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Łódź (['wut͡ɕ] ), jiddisch לאדזש, deutsch Lodz oder Lodsch, (1940–1945 Litzmannstadt), im Zentrum von Polen rund 130 km südwestlich von Warschau gelegen, ist mit über 670.000 Einwohnern nach Warschau, Krakau und Breslau die viertgrößte Stadt des Landes[2].

Łódź
Łódź (Polen)
Łódź (Polen)
Łódź
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Łódź
Powiat: Kreisfreie Stadt
Fläche: 293,00 km²
Geographische Lage: 51° 45′ N, 19° 28′ O
Höhe: 162–278 m n.p.m.
Einwohner: 670 642 (31.03.2021)
Postleitzahl: 90-001 bis 94-201
Telefonvorwahl: (+48) 42
Kfz-Kennzeichen: EL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E 67 TallinnPrag
E 75 HelsinkiAthen
Eisenbahn: WarschauKrakau
Nächster int. Flughafen: Łódź-Lublinek
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 293,00 km²
Einwohner: 672.185
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2294 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1061000
Verwaltung (Stand: 2022)
Stadtpräsident: Hanna Zdanowska
Adresse: ul. Piotrkowska 104
90-926 Łódź
Webpräsenz: www.uml.lodz.pl



Die Hauptstadt der Woiwodschaft Łódź ist Sitz der Universität Łódź sowie der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater. Für die Wirtschaft des Landes bilden die ansässigen Unternehmen der Textilindustrie sowie der Unterhaltungs- und Elektronikbranche einen Schwerpunkt.


Geographie



Geographische Lage


Die Stadt liegt auf einer Höhe von 162 m (beim Nertal) und steigt von Südwesten nach Nordosten leicht an. Der höchste Punkt liegt auf 278 m ü. d. M. beim ehemaligen Dorf Stare Moskule.

Durch Łódź fließen 18 Flüsse und Bäche: Ner, Łódka und ihr Zufluss Bałutka, Dobrzynka, Gadka, Jasień und ihr Zufluss Karolewka, Olechówka und ihr Zufluss Augustówka, Jasieniec, Bzura, Łagiewniczanka, Sokołówka und ihr Zufluss Brzoza, Aniołówka, Wrząca Woda, Zimna Woda und Miazga. Die Gewässer sind alle nicht groß und fließen im Stadtzentrum im Allgemeinen unterirdisch durch Kanalsysteme. Insgesamt sind 1,29 km² der Stadtfläche von Wasserflächen bedeckt.


Stadtgliederung


Łódź besteht aus fünf Stadtteilen; Bałuty (mit acht Stadtvierteln), Górna (mit acht Stadtvierteln), Polesie (mit acht Stadtvierteln), Śródmieście (mit zwei Stadtvierteln) und Widzew (mit zehn Stadtvierteln). Die 36 Stadtviertel sind die kleinsten Verwaltungseinheiten; jedes wird durch einen Rat des Stadtviertels (rada osiedla) und einen Vorstand des Stadtviertels (zarząd osiedla) vertreten (Wahl alle drei Jahre). Die Aufsicht über die Repräsentanten der Stadtviertel haben Stadtparlament und Stadtpräsident.

Stadtteile und höchster und niedrigster Punkt von Łódź
Stadtteile und höchster und niedrigster Punkt von Łódź
Stadtteil Fläche[3] Bevölkerung
(2006)[4]
km²  %
Bałuty 78,9 26,8 216.977
Górna 71,9 24,4 177.298
Polesie 46,0 15,6 146.631
Śródmieście 6,8 2,3 77.217
Widzew 90,8 30,9 138.543
Summe 294,4 100,0 756.666

Nachbargemeinden


An die Stadt grenzen die Städte und Gemeinden: Aleksandrów Łódzki, Konstantynów Łódzki, Andrespol, Nowosolna, Brójce, Pabianice, Ksawerów, Rzgów, Stryków und Zgierz.


Klima


Łódź liegt in der gemäßigten Klimazone, in der Übergangszone vom durch den Atlantischen Ozean beeinflussten maritimen Klima zum Kontinentalklima. Die kältesten Monate sind der Januar und Februar mit durchschnittlichen Temperaturen von −3 °C bis −12 °C, der wärmste Monat ist im Allgemeinen der Juli mit durchschnittlichen Temperaturen von 17,5 °C bis 21 °C.[5] Die durchschnittliche Jahrestemperatur lag zwischen 1970 und 2000 bei 8,0 °C, zwischen 2001 und 2005 bei 8,5 °C.[6] Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 550 und 600 mm.[6]


Geschichte



Mittelalter und frühe Neuzeit


Seinen Ursprung hatte Łódź als kleine Siedlung an einem Fluss, der nach der Stadt Łódka heißt.[7] Dieser Fluss verläuft unterhalb der Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1332 als Łodzia. 1423 wurde durch Władysław II. Jagiełło das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. Im 17. Jahrhundert erlebte die Entwicklung des Ortes eine gewisse Stagnation, die durch einen Brand 1661 und den Ausbruch der Pest noch weiter verstärkt wurde. Mit dem Bau der katholischen St.-Joseph-Kirche 1665 erhielt die Stadt ihren ersten Sakralbau.


Teilungszeit bis Ende des Ersten Weltkriegs


Karte von Kongresspolen (1815–1918) im Russischen Zarenreich; Lodz etwa 130 km südwestlich von Warschau
Karte von Kongresspolen (1815–1918) im Russischen Zarenreich; Lodz etwa 130 km südwestlich von Warschau

Mit der zweiten Teilung Polens 1793 kam die Stadt zu Preußen. Um 1800 lebten nur 190 Menschen hier. Nach dem Frieden von Tilsit 1807 wurde der Ort Teil des Herzogtums Warschau und 1815 in Kongresspolen integriert, sodass die Stadt dem russischen Zaren unterstand. Dies und die nachfolgenden Veränderungen legten für Łódź den Grundstein für seinen wirtschaftlichen Aufschwung.

