Poststation Gaishorn um 1830, Lithographische Anstalt J.F. Kaiser, Graz
Gaishorn liegt im Paltental, eingerahmt von den Ennstaler Alpen im Norden, von den Eisenerzer Alpen im Osten, von den Seckauer Alpen im Süden und den Rottenmanner Tauern im Westen, an der alten Salzstraße von Selzthal nach St.Michael über den Schoberpass. Eine Mautstraße führt zur Mödlinger Hütte am Fuße des Admonter Reichensteins.
Geologie
Die aus archaischen Gneisen und Graniten bestehenden Zentralalpen (Rottenmanner Tauern), die aus paläozoischen Phylitten und Kalken des Silur, Devon und Karbon aufgebauten Eisenerzer Alpen (Grauwackenzone), sowie die mächtigen Massen der Triaskalke und Dolomite in der Reichenstein-Sparafeld-Gruppe (nördliche Kalkalpen), formen die vielseitige Gaishorner Landschaft.
Klima
Die geografische Lage bedingt ein raues, abwechslungsreiches Klima, häufige und heftige Winde, reiche Niederschläge, sowie lange Winter und kurze Sommer.
Gemeindegliederung
2015 wurde die Gemeinde Gaishorn am See im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Gemeinde Treglwang zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen „Gaishorn am See“ weiter.[1]
Die Gemeinde gliedert sich in vier Katastralgemeinden bzw. Ortschaften (Fläche 2016[2], Bevölkerung Stand 1.Jänner 2022[3]):
Au (2.758,53 ha), Au bei Gaishorn am See (373 Ew.) samt Schattenberg und Schönausiedlung
Furth (1.211,78 ha, 25 Ew.)
Gaishorn (1.289,52 ha), Gaishorn am See (596 Ew.) samt Schönausiedlung, Sonnberg und Tischlersiedlung
Treglwang (2.416,59 ha, 318 Ew.) samt Brandschink, Sonnberg und Tobeitsch
Gaishorn ist eine Schwemmkegelsiedlung im Paltental mit alpinen Paar- und Haufenhöfen. Der Ort wurde erstmals 1160 urkundlich erwähnt („Gaizzar“). Der Name geht auf althochdeutsch für ‚Bei den Ziegenhirten‘ (geizari) zurück.[4] Im Ersten Weltkrieg fielen 34 Männer aus Gaishorn und im Zweiten Weltkrieg 64 Männer.
Gaishorn wurde 1960 zur Marktgemeinde erhoben und 1990 in „Gaishorn am See“ umbenannt.
Nach Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955 kehrte der als „Schlächter von Wilna“ bekannte Kriegsverbrecher Franz Murer aus russischer Gefangenschaft in seinen Heimatort Gaishorn zurück. Es spielte die Musikkapelle auf und fast alle Ortsbewohner waren auf den Beinen, um den Heimkehrer zu begrüßen.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gaishorn am See
Katholische Pfarrkirche Gaishorn zur Hl. Dreifaltigkeit: (bis 1740: „Heiligster Erlöser“), erste urkundliche Erwähnung 1180, inmitten eines ummauerten Friedhofes. Spätgotische Pfarrkirche mit Barock- und Renaissance-Ausstattung. 1480 zerstört (Türkeneinfall). Neubau durch die Admonter Bauhütte (Chor 1495, Schiff am Fronbogen datiert mit 1520). Die Pfarre ist dem Stift Admont inkorporiert. Restaurierungen waren 1898 und 1952, eine Außenrenovierung 1907.
Evangelische Pfarrkirche Gaishorn: erbaut 1872–1880, Saalraum mit einem der Fassade vorgestellten Turm, Renovierung 2009[6]
Bildstock: mit Pagodendach aus dem 18. Jahrhundert am Ortseingang
im Ort schöne Bürgerhäuser aus dem 18. Jahrhundert, vor allem der Pfarrhof ist erwähnenswert
im Gemeindegebiet charakteristische Bauernhöfe (Ennstaler Haufenhöfe)
Griesmayrhof, bereits im 12. Jhdt. als Edelhof genannt
Natur
Gaishorner See: besondere Fauna und Flora, Sportmöglichkeiten
Der Steig durch die romantische Flitzenschlucht mit Wasserfällen war ehemals Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren auf den Admonter Reichenstein und zur Mödlinger Hütte. Der Steig ist verfallen und kann daher nicht mehr begangen werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Kalwang, Kammern im Liesingtal, Mautern in Steiermark und Wald am Schoberpass den Tourismusverband „Palten-Liesing Erlebnistäler“ mit Sitz in Mautern.[7]
Verkehr
Gaishorn liegt an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn und an der Schoberpassstraße. Die nächstgelegene Anschlussstelle an die Pyhrnautobahn (A9) befindet sich bei Trieben.
Sport
Nach der im Jahre 2007 durchgeführten Weltcupveranstaltung im Wintertriathlon, sowie der 2008 durchgeführten Europameisterschaft fand vom 13. bis 15. Februar 2009 die Weltmeisterschaft im Wintertriathlon in Gaishorn am See statt.
Politik
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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde
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BW
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ.
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 4 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Gaishorner Bürgerliste.[8]
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 ÖVP, 4 SPÖ, 3 Gaishorner Bürgerliste und 1 FPÖ.[9]
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 SPÖ, 4 Gaishorner Bürgerliste und 4 ÖVP.[10]
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ, 4 ÖVP und 2 Gaishorner Bürgerliste.[11]
2015 Johann Grössing, Bürgermeister der Altgemeinde Treglwang als Regierungskommissär
seit 2015 Werner Haberl (SPÖ)
Wappen
Treglwang
Beide Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. November 2015.[14]
Die Blasonierung lautet:
„Ein gespaltener Schild, darin vorne in Blau ein steigender silberner Ziegenbock, in der hinteren von Silber und Rot gespaltenen Schildhälfte zwei anstehende Rauten in gewechselten Farben.“
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
1985: Hans Gross (1930–1992), Landeshauptmann-Stellvertreter
Söhne und Töchter der Gemeinde
Gerulf Murer (* 1941), Politiker
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Franz Murer (1912–1994), NSDAP-Funktionär, Offizier, genannt „Schlächter von Vilnius“[15]
Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Oktober 2013 über die Vereinigung
der Marktgemeinde Gaishorn am See und der Gemeinde Treglwang, beide politischer Bezirk Liezen. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013. Nr. 122, 32. Stück. ZDB-ID705127-x. S. 632.
Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach:Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (=Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S.51 (historischerverein-stmk.at[PDF; 16,9MB]).
Mascha Rolnikaitė: Ich muss erzählen. Mein Tagebuch 1941–1945. Dort die kaltblütige Ermordung eines Mädchens (S. 83 f), die Prügel einer nackten Frau (S. 110 f), der Sadismus gegen einen älteren Mann (S. 111).
Ortschaften:
Au bei Gaishorn am See|Furth|Gaishorn am See|
Treglwang
Marktort:Gaishorn am SeeDörfer:
Au bei Gaishorn am See•
Treglwang
Siedlungen:Schönausiedlung•
TischlersiedlungWeiler:BrandschinkRotte:TobeitschZerstreute Häuser:Furth•
Schattenberg•
SonnbergSonstige Ortslagen:Schloss Paltenstein
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