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Stolpen ist eine Kleinstadt in Sachsen. Die Stadt liegt etwa 25 Kilometer östlich von Dresden und gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Wahrzeichen und touristischer Anziehungspunkt von Stolpen ist die auf einem Basaltfelsen gelegene Ruine der Burg Stolpen.

Stolpen, Stadtansicht von Süden
Stolpen, Stadtansicht von Süden
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Höhe: 274 m ü. NHN
Fläche: 60,89 km2
Einwohner: 5540 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01833
Vorwahl: 035973
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 380
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
01833 Stolpen
Website: www.stolpen.de
Bürgermeister: Maik Hirdina (parteilos)
Lage der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
KarteGlashütteHeidenauHermsdorfKlingenbergHohnsteinLohmenKlingenbergRabenau
Karte

Ortsteile


Die Gemeinde gliedert sich in den Hauptort Stolpen sowie in die weiteren Ortsteile Heeselicht, Helmsdorf, Langenwolmsdorf, Lauterbach und Rennersdorf-Neudörfel.

360°-Panorama vom Siebenspitzenturm der Burg

Geschichte


Ansicht von Nordwesten um 1900
Ansicht von Nordwesten um 1900
Westansicht der Burg Stolpen auf dem Basaltfelsen (bei Abendsonne).
Westansicht der Burg Stolpen auf dem Basaltfelsen (bei Abendsonne).

Die Burg Stolpen wurde im Jahr 1222 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Festungsanlage war im Besitz der Bischöfe von Meißen. Anfang des 15. Jahrhunderts entstand die nördlich vorgelagerte Burgsiedlung. Nachdem die Meißner Bischöfe im 15. Jahrhundert ihre Residenz von Meißen auf die Burg Stolpen verlegt hatten, entwickelte sich der Ort zur Stadt und wurde zum Zentrum des wichtigsten meißnischen Stiftsterritoriums. Bischof Dietrich III. von Schönberg ließ um 1470 die Stadtmauer bauen, und Bischof Johann VI. von Saalhausen gab 1503 der Stadt eigene Statuten. 1559 zwang Kurfürst August den letzten Meißner Bischof, ihm das Amt Stolpen zu überlassen. Seitdem waren Stadt und Burg kursächsisch.

Die Anfang des 14. Jahrhunderts gegründete Stadt hieß zunächst, wie die ältere Siedlung (heute Altstadt) Jochgrim (seit 1297 bezeugt). Nach der Zerstörung im Jahre 1429 wurde die Stadt an der heutigen Stelle näher zum Schlossareal wieder aufgebaut. Der Name des Schlosses ging allmählich auf die Stadt über.[2][3]

1716 bis 1765 wurde in der Burganlage, insbesondere im nach ihr benannten Coselturm, die einstige Mätresse Augusts des Starken (Kurfürst von Sachsen 1694–1733), Anna Constantia Gräfin von Cosel, gefangen gehalten.

Blick auf den Markt
Blick auf den Markt

Aufgrund der nicht einfachen Wasserversorgung sowie der dichten Bebauung brannte die Stadt mehrmals ab. Der große Stadtbrand ereignete sich am 20. Februar 1795. Danach beschloss man den Abriss der Schlossmauer und nach 1800 auch den Rückbau der Stadtmauer, von der heute nur noch das Niedertor (Dresdner Tor) erhalten ist.

1813 ließ Napoleon Bonaparte Verteidigungsanlagen um die Festung errichten, zerstörte die Burg aber weitestgehend bei seinem Abzug.

Ab dem Jahr 1877 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Dürrröhrsdorf–Neustadt wurde Stolpen ein attraktives Fremdenverkehrsziel.


Name


Der Name Stolpen basiert auf dem altsorbischen Wort stolp, welches sich in der Bedeutung von Pfosten bzw. Mauer auf das Aussehen der Basaltsäulen bezieht (vgl. obersorbisch stołp, „Säule“; stołpowc, „Basalt“). Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Schreibweise mehrmals; überliefert sind u. a. die Formen Stolp (1227), Stolpen (1233), Ztolp (1252), Stulpin (1378) und Stolppen (1478).


Eingemeindungen


Ursprüngliche Ortsteile waren: Berghäuser, Amtsburglehn (westlich der Bahnhofstraße) und Ratsburglehn (östlich der Bahnhofstraße).[4] Eingemeindungen erfolgten:


Entwicklung der Einwohnerzahl


  • um 1330 – 500
  • um 1550 – 725
  • 1559 – 122 besessene Mann
  • 1748 – 146 besessene Mann
  • 1799 – 706 (über 10 Jahre alt)
  • 1834 – 1220
  • 1871 – 1383
  • 1890 – 1401
  • 1910 – 1741
  • 1925 – 1833
  • 1950 – 2913
  • 1964 – 2705
  • 1970 – 2549
  • 1990 – 5890
  • 1998 – 6217
  • 2004 – 6196
  • 2007 – 5988
  • 2010 – 5793
  • 2012 – 5677
  • 2013 – 5648
  • 2014 – 5691
  • 2015 – 5679
  • 2020 – 5564