Neue Baugebiete im Süden des Ortes zogen 1823 die ersten deutschen Tuchmacher an, die zumeist im Westen Deutschlands sowie in Sachsen, Böhmen und Schlesien angeworben wurden und später auch aus der preußischen Provinz Posen stammten. Die deutschen Weber, Spinner und Färber, die bald die Bevölkerungsmehrheit bildeten, übten zu Beginn ihr Handwerk traditionell in Heimarbeit aus.[8]

Fabrik von Poznański
Fabrik von Poznański
Fabrik von Scheibler
Fabrik von Scheibler
Innenraum der Fabrik von Scheibler und Grohman
Innenraum der Fabrik von Scheibler und Grohman

Im Zuge der Industrialisierung wurde Łódź der wichtigste Standort der Textilindustrie in Kongresspolen. Die Stadt galt allgemein als Manchester Polens. Die Einwohnerzahl stieg von unter 1000 auf mehrere Hunderttausend. Die erste Textilfabrik errichtete 1826 Christian Friedrich Wendisch. Die Tuchmacherinnung wurde 1825 als erste Innung der Stadt gegründet. Der Novemberaufstand von 1830/31 bremste Łódźs Aufschwung. Nach den Kämpfen ging der Aufschwung allerdings weiter und so errichtete Louis Geyer (auch Ludwik Geyer) 1836 eine Textilfabrik, die sogenannte Weiße Fabrik.

1848 wurde Juden erstmals erlaubt, sich in der neu errichteten Fabrikstadt niederzulassen. 1854 nahm Carl Scheibler seine erste Maschinenfabrik in Betrieb und ein Jahr später errichtete er eine moderne Spinnerei hier. Bei einem Weberaufstand am 20. April 1861 wurden einige Fabriken beschädigt. 1865 erhielt die Stadt den wirtschaftlich wichtigen Anschluss an das Schienennetz. Die Freiwillige Feuerwehr Łódź bildete sich im Jahr 1876. Mit dem Bau der ersten Synagoge in Łódź wurde 1882 begonnen. Zwei Jahre später wurde die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale eingeweiht.

1892 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen der Einwohner mit dem russischen Militär, wobei am 23. Juni 164 Menschen starben. Der größte jüdische Friedhof Europas wurde im selben Jahr auf einer von Izrael Poznański gestifteten Fläche angelegt. Der 1896 angelegte Doły-Friedhof ist der größte städtische Friedhof. 1897 lebten 314.000 Menschen in Łódź, 40 % davon waren Deutsche.[9] 1899 eröffnete hier Polens erstes Kino, das Iluzjon. 1904 gab es 546 Fabriken in der Stadt, die 70.000 Arbeiter beschäftigten, vor allem in der Textilindustrie.

Weit verbreitet war das Arbeiterelend in Łódź. Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit lag zeitweise bei 70 %, unter anderem weil es in der Stadt lange keine Kanalisation gab. Um 1900 waren immer noch 80 % der Łódźer Analphabeten.[8]

Während des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt Łódź zum Kampfgebiet. Die Schlacht um Łódź endete unentschieden, jedoch mussten die russischen Armeen die Stadt am 6. Dezember 1914 den Deutschen überlassen. Der Krieg bedeutete für die Stadt einen schweren wirtschaftlichen Schlag. Zum einen brach der wichtige russische Markt weg, zum anderen demontierten die Besatzer große Teile der Fabriken ohne Rücksicht auf die überwiegend deutschen Besitzer.


Zwischenkriegszeit


In der nach Ende des Weltkrieges 1918 neu gegründeten Zweiten Polnischen Republik begann auch in Łódź der mühevolle Wiederaufbau der Industrie. 1931 waren ca. neun Prozent der Łódźer deutschsprachig. Das Verhältnis von Juden und Deutschen war durch die sprachliche Nähe begünstigt. 1930 gab es sogar einen Deutsch-Jüdischen Wahlblock. Trotzdem war der Antisemitismus in Łódź unter Deutschen wie Polen weit verbreitet.[8]


Zweiter Weltkrieg


Empfang der Wehrmacht in Łódź
Empfang der Wehrmacht in Łódź
Modell der Bebauung des Stadtzentrums, Aufnahme von 1941
Modell der Bebauung des Stadtzentrums, Aufnahme von 1941
Wartheland: Lodsch, „Umzug“ der Juden ins Ghetto, März 1940
Wartheland: Lodsch, „Umzug“ der Juden ins Ghetto, März 1940

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges traf die Stadt auf ihrem wirtschaftlichen Nachkriegshoch. Beim Überfall auf Polen marschierte die Wehrmacht am 9. September 1939 kampflos ein. In dieser Zeit entstand im Verband des Deutschen Reiches der neue Reichsgau Posen, später Wartheland. In diesen wurde am 9. November 1939 das Industriegebiet um Łódź eingegliedert. Die Stadt selbst bildete einen deutschen Stadtkreis im Regierungsbezirk Kalisch. Von den Deutschen der Stadt bislang stets Lodz geschrieben, hieß sie nach dem Anschluss der Region an das Deutsche Reich zunächst offiziell Lodsch.

Der deutsche Regierungspräsident in Kalisch verlegte seinen Sitz zum 1. April 1940 nach Lodsch. Gleichzeitig traten umfangreiche Eingemeindungen in Kraft. Die Stadt Ruda Pabianicka und die umliegenden Landgemeinden Brus (deutsch: Bruss), Chojny und Radogoszcz (deutsch: Radegast), die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden formell nach Lodsch eingegliedert.

Am 8. Februar 1940 wurde das Ghetto Łódź, eines der größten im „Dritten Reich“, errichtet. Die dort eingesperrten Juden mussten Zwangsarbeit leisten und wurden später zum größten Teil deportiert und in Konzentrationslagern ermordet. Nur etwa 900 Menschen wurden beim Einmarsch der Roten Armee noch lebend gefunden. Neben dem Ghetto bestand ab 1942 ein Jugendkonzentrationslager, in dem Kinder schon ab einem Alter von zwei Jahren eingesperrt waren. Mindestens 500 Kinder starben hier. 1940 kam es zu 692 NS-Krankenmorden an Patienten der Anstalt Kochanowka.[10]

Am 11. April 1940 wurde Łódź von den deutschen Besatzungsbehörden zu Ehren des deutschen Generals Karl Litzmann (1850–1936), dessen 3. Garde-Infanterie-Division in der Schlacht um Łódź Ende 1914 siegreich gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt.[11] Zum 15. Februar 1941 änderte sich die Bezeichnung des Regierungsbezirkes Kalisch in Litzmannstadt.


Nachkriegszeit und Volksrepublik Polen


Am 19. Januar 1945 erreichten sowjetische Truppen die Stadt. Da die Wirtschaftsstruktur der Stadt vergleichsweise intakt geblieben, Warschau aber zerstört war, wurde Łódź zu einer der wichtigsten Städte im Polen der Nachkriegszeit. Bis 1948 fungierte es als Regierungssitz; eine vorübergehend erwogene dauerhafte Verlegung der Hauptstadt hierher wurde zugunsten des Wiederaufbaus von Warschau aufgegeben.

