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Bad Vöslau (Betonung: Vösláu) ist eine Stadt mit 12.424 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk und Gerichtsbezirk Baden im Industrieviertel in Niederösterreich.

Stadtgemeinde
Bad Vöslau
WappenÖsterreichkarte
Bad Vöslau (Österreich)
Bad Vöslau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 38,75 km²
Koordinaten: 47° 58′ N, 16° 13′ O
Höhe: 276 m ü. A.
Einwohner: 12.424 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 321 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2540
Vorwahl: 02252
Gemeindekennziffer: 3 06 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schlossplatz 1
2540 Bad Vöslau
Website: www.badvoeslau.at
Politik
Bürgermeister: Christoph Prinz (Liste Flammer)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(37 Mitglieder)
19
7
4
3
2
2
19 7 4 3 2 2 
Insgesamt 37 Sitze
  • Liste Flammer: 19
  • GRÜNE: 7
  • ÖVP: 4
  • SPÖ: 3
  • FPÖ: 2
  • NEOS: 2
Lage von Bad Vöslau im Bezirk Baden
Lage der Gemeinde Bad Vöslau im Bezirk Baden (anklickbare Karte)BadenBerndorfHeiligenkreuzPottensteinSeibersdorf
Lage der Gemeinde Bad Vöslau im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Bad Vöslau – Ortszentrum vom Harzberg aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Bad Vöslau liegt am Abhang des Wienerwaldes zum Wiener Becken, rund 35 km südlich von Wien, knapp 5 km südlich von Baden bei Wien. Durch die Bruchlinie an der Thermenlinie gibt es hier einige Thermalquellen.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst drei Ortschaften und Katastralgemeinden (Bevölkerung am 1. Jänner 2022[1]; Fläche: Stand 31. Dezember 2017[2]):

OS / KGEinw.Fläche in haGründungs­jahr
OS: Bad Vöslau
KG: Vöslau
80730.824,621134
Gainfarn38192.340,641547
Großau0.5320.709,551658

Die beiden Orte Gainfarn und Bad Vöslau sind praktisch zusammengewachsen, wohingegen der kleinste Ort, Großau, in Richtung Berndorf liegt. Die Stadt selbst liegt direkt an der Thermenlinie, während Gainfarn schon etwas erhöht auf einer Bergstufe Richtung Wienerwald situiert ist.


Nachbargemeinden


Alland Sooß Baden bei Wien
Pottenstein, Weissenbach an der Triesting
Berndorf Leobersdorf Kottingbrunn

Geschichte


Seit der späten Jungsteinzeit finden sich Besiedelungsspuren in Bad Vöslau; die Thermalquellen fanden bereits im Römischen Reich Verwendung.

Erstmals erwähnt wurde Vöslau 1136 im sogenannten Salbuch des Augustinerklosters in Klosterneuburg, welches einen Adoldus de Veselove erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs (vgl. tschechisch vesele, „fröhlich“). Vöslau bestand zu dieser Zeit lediglich aus einer Burg mit Wassergraben, die erst im 18. Jahrhundert erweitert und ausgebaut wurde. Die Wasserburg wurde zwar von Matthias Corvinus im Jahr 1483 zerstört und geplündert, hatte aber nach dem Wiederaufbau große Bedeutung während der Reformation.

In der Zeit der Gegenreformation wurde es mit der Pfarrei Gainfarn zusammengelegt.

Als 1773 Vöslau in den Besitz der Familie Fries kam, zur damaligen Zeit eine der einflussreichsten Familien am Wiener Hof, nahm es einen großen Aufschwung, in dessen Folge Schloss Voeslau (wahrscheinlich) von dem Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg (siehe: Gloriette sowie Palais Pallavicini) errichtet wurde.

Nach dem Konkurs der Familie Fries erwarb nur für ein Jahr Georg Simon von Sina die Herrschaft. Von ihm erwarb sie 1827 Freiherr Johann von Geymüller, der auch die bekannte, heute aber nicht mehr in Betrieb stehende Vöslauer Kammgarnspinnerei aufbaute. Im 19. Jahrhundert lebte die Stadt im Wesentlichen von der Textilindustrie und ab der Hälfte des Jahrhunderts ebenso vom Fremdenverkehr. Daneben ist der Weinanbau bis heute von Bedeutung.

