechischen Bílina, dem polnischen Stronie Śląskie (Seitenberg) und mit der Gemeinde Bösel bei Oldenburg.


Wappen


Siegelmarke des Stadtrats zu Dippoldiswalde
Siegelmarke des Stadtrats zu Dippoldiswalde

Beschreibung: In Gold das Brustbild eines weißbärtigen Einsiedlers mit Nimbus und blauen Gewand mit zwei gekreuzten Trägern. Überhöht wird es von zwei schräggekreuzten natürlichen dreiwurzligen ausgerissenen Nadelbäumen mit je drei Zapfen.

Symbolik: Das Wappen beinhaltet eine Kuriosität. Der im Wappen enthaltene Gründer Dippold ist einer Sage entnommen. Dieser Dippold soll einst in den Waldgebieten der jetzigen Dippoldiswalder Heide um den Einsiedlerstein in der Heide gelebt haben. Dieser Mann tauchte ab 1588 im Wappen auf. 1669 trug er dann ein Barett und 1730 erhielt er auf der Brust gekreuzte Bänder. Die gekreuzten Bäume mit den Zapfen stammen aus einer Anlehnung an das Wappen der Burggrafen von Dohna (zwei gekreuzte silberne Hirschstangen). Das heutige Stadtwappen wurde 1894 erstellt mit folgenden Inhalt: Der Einsiedler erhält ein blaues Gewand, als Stadtfarben wurden blau und gelb gewählt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Renaissance-Rathaus (erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts)
Renaissance-Rathaus (erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts)
Gesamtansicht von Schloss und Stadtkirche
Gesamtansicht von Schloss und Stadtkirche
Renaissance-Sitznischenportal am Maltitz-Haus (Markt 7), Inschrift 1543
Renaissance-Sitznischenportal am Maltitz-Haus (Markt 7), Inschrift 1543

Gedenkstätten


Tatarengrab bei Dippoldiswalde
Tatarengrab bei Dippoldiswalde

Museen


Drei Museen gibt es in Dippoldiswalde:


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Als erste Stadt in Sachsen und in den neuen Bundesländern überhaupt erfüllt Dippoldiswalde die Kriterien einer 1a-Einkaufsstadt. Die Urkundenübergabe erfolgte am 10. Juni 2008.


Verkehr



Eisenbahn

Bahnhof Dippoldiswalde
Bahnhof Dippoldiswalde

Seit 1882 ist Dippoldiswalde ans Eisenbahnnetz angeschlossen. In diesem Jahr wurde die in 750-mm-Schmalspur ausgeführte Weißeritztalbahn nach Schmiedeberg eröffnet, ein Jahr später folgte die Verlängerung bis Kipsdorf. Seit dem verheerenden Jahrhunderthochwasser 2002 war die Weißeritztalbahn eingestellt. Der Wiederaufbau wurde 2007 begonnen, seit dem 14. Dezember 2008 ist der Abschnitt zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde und seit dem 17. Juni 2017 bis Kurort Kipsdorf wieder in Betrieb.


Straßenverkehr

Dippoldiswalde liegt an der wichtigen Bundesstraße 170 zwischen Dresden und der tschechischen Grenze bei Zinnwald. Die stark frequentierte Transitstrecke führte direkt durch die Innenstadt. 1977 begann man mit dem Bau einer Brücke zur Umgehung der Innenstadt, dieser wurde jedoch bald unterbrochen und erst in den Jahren 1993 bis 1995 fertiggestellt. Seitdem führt die B 170 östlich an der Innenstadt vorbei. Trotz des Baus der A 17 ist die Straße weiterhin stark befahren, der Lkw-Verkehr sorgte immer wieder für Proteste von Anwohnern. Seit Ende 2006 ist die B 170 allerdings für den schweren Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt.[25]


Öffentlicher Verkehr

Der Busbahnhof von Dippoldiswalde wird durch verschiedene Buslinien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bedient. Die wichtigsten Linien sind:

Außerdem gibt es mit der Linie 361 noch eine Stadtverkehrslinie zwischen dem Neubaugebiet Dippoldiswalde Nord und dem Stadtteil Ulberndorf.


Behörden



Medien



Schulen


Die 1881 gegründete Müllerschule hatte seit 1888 ihren Sitz in Dippoldiswalde.[26]
Weitere Geschichte:[27]

Neben dem Beruflichen Schulzentrum gibt es im Gemeindegebiet Dippoldiswalde folgende schulische Einrichtungen:[28]


Persönlichkeiten



Sonstiges



Dialekt


In Dippoldiswalde wird eine Form des sächsischen Dialektes gesprochen: das Südostmeißnische, welche einen der fünf meißnischen Dialekte darstellt.


