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Hainfeld ist eine Stadtgemeinde mit 3750 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich.

Stadtgemeinde
Hainfeld
WappenÖsterreichkarte
Hainfeld (Niederösterreich) (Österreich)
Hainfeld (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Lilienfeld
Kfz-Kennzeichen: LF
Fläche: 44,73 km²
Koordinaten: 48° 2′ N, 15° 46′ O
Höhe: 439 m ü. A.
Einwohner: 3.750 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 84 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3170
Vorwahl: 02764
Gemeindekennziffer: 3 14 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 5
3170 Hainfeld
Website: www.hainfeld.at
Politik
Bürgermeister: Albert Pitterle (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(23 Mitglieder)
15
7
1
15 7 1 
Insgesamt 23 Sitze
  • SPÖ: 15
  • ÖVP: 7
  • FPÖ: 1
Lage von Hainfeld im Bezirk Lilienfeld
Lage der Gemeinde Hainfeld (Niederösterreich) im Bezirk Lilienfeld (anklickbare Karte)AnnabergEschenauHainfeldHohenbergRamsauTraisen
Lage der Gemeinde Hainfeld (Niederösterreich) im Bezirk Lilienfeld (anklickbare Karte)
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Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie



Geografische Lage


Hainfeld im Jahr 2015, im Hintergrund ist der Kirchenberg zu sehen
Hainfeld im Jahr 2015, im Hintergrund ist der Kirchenberg zu sehen

Hainfeld liegt im Gölsental im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 44,73 Quadratkilometer. 46,24 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Der höchste Berg im Gemeindegebiet wie auch im gesamten Gölsental ist der Kirchenberg mit 924 m. An seiner Nordseite befindet sich der Drei-Hütten-Wanderweg, welcher an den Schutzhütten Liasenböndlhütte, Hainfelderhütte und Lindensteinhütte vorbei führt.[1]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gegend Egg, Gölsen, Hainfeld, Heugraben, Kasberg, Landsthal, Ob der Kirche, Saugraben und Vollberg.


Nachbargemeinden


Rohrbach an der Gölsen Michelbach (PL) Brand-Laaben (PL)
St. Veit an der Gölsen Kaumberg
Kleinzell Ramsau

Geschichte


Hainfeld um 1775 auf einer Karte der Josephinischen Landesaufnahme
Hainfeld um 1775 auf einer Karte der Josephinischen Landesaufnahme
Hainfeld in der Franziszeischen Landesaufnahme, zwischen 1806–1869
Hainfeld in der Franziszeischen Landesaufnahme, zwischen 1806–1869

Markt Hainfeld


Im Altertum war das moderne Stadtgebiet wie auch der Rest des Gölsentals Teil der römischen Provinz Noricum.

Es existiert keine Gründungsurkunde von Hainfeld, jedoch wird der Ort schon um 1280 als forum, also als Markt bezeichnet, was auf eine gewisse Bedeutung und Wichtigkeit hinweist.

Um ca. 1120 wurde die Veste Hainfeld durch Markgraf Ottokar II. von Steier aufgehoben und an ihrer Stelle eine romanische Wehrkirche des hl. Andreas gegründet.

Im Zuge der Rekatholisierung war 1616 nach einer Zeit, in der protestantische Pastoren die Kirche von Hainfeld innegehabt hatten, David Gregor Corner (der später 45. Abt von Stift Göttweig, Gregor I. Cornerus) wieder der erste katholische Pfarrer im Ort. Corner blieb jedoch nur ein halbes Jahr, bis er die Leitung der Pfarre an Georg Hildebrand Thiermayer weitergab.

Vom hohen Mittelalter bis zur Aufhebung der Grundherrschaft im Revolutionsjahr 1848 war Hainfeld immer ein Teil der Herrschaft Kreisbach sowie der Stiftsherrschaft Lilienfeld gewesen. Ein vom Grundherren eingesetzter Marktrichter stand stets an der Spitze der Kommunalverwaltung und der Justiz und war somit ein Vorläufer der späteren Bürgermeister. Von 1848 bis 1850 war Leopold Kowatsch der letzte vom Lilienfelder Abt (Hainfeld war Teil der Stiftsherrschaft Lilienfeld, weshalb der jeweilige Abt auch Grundherr des Ortes war) eingesetzte Marktrichter Hainfelds. Nach Abschaffung der Grundherrschaft wählten ihn die Bürger zum ersten Bürgermeister der Marktgemeinde. Kowatschs Amtszeit als Bürgermeister währte von 1850 bis 1860.

Während der Amtszeit von Bürgermeister Heinrich Zmoll fand vom 30. Dezember 1888 bis zum 1. Jänner 1889 hier der von Victor Adler initiierte Hainfelder Parteitag statt, auf dem die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs gegründet wurde.


Erste Republik und Ständestaat


Am 22. April 1928 hatte in Hainfeld eine Festsitzung des Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister Ferdinand Benischke (1922–1934) stattgefunden, die mit einem einstimmigen Beschluss geendet hatte, ein Ansuchen um eine Erhebung Hainfelds zur Stadtgemeinde an die niederösterreichische Landesregierung zu schicken. In der Landtagssitzung vom 26. September 1928 wurde diesem Antrag zugestimmt und der Markt Hainfeld zur Stadt erhoben.

