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Schladming ist eine Stadtgemeinde im Bereich der Expositur Gröbming, Bezirk Liezen in der Steiermark (Gerichtsbezirk Schladming). Sie ist mit 6.538 Einwohnern (1. Jänner 2022) die größte Kommune in der Expositur Gröbming und die zweitgrößte Stadt des Bezirkes. Schladming, ein wichtiger Wintersportort, war Austragungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 und 2013 sowie der Special Olympics in den Wintern 1993 und 2017.

Stadtgemeinde
Schladming
WappenÖsterreichkarte
Schladming (Österreich)
Schladming (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: GB
Fläche: 211,00 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 13° 41′ O
Höhe: 745 m ü. A.
Einwohner: 6.538 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 31 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8970
Vorwahl: 03687
Gemeindekennziffer: 6 12 65
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Coburgstraße 45
8970 Schladming
Website: gemeinde.schladming.at
Politik
Bürgermeister: Hermann Trinker (Liste Schladming)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
14
8
2
1
14 8 2 1 
Insgesamt 25 Sitze
  • Liste Schladming NEU: 14
  • ÖVP: 8
  • SPÖ: 2
  • FPÖ: 1
Lage von Schladming im Bezirk Liezen
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk LiezenAich (Expositur Gröbming)Gröbming (Expositur Gröbming)Haus (Expositur Gröbming)Michaelerberg-Pruggern (Expositur Gröbming)Mitterberg-Sankt Martin (Expositur Gröbming)Öblarn (Expositur Gröbming)Ramsau am Dachstein (Expositur Gröbming)Schladming (Expositur Gröbming)Sölk (Expositur Gröbming)GrundlseeLassing
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk Liezen
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Südwestansicht von Schladming
Südwestansicht von Schladming

Schladming liegt in der nordwestlichen Obersteiermark im oberen Ennstal an der Einmündung des Talbachs in die Enns. Die Stadt wird umrahmt im Norden vom Dachstein und im Süden von den Niederen Tauern. Die Stadt grenzt im Westen an das Bundesland Salzburg.


Klima


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rohrmoos
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 0,6 1,8 5,8 10,5 16,3 19,1 21,2 20,3 16,2 11,6 4,7 1,1 Ø 10,8
Min. Temperatur (°C) −6,9 −6,5 −3,2 0,3 4,9 8,0 10,0 9,9 6,5 2,6 −2,4 −5,7 Ø 1,5
Temperatur (°C) −3,7 −3,0 0,6 4,7 10,1 13,1 15,1 14,4 10,5 6,2 0,5 −2,8 Ø 5,5
Niederschlag (mm) 73 62 79 61 93 131 148 146 103 72 73 74 Σ 1115
Luftfeuchtigkeit (%) 67,4 60,6 55,9 48,9 48,7 51,3 52,0 55,1 57,9 60,5 70,6 74,5 Ø 58,6
T
e
m
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r
a
t
u
r
0,6
−6,9
1,8
−6,5
5,8
−3,2
10,5
0,3
16,3
4,9
19,1
8,0
21,2
10,0
20,3
9,9
16,2
6,5
11,6
2,6
4,7
−2,4
1,1
−5,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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73
62
79
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131
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146
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72
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Gemeindegliederung


Zum 1. Jänner 2015 wurden die Gemeinden Pichl-Preunegg und Rohrmoos-Untertal mit Schladming fusioniert.

Das Gemeindegebiet gliedert sich in neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die sechs Katastralgemeinden sind (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[2]):


Nachbargemeinden


Von den elf Nachbargemeinden liegen fünf im Bezirk Liezen, vier im Bezirk Tamsweg (TA; Land Salzburg) und zwei im Bezirk Sankt Johann (JO; Land Salzburg).

Ramsau am Dachstein Haus
Radstadt (JO)
Forstau (JO)
Aich
Michaelerberg-Pruggern
Weißpriach (TA) und Mariapfarr (TA) Sölk
Göriach (TA)
Lessach (TA)

Geschichte


Schladming nach einem Stich von Vischer im Jahr 1681
Schladming nach einem Stich von Vischer im Jahr 1681
Turm der Katholischen Kirche in Schladming, gesehen von der Dachsteingasse
Turm der Katholischen Kirche in Schladming, gesehen von der Dachsteingasse

Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an dieser Stelle geht auf das Jahr 1180 (Slaebnich, altslow. „Schluchtberg“) zurück. Das Stadtrecht ist erstmals 1322 dokumentiert. Es ist auf den blühenden Bergbau in den Schladminger Tauern zurückzuführen, wo bis zu 1500 Bergknappen beschäftigt waren. Der Schladminger Bergrichter Leonhard Egkelzain legte 1408 im Schladminger Bergbrief die Verfahrens- und Gewohnheitsrechte der Schladminger Bergknappen schriftlich nieder. Abgebaut wurde Silber, Blei, Kupfer,und ab dem 18. Jahrhundert auch Cobalt und Nickel.[3]

Als sich im Zuge der Reformation die Bergleute an den Bauernaufständen gegen die Salzburger Obrigkeit (1524–1526) beteiligten, wurde Schladming 1525 unter Erzherzog Ferdinand I. fast völlig zerstört und dem Ort das Stadtrecht aberkannt. Die Stadtrechte wurden Schladming erst 1925 wieder zurückgegeben.

