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Sinabelkirchen ist eine Marktgemeinde mit 4454 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im steirischen Bezirk Weiz und im Gerichtsbezirk Weiz.

Marktgemeinde
Sinabelkirchen
WappenÖsterreichkarte
Sinabelkirchen (Österreich)
Sinabelkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Weiz
Kfz-Kennzeichen: WZ
Fläche: 37,09 km²
Koordinaten: 47° 6′ N, 15° 50′ O
Höhe: 323 m ü. A.
Einwohner: 4.454 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 120 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8261
Vorwahl: 03118
Gemeindekennziffer: 6 17 48
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Sinabelkirchen 8
8261 Sinabelkirchen
Website: sinabelkirchen.eu
Politik
Bürgermeister: Emanuel Pfeifer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
16
2
2
1
16 2 2 1 
Insgesamt 21 Sitze
  • ÖVP: 16
  • SPÖ: 2
  • FPÖ: 2
  • GRÜNE: 1
Lage von Sinabelkirchen im Bezirk Weiz
Lage der Gemeinde Sinabelkirchen im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)AngerFloingNaasRattenThannhausen
Lage der Gemeinde Sinabelkirchen im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)
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Luftaufnahme
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Sinabelkirchen liegt im Ilztal mitten im oststeirischen Hügelland. Der Hauptort liegt 34 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Graz an der Süd Autobahn A 2 (exit 150) und an der Gleisdorfer Straße B 65, 22 Kilometer westlich von Fürstenfeld.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 37,09 Quadratkilometer. Davon sind 53 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 34 Prozent Wald.[1]


Gemeindegliederung


Die Marktgemeinde Sinabelkirchen umfasst zehn Katastralgemeinden auf einer Fläche von 37,09 km² und gliedert sich in neun Ortschaften (in Klammern: Fläche Stand 31. Dezember 2019[2] bzw. Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):


Nachbargemeinden


Ilztal Gersdorf an der Feistritz
Gleisdorf Ilz (HF)
Hofstätten an der Raab Markt Hartmannsdorf

Geschichte


Besiedlung

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung sind die römerzeitlichen Funde in Gnies und Obergroßau. Eine nachweisbare Rodung des Sinabelkirchener Bodens erfolgte erst im 12. Jahrhundert. Obwohl durch Orts- und Flussnamen anzunehmen ist, dass schon die Slawen hier gesiedelt haben.

Als ritterliche Gründungen sind die Orte Egelsdorf (1310 – Eisilio von Landschach), Obergroßau (1477 – Margareta Großauer) und eventuell Fünfing (1410 – Konrad von Fünfing) erstmals genannt. Schon sehr früh, 1175, wurde Untergroßau (Grassa) urkundlich erwähnt. Sinabelkirchen („Synebelchirichen“[4]), Gnies (von Chnieboz = Flussknie) und Frösau (breza = Birke) sind urkundlich 1351 genannt.

Zur Etymologie des Wortes Sinabelkirchen schreibt Lexer[5]: sin-wel, sine-wel, sinbel bedeutet ganz rund. Die Silbe -wel steckt auch heute noch im englischen Wort wheel, das Rad. Bemerkenswert ist auch, dass im Volksmund der Ort immer als Siniwelt bezeichnet wurde und wird. Mit der Bezeichnung ganz rund ist mit Sicherheit nicht die vorhandene Kirche gemeint, der Ursprung weist eher auf eine ehemalige romanische Kirche oder in die vorchristliche Zeit dieses Ortes.[6]

Aus welcher Zeit und woher der Name Unterrettenbach stammt, ist nicht geklärt. Etymologisch gesichert jedoch ist, dass die Silbe -retten- aus dem althochdeutschen riutan kommt und so viel wie urbar machen heißt, das bekannte Wort roden stammt aus derselben Wurzel.[7]

Notzeiten

Vom 15. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts waren es stets die Völker aus dem Osten, die die Lebensgrundlage und Kultur der Bevölkerung bedrohten. 1418 die Ungarn, 1529 die Türken, 1605 die Heiducken, Türken und Awaren und 1704 die Kuruzen verwüsteten das Land, brannten Häuser und Dörfer nieder, verschleppten und töteten die Menschen.

Außerdem bedrohten Krankheiten, vor allem die Pest, das Leben der Menschen. Als Zeugnisse finden wir noch heute die Pestkreuze in Unterrettenbach, Egelsdorf, Gnies und Fünfing.

1782 vernichteten Heuschrecken das Gemeindegebiet und 1805 litt die Bevölkerung unter der Besatzung der Franzosen. 1848 brachte die Bauernbefreiung eine neue Situation für die Bauern, die sich nicht nur positiv auswirkte. Doch auch der Erste Weltkrieg, die bewegte Zwischenkriegszeit und vor allem der Zweite Weltkrieg brachten der Bevölkerung wieder Not, Elend und Existenzprobleme.

Wiederaufbau

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Gemeinde von einer rein landwirtschaftlichen Ausrichtung in eine Gemeinde zum Wirtschaftsstandort, Wohngemeinde und landwirtschaftlicher Spezialisierung gewandelt. 1953 bzw. 1967 wurden die Gemeinden Unterrettenbach, Gnies, Frösau, Untergroßau, Obergroßau, Fünfing und Egelsdorf als Katastralgemeinden zur Großgemeinde Sinabelkirchen zusammengefügt. 1997 feierte Sinabelkirchen die Markterhebung.