Die erste Badeanlage wurde ab 1822 betrieben, was gleichzeitig den Beginn des „Kurortes“ bedeutet, und 1837 ausgebaut. 1904 wurde Vöslau zum Curort ernannt. Das heute bestehende Thermalbad wurde am 20. Juni 1926 im Beisein des Bundespräsidenten Michael Hainisch feierlich eröffnet.[3]

Gemäß Landtagsbeschluss vom 27. März 1928 wurde der Ortsname auf Bad Vöslau abgeändert.[4] 1954 wurde die Ortsgemeinde Bad Vöslau zur Stadt erhoben.[5] Das ehemalige Schloss wird seit einem Umbau 1974 als Rathaus verwendet.


Religionen


Bei der Volkszählung 2001 bekannten sich 60,1 % der Bevölkerung zur römisch-katholischen Konfession, 9,9 % zur evangelischen. Drittgrößte Glaubensgemeinschaft (8,0 %) war der Islam, gefolgt von orthodoxen Kirchen (3,9 %). Andere Glaubensgemeinschaften blieben jeweils unter 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis waren 15,3 % der Bevölkerung.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Thermalbad Bad Vöslau
Thermalbad Bad Vöslau
Schloss Vöslau – heute Rathaus
Schloss Vöslau – heute Rathaus
Jubiläumswarte auf dem Harzberg, Nordwestansicht
Jubiläumswarte auf dem Harzberg, Nordwestansicht
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bad Vöslau
Eröffnung des Kulturzentrums am 24. Oktober 2009
Eröffnung des Kulturzentrums am 24. Oktober 2009

Sport



Regelmäßige Veranstaltungen


Folgende über die Gemeindegrenzen hinweg bekannte Veranstaltungen finden wiederkehrend statt:


Wirtschaft und Infrastruktur


Eingang Kammgarnzentrum
Eingang Kammgarnzentrum

Die Stadt ist eine Tourismusgemeinde. Der Weinbau zählt zur Weinbauregion Thermenregion. Im Stadtgebiet wird aus etwa 660 Metern Tiefe das Vöslauer Mineralwasser gewonnen und für europäische Konsumenten exportiert.

Östlich des Stadtzentrums, nahe dem Bahnhof, befindet sich die ehemalige Kammgarnfabrik, die seit etwa 1983 im Besitz einer Investorengruppe ist. Die neuen Besitzer des Areals haben einen Teil davon laufend revitalisiert und als Büro-, Geschäfts- oder Lagerflächen bzw. als Ordinationen o. ä. vermietet. Weitere Flächen und Gebäude werden künftig ebenso erneuert bzw. adaptiert. Das Fabriksareal ist mittlerweile unter dem Namen Vöslauer Kammgarnzentrum bekannt.

Neben den innerstädtischen Einzelhandelsunternehmen, befindet sich im Nordosten der Gemeinde ein gut frequentiertes Fachmarkt- bzw. Geschäftszentrum, welches teilweise sogar Kunden aus der Region um Berndorf bedient.

Am 11. Februar 2006 wurde das neue Kurzentrum Bad Vöslau[9] eröffnet.

Die Krematorium Bad Vöslau GmbH betreibt in Bad Vöslau seit 2014 eines von derzeit (Stand 2021) 17 aktiven Krematorien in Österreich.


Verkehr


Plan der Straßenbahnführung in Bad Vöslau
Plan der Straßenbahnführung in Bad Vöslau

Bildung


Die Gemeinde beherbergt fünf Kindergärten, zwei Volksschulen, eine Allgemeine Sonderschule (unter dem Namen: „Kreatives Lernzentrum“), eine Musikschule sowie eine Neue Mittelschule mit dem Schwerpunkt Sport. Bis Juni 2005 war in Gainfarn die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft in Betrieb.

Ab September 2005 hatte das BG und BRG Baden Frauengasse eine Expositur in den Gebäuden der ehemaligen Höheren Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft begonnen. Von 2009 bis 2012 wurden neue Gebäude errichtet und bestehende adaptiert bzw. renoviert und 2013 das selbständige Gymnasium Bad Vöslau gegründet.

