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Sitzendorf an der Schmida ist eine Marktgemeinde mit 2163 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im westlichen Weinviertel in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Sitzendorf an der Schmida
WappenÖsterreichkarte
Sitzendorf an der Schmida (Österreich)
Sitzendorf an der Schmida (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Hollabrunn
Kfz-Kennzeichen: HL
Fläche: 61,85 km²
Koordinaten: 48° 36′ N, 15° 56′ O
Höhe: 244 m ü. A.
Einwohner: 2.163 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 35 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3714
Vorwahl: 02959
Gemeindekennziffer: 3 10 43
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 20
3714 Sitzendorf an der Schmida
Website: www.sitzendorf.at
Politik
Bürgermeister: Martin Reiter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
17
4
17 4 
Insgesamt 21 Sitze
  • ÖVP: 17
  • SPÖ: 4
Lage von Sitzendorf an der Schmida im Bezirk Hollabrunn
Lage der Gemeinde Sitzendorf an der Schmida im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)HardeggRetzbach
Lage der Gemeinde Sitzendorf an der Schmida im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie


Hauptplatz Sitzendorf an der Schmida
Hauptplatz Sitzendorf an der Schmida
Plan des Hauptplatzes von Sitzendorf
Plan des Hauptplatzes von Sitzendorf

Sitzendorf liegt an der Schmida. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 61,85 Quadratkilometer. Davon sind 81 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 4 Prozent Weingärten und 7 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]


Gemeindegliederung


Hauptort und größter Ort der Großgemeinde ist die Ortschaft Sitzendorf. Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften (in Klammern: Fläche Stand 31. Dezember 2019[2] bzw. Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):


Nachbargemeinden


Eggenburg Röschitz Guntersdorf
Straning-Grafenberg Grabern
Maissau, Ravelsbach Ziersdorf Hollabrunn

Geschichte


Über die Zeit bis zum Jahre 1794 gibt es in der Gemeinde selbst keine Dokumente, weil bei einem Großbrand am 20. März 1790 alle Unterlagen der Pfarre und der Gemeinde vernichtet wurden.[4] Die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt kann daher nur aus Unterlagen rekonstruiert werden, die außerhalb der Gemeinde aufbewahrt werden. Das älteste vorhandene Protokoll im Gemeindearchiv ist mit 11. November 1793 datiert. Seither existieren Protokolle und Dokumente lückenlos und wurden im Beitrag zur Ortsgeschichte von Leo Maria Trapp, in der Ortsgeschichte von Ferdinand Mayer und zuletzt im Heimatbuch von Peter Aichinger-Rosenberger aufgearbeitet.

In dem von den deutschen Herrschern gemeinsam mit den österreichischen Markgrafen im 11. Jahrhundert gegen die Mährer und Ungarn eroberten niederösterreichischen Landesviertel wurden Schenkungen an verschiedene Grafengeschlechter gemacht. Darunter waren auch die aus dem bayrischen Chiemgau stammenden Sieghardinger, die vor allem den Raum von Sitzendorf, Frauendorf und Pillichsdorf wirtschaftlich erschlossen.

Etwa um 1020 wurde von Graf Sieghard V. vom Chiemgau (auch Sicco oder Sizzo genannt) der Ort Sitzendorf als Angerdorf oder Kirchweiler gegründet. Von diesem Sicco oder Sizzo leitet sich auch der Name des Ortes, zuerst Sicindorf, dann Sizendorff und schließlich Sitzendorf ab. Von den weit gespannten Besitz- und Herrschaftsrechten der Sieghardinger zeugen auch Ortsnamen wie Siezenheim (bei Salzburg), Sitzenhart (Katastralgemeinde von Sitzendorf), Sitzenberg oder Sieghartskirchen.

Die erste urkundliche Nennung Sitzendorfs als Ort und auch als Pfarre stammt aus dem Jahre 1141, als am 24. September Bischof Reginbert von Passau die Pfarrkirche Groß in der heutigen Stadtgemeinde Hollabrunn weihte und ihr den Zehent zu Großnondorf der Gemeinde Guntersdorf verlieh, das zur Pfarre von Sitzendorf gehörte.

1241 gelangte das Patronat und die Vogtei der Kirche von Sitzendorf durch Pfalzgraf Rapoto III. von Bayern, aus dem Hause der Grafen von Ortenberg, an das bayerische Kloster Baumburg und war seither Zentrum der klösterlichen Besitzungen in der Gegend.[5][6] Die Tatsache, dass in Sitzendorf – etwa im Wappen der Gemeinde – immer wieder der „Passauer Wolf“ zu finden ist, hat hier wohl ihren Ursprung.

Nun begann eine sehr bewegte Geschichte, und viele bekannte Geschlechter wechselten als Besitzer der grundherrschaftlichen Rechte.

Schon früh traten als Lehnsherren die im benachbarten Waldviertel ansässigen, ursprünglich hochfreien Kuenringer auf. In die Zeit ihrer Herrschaft fällt der Bau einer Wasserburg sowie die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte Anlage des rechteckigen Hauptplatzes von Sitzendorf.[7]


Einwohnerentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Frauendorf an der Schmida
Pfarrkirche Frauendorf an der Schmida
Pfarrkirche Niederschleinz
Pfarrkirche Niederschleinz
Keller bei den Linden
Keller bei den Linden
Mühlbergkellergasse
Mühlbergkellergasse

Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 69, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 233. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 935. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44 Prozent.

Die Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida ist Mitglied des Landschaftsparks Schmidatal.


Verkehr



Öffentliche Einrichtungen


In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[8] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[9]


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:

Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung:

17 ÖVP und 4 SPÖ.[15]

Bürgermeister



Wappen


Der Gemeinde wurde 1964 folgendes Wappen verliehen: Ein schrägrechts geteilter Schild, der in seinem oberen hinteren roten Feld zwei gegeneinandergestellte goldene Rebmesser, in seinem unteren vorderen goldenen Feld eine nach rechts laufenden roten Wolf zeigt.

Der Wolf weist auf die Missionierung durch das Bistum Passau hin, da dieses einen Wolf im Wappen führt. Die Rebmesser führten schon die Grafen Dietrichstein im Wappen. Diese waren einst Inhaber der Burg Sitzendorf.[17]


Persönlichkeiten


Grabplatte des Hanns von Wulfestorff in der Pfarrkirche von Sitzendorf
Grabplatte des Hanns von Wulfestorff in der Pfarrkirche von Sitzendorf
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Ehrenbürger der Gemeinde

Literatur




Commons: Sitzendorf an der Schmida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Sitzendorf an der Schmida, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. Mayer Ortsgeschichte Band 1
  5. Baumburg an der Alz, S. 28 f
  6. Heimatbuch „Daheim in Sitzendorf“, S. 32
  7. Heimatbuch „Daheim in Sitzendorf“.
  8. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  9. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 10. September 2020
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. März 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. März 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. März 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sitzendorf an der Schmida. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2020.
  16. Bürgermeister. Gemeinde Sitzendorf an der Schmida, abgerufen am 21. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. Das Marktwappen. Gemeinde Sitzendorf an der Schmida, abgerufen am 21. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  18. Sitzendorf an der Schmida: Ehrenbürger und Ehrenringträger, abgerufen am 9. April 2017.

На других языках


- [de] Sitzendorf an der Schmida

[en] Sitzendorf an der Schmida

Sitzendorf an der Schmida is a town in the district of Hollabrunn in Lower Austria, Austria.

[ru] Зитцендорф-ан-дер-Шмида

Зитцендорф-ан-дер-Шмида (нем. Sitzendorf an der Schmida) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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