1945/1946 fanden viele Streiks statt, die Arbeiter fühlten sich verraten. Dass Juden in Leitungsfunktionen überproportional vertreten waren, verstärkte den vorhandenen Antisemitismus enorm. Dies wurde von den Juden als Pogromatmosphäre empfunden und veranlasste viele von ihnen zur Auswanderung[12] (siehe auch: Geschichte der Juden in Polen).

1948 wurde die später berühmte Filmhochschule Łódź gegründet, die Absolventen wie Roman Polański und Andrzej Wajda hervorbrachte. Jan Moll nahm im Krankenhaus der Stadt 1969 die erste Herztransplantation Polens vor.

Die offizielle Propaganda der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) pries Łódź als Musterstadt der Arbeiterbewegung. In Wirklichkeit waren die Arbeitsbedingungen namentlich in den Textilfabriken miserabel, die Maschinen wurden kaum modernisiert, und es kam immer wieder zu schweren Arbeitsunfällen. Als Wajda 1974 seinen unter den Textilbaronen des 19. Jahrhunderts spielenden Film Das gelobte Land drehte, mussten keine aufwändigen Kulissen hergestellt werden: Einige der Maschinen von damals waren noch in Betrieb. Immer wieder kam es zu Arbeitsniederlegungen in den Textilfabriken. Ein Streik im Februar 1971 zwang die neue PVAP-Führung unter Edward Gierek zu Zugeständnissen; es war der erste erfolgreiche Streik in der Geschichte der Volksrepublik Polen.[13]


Gegenwart


Wandmalerei an der Piotrkowska-Straße
Wandmalerei an der Piotrkowska-Straße
Die Piotrkowska-Straße
Die Piotrkowska-Straße

Łódź erlebte in den ersten zehn Jahren nach 1989 einen wirtschaftlichen Abstieg. Es herrschte hohe Arbeitslosigkeit, und manche der einstigen Prachtbauten waren dem Verfall überlassen. Eine Verwaltungsreform verkleinerte 1999 die Anzahl der Woiwodschaften auf 16 und vergrößerte die Woiwodschaft Łódź auf 18.219 km². 2002 eröffnete mit der Galeria Łódzka ein modernes Einkaufszentrum unweit des bisherigen Central. Jüngst wandelte sich die Stadt deutlich: Fabrikgebäude wurden zu Veranstaltungsorten, Museen und Einkaufszentren umfunktioniert, und jährlich findet die Parada Wolności (vergleichbar der Loveparade) auf der Piotrkowska-Straße statt, dem längsten Boulevard Europas. Hier soll es laut offiziellen Angaben die höchste Dichte an Bars und Klubs in Europa geben, die sich oft in kleinen Hinterhöfen versteckt halten. Ebenso versuchen die Stadtverwaltung und viele kleine Organisationen das besondere Flair der einst multikulturellen Stadt wieder zu beleben. Um an das einst friedliche Zusammenleben von Juden, Russen, Polen und Deutschen zu erinnern, findet jedes Jahr das Festival der vier Kulturen statt. Die ehemalige Poznański-Textilfabrik wurde 2006 als „Manufaktura“ eröffnet, größtes Einkaufs- und Erlebniszentrum Polens. Die alten Fabrikhallen wurden aufwendig restauriert und um einen neuen Gebäudetrakt erweitert.


Namensherkunft


Łódź bedeutet „Boot“. Die Herkunft des Namens ist umstritten. Die Annahme, der Name der Stadt komme von dem kleinen Fluss Łódka („[kleines] Boot“), ist nicht gesichert. Möglicherweise leitet sich der Name von dem slawischen Vornamen Włodzisław oder vom altpolnischen Begriff Łozina für Weidenbaum her.


Wappen


Siegel von 1577
Siegel von 1577

Das Wappen zeigt ein goldfarbenes Holzboot mit einem Ruder auf rotem Grund. Aus heraldischer Sicht ist es ein redendes Wappen, da es den Stadtnamen bildlich wiedergibt; wobei die zugrundeliegende Deutung – wie bei anderen sprechenden Wappen – nicht mit der eigentlichen Namensherkunft übereinzustimmen braucht. Die erste nachgewiesene Darstellung eines Bootes im Wappen ist auf einem Stadtsiegel von 1535 bewahrt. Dieses dürfte bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Gebrauch gewesen sein. Das Wappen wurde fast unverändert bis 1817 weitergeführt.

Später gab es zahlreiche Abwandlungen, unter anderem um das Wappen dem sowjetischen Muster anzupassen. Von den zahlreichen Vorschlägen, die für die Stadt bedeutsame Textilindustrie im Wappen zu berücksichtigen, wurde keiner realisiert.

Das Wappen wurde am 5. Juni 1936 eingeführt, mit einer Unterbrechung während der deutschen Besatzung: 1941 bis 1945 zeigte das Wappen ein goldenes Hakenkreuz auf dunkelblauem Grund.[14]

Der Wahlspruch des Wappens lautet: Ex navicula navis, lateinisch für: Aus einem Boot ein Schiff.


Bevölkerungsentwicklung


1790 lebten in Łódź 190 Menschen. 50 Jahre später waren es 20.150 und etwa weitere 50 Jahre später, 1894, waren es 168.513. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Stadt 672.000 Einwohner, 1945 nach dem Ende des Krieges noch 302.000.[15] Die größte Bevölkerungszahl wurde 1988 mit 854.300 Einwohnern erreicht.[16]

Am 31. Dezember 2004 hatte die Stadt 774.000 Einwohner. Davon waren 421.000 Frauen und 353.000 Männer. Die Bevölkerung nimmt jährlich um 0,58 % ab; durch Zuwanderung wird die Verringerung der Einwohnerzahl auf 0,15 % abgeschwächt. Im Jahr 2007 lag die Bevölkerungszahl bei 753.200 und im Jahr 2008 bei 747.200.[17]


Politik


Die Stadt bildet einen Stadtkreis. Die Exekutive wird von einem Stadtpräsidenten (Prezydent Miasta), von 2002 bis 2014 Jerzy Kropiwnicki, gebildet, welcher von vier Vizepräsidenten unterstützt wird. Die Legislative liegt beim Rat der Stadt (Rada Miasta), welcher 2002 bis 2006 aus 43 Mitgliedern bestand und seither 40 Abgeordnete umfasst. Kommunalwahlen finden alle vier Jahre statt, zuletzt 2018. In einem Referendum am 17. Januar 2010 wurde Jerzy Kropiwnicki als Stadtpräsident vorzeitig abberufen.[18] Seit Dezember 2010 ist Hanna Zdanowska Präsidentin der Stadt.

Die aktuelle Wahl zur Stadtpräsidentin 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[19]

Damit wurde Zdanowska bereits im ersten Wahlgang mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt.

