Mandling, die Mautstelle an der Grenze zur Steiermark, lith. um 1830Der Hauptplatz von Radstadt
Sie wird auch die „alte Stadt im Gebirge“ genannt und ist als Wintersportort bekannt.
Geografie
Radstadt liegt auf 858m Höhe im Pongau und ist das Zentrum des Ennspongaus. Die Gemeindefläche beträgt 60,82km². Die Gemeinde gehörte bis 2004 zum Gerichtsbezirk Radstadt und ist seit dem 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Sankt Johann im Pongau. Der Hausberg ist der Rossbrand mit 1768m Höhe.
Berge in der Umgebung:
Kemahdhöhe, 1557m (Gondelbahn, Wander-, Ski- und Rodelgebiet)
Predigtstuhl, 1305m
Roßbrand, der Hausberg von Radstadt, 1768m (Bergbahn ab Filzmoos)
Seekarspitze, 2350m
Seekareck, 2217m
Vorderer und hinterer Gaisstein
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Katastralgemeinden bzw. gleichnamige Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
Höggen (491)
Löbenau (713)
Mandling (342)
Radstadt (2432)
Schwemmberg (903)
Radstadt ist Mitglied im Verband Kleine historische Städte.
Die Gegend um Radstadt war bereits im 4. Jahrhundert v.Chr. zur Zeit der Kelten bewohnt. Später befand sich an der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung zwischen Salzburg (Juvavum) und Aquileia eine römische Siedlung. Im 7.Jahrhundert begann die Besiedelung durch die Bayern. Der Name des Ortes ist 1074 als Rastat (Raststätte, Pausenort der Fuhrleute), 1092 als Radestat und 1139 wiederum als Rastat erwähnt.
Früher waren Radstadt und Altenmarkt im Pongau eine Ortschaft, aufgrund von zu vielen Bewohnern und daraus entstehende Unstimmigkeiten wurde Radstadt in zwei Orten geteilt. Altenmarkt ist ein Neologismus von "Alter Markt".
Die Stadterhebung am 27.Juli 1289 durch den Salzburger Erzbischof Rudolf von Hohenegg und die Haltung während der Bauernkriege 1525/26 (der Ort hielt 5.000 Bauern unter der Führung von Michael Gaismair stand) brachten der Stadt verschiedenen Freiheiten, unter anderem eine eigene Bürgergarde. 1527 erhielt Radstadt für seine Treue von Erzbischof Lang den großen Freiheitsbrief und Titel „Allzeit getreu“. Zur Entschädigung mussten die Belagerer die drei runden Ecktürme zur wehrtechnischen Verbesserung bauen. In Radstadt wurde 1528 der als evangelischer Märtyrer gestorbene Georg Scherer enthauptet.
In den Jahren 1731/32 mussten aufgrund des erzbischöflichen Emigrationsediktes über 3000 Protestanten auswandern, viele davon nach Ostpreußen.
Anfang des 19.Jahrhunderts wechselten österreichische, bayrische und französische Besatzungen einander ab, bis Salzburg 1849/50 ein selbständiges österreichisches Kronland wurde.
1875 wurde die Bahnlinie Bischofshofen–Selzthal fertiggestellt.
Überregionale Aufmerksamkeit erlangten in den 1920er Jahren die auf der Radstadter Freilichtbühne dargebotenen Aufführungen der von Matthias Jäger in Filzmoos wiederentdeckten „Comedy vom Jüngsten Gericht“ in der Bearbeitung von Alois Außerer.[2]
1938 wurden die Gemeinden Radstadt-Stadt und Radstadt-Land zusammengeschlossen.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in RadstadtSteirertor und Kapuzinerturm
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Radstadt
Paul Hofhaimer Tage
Seit 1987 finden in Radstadt die Paul Hofhaimer Tage statt, die jeweils Ende Mai/Anfang Juni ein Konzertprogramm durchführen.[3]
Bauwerke
Stadtbefestigung Radstadt: Im 13.Jahrhundert (ab 1231) befestigte mittelalterliche Stadt, wobei von mehreren verheerenden Bränden ein Großteil der ursprünglichen Bausubstanz schon vor Jahrhunderten zerstört wurde, das heutige Stadtbild prägen neuzeitlich-bürgerlicher Barock und Klassizismus. Noch erhalten sind Teile der frühneuzeitlichen Stadtmauer mit Hexen-, Teich- und Kapuzinerturm. Vor dem Teichturm findet man noch einen Teil des Stadtgrabens.
