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Pitten ist eine Marktgemeinde mit 2884 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Pitten
WappenÖsterreichkarte
Pitten (Österreich)
Pitten (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen
Kfz-Kennzeichen: NK
Fläche: 13,08 km²
Koordinaten: 47° 43′ N, 16° 11′ O
Höhe: 376 m ü. A.
Einwohner: 2.884 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 220 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2822, 2823
Vorwahl: 02627
Gemeindekennziffer: 3 18 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Wiener Neustädterstraße 24
2823 Pitten
Website: www.pitten.gv.at
Politik
Bürgermeister: Helmut Berger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
11
5
3
2
11 5 3 2 
Insgesamt 21 Sitze
  • SPÖ: 11
  • ÖVP: 5
  • BF: 3
  • GRÜNE: 2
Lage von Pitten im Bezirk Neunkirchen
Lage der Gemeinde Pitten im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)AltendorfBreitenauBreitensteinBuchbachSemmeringThomasbergWarthWillendorf
Lage der Gemeinde Pitten im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ostansicht von Pitten mit der Burg im Vordergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pitten (Hauptort einer Marktgemeinde)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Katastralgemeinde Pitten
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Neunkirchen (NK), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Neunkirchen
Pol. Gemeinde Pitten
Koordinaten 47° 42′ 58″ N, 16° 11′ 11″ Of1
Höhe 376 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 2154 (1. Jän. 2022)
Gebäudestand 657 (2001f1)
Fläche d. KG 5,94 km²
Postleitzahl 2823f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05247
Katastralgemeinde-Nummer 23327
Zählsprengel/ -bezirk Pitten-Ost/Pitten-West (31823 000/001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
2154

BW

Pitten in einem Stich von 1882
Pitten in einem Stich von 1882
Die Bergkirche hl. Georg samt Felsenkapelle ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Pitten
Die Bergkirche hl. Georg samt Felsenkapelle ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Pitten
Vogelhausartige Fantasiehäuser und Denkmal am Zugang zur Bergkirche
Vogelhausartige Fantasiehäuser und Denkmal am Zugang zur Bergkirche
Schloss Pitten
Schloss Pitten
Eingang zum Georgi-Stollen
Eingang zum Georgi-Stollen

Geografie


Pitten liegt im nördlichen Teil der Buckligen Welt und ist namensgebend für Tal (Pittental) und Fluss (Pitten). Einige Kilometer nördlich von Pitten tritt die Pitten in das Steinfeld aus und vereinigt sich mit der Schwarza zur Leitha. Pitten war ursprünglich sogar namensgebend für die ganze Region, hieß doch die Bucklige Welt bis ins 19. Jahrhundert hinein „Pittener Waldmark“ (historisch wird auch oft von einer Grafschaft Pitten gesprochen). Die Fläche der heutigen Marktgemeinde umfasst 13,08 Quadratkilometer. 53,75 Prozent der Fläche sind bewaldet.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Inzenhof, Leiding, Pitten und Sautern.


Nachbargemeinden


Schwarzau am Steinfeld Bad Erlach
Seebenstein Bad Erlach
Scheiblingkirchen-Thernberg

Geschichte


Einmalige Funde aus der mittleren Bronzezeit, die etwa 3.500 Jahre alt sind, weisen die frühe Besiedlung von Pitten nach. Erstmals urkundlich erwähnt wird Pitten 869 bei der Schenkung des Besitzes der Nonne Peretcunda an das Hochstift Freising.

Erzbischof Konrad von Salzburg machte die Pfarre 1144 dem Stift Reichersberg zehentpflichtig. Im Jahr 1456 wurde die Pfarre Pitten schließlich dem Stift Reichersberg inkorporiert. Seit dieser Zeit wirken Augustiner-Chorherren aus Reichersberg als Seelsorger in Pitten.