Die gleichzeitig durchgeführte Wahl zum Stadtrat brachte folgendes Ergebnis:[20]


Städtepartnerschaften


Łódź unterhält Städtepartnerschaften mit den folgenden Orten:[21][22]

StadtLandseit
Barreiro Portugal1996
Chemnitz Deutschland1974
Chengdu Volksrepublik China2015
GuangzhouVolksrepublik China2014
Heroica Puebla de Zaragoza Mexiko1997
Lwiw Ukraine2003
Lyon Frankreich1991
Murcia Spanien1999
Odessa Ukraine1993
Örebro Schweden2001
Rustawi Georgien1995
Stuttgart Deutschland1988
Szeged Ungarn2008
Tampere Finnland1957
Tel Aviv Israel1994
TianjinVolksrepublik China1994
Vilnius Litauen1991

Weiterhin unterhält die Stadt seit 2010 freundschaftliche Beziehungen zu Los Angeles,[23] USA.



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Łódź hat eine vielfältige Kulturlandschaft. Neben den verschiedenen Theatern, Kinos, Museen, Galerien ist die Filmhochschule einer der wichtigsten Einflussfaktoren des kulturellen Lebens der Stadt.


Filmindustrie


In der Stadt werden die meisten Filme Polens produziert, weshalb sie gelegentlich HollyŁódź (sprich Hollywudsch) genannt wird. Die Spielfilmproduktionsfirma von Łódź, die inzwischen Insolvenz angemeldet hat, produzierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die meisten Spielfilme Polens. Die Bildungsfilmproduktionsfirma produziert Dokumentar- und Schulfilme. Der Film Usłyszcie mój krzyk, der dort von Maciej Drygas produziert wurde, erhielt 1991 den Europäischen Filmpreis für den Dokumentarfilm des Jahres. Das Studio Se-ma-for ist für Animationsfilme bekannt und produziert unter anderem die Kinderserien Miś Uszatek, Colargol, Zaczarowany ołówek und Kot Filemon. Zwei Produktionen gewannen bisher einen Oscar: Zbigniew Rybczyńskis Kurzfilm Tango 1982 und 2008 die britisch/polnische Koproduktion Peter und der Wolf.[24]


Theater


Der Dąbrowski-Platz mit dem Großen Theater im Hintergrund
Der Dąbrowski-Platz mit dem Großen Theater im Hintergrund

Łódź hat eine vielfältige Theaterlandschaft mit über 20 Bühnen.

Das Opernhaus Teatr Wielki (Großes Theater) hat Platz für 1.300 Zuschauer und ist eines der größten Theater Europas. Seit der Eröffnung am 19. Januar 1967 fanden hier etwa 240 Premieren statt, zahlreiche davon Uraufführungen. Berühmte Sänger wie Victoria de los Angeles, Fedora Barbieri, Andrea Bocelli und Nicolai Gedda, Dirigenten wie Henryk Czyż, Antoni Wicherek und Wojciech Michniewski waren Gäste des Hauses. International bekannte Regisseure wie Adam Hanuszkiewicz und Maciej Prus wirkten im Teatr Wielki in Łódź.[25]


Museen


Das Museum der Kinematographie in Łódź am Plac Zwycięstwa 1 befindet sich in einem ehemaligen Palast von Scheibler. Im Museum befinden sich verschiedene historische Fotoapparate, unterschiedliche historische Bildbetrachtungs- und -vorführapparate und Filmposter vor allem von polnischen Filmen, zum Teil aus den 1920er und 1930er Jahren. Das Museum eröffnete 1986.

Der Sitz des Zentralen Textilmuseums
Der Sitz des Zentralen Textilmuseums

Das Zentrale Textilmuseum (Centralne Muzeum Włókiennictwa) befindet sich in der Piotrkowska 282, in der sogenannten Weißen Fabrik von Louis Geyer. Es enthält alle Aspekte der Textilproduktion bis zu den Produkten. Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 5.000 m². Das Museum ist in mehrere Abteilungen unterteilt: für Wandteppiche, industrielle Textilien, Volkstextilien, Mode, Technik, Ausstellungsorganisation, Bücherei und Archiv und den Bildungsbereich. Letzterer hat die Aufgabe, vor allem Kindern und Jugendlichen die Entwicklung der Textilindustrie insbesondere in Łódź näherzubringen. Die Anfänge des Museums liegen im Jahr 1952, als Krystyna Kondratiukowa eine Sammlung im Kunstmuseum begann. Auf Grund der schnell anwachsenden Größe wurde es 1960 als eigenständiges „Museum der Textilgeschichte“ und 1975 als Zentrales Textilmuseum mit Kondratiukowa als Direktorin geführt.[26]

Das Museum für Archäologie und Ethnografie befindet sich am Plac Wolności 14 und verfügt über etwa 218.000 Exponate. Die Sammlung begann bereits mit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens 1918, allerdings zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Dach eines allumfassenden Stadtmuseums. Nach ständiger Erweiterung der Sammlung wurde am 1. Januar 1931 das Museum für Ethnografie gegründet; erster Direktor wurde Jan Manugiewicz. 1932 bis 1934 gab das Museum die Wiadomości Ludoznawcze (Volkskundliche Nachrichten) heraus. Exponate aus Afrika, Asien sowie Südamerika vergrößerten die Sammlung, welche bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1460 Teile umfasste; weiterhin gab es durch die Sammlung in unterschiedlichen Städten 9600 weitere Exponate. Nach Ende des Krieges waren die Exponate zum Teil im Museum für Ethnografie und zum anderen im Prähistorischen Museum untergebracht. Am 1. Januar 1956 wurden dann beide Sammlungen in einem Museum zusammengeführt.[27]

Das Historische Museum im Palast von Izrael Poznański
Das Historische Museum im Palast von Izrael Poznański

Das Historische Museum der Stadt befindet sich in der Ogrodowa-Straße 15, dem ehemaligen Palast der Poznańskis. Es zeigt die Geschichte der Stadt in verschiedenen Dauerausstellungen, welche durch weitere befristete Ausstellungen ergänzt werden. Dauerausstellungen zeigen unter anderem das Zusammenleben der drei Kulturkreise Juden, Polen und Deutsche, das Leben Izrael Poznańskis und das Schaffen der Künstler der Stadt. Das Museum für Sport und Touristik ist eine Zweigstelle des Historischen Museums und befindet sich in der Ks.-Skorupka-Str. 21. Das Museum wurde 1982 eröffnet und enthält Sammlungen von olympischen Medaillen, Abzeichen und Pokalen. Die Dauerausstellung des Museums ist die Geschichte des Sports und des Tourismus in Łódź.[28]

Das Kunstmuseum Muzeum Sztuki w Łodzi befindet sich an der Ulica Więckowskiego 36. Es beinhaltet Sammlungen moderner Kunst, polnischer Kunst vom 17. bis 19. Jahrhundert und Handarbeiten. Die moderne Kunst stellt dabei den wichtigsten und wertvollsten Teil dar, welcher bereits seit 1929 gesammelt wurde und nun aus über 10.000 Exponaten besteht. Die erste öffentliche Ausstellung fand am 15. Februar 1931 statt und bestand damals aus 111 Kunstwerken.