Die Stadterhebungsfeier selbst fand am 20. und am 21. Oktober 1928 in Hainfeld statt. Das Programm sah für den ersten Tag einen Begrüßungsabend und ein Wiedersehensfest vor, die Hauptfeier war jedoch erst tags darauf mit einem Festgottesdienst, Platzkonzert, Festsitzung, anschließender Zmollhuldigung und Enthüllung des Schubertbrunnens. Den Abschluss bildete ein Festbankett im Gasthaus Riedmüller. Der heimische Heimatkundler Hans Reiß hatte extra zu diesem Anlass die Festschrift Unser Heimatort Hainfeld im Wandel der Zeiten auf Bitte der Gemeindeverwaltung herausgebracht.

Um die Zeit der Stadterhebung war von 1911 bis 1921 Adalbert Fuchs (später als Adalbert II. der 59. Abt von Stift Göttweig) als Pfarrer in Hainfeld tätig.

Während des Österreichischen Bürgerkriegs 1934 wurde in der Ortschaft Ob der Kirche der Stadt Hainfeld der Heimwehr-Bataillonskommandant Hans Lintner erschossen. In Rohrbach an der Gölsen wurden daraufhin zwei Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes festgenommen, und zwar Johann Hoys (geb. 23. Juli 1891, Fabriksarbeiter aus Rohrbach und Kommandant des örtlichen Republikanischen Schutzbundes) sowie Viktor Rauchenberger (geb. 20. Juli 1908, Maurer aus Rohrbach und Mitglied des Republikanischen Schutzbundes). Das Standgericht in St. Pölten verurteilte Hoys und Rauchenberger zum Tode durch den Strang, die Hinrichtung durch Scharfrichter Johann Lang erfolgte am 16. Februar 1934 im Landesgericht St. Pölten.[3] Ein Grabstein für beide wurde am 29. März 1974 am Hauptfriedhof St. Pölten enthüllt.[4]


Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit


In der Zeit des Nationalsozialismus hatte auch Hainfeld unter der NS-Terrorherrschaft zu leiden. So zum Beispiel wurde Altbürgermeister Karl Gschaider (1919–1922) ein Opfer des NS-Regimes. Das erste Bombardement erlebte der Ort im Oktober 1944 durch sowjetische Jagdflugzeuge. Ein zweites erfolgte am 8. April 1945. Während der Kämpfe um Alland kam am 18. April 1945 die 1. SS-Panzer-Division nach Hainfeld. Ab da stand die Stadt unter permanentem Beschuss von Seiten der Sowjets. Bei ihrem Rückzug ging die SS gemäß Hitlers Nerobefehl mit Flammenwerfern gegen die Gebäude vor, um so viel wie möglich von der Infrastruktur zu zerstören, nichts sollte dem sowjetischen Feind in die Hände fallen, was dieser noch hätte gebrauchen können.

Damit war Hainfeld nach Ende des Zweiten Weltkriegs als bedeutender Industrieort für die Rüstung (unter anderem mit der Schmid Schraubenfabrik) die am zweitmeisten zerstörte Stadt Österreichs direkt hinter Wiener Neustadt.[5]

Nach dem Krieg zählte Hainfeld zur sowjetischen Besatzungszone. Erster Bürgermeister der Nachkriegszeit wurde von 1945 bis 1962 Ferdinand Benischke, der bereits von 1922 bis 1934 Bürgermeister des Ortes gewesen war.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Hainfeld und davor das „Andreaskreuz“ von dem Bildhauer Gottfried Höllwarth
Pfarrkirche Hainfeld und davor das „Andreaskreuz“ von dem Bildhauer Gottfried Höllwarth
Die Nepomukstatue 2015
Die Nepomukstatue 2015
Bierkrug im Museum
Bierkrug im Museum
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hainfeld

Wirtschaft und Infrastruktur


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 183, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 100. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1617. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,72 Prozent.


Ansässige Unternehmen



Verkehr



Bildung


In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[7]


Freizeiteinrichtungen



Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.


Bürgermeister



Gemeindepartnerschaften


Seit 1974 besteht eine offizielle Partnerschaft mit der Gemeinde Issenheim im französischen Elsass.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger der Gemeinde



Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen mit Bezug zur Gemeinde



Literatur




Commons: Hainfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Details auf der Homepage der Stadtgemeinde (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hainfeld.at
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Landeshauptstadt Sankt Pölten. In: Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Mandelbaum Verlag 2011. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW). (PDF; 2,76 MB), S. 434. Auf DOEW.at, abgerufen am 1. September 2020.
  4. Landeshauptstadt Sankt Pölten. In: Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Mandelbaum Verlag 2011. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW). (PDF; 2,76 MB), S. 436. Auf DOEW.at, abgerufen am 1. September 2020.
  5. Elisabeth Vavra: Montag, 23. April 1945. In: Die letzten Tage: April 1945 – Kriegsschauplatz NÖ 8 / 10. 27. April 2016. Museum Niederösterreich. Auf MuseumNOE.at, abgerufen am 1. September 2020.
  6. Johannes Mayerhofer: Die Amastrager. Illustriertes Wiener Extrablatt, 23. Oktober 1898, Nr. 292, S. 7. Zitiert in: Volksleben im Land um Wien. Bräuche und Trachten. Schilderungen in Wort und Bild von Johannes Mayerhofer, gesammelt, ergänzt und mit einem Lebensbild versehen von Karl M. Klier. Manutiuspresse, Wien 1969, S. 81–85.
  7. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 10. September 2020
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hainfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 6. Februar 2020.

На других языках


- [de] Hainfeld (Niederösterreich)

[en] Hainfeld

Hainfeld is a municipality in the district of Lilienfeld in the Austrian state of Lower Austria.

[ru] Хайнфельд (Нижняя Австрия)

Хайнфельд (нем. Hainfeld (Niederösterreich)) — город в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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