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Fladnitz an der Teichalm ist eine Gemeinde mit 1.807 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) in der Steiermark. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde sie 2015 mit den Gemeinden Tulwitz und Tyrnau zur neuen Gemeinde Fladnitz an der Teichalm zusammengeschlossen.[1] Grundlage dafür war ein gemeinsamer Antrag dieser Gemeinden.[2]

Fladnitz an der Teichalm
WappenÖsterreichkarte
Fladnitz an der Teichalm (Österreich)
Fladnitz an der Teichalm (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Weiz
Kfz-Kennzeichen: WZ
Fläche: 66,37 km²
Koordinaten: 47° 17′ N, 15° 29′ O
Höhe: 692 m ü. A.
Einwohner: 1.807 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 27 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8163
Vorwahl: 03179
Gemeindekennziffer: 6 17 58
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Fladnitz an der Teichalm 100
8163 Fladnitz an der Teichalm
Website: www.fladnitz.at
Politik
Bürgermeister: Peter Raith (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
3
2
10 3 2 
Insgesamt 15 Sitze
  • ÖVP: 10
  • SPÖ: 3
  • FPÖ: 2
Lage von Fladnitz an der Teichalm im Bezirk Weiz
Lage der Gemeinde Fladnitz an der Teichalm im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)AngerFloingNaasRattenThannhausen
Lage der Gemeinde Fladnitz an der Teichalm im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Fladnitz, vom Schöckl aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Die Grenzen der Bezirke Graz-Umgebung und Weiz wurden so geändert, dass die neue Gemeinde vollständig im Bezirk Weiz liegt.[3]


Geografie


Fladnitz an der Teichalm liegt im Bezirk Weiz im österreichischen Bundesland Steiermark, im Passailer Becken des Grazer Berglands, und in der Region Almenland.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[4]):

* bis Ende 2014 Gemeinde Tulwitz
** bis Ende 2014 Gemeinde Tyrnau

Die Gemeinde besteht aus fünf Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[5]):


Nachbargemeinden


Die Gemeinde ist von sechs Nachbargemeinden umgeben, davon sind je zwei im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (BM) bzw. im Bezirk Graz-Umgebung (GU).

Pernegg an der Mur (BM) Breitenau am Hochlantsch (BM) Sankt Kathrein am Offenegg
Frohnleiten (GU) Passail
Semriach (GU)

Geschichte


Aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend stammen die ersten Funde einer menschlichen Kultur, ein Hammerbeil aus Serpentin, das auf dem Goller ans Tageslicht befördert wurde. Neben der nachgewiesenen illyrischen und keltischen Besiedlung hinterließ vor allem die Römerzeit deutliche Spuren. Ein römischer Grabstein aus dem 1. Jahrhundert nach Christi ist in der Kirchhofmauer rund um die Fladnitzer Pfarrkirche eingemauert, zwei weitere liegen im Joanneum in Graz.

Ende des 6. Jahrhunderts stießen die Slawen im Gefolge der kriegerischen Awaren in unser Gebiet vor. Nicht Gebäude oder Grabsteine sind davon erhalten geblieben, sondern Berg- und Flussnamen, so z. B. Fladnitz, Schrems, Rossegg oder Tober.

Nachdem das Gebiet 788 dem Frankenreich Karls des Großen einverleibt wurde, begann nun die bayrische Besiedlung des Beckens, an die vor allem die vielen Rodungsnamen wie Oberreith, Leisenreith, Greithbauer, Reiter oder Raith erinnern.

Der Rodungsleiter bewohnte einen Ritterhof, für den die besten Gründe ausgewählt wurden. Daraus entstand das Rittergeschlecht der „Fladnitzer“, das sich aus mehreren Familien zusammensetzte. In der Zehentvertragsurkunde vom 15. Juli 1240 scheinen als Rechtsweiser schon „Ekardus et Valclinus de Fletinz“ auf. Damit ist der Ort Fladnitz zum ersten Mal urkundlich genannt.

Die erste Kirche in Fladnitz wird urkundlich 1285 erwähnt und laut Pfarrchronik 1303 konsekriert, Pfarrpatron ist der Hl. Nikolaus (6. Dezember).

Das Jahr 1483 wird als Baujahr der jetzigen spätgotischen Kirche angenommen. Diese Jahreszahl trägt eine gotische Rippe beim Altar der Schmerzhaften Mutter. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts schuf Phillipp Jakob Straub den jetzigen Hochaltar. Das Hochaltarbild des Hl. Nikolaus malte Johann Veit Hauck.

Über Jahrhunderte hinweg spannte sich die Entwicklung von einer rein bäuerlichen in eine sehr stark touristisch orientierte Gemeinde, in der neben den vielen Erholungsmöglichkeiten im Sommer auch der Wintersport auf der Teichalm eine wichtige Rolle spielt. Beispiele hiefür sind der Bau des 5 ha großen Teichalmsees (1972–1974) und die Errichtung einer Beschneiungsanlage 1995. Im Rahmen des Leader II-Projektes konnte 2001/02 der Moorwanderweg durch das Naturschutzgebiet „Latschenhochmoor Teichalm“ errichtet werden. 2002/03 wurde der Golfplatz „Almenland“ errichtet. Seit Juni 2006 darf sich die Gemeinde „Almenland Naturpark Gemeinde“ nennen.[6]