Die Residenz Księży Młyn (Pfaffenmühle) befindet sich in der Przędzalniana-Straße 72, dem ehemaligen Palast Edward Herbsts, und gehört zum Kunstmuseum. Das Museum besteht aus dem Wohnhaus, einem Wintergarten und kleineren Gebäuden, in welchen das Leben der ehemaligen Fabrikbesitzer gezeigt wird. Zu sehen sind unter anderem Ball-, Speise- und Gästeraum, das Ankleide- sowie das Jagdzimmer. Das Gebäude wurde 1875 im Stil der Neorenaissance errichtet. Das Kunstmuseum erhielt 1976 das Gelände, es konnte allerdings erst 1990 nach Renovierung als Museum eröffnet werden. Im selben Jahr wurde die Residenz durch die Europa-Nostra-Vereinigung für Kulturgüter ausgezeichnet.[29]

Das Museum der Unabhängigkeitstradition (Muzeum Tradycji Niepodległościowych) liegt in der Gdańska-Str. 13 sowie in der Zgierska-Str. 147, widmet sich dem Widerstandskampf der Polen und besitzt etwa 45.000 Exponate. Als Dauerausstellung wird die Geschichte des politischen Gefängnisses Łodzinskaja Tiurma, welches 1885 eröffnet und 1954 geschlossen wurde, beleuchtet. Die zweite Dauerausstellung zeigt den Widerstandskampf der Polen während des Zweiten Weltkrieges. Weitere befristete Ausstellungen beleuchten bestimmte Zeitepochen genauer. Eröffnet wurde das Museum 1958.[30]

Das Museum für künstlerische Bücher (Muzeum Książki Artystycznej) befindet sich in der Tymieniecki-Str. 24. Im Museum gibt es eine Dauerausstellung von Büchern der Correspondance des Arts Künstler. Diese Künstler veröffentlichten 1980 die ersten Bücher und eröffneten am 1. Oktober 1993 dann das Museum in der Villa von Henryk Grohmann. Errichtet wurde die Villa 1892 nach Plänen von Majewski im Stil der Renaissance. Gegenwärtig ist das Museum auf Grund mangelnder Unterstützung durch die Stadt und entsprechender finanzieller Probleme von der Schließung bedroht.[31]


Musik


Gebäude der Philharmonie
Gebäude der Philharmonie

Der Gesamtpolnische Violinwettbewerb Irena Dubiska wurde 2003 erstmals durchgeführt. Gründer des Wettbewerbs war Przemysław Kulikiewicz. Musik wird von Klassik bis zur Gegenwart gespielt. Der Wettbewerb fand 2003 und 2004 statt.

Das Akademische Kulturzentrum (Akademicki Ośrodek Kultury) organisiert Jazzkonzerte, sowohl von professionellen Musikern als auch von Studenten.

Das Kulturzentrum der Jugend (Centrum Kultury Młodych) bietet die Möglichkeit, das Spielen auf Instrumenten zu erlernen. Zugleich wird viel Wert auf eine umfassende Musikausbildung gelegt, also sowohl auf historische Kenntnisse als auch auf die Diktion beim Gesang.

Das Kulturzentrum „Karolew“ konzentriert sich besonders auf die Musikausbildung von Kindern zwischen 6 und 15 Jahren.

Die Artur-Rubinstein-Philharmonie (Filharmonia Łódzka im. Artura Rubinsteina) wurde bereits 1915 gegründet und erhielt 1984 ihren heutigen Namen. Seit dem 10. Dezember 2004 befindet sich die Philharmonie in einem modernen Gebäude in der Narutowicz-Straße. Seit 1969 verfügt die Philharmonie neben ihrem Orchester über einen 60 Mann starken Chor. Das Orchester und der Chor traten schon in fast allen europäischen Ländern, den USA und dem Fernen Osten auf und sind öfters für die Produktionen der Filmhochschule Łódź aktiv.


Bauwerke


Piotrkowska mit den Namen von Einwohnern
Piotrkowska mit den Namen von Einwohnern
Mausoleum Karl Wilhelm Scheibler auf dem Evangelischen Friedhof, erbaut von 1885 bis 1888
Mausoleum Karl Wilhelm Scheibler auf dem Evangelischen Friedhof, erbaut von 1885 bis 1888
Jüdischer Friedhof in Łódź
Jüdischer Friedhof in Łódź

Sakralbauten



Römisch-katholische Kirchenbauten


Altkatholische Kirchenbauten


Protestantische Kirchenbauten


Orthodoxe Kirchenbauten


Synagogen


Parks


Karte der Parks in Łódź
Karte der Parks in Łódź

Die Stadt verfügt über 23,78 km² Waldfläche. Die ältesten Parks sind der Piłsudski-, der Poniatowski-, der Źródliska-, der Mickiewicz-Park sowie der Park des 3. Mai. Der jüngste ist der Park Ocalałych, welcher 2004 zum 60. Jahrestag der Auflösung des Ghettos Litzmannstadt eingeweiht wurde.


Regelmäßige Veranstaltungen


In Łódź gibt es eine Vielzahl von regelmäßigen Veranstaltungen für Theater-, Film- und Musikliebhaber. Regelmäßige Veranstaltungen sind unter anderen:


Sport


233 Sportvereine sind in Łódź aktiv, in denen etwa 60 Sportarten betrieben werden. Bekannt sind die Fußballklubs Łódzki Klub Sportowy und Widzew Łódź, welche beide bereits in der Ekstraklasa spielten. Der Leichtathletikverein Rudzki KS Łódź und der Verein Społem Łódź, bei welchem Radsport und Bogenschießen betrieben werden kann, sind bekannt. Letzterer gehört zu den wichtigen Radsportvereinen Polens. Der Jugendsportklub Trójka ist im Jugendsport erfolgreich und seine Mitglieder konnten vielfältig Medaillen in nationalen Wettbewerben erringen.