Pfarre


Seitenaltar der Filialkirche Gnies
Seitenaltar der Filialkirche Gnies

Obwohl schon über Jahrhunderte reges religiöses Leben existierte war, wurde die Pfarre erst 1729 gegründet. Der Pfarrgründung gingen lange Auseinandersetzungen mit der Hauptpfarre Pischelsdorf voraus. 1551 wurde der Grundstein zum Bau der heutigen Kirche gelegt. Die ursprüngliche Kirche war dem Hl. Patrizius geweiht, heute ist der Hl. Bartholomäus der Pfarrpatron. Neben der Filialkirche Gnies finden sich im ganzen Gemeindegebiet noch zahlreiche Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze.

Pfarrkirche und Pfarrhof wurden in den Jahren 2009/10 von Grund auf renoviert und umgebaut.

Seit einigen Jahren besitzt die Pfarre keinen eigenen Pfarrer mehr, sondern wird von der Pfarre Gleisdorf betreut.


Bildung


Das genaue Datum einer Schulgründung ist nicht bekannt. So finden wir im Taufbuch 1737, dass dem Oberlehrer Augustin Hertle ein notgetauftes Kind stirbt. Noch vor 1737 wird Johann Hierzer als Lehrer genannt. 1807 besuchen 86 Knaben und 70 Mädchen die einklassige Schule. 1870 wird die Schule zweiklassig (314 Schüler), 1874 dreiklassig, 1895 fünfklassig, 1912 sechsklassig (450 Schüler) und schließlich 1934 neunklassig. Die Unterbringung der Klassen war immer sehr schwierig, weil die zur Verfügung stehenden Gebäude zu klein waren. 1961 wurde ein neues, den Anforderungen der Zeit entsprechendes Schulhaus bezogen. 1997 hatte die Volksschule neun Klassen und die 1962 eröffnete Hauptschule ebenfalls neun Klassen. Die Neue Mittelschule ist eine Notebook-Hauptschule mit elf Notebook-Klassen und damit eine der größten im deutschsprachigen Raum. Dieses Projekt rief der derzeitige Direktor Anton Tautter 2001 ins Leben.

Ein Jahreskindergarten besteht seit 1980 (zweigruppig) und hatte 1998 vier Gruppen.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Sinabelkirchen
Pfarrkirche Sinabelkirchen
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sinabelkirchen
Adolf Spirk Denkmal
Adolf Spirk Denkmal

Vereine



Wirtschaft und Infrastruktur


In den letzten Jahren entwickelte sich Sinabelkirchen, vor allem Untergroßau, zu einem Standort regionaler und überregionaler Firmen.


Wirtschaftssektoren


Von den 230 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 49 im Haupt-, 171 im Nebenerwerb, 9 von Personengemeinschaften und 1 von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 255 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 161 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (180), soziale und öffentliche Dienste (130) und Handel (127 Mitarbeiter).[8][9][10]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 230 298 129 134
Produktion 48 29 516 226
Dienstleistung 155 81 525 371

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 2151 Erwerbstätige in Sinabelkirchen. Davon arbeiteten 544 in der Gemeinde, rund drei Viertel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 626 Menschen zur Arbeit nach Sinabelkirchen.[11]

Bildung

In Sinabelkirchen befinden sich eine Volksschule und eine Mittelschule.[12]


Öffentliche Einrichtungen


Sinabelkirchen mit der Bade- und Freizeitanlage „Siniwelt“ im Vordergrund
Sinabelkirchen mit der Bade- und Freizeitanlage „Siniwelt“ im Vordergrund

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.


Bürgermeister


Bürgermeister der Marktgemeinde Sinabelkirchen ist Emanuel Pfeifer (ÖVP).[18]


Gemeindepartnerschaften



Persönlichkeiten




Commons: Sinabelkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Sinabelkirchen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: „Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark“ (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 60 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  5. Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Wörterbuch
  6. Berta Runge: Kirche - ein Lehnwort aus dem Griechischen?, Hrsg. Erik Runge, Eigenverlag 2007
  7. Dr. Ernst Wasserzieher: Etymologisches Wörterbuch, Ferd. Dümmlers Verl., Bonn und Berlin
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Sinabelkirchen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Sinabelkirchen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Sinabelkirchen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Sinabelkirchen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  12. Bildung. Gemeinde Sinabelkirchen, abgerufen am 26. Oktober 2021.
  13. Verwaltung-Land Steiermark, Michaela Leeb: Wahlarchiv - Ergebnisse, Auswertungen, Downloads. Abgerufen am 1. September 2021.
  14. Wahlen Land Steiermark. Abgerufen am 1. September 2021.
  15. Wahlen Land Steiermark. Abgerufen am 1. September 2021.
  16. Wahlen Land Steiermark. Abgerufen am 1. September 2021.
  17. Wahlen Land Steiermark. Abgerufen am 1. September 2021.
  18. Bürgermeister Pfeifer Emanuel | Sinabelkirchen. Abgerufen am 26. August 2021.

На других языках


- [de] Sinabelkirchen

[en] Sinabelkirchen

Sinabelkirchen is a municipality in the district of Weiz in the Austrian state of Styria.

[ru] Зинабелькирхен

Зинабелькирхен (нем. Sinabelkirchen) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Штирия.



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