Aus den Ortsnamen Fladnitz bei Passail und Fladnitz an der Teichalpe wurde 1977 der heute gültige Gemeindename Fladnitz an der Teichalm festgelegt. Der Schutzpatron der Gemeinde ist der Heilige Nikolaus, nach ihm ist die Pfarrkirche benannt. Fladnitz feierte 2015 das 775-Jahr-Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung des Gemeindenamens.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Fladnitzer Pfarrkirche Hl. Nikolaus
Die Fladnitzer Pfarrkirche Hl. Nikolaus
Johannes-Nepomuk-Statue
Johannes-Nepomuk-Statue
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fladnitz an der Teichalm

Bauten



Musik


Die Trachtenkapelle Fladnitz spielt traditionelle Blasmusik. Die Musikkapelle ist eine der ältesten Landesmusikkapellen der Steiermark und wurde 1820 urkundlich erwähnt. 1893, als Fladnitz seine Freiwillige Feuerwehr bekam, trat die Kapelle oft in Feuerwehruniform auf, weil viele Musikanten zugleich Feuerwehrmänner waren, und man konnte auch im Feuerwehrhaus proben. Nach dem Ersten Weltkrieg löste sich die Kapelle von der Feuerwehr und wurde selbstständig. Als die Musikkameraden vom Krieg heimkamen, formte sich 1919/20 die heutige Trachtenkapelle. Seitdem wird Steirertracht getragen. Seit 1946 gibt es den Verein Trachtenkapelle Fladnitz.

Die Herren tragen einen bäuerlichen Langrock aus dem 17. bis 18. Jahrhundert, der „Johann-Nietter-Rock“ genannt wird. Die Farbe des Lodens ist violett. Dazu trägt man eine steirische Hirschlederhose mit Handstickerei, ein „Pfoad“, Trachtenstutzen, Haferlschuhe, ein Seidentuch und einen Hut.
Die Damen haben ein sog. „Obdacher Dirndl“ mit Langarmbluse, Seidentuch, Stutzen und Trachtenschuhe sowie einem Schlawanker an, und tragen auch den gleichen Hut wie die Herren.
Ein besonderer Auftritt der Musikkapelle ist am Ostersonntag, wenn die Kapelle die Einwohner der Gemeinde ganz früh am Morgen mit Blasmusik weckt.

Theater


Die Theatergruppe Fladnitz studiert jedes Jahr für die Bewohner und Urlaubsgäste ein Stück ein, das ungefähr zehnmal aufgeführt wird. Die Theatergruppe wurde 1980 gegründet.


Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung



Freizeit



Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat setzt sich nach den Wahlen von 2020 wie folgt zusammen:


Bürgermeister


Bürgermeister der Vorgängergemeinden

Fladnitz an der Teichalm

Tulwitz

Tyrnau


Wappen


Die Verleihung des ersten Gemeindewappens für Fladnitz erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1966. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„In einem goldenen Schild über silbernem mit einem blauen Fisch belegten Schildfuß eine grüne bis an den Oberrand reichende Spitze, die mit einem niederstoßenden silbernen Adler belegt ist.“[8]

Die aufragende Spitze versinnbildlicht den beherrschenden Berggipfel des Osser (1548 m), welcher das Landschaftsbild charakterisiert. Auf den Wildreichtum der Gegend deutet der Adler hin; zugleich spielt dieser auf einen in der Gemeinde aufgefundenen Römerstein an, der ein Adlerbild zeigt. Der Schildfuß charakterisiert den Fischreichtum der hellen Bergbäche.

Alle drei Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Das neue Gemeindewappen für die Fusionsgemeinde wurde vom Gemeinderat am 21. März 2018 beschlossen, die Neuverleihung durch die Landesregierung erfolgte mit Wirkung vom 5. Juni 2018.[9]

Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„Im von Silber zu Grün schräglinks geteilten Schild oben grün eine bewurzelte Fichte, unten golden das abgeschnittene Haupt eines Steinbocks.“

Die Querteilung des Wappenschildes weist eine Ähnlichkeit mit dem Tulwitzer Wappen auf, als neues Wappentier wurde ein goldener Steinbock auf grünem Grund gewählt, dazu ein grüner Nadelbaum auf silbernem Grund.[10]


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Fladnitz an der Teichalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 3. Oktober 2013 über die Vereinigung der Gemeinde Fladnitz an der Teichalm, politischer Bezirk Weiz, und der Gemeinden Tulwitz und Tyrnau, beide politischer Bezirk Graz-Umgebung. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 26. Juni 2014. Nr. 74, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 1.
  3. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Juli 2014, mit der die Steiermärkische Bezirkshauptmannschaftenverordnung geändert wird. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 10. September 2014. Nr. 99 Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  5. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 kB); abgerufen am 4. Jänner 2018
  6. http://www.fladnitz.at/content/home/ueber-unsere-gemeinde/
  7. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 313. ZDB-ID 1291268-2 S. 628.
  8. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs, Nr. 18, 1968, S. 132
  9. 51. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. Mai 2018 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Fladnitz an der Teichalm (politischer Bezirk Weiz), abgerufen am 30. Mai 2018
  10. Fladnitzer Nachrichten April 2018, Gemeindezeitung von Fladnitz an der Teichalm, abgerufen am 25. Mai 2018

На других языках


- [de] Fladnitz an der Teichalm

[en] Fladnitz an der Teichalm

Fladnitz an der Teichalm is a municipality in the district of Weiz in the Austrian state of Styria.

[ru] Фладниц-ан-дер-Тайхальм

Фладниц-ан-дер-Тайхальм (нем. Fladnitz an der Teichalm) — коммуна в Австрии, в федеральной земле Штирия.



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