Wirtschaft und Infrastruktur


1997 wurde in der Woiwodschaft Łódź eine Sonderwirtschaftszone (Łódzka Specjalna Strefa Ekonomiczna) mit einer Gesamtfläche von 383,45 ha[34] eingerichtet, zu der neun Bereiche im Süden der Stadt Łódź mit 96,01 ha gehören.[35] Investoren erhielten bis 2017 spezielle Konditionen für ihre Investments und können Subventionen erhalten.[36] Das flächenmäßig größte Gebiet ist dabei der Komplex Nowy Józefów-Srebna mit 41,87 ha. In dem Gebiet befindet sich der Flughafen und unter anderem ist Gillette Poland International hier angesiedelt.[37] Zweitgrößter Bereich ist der Komplex Centrum mit 13,1 Hektar[38] im Zentrum der Stadt.

Die Stadt Łódź wurde durch Standard & Poor’s am 28. Oktober 2005 bewertet. Dabei wurde für die Vergabe von langfristigen Fremdwährungsanleihen die Note BBB- (investitionswürdig) vergeben. Die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung wurde von stabil auf positiv angehoben. Am 28. August 2006 erfolgte ein erneutes Rating, dabei wurde die Note auf BBB angehoben mit der Prognose stabil.[39]

Ende 2009 betrug das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt in Unternehmen 3.002 Złoty und lag damit unter dem anderer Großstädte.[40]

Haupterzeugnisse der Stadt Łódź sind Keramikfliesen (70 % der polnischen Produktion), Strumpfwirkereiprodukte (65 %), Braunkohle (60 %), Bauglas (50 %), Baupappe (45 %), Baumwollgewebe (40 %), elektrische Energie (20 %) und Textilprodukte (16 %). Durch das reiche Braunkohlevorkommen konnte sich die Stromerzeugung gut entwickeln.[41]


Ansässige Unternehmen


Die Wirtschaft Łódźs war in der Vergangenheit vor allem auf die Textilindustrie ausgelegt. Zu den größten Unternehmen in diesem Zweig gehören Lenora, Wólczanka, WI-MA und das Instytut Włókiennictwa. Die Belchatow AG erzeugt über 20 % der polnischen elektrischen Energie. Zu den großen Investoren in der Stadt gehören Konzerne wie The Gillette Company, die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Philips, Indesit, Rossmann, Dell, ABB, Coko-Werk und andere. Viele der Unternehmen haben sich in der Sonderwirtschaftszone Łódź angesiedelt. Seit etwa 2015 hat sich die Kreativwirtschaft stark entwickelt.


Messewirtschaft


Wichtigste Wirtschaftsmesse ist die Messe des Baugewerbes INTERBUD. Zu nennen sind ferner die INTERTELECOM, eine internationale Telekommunikationsmesse, die INTERFLOWER Messe für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Blumenzucht, die INTERFLAT, eine internationale Messe für Innenausstattung und Bauindustrie sowie die Zentraleuropäische Dentalmesse CEDE.[41] Die Hotel-, Tagungs- und Veranstaltungsbranche nutzt zahlreiche revitalisierte Industrieflächen.


Verkehr



Flughafen

Der internationale Flughafen Łódź-Lublinek (Port Lotniczy Łódź im. Władysława Reymonta) liegt sechs Kilometer südwestlich der Innenstadt.

Bahnhof Łódź-Fabryczna
Bahnhof Łódź-Fabryczna
Geplantes Straßennetz in Łódź
Geplantes Straßennetz in Łódź

Eisenbahn

Die beiden wichtigsten Bahnhöfe sind der Kopfbahnhof Łódź Fabryczna und der Durchgangsbahnhof Łódź Kaliska. Vom Bahnhof Łódź Fabryczna fuhren Züge in Richtung Warschau. Er wurde im Oktober 2011 geschlossen und danach bis Ende 2016 zu einem unterirdischen Bahnhof ausgebaut. Während der Umbauzeit endeten die meisten Züge außerhalb der Innenstadt im Bahnhof Łódź Widzew. Die Tunnelstrecke beginnt in der Nähe dieses Bahnhofs und endet zurzeit (2019) noch im Bahnhof Fabryczna. Im Endausbau wird dieser zum Durchgangsbahnhof und die Tunnelstrecke trifft zwischen Łódź Zabieniec und Łódź Kaliska wieder auf die bestehende Eisenbahnstrecke an der Oberfläche. Vom Durchgangsbahnhof Łódź Kaliska fahren Züge in Nord-Süd-Richtung über Kutno nach Bydgoszcz und Posen sowie über Częstochowa nach Katowice und Krakau und Richtung Westen über Kalisz nach Breslau. Weiterhin gibt es im Südwesten der Stadt einen modernen Güterbahnhof. Der Bahnhof hat eine Lagerkapazität von 53.000 m² und es können täglich etwa 2000 Waggons abgefertigt werden.[42]

Im Personenverkehr gibt es Planungen, eine zentrale Hochgeschwindigkeitsstrecke von Warschau über Łódź zu bauen, die sich westlich von Łódź gabeln und nach Posen und Breslau führen soll (Projekt Y). Mit dieser hätte Łódź, als drittgrößte Stadt Polens mit zentraler Lage, auch eine zentrale Position im Eisenbahnnetz.


Straßenverkehr

Die Stadt hat direkten Anschluss an die Europastraßen E30 von Berlin nach Moskau, E67 von Tallinn nach Prag und E75 von Vardø nach Athen. Nördlich der Stadt liegt der Autobahnknoten Łódź-Północ, der die Nord-Süd-Autobahn A1 von Danzig über Katowice nach Tschechien mit der Ost-West-Verbindung Autobahn A2 von Frankfurt (Oder) über Warschau nach Minsk verbinden wird. Zusätzlich soll Łódź in den nächsten Jahren von einem Autobahnring umschlossen werden, damit der Fernverkehr außerhalb des Stadtgebiets bleibt.

Täglich erreichen viele im internationalen Linienverkehr fahrende Busse die Stadt. Diese halten im Allgemeinen am Busbahnhof Dworzec Centralny (Zentralbahnhof) direkt vor dem Bahnhof Fabryczna. Ein zweiter Busbahnhof ist der Dworzec Autobusowy Północny (Busbahnhof Nord).


Öffentlicher Personennahverkehr

Die Stadt betreibt mit ihrem Verkehrsbetrieb MPK (Miejskie Przedsiębiorstwo Komunikacyjne Łódź) 22 Straßenbahnlinien (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 9A, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 15A, 16, 16A, 41, 43, 46) und 66 Buslinien. Die Linien 9, 16, 41, 43 und 46 sind Überlandstraßenbahnlinien, die Łódź mit benachbarten Städten verbinden. Es werden mittlerweile verstärkt moderne Straßenbahnwagen der Typen Cityrunner und Pesa 122N eingesetzt, es gibt aber noch Modelle des Typs Konstal 805Na; außerdem wurden gebrauchte Duewag-Wagen verschiedener Baureihen aus Deutschland übernommen.
Neben den zahlreichen städtischen Buslinien der MPK gibt es einzelne kostenlose Buslinien, deren Fahrten von Einkaufszentren finanziert werden.

