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Bad Erlach (Bad Erlach an der Pitten) ist eine Marktgemeinde mit 3196 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Bad Erlach
WappenÖsterreichkarte
Bad Erlach (Österreich)
Bad Erlach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Hauptort: Erlach
Fläche: 9,17 km²
Koordinaten: 47° 44′ N, 16° 13′ O
Höhe: 312 m ü. A.
Einwohner: 3.196 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 349 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2822, 2823, 2833
Vorwahl: 02627
Gemeindekennziffer: 3 23 06
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Fabriksgasse 1
2822 Bad Erlach
Website: www.baderlach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Rädler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
16
3
1
16 3 1 
Insgesamt 20 Sitze
  • ÖVP: 16
  • SPÖ: 3
  • FPÖ: 1
Lage von Bad Erlach im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Lage der Gemeinde Bad Erlach im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)BrombergEggendorfGutensteinKrumbachLichteneggMuggendorfSchwarzenbach
Lage der Gemeinde Bad Erlach im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie


Bad Erlach liegt im südöstlichen Industrieviertel in Niederösterreich, am Ausgang des Tals der Pitten in das Steinfeld und gehört zur Region Bucklige Welt. Wenige Meter nordöstlich von Erlach befindet sich der Zusammenfluss der Pitten mit der Schwarza, die ab dort die Leitha bilden.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 9,17 Quadratkilometer. 50,67 % der Fläche sind bewaldet. Bad Erlach hat 680 Gebäude.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Zur Ortschaft Bad Erlach gehören die Rotten Vorderbrühl und Ziegelofen.


Nachbargemeinden


Die fünf Nachbargemeinden von Bad Erlach sind:

Schwarzau am Steinfeld Lanzenkirchen
Pitten
(Bezirk Neunkirchen)
Walpersbach
Scheiblingkirchen-Thernberg Bromberg

Geschichte


Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Bad Erlach dann in der Provinz Pannonia.

Erlach wurde 987 erstmals in einer in der Schlosskirche von Ebenfurth aufliegenden Urkunde erwähnt. In dieser ist angeführt, dass Leute von „Elira“ für den Heiligen St. Ulrich eine Dankkapelle errichtet haben. 1045 wurde „Erlaha“ erstmals urkundlich als Dorf unter den Ministerialen der Grafen von „Wels-Lambach“ genannt.

Unter Kaiser Josef II. wurde 1780 die Ulrichskirche geschlossen.

1850 begann in Erlach das Zeitalter der Industrialisierung durch die Errichtung einer Spinn- und Webfabrik. Auf Initiative von Baron Kempen von Fichtenstein wurde 1858 die Ulrichskirche renoviert und wiedereröffnet. 1871 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Brunn-Linsberg in die Gemeinde Erlach eingemeindet.

Durch die Eröffnung der Aspangbahn am 7. August 1881 erhielt Erlach den lange ersehnten Eisenbahnanschluss, was sich insbesondere auf die Entwicklung der Wirtschaft positiv auswirkte.

Am 29. Juni 1995 beschloss der Landtag von Niederösterreich einstimmig die Erhebung von Erlach zur „Marktgemeinde“.[2] Die Markterhebungsfeier erfolgte im Rahmen eines großen Festes am 5. September 1996.

Gemeinsam mit der NÖ-Landesregierung und der Kongregation der Salvatorianerinnen wurde 2001 mit dem Bau eines Pensionistenheimes begonnen, das heute ein wichtiger Wirtschaftsträger der Gemeinde ist.

2004 wurden im Bereich der Katastralgemeinde Linsberg erfolgreich Bohrungen zur Erschließung von Thermalwasser vorgenommen. Nach anfänglichen Finanzierungsproblemen wurde im Februar 2007 mit dem Bau des Thermalbades Linsberg begonnen, das am 8. August 2008 in Betrieb ging.

Am 22. März 2007 wurde der Marktgemeinde Erlach gemäß Beschluss der NÖ-Landesregierung die Bezeichnung „Bad“ Erlach verliehen.

Am 15. Februar 2013 erfolgte der Spatenstich für den Bau des Gesundheitszentrums und damit der erste Schritt in Richtung Gesundheitscluster Bad Erlach. Das 25 Mio. Euro schwere Projekt wird vom Land Niederösterreich und der Ecoplus Regionalförderung auf Initiative von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav unterstützt. Das neue Gesundheitszentrum mit 192 Betten, das auf die Behandlung von Krebspatienten ausgelegt sein wird, soll bis Oktober 2014 fertiggestellt werden.[3]


Wappen


Der Marktgemeinde Erlach wurde mit Beschluss der NÖ-Landesregierung vom 16. April 1996 ein Gemeindewappen verliehen.[4]

Blasonierung:

„In blauem Schild, aus goldenem Dreiberg hervorragend, ein halbes goldenes Rad, daraus wachsend ein silberner Mann, in seiner Rechten einen silbernen Stab mit einem Ulrichskreuz haltend, den linken Arm in die Seite gestemmt.“

Gleichzeitig wurden die vom Gemeinderat der Marktgemeinde Erlach festgesetzten Gemeindefarben „Gelb-Blau-Weiß“ genehmigt.