Bis in die Gegenwart hat die Verwaltung der politischen Expositur ihren Sitz im kleineren Gröbming, womit die Gegenreformation auch nach beinahe 500 Jahren ihre Nachwirkungen zeigt.

Der Bergbau, der Schladmings Geschichte jahrhundertelang geprägt hatte, wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts nach und nach eingestellt. Der nächste Aufschwung erfolgte durch die Erschließung des Ennstals mit einer Eisenbahnlinie im Jahr 1875. Damit begann der Aufstieg zum Tourismus- und Wintersportzentrum.

1947 wurde das Schladminger Krankenhaus gegründet. Bis 1961 war der Chirurg Hans Martz (* 1912 in Łódź) dessen Chefarzt.[4]

Im Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurden am 1. Jänner 2015 die Gemeinden Pichl-Preunegg und Rohrmoos-Untertal mit Schladming zur neuen Stadtgemeinde Schladming zusammengeschlossen.[5] Eine Beschwerde der Gemeinden Pichl-Preunegg und Rohrmoos-Untertal gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof war erfolglos.[6]


Bevölkerungsentwicklung


Der starke Tourismus hat bis zur Jahrtausendwende zu einer positiven Bevölkerungsentwicklung geführt.


Religion


Die Wohnbevölkerung gab bei der letzten Volkszählung im Jahre 2001 folgende Religionszugehörigkeit an:

römisch-katholisch
 
55,6 %
evangelisch
 
34,2 %
islamisch
 
4,1 %
ohne Bekenntnis
 
4,3 %
sonstige
 
1,6 %

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Markt Schladming, Lithografie von Josef Folwarczni, um 1830
Markt Schladming, Lithografie von Josef Folwarczni, um 1830
Das Stadttor
Das Stadttor
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Schladming
Regelmäßige Veranstaltungen
Kulinarische Spezialitäten

Wirtschaft und Infrastruktur


Wichtigster Wirtschaftsfaktor in Schladming ist der Tourismus, der im Tourismusjahr 2015 (November 2014 bis Oktober 2015) 1.547.748 Nächtigungen verzeichnete. Organisiert ist die Region als Urlaubsregion Schladming–Dachstein, wobei der Wintersport (Skiregion Schladming–Dachstein/Ski amadé) in der Stadtgemeinde mit 56,2 % der Nächtigungen die Oberhand hat. Demgegenüber stehen 43,8 % der Nächtigungen in der Sommersaison.[8]

Der größte Tourismusmagnet ist die 4-Berge-Skischaukel, die Schladming mit der Planai verbindet. Bekannt ist dieses Skigebiet vor allem durch das Nightrace, den Nachtslalom, dem alljährlich zirka 50.000 Besucher beiwohnen.

Seit 2004 findet auf der Planai jährlich der UCI-Mountainbike-Worldcup statt. Damit zieht Schladming im Sommer viele Downhill-Mountainbiker aus der ganzen Welt an.

Höhepunkte der touristischen Entwicklung waren

Bei der Bewerbung um die Alpine Skiweltmeisterschaft 2009 unterlag Schladming knapp dem französischen Konkurrenten Val-d’Isère, zwei Jahre später auch gegen Garmisch-Partenkirchen.

Die vom International Council for Ski Mountaineering Competitions (ISMC) an Schladming als Austragungsort vergebene Weltmeisterschaft im Skibergsteigen 2011[9] konnte jedoch aus sportpolitischen Gründen nicht in Schladming stattfinden.


Brauerei Schladming

Brauerei Schladming
Brauerei Schladming

Die Schladminger Brauerei wurde 1909 als „Erste Alpenländische Volksbrauerei“ gegründet. Heute ist sie Teil der österreichweit tätigen Brau Union.

Biersorten

Verkehr



Bildung


Schladming entwickelte sich ab 1974 auch zur Sport-Schulstadt, in die Schüler aus der ganzen Welt kommen, ausgenommen Afrika.

1974 startete die Skihandelsschule Schladming, im selben Jahr wurde das Jugendsporthaus, das Internat für die Ski-Haupt- und Handelsschüler eröffnet. 1998 gab es die erste Matura am HAK-Aufbaulehrgang.

Seit 1962 finden jährlich die Internationalen Universitätswochen für Theoretische Physik statt, begründet von Paul Urban.