Das Straßennetz bedeckt 9,6 % und das Schienennetz 2,4 % der Stadtfläche.[43] Eine der längsten Straße in Łódź, die Piotrkowska, ist eine Fußgängerzone und die größte Einkaufsstraße der Stadt. Sie darf nur von Taxis und Lieferfahrzeugen befahren werden. Für Fußgänger gibt es die Möglichkeit, Fahrradrikschas zu benutzen.


Medien


16stöckiges Hochhaus in der Ulica Henryka Sienkiewicza 3/5, erbaut von 1951 bis 1955 als Centrala Tekstylna (Textilzentrum)
16stöckiges Hochhaus in der Ulica Henryka Sienkiewicza 3/5, erbaut von 1951 bis 1955 als Centrala Tekstylna (Textilzentrum)
Nebengebäude des Hochhauses in der Ulica Gabriela Narutowicza 13 mit Sitz von TVP3 Łódź
Nebengebäude des Hochhauses in der Ulica Gabriela Narutowicza 13 mit Sitz von TVP3 Łódź

Fernsehen


Radio


Zeitungen

Łódź verfügt über eine Lokalausgabe der zwei größten Tageszeitungen Polens, der „Gazeta Wyborcza“ und „Rzeczpospolita“ sowie der Zeitungen „Echo miasta“ und „Metro“. Der „Dziennik Łódzki“ ist eine weitere Tageszeitung der Stadt. Die Zeitung „Express Ilustrowany“ bezeichnet sich selbst als größte Tageszeitung der Stadt. Die Redaktion sitzt in der ks.-I.-Skorupka-Straße 17/19 und berichtet hauptsächlich über populäre aktuelle Themen.


Öffentliche Einrichtungen


Stadtverwaltung und Woiwodschaftsamt
Stadtverwaltung und Woiwodschaftsamt

Als Hauptstadt der Woiwodschaft ist die Stadt Sitz verschiedener öffentlicher Behörden. Im Woiwodschaftsamt auf der Piotrkowska ist Helena Pietraszkiewicz Woiwodin (2006). Weiterhin haben die Woiwodschaftsämter von Polizei, Veterinäramt und Amt für Denkmalschutz ihren Sitz in Łódź.

Die Feuerwehrkommandanturen der Stadt und der Woiwodschaft befinden sich in der Wólczańska-Straße und hatten 2005 27.473 Einsätze zu koordinieren, davon allein 8.409 in Łódź.[44] Angeschlossen an die Kommandanturen ist ein Schulungszentrum zur Aus- und Weiterbildung.

Das Staatsarchiv in Łódź hat seine Wurzeln im Jahr 1926. Das Archiv findet sich am Platz Wolności 1 sowie in zwei weiteren Gebäuden in der Stadt. Weiterhin befinden sich zwei Außenstellen in Sieradz und Pabianice. Direktor des Archivs ist Piotr Zawilski.[45]

Deutsches Konsulat
Deutsches Konsulat

Das Zollamt in der Lodowa-Str. 97 beschäftigte 2005 716 Mitarbeiter. Während dieses Jahres wurden Waren im Wert von 1.113.000 Złoty beschlagnahmt. Bereits am 15. August 1945 begann die Errichtung einer Verwaltungsstruktur für den Zollbereich. 1947 arbeiteten im Zollamt 35 Personen.[46]

Einige Staaten sind in der Stadt durch Honorarkonsuln vertreten. Dazu gehören Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Österreich und Ungarn.[47]


Bildung


Ein Gebäude der Universität Łódź
Ein Gebäude der Universität Łódź

Łódź verfügt über 23 Hochschulen, wovon sechs staatlich und 17 privat betrieben werden. Die bedeutendste davon ist die Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź. Sie hat bedeutende Regisseure wie Roman Polański, Krzysztof Kieślowski oder Andrzej Wajda hervorgebracht. Da sie alle Filmberufe ausbildet, kommen Studenten aus der ganzen Welt an diese Schule. Vor allem die hier ausgebildeten Kameraleute genießen einen international hervorragenden Ruf. Aber auch die Absolventen der Regieabteilung sind international erfolgreich. Jeder bekannte polnische Regisseur hat die Filmhochschule besucht. Zu den ersten Studenten an der Filmschule zählen Andrzej Munk, Andrzej Wajda und Janusz Morgenstern, die Ende der 1950er als Regisseure berühmt wurden. Auf der Piotrkowska-Straße kann man, wie auf dem Walk of Fame in Hollywood, Sterne der berühmten Absolventen der Filmhochschule finden.

Die Universität Łódź wird von über 40.000 Studenten an elf Fachbereichen besucht. Weitere öffentliche Hochschulen sind die Medizinische und die Polytechnische Universität, die Musik- und die Kunstakademie. Privat sind unter anderem die Wirtschaftsschule der Salesianer Don Boscos, die Management-, die Verwaltungs-, die humanistisch-wirtschaftliche, die Marketing- und Businesshochschule sowie die Informatik- und die Pädagogikhochschule.

Weiterhin verfügt die Stadt über 423 Schulen mit etwa 115.000 Schülern, die von 10.000 Lehrern betreut werden (2004). Davon sind 93 Grundschulen (poln. szkoła podstawowa), welche von 41.590 Schülern besucht werden, 48 Mittelschulen (poln. gimnazjum) mit 24.000 Schülern und 45 Gymnasien (poln. liceum) mit etwa 20.000 Schülern. Weiterhin gibt es 31 Berufsschulen mit ca. 14.000 Schülern.


Persönlichkeiten


Denkmal für die drei bekanntesten Industriellen der Stadt; Grohman, Scheibler und Poznański
Denkmal für die drei bekanntesten Industriellen der Stadt; Grohman, Scheibler und Poznański

In Łódź sind zahlreiche bekannte Persönlichkeiten geboren, darunter der Lyriker Julian Tuwim, der Pianist Arthur Rubinstein, der Textilunternehmer Izrael Poznański, der Filmregisseur Jan Machulski und Jan Karski, Offizier und Kurier der Polnischen Heimatarmee.

Die Ehrenbürgerschaft als besondere Anerkennung der Stadt wurde zahlreichen bekannten Personen verliehen. Dazu gehören Papst Johannes Paul II., Marek Edelman, ein Kommandeur des Aufstands im Warschauer Ghetto, und die Filmregisseure Roman Polański und Andrzej Wajda.