Einwohnerentwicklung


Bad Erlach ist eine prosperierende Gemeinde, deren Einwohnerzahl seit 1991 stetig zugenommen hat. Insbesondere durch die Schaffung von Startwohnungen für Jungfamilien, durch die Errichtung von Wohnhausanlagen und durch die Schaffung günstiger Baugründe hat Bad Erlach an Attraktivität gewonnen. Dies wird besonders durch die Privathaushalte unterstrichen, deren Anzahl von 876 (1991) auf 1.050 (2001) anstieg.

Nach dem Ergebnis der Volkszählung von 2001 wies die Marktgemeinde Bad Erlach 2.531 Einwohner auf. Eine Erhebung vom 31. Dezember 2007 ergab einen Zuwachs innerhalb der letzten sechs Jahre um 10,8 % auf 2.729 Bewohner. Da sich die Geburtenbilanz negativ entwickelt hat, ist dieser Zuwachs auf den großen Zuzug zurückzuführen.

Die folgende Grafik zeigt die Bevölkerungsentwicklung von Bad Erlach seit 1869:


Religion


Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 82,6 % der Einwohner römisch-katholisch, 1,4 % evangelisch und 4,1 % Muslimisch. 0,9 % gehörten orthodoxen Kirchen an, 9,4 % der Bevölkerung hatten kein religiöses Bekenntnis.


Politik


Gemeindezentrum von Bad Erlach; 1988 errichtet
Gemeindezentrum von Bad Erlach; 1988 errichtet

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister
AmtszeitBürgermeister
1848–1861Mathias Dorfmeister
1861–1865Ignaz Hammer
1865–1868Georg Hammer
1868–1869Mathias Dorfmeister
1870–1873Mathias Karnthaler
1873–1877Josef Breitschnik
1877–1880Georg Kattinger
1880–1886Wilhelm Fendler
1886–1892Roman Hayden
AmtszeitBürgermeister
1892–1896Alois Wessely
1896–1901Georg Kattinger
1901–1905Roman Hayden
1905–1913Alois Wessely
1913–1920Josef Schwendenwein
1920–1934Franz Röhsler
1934–1938Ing. Andreas Jeitler
1938–1942Karl Buchner
1942–1945Heinrich Rädler
AmtszeitBürgermeister
1945–1947Karl Jasansky
1947–1955Leopold Baumgartner
1955–1970Karl Wagner
1970–1984Herbert Kovacs
1984–1997Franz Ofenböck
1997–2000Walter Dorner
seit 2000Johann Rädler (ÖVP)
Bürgermeister Johann Rädler
Bürgermeister Johann Rädler

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Bad Erlach
Pfarrkirche Bad Erlach
Ulrichskirche
Ulrichskirche
Waldfriedhof
Waldfriedhof
Kreuzweg
Kreuzweg
Schloss Linsberg, Schlossturm
Schloss Linsberg, Schlossturm
Während der Wohntrakt im Schloss Linsberg liebevoll restauriert wurde …
Während der Wohntrakt im Schloss Linsberg liebevoll restauriert wurde …
… macht das Wirtschaftsgebäude einen eher trostlosen Eindruck
… macht das Wirtschaftsgebäude einen eher trostlosen Eindruck
Kalkbrennofen als Industriedenkmal
Kalkbrennofen als Industriedenkmal
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bad Erlach
Musik
Naturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur


Im Jahr 2001 gab es 92 nicht landwirtschaftliche Arbeitsstätten. Nach der Erhebung von 1999 waren 31 land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu verzeichnen. Auf Grund der Volkszählung 2001 wurden 1194 Erwerbstätige am Wohnort registriert. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,16 %.

Linsberg Asia
Im Ortsteil Linsberg wurde das „Asia Resort“ errichtet
Im Ortsteil Linsberg wurde das „Asia Resort“ errichtet
Mit den Bauarbeiten für die Therme Linsberg wurde Anfang 2007 begonnen
Mit den Bauarbeiten für die Therme Linsberg wurde Anfang 2007 begonnen

Baubeginn war im Herbst 2005, die Arbeiten mussten jedoch wegen archäologischer Funde gestoppt werden. Nach Abschluss archäologischer Grabungen durch das Bundesdenkmalamt im Dezember 2006 wurden die Bauarbeiten im Jänner 2007 fortgesetzt.[14] Nach anfänglichen Finanzierungsproblemen wurde im Ortsteil Linsberg auf einer 150 ha großen Liegenschaft mit dem Bau eines Thermalbades begonnen, das im August 2008 eröffnet wurde.[15] Bauherr der Therme Linsberg ist die „L&L Projektentwicklungs GmbH“, hinter der wiederum die „Asia Resort Linsberg L&L Projektentwicklungs GmbH & Co KG“ steht. Diese steht im Eigentum von 95 österreichischen Privatpersonen, die jeweils zwischen einem halben und zwei Prozent an der Gesellschaft in Form einer Kommanditbeteiligung halten, wobei die Interessen der Investoren durch eine Treuhandgesellschaft wahrgenommen werden. Betreiber ist die „Asia Resort Linsberg Betriebs GmbH“, deren Gesellschaftsstruktur ident mit jener der Errichtergesellschaft ist.