Sport


Im Winter kann man sich in Schladming hauptsächlich mit alpinem Skilauf, Langlauf, Rodeln und Eislaufen sportlich betätigen. Im Sommer werden outdoor-Sportarten wie Fußball, Wandern, Mountainbiking (vor allem Downhill) und Radfahren, Paragleiten, Klettern, Laufen, Tennis, Reiten, Beachvolleyball, Schwimmen, Fischen und Minigolf betrieben.

Schladming war Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 und 2013. Auch die Special Olympics World Winter Games 1993 und 2017 fanden hier statt.


Politik


Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:

Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung:

14 Liste Schladming NEU, 8 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ[13]

Bürgermeister


Mitte April 2020 erklärte Bürgermeisterin Elisabeth Krammel ihren Rücktritt mit der Gemeinderatssitzung am 29. April. Die ÖVP nominierte Siegfried Keinprecht als ihren Nachfolger.[20]


Wappen


Wappen der Stadtgemeinde Schladming
Wappen der Stadtgemeinde Schladming
Blasonierung: „In blauem Schild silbern ein Bergmann, mit Kittel und Schachtmütze angetan und auf das linke Knie gestützt, mit dem Schlegel in der erhobenen Rechten zum Schlag auf das mit der Linken an silbernes, aus dem rechten Schildrand in den Schildfuß wachsendes Gestein gesetzte Bergeisen ausholend.“[21]
Wappenbegründung: Das Schladminger Stadtwappen beruht auf einem alten Marktsiegel aus dem Jahre 1621, auf dem ein kniender Bergmann bei der Arbeit dargestellt wird.[22]

Es zeigt einen Bergmann im Halbprofil mit Spitzhacke und Schlägel. Die Darstellung ist in Silber und Ocker vor blauem Hintergrund. Alle drei Fusionsgemeinden hatten bis Ende 2014 eigene Wappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens erfolgte durch die Steiermärkische Landesregierung mit Wirkung vom 10. Juli 2017.[21]


Gemeindepartnerschaften



Persönlichkeiten



Ehrenbürger der Gemeinde



Söhne und Töchter der Gemeinde




Commons: Schladming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schladming in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Schladming – Reiseführer
Wiktionary: Schladming – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  3. In: gemeinde.schladming.at
  4. Andreas Mettenleiter: Selbstzeugnisse, Erinnerungen, Tagebücher und Briefe deutschsprachiger Ärzte. Nachträge und Ergänzungen III (I–Z). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 269–305, hier: S. 279.
  5. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  6. Erkenntnis des VfGH vom 23. September 2014, G 43/2014, V 45/2014.
  7. Blumenschmuckwettbewerb „Die Flora“. In: kommunikation.steiermark.at (PDF)
  8. Stadtnachrichten 2015/2 – S. 48 (pdf, 6,47 MB), abgerufen am 10. Februar 2016.
  9. Weltmeisterschaft der Skibergsteiger in Schladming 2012 (Memento vom 8. Dezember 2009 im Internet Archive) Website der Urlaubsregion Schladming-Dachstein, 3. Juni 2008.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Schladming. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 28. Juli 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Schladming. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 28. Juli 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Schladming. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 28. Juli 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Schladming. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 28. Juli 2020.
  14. Johann Ainhirn. In: ennstalwiki.at
  15. Hermann Kröll. In: ennstalwiki.at
  16. Jürgen Winter. In: ennstalwiki.at
  17. Rasanter Bürgermeisterwechsel in Schladming. In: orf.at. 29. November 2018, abgerufen am 29. November 2018.
  18. Veronika Höflehner: Keinprecht ist Bürgermeister: Eine Wahl unter Tränen und viel Wut. In: Kleine Zeitung. 29. April 2020, abgerufen am 30. April 2020.
  19. Pascal Kaiser: Trinker Bürgermeister in Schladming. 23. Juli 2020, abgerufen am 28. Juli 2020.
  20. Veronika Höflehner: Schladming: Bürgermeisterin Krammel tritt mit April zurück. In: Kleine Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 15. April 2020.
  21. 55. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 22. Juni 2017 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Schladming (politischer Bezirk Liezen), abgerufen am 29. Juni 2017
  22. Wappen der Stadtgemeinde Schladming. In: gemeinde.schladming.at. Abgerufen am 30. Juni 2017.
  23. Partnerstädte – Stadtgemeinde Schladming. In: gemeinde.schladming.at. Abgerufen am 8. Juni 2017.
  24. Neues Grazer Tagblatt, 3. August 1925, S. 4. Vgl. Neues Grazer Tagblatt. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 6. Januar 2021.

На других языках


- [de] Schladming

[en] Schladming

Schladming is a small former mining town in the northwest of the Austrian state of Styria that is now a popular tourist destination. It has become a large winter-sports resort and has held various skiing competitions, including most notably the FIS Alpine World Ski Championships 1982 and the FIS Alpine World Ski Championships 2013. The shopping area has many cafes and restaurants, and a variety of shops that cater to tourists.

[ru] Шладминг

Шла́дминг (нем. Schladming) — город в Австрии, в федеральной земле Штирия.



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