Pitten war seit jeher alter historischer Boden. Bis Anfang des 16. Jahrhunderts war die Grafschaft Pitten – diese umfasste etwa den Bezirk Neunkirchen, den östlichen Teil des Bezirks Wiener Neustadt-Land und einen Teil des Bezirks Hartberg-Fürstenfeld – Teil der Steiermark. Im Dialekt der Bevölkerung in der Buckligen Welt merkt man dies teilweise heute noch.

Der Name Pitten wurde 1855 amtlich festgelegt, da er einem ständigen Wandel unterworfen war. Von ad Putinnu, um 1144 parrochia Putina, 1180/90 Butinna, „Putina urbs“ um 1205 und im 18. Jahrhundert wechselte die Schreibweise zwischen Pütten und Pitten. Die dem Namen zugrundeliegende Form geht auf das slawische Buda (entspricht Schilf, Schilfgras) zurück, was einen Hinweis auf den damals versumpften Talboden in dieser Gegend gibt.

Im 18. Jahrhundert wurde begonnen, in Pitten Eisenerz abzubauen, das sich durch große Reinheit und hohen Gehalt an Mangan auszeichnete. Ab 1789 wurde das Erz auch im Ort verhüttet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Roheisenproduktion auf 300 bis 400 Zentner pro Woche gesteigert; die Verarbeitung erfolgte in einer ebenfalls im Ort gelegenen Gießerei. Nach einem Eigentümerwechsel wurde das Roh- und Gusseisen im Walzwerk der neuen Besitzer in Lilienfeld verarbeitet.

Pitten (oben Mitte) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Pitten (oben Mitte) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

1828 etablierte Vinzenz Sterz kurz vor seinem Tod in einer ehemaligen Mahl- und Sägemühle die Pittener Papier-Manufaktur S. & Co., besser bekannt unter dem Namen k.k. priv. Pittener Papierfabrik. Das staatliche Privileg kam daher, dass Vinzenz Sterz schon 1819 die erste funktionsfähige Papiermaschine der Habsburgermonarchie gebaut hatte und für zehn Jahre das Privileg erhalten hatte, mit dieser zu produzieren.[2] 1853 erzeugte Wilhelm Hamburger (* 1821 in Blumenfeld, Großherzogtum Baden; † 1904 in Pitten) erstmals Holzstoffpapier und leitete damit in Österreich die industrielle Papiererzeugung aus Holz ein.[3]

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts geriet der Bergbau und Hüttenbetrieb immer mehr in Schwierigkeiten. Auf einen kurzen erneuten Aufschwung ab 1866, der auch zu Ausweitungen und Modernisierungen des Betriebs führte, folgte 1879 der Konkurs. Es gelang zwar, den Bergbau und die Verhüttung wieder aufzunehmen; nach letzten Versuchen im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb 1945 aber endgültig eingestellt.[4]

1881 erhielt Pitten durch die Aspangbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz, wodurch Pitten sowohl wirtschaftlich als auch touristisch enorm profitierte.[Anm. 1]


Eingemeindungen


Am 1. Jänner 1967 wurde die Gemeinde Sautern zu Pitten eingemeindet, am 1. Jänner 1971 folgte die Gemeinde Leiding-Inzenhof.


Bevölkerungsentwicklung


Seit der ersten Volkszählung im Jahr 1869, bei der 1.572 Einwohner gezählt wurden, nahm die Bevölkerung stetig zu und erreichte 1934 mit 2.577 Einwohnern einen ersten Höchststand. Nach einem Rückgang bis 1939 erreichte die Einwohnerzahl 1951 mit 2.692 Einwohnern ihren bisher höchsten Stand. Seither ist eine im Allgemeinen rückläufige Tendenz zu verzeichnen (auch wenn die Abnahme durch einzelne Jahrzehnte mit leichtem Zuwachs unterbrochen war), sodass bei der bisher letzten Zählung 2001 die Einwohnerzahl 2.473 betrug. Der geringe Zuwachs von 13 Personen gegenüber 1991 ist der Zuwanderung zu verdanken (+40), wodurch die negative Geburtenbilanz (−27) wettgemacht wurde.