Die Projektkosten für das Thermalbad und angeschlossene Hotel mit 250 Betten waren mit 64,4 Mio. Euro veranschlagt. Davon wurden rund 18 Mio. Euro von 95 Privatinvestoren, rund 20,4 Mio. Euro durch das Land Niederösterreich und rund 25,0 Mio. Euro durch ein Bankenkonsortium aufgebracht. Die Marktgemeinde Bad Erlach war mit rund 1,0 Mio. Euro beteiligt.

Durch die Errichtung des Thermalbades Linsberg, das am 8. August 2008 eröffnet wurde und unter dem Namen „Hotel & Spa Linsberg Asia“ vermarktet wird, erwarten sich die Marktgemeinde Bad Erlach und die umliegenden Gemeinden der Region Bucklige Welt wesentliche wirtschaftliche Impulse. Allein durch die Therme und das angeschlossene Hotel entstanden 150 Arbeitsplätze. Als begleitendes Projekt wird im Umfeld der Therme ein Golfplatz mit 18 Löchern errichtet. Neben Kurgästen sollen vor allem Tagesgäste durch die Therme angesprochen werden.

Die 2004 erbohrten Quellen liefern Mineralthermalschwefel-Heilwasser. Die Gesamtmineralisation liegt bei 2370 mg/l, die Wassertemperatur bei 26,6 °C. Der Gehalt an titrierbarem, zweiwertigem Schwefel beträgt 16,01 mg/l. Mit Bescheid vom 9. Jänner 2007 wurde das Wasser der Therme offiziell als „Heilquelle Linsberg“ anerkannt. Nach der balneochemischen Nomenklatur handelt es sich um ein „Calcium-Magnesium-Sulfat-Schwefel-Thermal-Mineral-Wasser“, das zur Behandlung der nachfolgend angeführten Leiden geeignet ist: Erkrankungen des Bewegungsapparates, Nachbehandlung nach Verletzungen verschiedener Genese (Zustände nach Frakturen, Wundheilstörungen, Sportverletzungen etc.), periphere Kreislauferkrankungen, Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Neurodermitis.


Öffentliche Einrichtungen



Bildung


In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Mittelschule.[16]


Sport



Persönlichkeiten



Sonstiges


In Bad Erlach befindet sich eine Wettermessstelle, von der die Daten online über das Internet abgerufen werden können. Darüber hinaus befindet sich in Bad Erlach eine Pegelmessstelle für die Pitten.



Commons: Bad Erlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Niederösterreichischer Landtag: Sitzungsbericht, 28. Sitzung der Tagung 1994/95 der XIV. Gesetzgebungsperiode des Landtages von Niederösterreich am 29. Juni 1995 (DOC-Datei; 590 kB)
  3. Errichtung des Gesundheitszentrums Bad Erlach wird aus Mitteln der ecoplus Regionalförderung unterstützt. (Nicht mehr online verfügbar.) Ecoplus, 22. Mai 2013, archiviert vom Original am 11. September 2013; abgerufen am 9. Juni 2013.
  4. NÖ-Landesregierung: Kundmachung über die Verleihung eines Gemeindewappens (…) für die Marktgemeinde Erlach (abgerufen am 7. Jänner 2012)
  5. Land Niederösterreich: Statistik (Memento vom 12. November 2014 im Internet Archive)
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. September 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. September 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Bad Erlach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
  12. Volkskultur Niederösterreich: Erlacher Heimatmuseum
  13. Niederösterreichische Landesregierung: NÖ Höhlenschutzgesetz, Besonders geschützte Höhlen
  14. Therme Linsberg startet Mitte 2008. APA-Meldung vom 5. Mai 2007, abgerufen am 19. März 2015.
  15. Therme Linsberg offiziell eröffnet. APA-Meldung vom 23. August 2008, abgerufen am 19. März 2015.
  16. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.

На других языках


- [de] Bad Erlach

[en] Bad Erlach

Bad Erlach is a municipality in the district of Wiener Neustadt-Land in the Austrian state of Lower Austria.

[ru] Эрлах (Нижняя Австрия)

Бад Эрлах (нем. Bad Erlach) — посёлок в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия. Население 3051 человек.



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