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Ebbs ist eine Gemeinde mit 5772 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Gerichtsbezirk und Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich).

Ebbs
WappenÖsterreichkarte
Ebbs (Österreich)
Ebbs (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kufstein
Kfz-Kennzeichen: KU
Fläche: 40,08 km²
Koordinaten: 47° 38′ N, 12° 13′ O
Höhe: 475 m ü. A.
Einwohner: 5.772 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 144 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6341
Vorwahlen: 05373 und
05372 für Eichelwang
Gemeindekennziffer: 7 05 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kaiserbergstraße 7
6341 Ebbs
Website: www.ebbs.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Ritzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(17 Mitglieder)
11
3
2
1
11 3 2 1 
Insgesamt 17 Sitze
  • RITZER: 11
  • MFG: 3
  • EJ: 2
  • SPÖ: 1
Lage von Ebbs im Bezirk Kufstein
Lage der Gemeinde Ebbs im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)BrandenbergErlMariasteinMünsterRattenbergSöll
Lage der Gemeinde Ebbs im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ebbs von St. Nikolaus aus gesehen gegen den Inn
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Ebbs liegt im Unterinntal bei Kufstein, östlich des Inns am Fuß des Zahmen Kaisers und zählt mit etwa 5500 Einwohnern zu den größten Gemeinden des Bezirks Kufstein. Überdies ist Ebbs mit einer Seehöhe von 475 m das tiefstgelegene Dorf Tirols. Das Gemeindegebiet wird im Westen durch den Inn (gleichzeitig Grenze zu Bayern), im Norden durch den Jennbach und im Süden durch den Kaiserbach im Kaisertal begrenzt. Es erstreckt sich im Osten bis zur Vorderen Kesselschneid und zum Stripsenjoch.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst neun Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus zwei Katastralgemeinden (Fläche 2016[2]):

Das Gebiet wird als Untere Schranne bezeichnet.[3]


Nachbargemeinden


Oberaudorf (Lkr. Rosenheim, By., DE)

Niederndorf



Rettenschöss
Kiefersfelden (Lkr. Rosenheim, By., DE)
Kirchdorf in Tirol (Bez. Kitzbühel)

Geschichte


Am Ende der Würm-Eiszeit befand sich ungefähr im Ortsteil Oberndorf die südliche Grenze, (mit Kiefersfelden auf der anderen Talseite) des Rosenheimer Sees, der in etwa die Größe des Bodensees hatte und durch die Schmelzwässer des Inn-Gletschers entstanden war.

Der Name Ebbs geht zurück auf die Nennung im Verzeichnis des Salzburger Kirchenkatasters Notitia Arnonis vom Jahr 788, in welchem mit dem Eintrag „ad Episas ecclesias II cum territorio“ bereits zu dieser Zeit die Existenz von zwei Kirchen belegt ist.[4] Andererseits weisen Funde darauf hin, dass in Ebbs bereits zur Römerzeit eine Siedlung gewesen sein muss und daher vermutet man, dass der Name aus früherer Zeit abzuleiten ist. Ad Episas hat sowohl lateinische als auch keltische Wurzeln, denn Episas wird von der keltischen Pferdegöttin Epona hergeleitet und bedeutet dann ‚Rossbach‘, folglich wäre ad Episas mit ‚am Rossbach‘ zu übersetzen. Es gibt in Ebbs sowohl einen Bach, der Ebsen heißt, als auch einen Bach, der Roßbach heißt. Welche Kirche hier als zweite gemeint ist, ist nicht bekannt, denn zur Zeit der Nennung im Eintrag war an der Stelle der heutigen Zweit-Kirche (St. Nikolaus) noch die Burg der Herren von Ebbs gestanden, die im 15. Jahrhundert an Bedeutung verlor und in der Folge verfiel.[5]

Eines Tages zogen die Herren zu Ebbs in das Schloss Wagrain und die Burg, die laut einer Urkunde im Jahre 1174 gegründet wurde, wurde dem Zahn der Zeit überlassen. Heute ist von der Burg nur mehr die Burgkirche zu St. Nikolaus übrig geblieben. Zum Verfall der Burg trug sicherlich der Ausbau der Festung Kufstein bei. Es soll eine Tunnelverbindung zwischen der Ritterburg und dem Schloss Wagrain geben. Man glaubt, dass sie heute verschüttet ist. Das Schloss Wagrain ist heute in Privatbesitz und daher nicht zu besichtigen.

1988 bis 1992 entstand am Inn das Kraftwerk Oberaudorf-Ebbs.

Die Höfe im Kaisertal waren bis zum Jahr 2007 nur über einen Fußweg erreichbar. Nun führt ein circa 800 m langer Tunnel ins Kaisertal, der den Bewohnern den Weg erleichtert und ausschließlich von Anrainern genutzt werden darf. 2008 wurde der Tunnel fertiggestellt.