Es waren weitere Persönlichkeiten mit der Stadt verbunden, so der Nobelpreisträger für Literatur (1924) Władysław Reymont, zahlreiche Absolventen und Professoren der Universitäten, wie der Filmhochschule Łódź, aber auch Industrielle, wie Karl Wilhelm Scheibler und Louis Geyer, und Roman Cycowski, Bariton der Comedian Harmonists, der bis 1920 in der Stadt lebte.


Literatur




Commons: Łódź – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Łódź – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Wrocław wyprzedził Łódź i jest trzecim największym miastem Polski. Abgerufen am 30. September 2022 (polnisch).
  3. Wirtualna Łódź :: Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 28. Dezember 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  4. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ – STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“. Stand vom 30. Juni 2007, S. 62 (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive)
  5. Wirtualna Łódź :: Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 27. Dezember 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  6. Główny Urząd Statystyczny: Mały Rocznik Statystyczny Polski 2010. Warschau 2010, ISSN 1640-3630, S. 33. (online) (Memento vom 15. November 2010 im Internet Archive)
  7. Waldemar Bieżanowski: Łódka i inne rzeki łódzkie. S. 7.
  8. Themenwebsite von Radio Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 27. November 2011.
  9. Meyers Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Elfter Band, Bibliographisches Institut, Leipzig/ Wien 1896, nennt auf S. 446 für 1891 136.091 Einwohner, zur Hälfte Deutsche.
  10. Walter Grode: Deutsche „Euthanasie“-Politik in Polen während des Zweiten Weltkrieges pdf, In: Psychologie und Gesellschaftskritik 16 (1992), abgerufen am 11. Oktober 2015.
  11. Befehl des Führers: Lodsch heißt jetzt Litzmannstadt. In: Litzmannstädter Zeitung. 12. April 1940, Titelseite.
  12. Padraic Kenney: Rebuilding Poland: Workers and Communists 1945–1950. Cornell University Press, Cornell, NY 1997, ISBN 0-8014-3287-1, S. 110 f.
  13. Gazeta Wyborcza. Beilage Ale historia, 18. Februar 2013, S. 14–15.
  14. Wirtualna Łódź : Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 18. Juli 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  15. Mirosław Zbigniew Wojalski: 575 lat Miasta Łodzi. Łódź 1998, ISBN 83-86699-13-2, S. 4.
  16. Residential Change and Demographic Challenge: The Inner City of East Central Europe in the 21st Century (Google eBook). Abgerufen am 28. Februar 2015.
  17. Łódź in figures 2009, Statistical office in Łódź
  18. Kropiwnicki odwołany. In: Gazeta Wyborcza. 18. Januar 2010.
  19. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 18. Juli 2020.
  20. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 18. Juli 2020.
  21. Wirtualna Łódź : Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 28. Dezember 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  22. Współpraca z zagranicą – Urząd Miasta Łodzi. Abgerufen am 20. Februar 2018.
  23. Sister Cities of Los Angeles: Łódź, Poland (Memento vom 18. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 24. Oktober 2010.
  24. And the Oscar goes to… Peter & the Wolf. (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (arthaus-musik.com) Angesehen am 17. November 2010.
  25. Strona w przygotowaniu... In: teatr-wielki.lodz.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  26. Nova Point http://www.novapoint.pl/: Centralne Muzeum Włókiennictwa. In: muzeumwlokiennictwa.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  27. Wirtualna Łódź : Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 24. Juni 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  28. Muzeum Miasta Łodzi. (Nicht mehr online verfügbar.) In: poznanskipalace.muzeum-lodz.pl. Archiviert vom Original am 23. August 2007; abgerufen am 28. Februar 2015.
  29. Wirtualna Łódź : Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 28. Dezember 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  30. Nova Point http://www.novapoint.pl/: Muzeum Tradycji Niepodległościowych. In: muzeumtradycji.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  31. Book Art Museum / Muzeum Książki Artystycznej – wydawca ksiazki artystycznej, drukarnia, papiernia, odlewnia czcionek, centrum edukacyjne. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 18. März 2002; abgerufen am 28. Februar 2015.
  32. Festiwal Łódź Czterech Kultur. Abgerufen am 10. Dezember 2014.
  33. Włodzimierz Puchalski. Abgerufen am 10. Dezember 2014.
  34. PAIiIZ – £ódzka Specjalna Strefa Ekonomiczna – Inwestycje w Polsce. In: paiz.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  35. Podstrefa Łódź. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. Februar 2007; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  36. Przywileje dla inwestorów. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Mai 2006; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  37. Kompleks Nowy Józefów-Srebna. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Mai 2005; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  38. Kompleks Centrum. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. Februar 2007; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  39. Wirtualna Łódź : Serwis UML (pl). (Nicht mehr online verfügbar.) In: uml.lodz.pl. Archiviert vom Original am 23. Juni 2007; abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).
  40. Główny Urząd Statystyczny: Mały Rocznik Statystyczny Polski 2010. Warschau 2010, ISSN 1640-3630, S. 642. (online) (Memento vom 15. November 2010 im Internet Archive)
  41. Wirtschaft von Lodz. Abgerufen am 26. Juni 2013.
  42. The City of Lodz Office – Railway. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. Dezember 2007; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  43. ŁÓDZKI OBSZAR METROPOLITALNY W LATACH 2008–2010 ŁÓDZKI OBSZAR METROPOLITALNY W LATACH 2008–2010.
  44. Komenda Wojewódzka Państwowej Straży Pożarnej w Łodzi. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 9. März 2008; abgerufen am 28. Februar 2015.
  45. Archiwum Państwowe w Łodzi. In: lodz.ap.gov.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  46. Zarys historyczny. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Februar 2005; abgerufen am 10. Dezember 2014.
  47. Łódzki Urząd Wojewódzki w Łodzi – Serwis www – Strona główna. In: lodz.uw.gov.pl. Abgerufen am 28. Februar 2015 (polnisch).


На других языках


- [de] Łódź

[en] Łódź

Łódź,[lower-alpha 1] also rendered in English as Lodz,[lower-alpha 2] is a city in central Poland and a former industrial centre. It is the capital of Łódź Voivodeship, and is located approximately 120 km (75 mi) south-west of Warsaw.[8] The city's coat of arms is an example of canting, as it depicts a boat (łódź in Polish), which alludes to the city's name. As of 2022, Łódź has a population of 670,642[1] making it the country's fourth largest city.

[ru] Лодзь

Лодзь (польск. Łódź [wut͡ɕ] (инф.) — лодка, ладья) — один из крупнейших городов Польши.



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