Auf die Fläche des Gemeindegebietes umgelegt, leben 189 Einwohner pro Quadratkilometer.


Religionen


Größte Religionsgemeinschaft ist die Römisch-katholische Kirche, zu der sich 80,8 Prozent der Einwohner bekennen, gefolgt von der Evangelischen Kirche (3,0 Prozent) und dem Islam (2,7 Prozent). Andere Religionsgemeinschaften bleiben deutlich unter einem Prozent. Ohne religiöses Bekenntnis sind 10,1 Prozent der Einwohner.


Politik


Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister
vonbisBürgermeister vonbisBürgermeister 
Bürgermeister Helmut Berger
Bürgermeister Helmut Berger
18551864Georg Aichinger19291934Georg Mitterecker
18641869Johann Glöckler19341938Rudolf Manhalter
18701873Alois Glöckler19381945Hans Schulz
19731876Franz Güdl19451946Richard Leer
18761889Anton Trampitsch19461950Hans Kernbeis
18891906Karl Manhalter19501953Georg Mitterecker
19061919Josef Glöckler19531960Leopold Höller
1920Franz Baumgartner1961Josef Fasching
19201921Ignaz Endlweber19622005Kurt Schagerer (SPÖ)
19211926Theodor Blahut20052015Günter Moraw (SPÖ)
19261929Julius Bauerseit 2015Helmut Berger (SPÖ)

Wirtschaft


In Pitten befindet sich die Papierfabrik der W. Hamburger GmbH, die 1853 gegründet wurde. W. Hamburger ist Teil der Konzernsparte Hamburger Containerboard der österreichischen Prinzhorn Group.


Öffentliche Einrichtungen


In Pitten befindet sich ein Kindergarten.[11]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Der denkmalgeschützte Pfarrhof aus dem 17. Jahrhundert
Der denkmalgeschützte Pfarrhof aus dem 17. Jahrhundert
Freskensaal im Pfarrhof
Freskensaal im Pfarrhof
Die Ortskapelle hl. Laurentius in Sautern
Die Ortskapelle hl. Laurentius in Sautern
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Pitten

Neben der regen kulturellen Tätigkeit mehrerer lokaler Vereine ziehen vor allem die periodisch stattfindenden Veranstaltungen der „Pitten Classics“ und früher auch „loftlinx“ überregionales Publikum an:


Persönlichkeiten




Commons: Pitten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 240f
  3. Wilhelm Hamburger sen. In: Zentralblatt für die österreichisch-ungarische Papierindustrie. Band 22.1904. Papierfachliteraturverlag, Wien 1904, ZDB-ID 2343894-0, S. 768.
  4. Montanhistorik.de: Erik Nowak: Der Eisenabbau in Pitten (abgerufen am 4. Oktober 2017)
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Pitten. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
  11. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 29. Oktober 2020.

Anmerkungen


  1. 1869 zeigte sich der Schriftsteller Ferdinand Kürnberger (1821–1879) verwundert darüber, dass das aufgeweckte und industrierührige Thälchen der Pitten sich nicht schon längst in den Besitz eines Schienenweges (und wär’s auch nur eine Pferdebahn) nach Wiener Neustadt gesetzt habe. Bei zwei Stunden Fahrzeit von Wien nach Pitten würden etwa hundert Wiener Familien mehr eine Sommerprovinz erobern. – Siehe: Ferdinand Kürnberger: Feuilleton. Ein vergessener Winkel. In: Die Presse, Nr. 172/1869 (XXII. Jahrgang), 23. Juni 1869, S. 1 f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr.

На других языках


- [de] Pitten

[en] Pitten

Pitten is a Market Municipality in the district of Neunkirchen in the Austrian federal state of Lower Austria.

[ru] Питтен

Питтен (нем. Pitten) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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