Bad Vöslau ist seit Oktober 2009 auch „Universitätsstadt“. Das ITM-College für Fremdenverkehr wechselte vom Semmering nach Bad Vöslau und hat seine Pforten im Gebäude des ehemaligen ÖBB-Schulungsheimes geöffnet. Hier werden Studenten aus mehreren Ländern zu Tourismus-Managern ausgebildet, ein weiterführendes Hochschulstudium ist möglich. Angeschlossen ist auch das „College Garden Hotel“, in dem die Studenten Praxis erwerben können.


Politik


Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.


Bürgermeister



Bürgerinitiativen


Im Zeitraum 2005–2018 haben sich etliche Bürgerinitiativen im Ort gebildet, von denen sich sieben am 4. Dezember 2018 zu einer überparteilichen Gruppierung zusammengeschlossen haben.[11] Seitdem treten diese gemeinschaftlich unter dem Namen „Liste Bad Vöslau – Vereinigte Bürgerinitiativen“ auf. Zwei Tage später ist die „Initiative Lebensraum Gainfarn“ als achtes Mitglied dieser Bürgerliste beigetreten.[12]


Städtepartnerschaften



Persönlichkeiten


Philipp Draexler von Carin
Philipp Draexler von Carin

Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen mit Bezug zur Gemeinde



Literatur




Commons: Bad Vöslau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Vöslau – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 kB); abgerufen am 4. Jänner 2018
  3. Festschrift anläßlich der Eröffnung der neuen Thermalbadeanlagen am 20. Juni 1926. Bürgermeisteramt des Kurortes Vöslau, Vöslau 1926, OBV,
    Die Eröffnung des Thermalbades in Vöslau. In: Badener Zeitung, Nr. 50/1926 (XLVII. Jahrgang), 23. Juni 1926, S. 5 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  4. Nö LGBl 1928/49. In: Landesgesetzblatt für das Land Niederösterreich, Jahrgang 1928, S. 30 f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lgn.
  5. Nö LGBl 1954/25. In: Landesgesetzblatt für das Land Niederösterreich, Jahrgang 1954, S. 23. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lgn,
    Christl Braun (Red.), Stadtgemeinde Bad Vöslau (Hrsg.): Stadt Bad Vöslau. Festschrift zur Stadterhebungsfeier, 16. Mai 1954. Grasl, Bad Vöslau 1954, OBV.
  6. Türkisches Kulturzentrum in Bad Vöslau eröffnet. In: Kleine Zeitung. 24. Oktober 2009, archiviert vom Original am 16. September 2014;.
  7. Moscheebau in Bad Vöslau. (PDF; 192 kB) In: Station 10 Migration – Ein Fall für die Medien? Demokratiezentrum Wien, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  8. Das heutige Thermalbad Bad Vöslau entstand 1926 nach Plänen von Peter Paul Brang und Wilhelm Lukesch. Zur Straßenseite zeigt es ein leicht konkav geschwungenes Eingangsgebäude mit durchgehendem Kolonnadengang und einem massiven Uhrenturm. (Kabane & Liebe, Schwimmbad + Therme, Österreichischer Wirtschaftsverlag, 9. Oktober 2012, abgerufen am 21. Oktober 2019)
  9. neuer Markenname: VIVEA Gesundheitshotel
  10. Chronik 2003 Liste Flammer
  11. Wegen Raumordnungsprogramm: Liste Bad Vöslau gegründet. In: NÖN. Abgerufen am 13. Dezember 2018.
  12. Aktuelles | Liste Bad Vöslau – Vereinigte Bürgerinitiativen. Abgerufen am 11. Dezember 2018.
  13. nach ihm ist eine Straße/Gasse benannt; vgl. Straßenverzeichnis@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei Statistik Austria.
  14. Geschichte & Gschichtl`n – Spaziergang durch die Vergangenheit von Bad Vöslau auf www.badvoeslau-tourismus.at (pdf, 7,41 MB), abgerufen am 10. April 2018.
  15. Rychlik: Gäste – Große Welt in Bad Vöslau, S. 83.

На других языках


- [de] Bad Vöslau

[en] Bad Vöslau

Bad Vöslau (German: [baːt fœsˈlaʊ̯] (listen); Central Bavarian: Bod Vöslau) is a spa town in the Lower Austria federal state of Austria. It is also known as the cradle of the Austrian red wine cultivation. Population (2008): 11,190.

[ru] Бад-Фёслау

Бад-Фёслау[5] (нем. Bad Vöslau) — город , курорт в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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