Politik


Gemeinderatswahl 2019[5]
Wahlbeteiligung: 68,7 % (2014: 58,3 %)
 %
40
30
20
10
0
39,9 %
19,2 %
16,9 %
11,2 %
6,8 %
5,9 %
CDU
AfD
FDP
WVSd
SPD
Grüne
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−15,6 %p
+19,2 %p
−4,3 %p
−5,0 %p
−0,3 %p
+5,9 %p
CDU
AfD
FDP
WVSd
SPD
Grüne
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Anmerkungen:
d Wählervereinigung Stolpen
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Bürgermeister


Am 29. August 2022 wurde Maik Hirdina als Bürgermeister vereidigt. Er gewann die Wahl am 12. Juni 2022 mit 95,5 %[6]

Uwe Steglich (FDP) war von 2001 bis 2022 Bürgermeister von Stolpen.

Sitzverteilung im
Stadtrat von Stolpen 2019
      
Insgesamt 16 Sitze
  • SPD: 1
  • Grüne: 1
  • WVS: 2
  • FDP: 3
  • CDU: 8
  • AfD: 1
Stadtwappen am Rathaus
Stadtwappen am Rathaus

Stadtrat


Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Stadt Stolpen mit Burg
Stadt Stolpen mit Burg

Wappen


Das Stadtwappen zeigt vor goldenem Hintergrund eine blaue Burg mit Tor und zwei Türmen. Über dem Tor ist der rotgekleidete Oberkörper eines Bischofs dargestellt. Das Wappen bezieht sich somit auf die Stadtherrschaft durch die meißnischen Bischöfe.


Partnerschaften


Die Stadt Stolpen und der Ortsteil Langenwolmsdorf pflegen zu folgenden Städten und Gemeinden freundschaftliche Beziehungen:

Nachbildung der kursächsischen Postdistanzsäule
Nachbildung der kursächsischen Postdistanzsäule

Verkehr


Stolpen ist über Staatsstraßen mit Dresden und Bautzen über Anbindung an die Bundesstraße 6, Radeberg, Pirna mit Anbindung an die A 17, Neustadt in Sachsen und Bischofswerda mit Anbindung an die A 4 verbunden. Der Bahnhof an der Bahnstrecke Neustadt–Dürrröhrsdorf befindet sich außerhalb der Stadt etwa 1,5 km südlich des Stadtkerns. Stündlich fährt die Regionalbahn, welche von DB Regio Südost betrieben wird, nach Pirna und Neustadt, zweistündlich auch bis Sebnitz. In Stolpen steht auf dem Markt eine Nachbildung der verkehrsgeschichtlich interessanten kursächsischen Postdistanzsäule.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Evangelisch-lutherische Stadtkirche
Evangelisch-lutherische Stadtkirche
Kriegerdenkmal in Stolpen, erinnert an die Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges aus dieser Gegend.
Kriegerdenkmal in Stolpen, erinnert an die Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges aus dieser Gegend.
Weihnachtsbild im Chorraum der Stadtkirche
Weihnachtsbild im Chorraum der Stadtkirche

Natur und Landschaft



Veranstaltungen


Es gibt jedes Jahr wiederkehrende Veranstaltungen, darunter das Historische Stadtfest im Juni, der Stolpener Basalt-Lauf im September sowie der Romantische Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die vor Ort gewirkt haben



Literatur





Commons: Stolpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Stolpen – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Stolpen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Stolpen – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Walter Schlesinger (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 8: Sachsen (= Kröners Taschenausgabe. Band 312). Unveränderter Neudruck der 1. Auflage 1965. Kröner, Stuttgart 1990, ISBN 3-520-31201-8.
  3. Siegfried Körner: Über das Städtchen Jochgrim beim Berg Stolpen. Eigenverlag, Stolpen 2002
  4. Stolpen in Meyers Gazette (abgerufen am 31. Oktober 2020)
  5. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  6. mdr.de: Stolpen - Ergebnis der Kommunalwahl 2022 | MDR.DE. Abgerufen am 29. August 2022.
  7. Herbrig-Orgelstraße Abgerufen am 7. März 2014
  8. Informationen zur Orgel der St.-Lorenz-Kirche auf Organ index. Abgerufen am 5. Januar 2022.

На других языках


- [de] Stolpen

[en] Stolpen

Stolpen (Upper Sorbian: Stołpin) is a town in the district of Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, in Saxony, Germany. It is a historical town, that grew at the foot of the Schloßberg with the castle Burg Stolpen.

[ru] Штольпен

Штольпен (нем. Stolpen) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён земельной дирекции Дрезден. Входит в состав района Саксонская Швейцария. Население составляет 5793 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 60,85 км². Официальный код — 14 2 87 390.



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