Geschichtlich bedeutende Daten

Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Ebbs
Pfarrkirche Ebbs
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ebbs

Wirtschaft und Infrastruktur


Deckhengst am Fohlenhof
Deckhengst am Fohlenhof

Heute ist die Gemeinde durch Auspendler geprägt, auch Gewerbebetriebe und vor allem der Tourismus spielen eine bedeutende Rolle. Durch den Zahmen Kaiser und wegen der geografisch günstigen Lage (nahe bei Deutschland gelegen) gab es in Ebbs auch schon verhältnismäßig früh Tourismus. Viele noch erhaltene Postkarten, die auch auf die Entwicklung dieser mittlerweile für ein Unterinntaler Straßendorf großen Gemeinde hinweisen, zeugen davon und sind in jedem Ebbser Kalender zu betrachten, der von Georg Anker gestaltet wird. Dem Tourismus ist es wohl auch zuzuschreiben, dass aus dem einst gewöhnlichen Unterinntaler Dorf Ebbs eine so gut entwickelte Gemeinde entstanden ist.

In Ebbs steht mit dem Fohlenhof, dem Verbandsgestüt des Haflinger Pferdezuchtverband Tirol, die größte Zucht von Haflingerpferden in Europa.[6] Ebbs ist auch immer wieder Schauplatz der Haflinger-Weltausstellungen.

Die Gemeinde ist Mitglied des Tourismusverbandes Kufsteinerland.


Politik


Gemeindeamt Ebbs, erbaut 1950.
Gemeindeamt Ebbs, erbaut 1950.

Gemeinderat


Der Gemeinderat besteht aus 17 Mitgliedern.

Partei 2022[7] 2016[8] 2010[9][10]
% Mandate % Mandate % Mandate
Bürgermeister Josef Ritzer - Gemeinsam für Ebbs 61,14 11 72,56 13 67,89 9
Menschen Freiheit Grundrechte - MFG 16,54 3
Ebbs Jetzt und in Zukunft 12,18 2
SPÖ Ebbs - Aktiv für Ebbs 1) 10,13 1 11,46 2 16,57 5
Freiheitliche und parteifreie Liste 15,98 2 9,60 3
Bündnisliste Edmund Steindl - BZÖ und Parteifreie 5,94

1) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „Wir Sozialdemokraten - Kompetenz und Herz für Ebbs“ und 2016 als „SPÖ und Parteifreie - Aktiv für Ebbs“ an.


Bürgermeister


Bürgermeister seit 1894 waren:[11]


Wappen


Offizielle Blasonierung (Wappenbeschreibung) des Gemeindewappens:

„Auf silbernem Grund ein roter Sparren, darunter ein schwarzer rechtsgewendeter Pferdekopf mit weißer Mähne.“[12]

Der Sparren erinnert an das Wappen des bedeutenden mittelalterlichen Geschlechtes der Herren von Ebbs. Der Pferdekopf weist auf den vorrömischen Namen der Gemeinde hin. Er bedeutet Roßbach und zeugt somit von der uralten Tradition der Pferdezucht in Ebbs. (Amtliche Wappendeutung)

Das Wappen wurde am 3. März 1974 verliehen.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger der Gemeinde



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Ebbs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ebbs – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017
  3. Die Untere Schranne umfasst die Gemeinden Ebbs, Walchsee, Niederndorf, Niederndorferberg, Rettenschöss und Erl (Schranne war ein Gerichtssprengel.)
  4. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Hrsg.: Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m. b. H. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 39–40 Nr. 59.
  5. Georg Anker: Ebbs – Tirol. anläßlich der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Ebbs. Hrsg.: Gemeinde Ebbs. Kufstein 1988, S. 33.
  6. Zuchterfolge (Memento des Originals vom 10. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haflinger-tirol.com, haflinger-tirol.com
  7. Gemeinderatswahlergebnis 2022. Land Tirol, abgerufen am 28. Juni 2022.
  8. Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  10. Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Ebbs, abgerufen am 26. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  11. Die Bürgermeister der Gemeinde Ebbs seit 1900. Gemeinde Ebbs, abgerufen am 26. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  12. Tiroler Wappen: Ebbs. In: Fischnaler Wappenkartei. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  13. Tiroler Bauern-Zeitung (9. 12. 1948), S. 7. Vgl. Oberlehrer Stadler, Ehrenbürger von zwei Gemeinden. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 23. Juli 2022.

На других языках


- [de] Ebbs

[en] Ebbs

Ebbs is a municipality in the Kufstein district, Tyrol (Austria). The village is located in the Judicial district of Kufstein and in 2016 had a population of 5,480.

[ru] Эбс (Тироль)

Эбс[1] (нем. Ebbs) — община в Австрии, в федеральной земле Тироль.



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