Lilienfeld ist eine Stadtgemeinde mit 2645 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) und die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks Lilienfeld in Niederösterreich. Lilienfeld ist an der Einwohnerzahl gemessen die kleinste Bezirkshauptstadt Österreichs.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Lilienfeld (Begriffsklärung) aufgeführt.
1202 wurde ein Kloster der Zisterzienser an der Mariazeller Wallfahrtsstraße eröffnet. Es handelt sich um eine spätromanisch/frühgotische Basilika und Klosteranlagen, die ab 1638 barockisiert wurden.
Das Stift Lilienfeld ist heute ein wichtiges Zentrum, welches großen Wert auf die Stundenliturgie und das gemeinsame Feiern der Heiligen Messe legt. Das Stift ist bekannt für seinen großen Waldbesitz (2015: 11.000 Hektar) und ist damit der zweitgrößte kirchenrechtliche Waldbesitzer Österreichs.
1974 wurde Lilienfeld zur Stadt erhoben.
Name
Die frühesten Nennungen des Namens gehen auf die Abtei zurück: 1209 „abbatia [...] Lienenuelt hactenus dictum“, 1211 „abbas de Lilienuelde“. Entgegen landläufiger Meinung ist damit kein Feld mit Lilien gemeint. Der Name geht auf mittelhochdeutsch liele zurück, was Waldrebe bedeutet.[2]
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. Dennoch lautet der lateinische Name des Klosters "Campus Liliorum".
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lilienfeld
Stift Lilienfeld: das Stift Lilienfeld befindet sich im Ortszentrum
Zdarsky Ski Museum im Bezirksheimatmuseum
Sarkophag des Babenbergerherzogs und Stiftgründers Leopold VI., der Glorreiche
Grabstätte von Mathias Zdarsky in Habernreith
Regelmäßige Veranstaltungen
Nostalgie-Skirennen im Gedenken an Mathias Zdarsky: Auf dem Hausberg von Lilienfeld, dem Muckenkogel, findet jedes Jahr bei der Traisner Hütte an einem Sonntag um den 19. März im Gedenken an Mathias Zdarsky ein Nostalgieskirennen statt, das weltweit das Einzige unter streng historischen Bedingungen wie zu Zdarskys Zeiten ist. Historische Ausrüstung vom Kopf bis zum Ski und Einstocktechnik sind Bedingung für die Teilnehmer, der Kurs wird mit originalgetreuen Fahnen gesteckt und die Zeitnehmung erfolgt händisch.
Blick vom Spitzbrandkogel, im Vordergrund das Stift
Bezirksheimatmuseum mit dem Zdarsky-Skimuseum im Dienerturm (Torturm)
Blick zum Stift vom Platzl
Informationstafel auf dem Muckenkogel
Wirtschaft
Im Jahr 2001 gab es 169 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, sowie 52 land- und forstwirtschaftliche Betriebe laut einer Erhebung 1999. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 1341 (Volkszählung 2001). Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,34 Prozent.
Ansässige Unternehmen
NEUMAN Aluminium (Fried.v.Neuman GmbH) in Marktl
PREFA Aluminiumprodukte in Marktl
Tourismus
Muckenkogel: Auf den Hausberg, den Muckenkogel, führt ein einsitziger Sessellift. (Im Winter 2012/13 musste der Lift vorübergehend stillgelegt werden[3]. Nach einer umfassenden Sanierung konnte er den Betrieb ab Juli 2013 wieder aufnehmen.) Der Lift überquert den felsigen Fallgraben, durch den der Muckenkogel auch zu Fuß über den so genannten Wasserfallsteig erreichbar ist. Die Bergstation des Liftes befindet sich in der Nähe des Almgasthauses Klosteralm (in 1067mü.A.) auf der gleichnamigen Alm; etwas weiter unten steht in 956mü.A. die Lilienfelder Hütte des Österreichischen Alpenvereins. In 30 bis 40 Minuten ist die Traisener Hütte der Naturfreunde in 1311mü.A. zu erreichen. Sie steht auf der Traisener Hinteralm, dem südlichen Nachbargipfel des Muckenkogels.
Öffentliche Einrichtungen
Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld
Landesklinikum Lilienfeld 1903 gegründet.