Katastrophen und Unglücke



Literatur




Commons: Dippoldiswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Dippoldißwalda in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Dippoldiswalde – Reiseführer

Fußnoten


  1. Bevölkerungsrückgang im Dreißigjährigen Krieg
  2. Bevölkerungszunahme durch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen
  3. Stand zum 3. Oktober
  4. Berücksichtigt bereits die Eingemeindung von Malter zum 1. Januar 2003

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Stadt Dippoldiswalde: Zahlen und Fakten – Einwohnerzahlen für Dippoldiswalde und Ortsteile, abgerufen am 18. April 2018
  3. Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S. 52f.
  4. Gerhard Billig: Die Burgwardorganisation im obersächsisch-meissnischen Raum. Archäologisch-archivalisch vergleichende Untersuchungen (= Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden. Bd. 20). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin (Ost) 1989, ISBN 3-326-00489-3, S. 74.
  5. Vergessene Unterwelt: Ist der Bergbau älter als vermutet? In: Freie Presse vom 19. März 2018.
  6. Hoffmann 2011 – siehe Literaturliste
  7. Dippoldiswalde im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  8. Läuft Dipps Freiberg den Rang ab?, Sächsische Zeitung (Lokalausgabe Pirna) vom 23. Oktober 2012.
  9. Dipps ist mindestens so alt wie Freiberg, Sächsische Zeitung (Lokalausgabe Dippoldiswalde) vom 2. Februar 2011.
  10. Sensationeller Fund in Dipps: Bergbau ist viel älter, Sächsische Zeitung (Lokalausgabe Dippoldiswalde) vom 29. Mai 2009.
  11. Bergbau-Sensation in Dippoldiswalde, Sächsische Zeitung (Lokalausgabe Dresden-Neustadt) vom 21. Oktober 2009.
  12. Eckart Granitza: Die Unterwelt des Mittelalters. Die im sächsischen Dippoldiswalde entdeckten mehr als 800 Jahre alten Bergwerke vermitteln einen Eindruck von der mühsamen Arbeit unter Tage. In: Frankfurter Rundschau vom 24. Dezember 2015, S. 30–31
  13. Meyers Neues Lexikon in acht Bänden. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1964/65; Band 2: Dippoldiswalde.
  14. Zusammenfassung Ergebnisse Stadtratswahl@1@2Vorlage:Toter Link/www.dippoldiswalde.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website der Stadt Dippoldiswalde, abgerufen am 17. Mai 2017.
  15. Er hat Dippoldiswalde mitgeprägt. Sächsische Zeitung, 11. Januar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021.
  16. Bürgermeisterwahl 1994 - Dippoldiswalde. In: Statistisches Landesamt Sachsen. S. 49, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  17. Bürgermeisterwahl 2004 - Dippoldiswalde. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  18. Dipps: Kerstin Körner wird neue Rathaus-Chefin. In: Wochenkurier. 27. Mai 2019, abgerufen am 23. Dezember 2020 (deutsch).
  19. Zusammenfassung Ergebnisse Oberbürgermeisterwahl Website der Stadt Dippoldiswalde, abgerufen am 28. August 2019.
  20. Sportpark Dippoldiswalde. FSV Dippoldiswalde, abgerufen am 16. Mai 2017.
  21. Martin Hundeck: Die Machtergreifung in der sächsischen Provinz am Fallbeispiel der Kleinstadt Dippoldiswalde. S. 116–117.
  22. Dippoldiswalder Bote Nr. 21 (2007) (abgerufen am 5. Dezember 2015)
  23. Website des Lohgerber-Museums, Abruf am 25. Oktober 2019
  24. Website des Museums
  25. Bundesstraße B 170 ab 21. Dezember 2006 für LKW gesperrt, Bürgerinitiative „Lebenswertes Erzgebirge – Heimat erhalten“
  26. Ansicht der Müllerschule in Dippoldiswalde, um 1900. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  27. Dippoldiswalder Bote Nr. 36 (2008) (abgerufen am 5. Dezember 2015)
  28. Stadt Dippoldiswalde – Unsere Schulen. Abgerufen am 16. April 2018.

На других языках


- [de] Dippoldiswalde

[en] Dippoldiswalde

Dippoldiswalde (Saxon: Dipps) is a town in the Free State of Saxony, Germany, administrative center of the Sächsische Schweiz-Osterzgebirge district. It is situated 23 km east of Freiberg, and 18 km south of Dresden.

[ru] Диппольдисвальде

Диппольдисва́льде (нем. Dippoldiswalde) — город в Германии, расположен в земле Саксония.



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