Bildung
Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Lilienfeld
Landesberufsschule Lilienfeld
Mittelschule und Michaela Dorfmeister Skimittelschule Lilienfeld
Volkshochschule Lilienfeld
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 10 SPÖ.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 8 SPÖ, 3 Liste für Lilienfeld, und 1 FPÖ.[4]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 FPÖ.[5]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, und 7 SPÖ.[6]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 FPÖ.[7]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 FPÖ.[8]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[9]
Gottfried „Friedl“ Wolfgang (1908–1984), Skirennläufer, Generalsekretär für die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck
Erich Kosler (1915–2001), Politiker (SPÖ), Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich 1962–1977
Petrus Steigenberger (1933–2009), Abt des Stiftes Rein 1996–2008
Johann Rennhofer (* 1936), Beamter und Lokalpolitiker
Herwig Sturm (* 1942), Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich 1996–2007
Herbert Platzer (* 1943), Politiker (SPÖ), Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich 1991–1995, Mitglied des Bundesrates 1995–1998
Christine Rothstein (* 1945), Prinzipalin des Puppentheaters Arlequin in Wien, geboren und aufgewachsen in Lilienfeld, Witwe von Arminio Rothstein, bekannt als „Clown Habakuk“
Bernhard Paul (* 1947), Direktor des Circus Roncalli (geboren in Lilienfeld, aufgewachsen in Wilhelmsburg)
Franz Sales Sklenitzka (* 1947), Kinderbuchautor (geboren und aufgewachsen in Lilienfeld), bekannt geworden u.a. durch „Drachen haben nichts zu lachen“ und „Drachen kann man nicht bewachen“
Alfred Schirlbauer (* 1948), österreichischer Bildungs- und Erziehungswissenschaftler (geboren in Lilienfeld)
Stefan Scheiblecker (* 1986, Ortsteil Hainfeld), österreichischer Kabarettist und Autor
Maria Mayrhofer (* 1987), Politikwissenschaftlerin, Feministin
Georg Gravogl (* 1990), Fußballspieler
Martin Berger, bekannt als Mista M (* 1991), Rapper (geboren in Lilienfeld)
Alexandra Schmid, geboren und aufgewachsen in Lilienfeld, Schauspielerin im Kabarett Simpl, Wien
Philipp Lienhart (* 1996), Fußballspieler
Florian Daxböck (* 2002), Fußballspieler
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Ambros Becziczka (1780–1861), Abt des Stiftes Lilienfeld 1825–1861
Michaela Dorfmeister (* 1973), Skiweltmeisterin, ist die erfolgreichste Absolventin der Schihauptschule in Lilienfeld und seit 2006 die Namensgeberin.[10]
Alberich Heidmann (1808–1898), Abt des Stiftes Lilienfeld 1862–1898
Sebastian Klug (1984–2019), Satiriker, wohnhaft in Marktl
Matthäus Kolweiß (1620–1695), Abt des Stiftes Lilienfeld 1650–1695
Heinrich Kraus von Elislago (1862–1932), Feldmarschallleutnant
Matthäus Kurz (1865–1952), Konventuale des Stiftes Lilienfeld, Seelsorger, Priesterbildner und Publizist
Ulrich von Lilienfeld (vor 1308 – vor 1358), Abt des Stiftes Lilienfeld 1345–1351
Pius Martin Maurer (* 1971), Abt des Stiftes Lilienfeld seit 2019
Norbert Mussbacher (1926–2004), Abt des Stiftes Lilienfeld 1968–1993
Matthäus Nimmervoll (* 1950), Abt des Stiftes Lilienfeld 1993–2019
Justin Panschab (1859–1930), Abt des Stiftes Lilienfeld 1899–1930
Dominik Peckenstorfer (1705–1786), Abt des Stiftes Lilienfeld 1747–1786
Martin Prinz (* 1973), Schriftsteller, aufgewachsen in Lilienfeld
Johann Ladislaus Pyrker (1772–1847), Abt des Stiftes Lilienfeld 1812–1819
Malachias Schmeger (1753–1826), Abt des Stiftes Lilienfeld 1819–1825
Franz Schönbauer (1886–1932), Bezirks- und Primararzt
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