Pfarrkirche Radstadt: mehrfach umgebaute dreischiffige Basilika im reromanisch-regotischen Stil. 1314 wurde in Radstadt die erste Kirche gebaut. Durch die Stadtbrände wurde sie immer wieder verwüstet, letztmals 1865. In der Stadtpfarrkirche befindet sich auch die Paul-Hofhaymer-Gedächtnisorgel.
Evangelische Versöhnungskirche: 1994 bis 1996 errichtetes Architekturensemble
Schusterturm: spätgotische Lichtsäule aus 1513 im Friedhof der Stadtpfarrkirche
Kapuzinerkirche und Gruft: barocker Hochaltar; der Kapuzinerturm wird als Teil des Heimatmuseums Schloss Lerchen genutzt.
Schloss Lerchen: 1298 erstmals urkundlich erwähnt, 1779 renoviert; beherbergt heute das Heimatmuseum
Schloss Tandalier: entstand aus einem seit dem 15. Jahrhundert nachweisbaren Bauernhaus, das 1569 in ein unbefestigtes Renaissanceschloss umgebaut wurde
Burg Radstadt: ehemals Kapuzinerkloster, heute Pfarrhof
Schloss Mauer: umfriedete Anwesen mit einer Mauer mit Türmen bewehrt, in Privatbesitz
Befestigungsanlage Mandlingpass: Befestigungsanlage in Mandling an der Ennstal Straße
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Heimatmuseum: befindet sich im Schloss Lerchen und zeigt die Geschichte Radstadts, Handwerk und sakrale Kunst
Millenniumspfad: 1000 Schritte rund um die Stadtmauer und durch die Geschichte Österreichs
Anfang 2018 erhält Radstadt nach 42 Jahren Pause wieder ein Kino – im Dachgeschoß des Amtmannturms aus dem 16. Jahrhundert.[4]
Freizeit und Sport
Sport und Freizeitgestaltung im Winter und Sommer:
Bergbahnen (Schischaukel Radstadt – Altenmarkt, Teil des Wintersportgebietes Ski amadé)
Wirtschaft und Infrastruktur
Hauptstandbein der Stadt stellt der Tourismus dar. Radstadt liegt zentral im Skiverbund Ski amadé zwischen weiteren bedeutenden Skigebieten, während das hauseigene Skigebiet an der Kemahdhöhe nur von geringerer überregionaler Bedeutung ist. Eine Vielzahl an Beherbergungsbetrieben in allen Kategorien steht an diesem Urlaubsort zur Verfügung und bringt der Stadt hohe Einnahmen.
Wirtschaftssektoren
Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor war der Bereich Herstellung von Waren, der sechzig Prozent der Arbeitnehmer beschäftigte, gefolgt von der Bauwirtschaft mit dreißig Prozent. Im Dienstleistungssektor beschäftigten die Bereiche Handel sowie soziale und öffentliche Dienste jeweils dreißig Prozent der Erwerbstätigen. Dahinter folgten Beherbergung und Gastronomie mit achtzehn und freiberufliche Tätigkeiten mit zwölf Prozent (Stand 2011).[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
127
127
105
129
Produktion
90
64
1072
932
Dienstleistung
348
243
1203
1195
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Berufspendler
Von den 2300 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Radstadt wohnten, arbeitete eine Hälfte in der Stadtgemeinde, die andere Hälfte pendelte aus, blieb aber größtenteils im Bezirk. Rund sechzig Personen mehr pendelten zur Arbeit nach Radstadt.[8]
Verkehr
Eisenbahn: Radstadt liegt an der Ennstalbahn mit Direktverbindungen nach Salzburg und Graz.
Straße: Durch Radstadt verläuft die Katschberg Straße B99 von Bischofshofen nach Spittal an der Drau. Von dieser zweigt in der Stadt die Ennstal Straße B320 nach Schladming und Liezen ab. Die Tauern Autobahn A10 erreicht man zehn Kilometer im Westen der Stadt.[9]
Politik
Rathaus der Gemeinde
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 8 SPÖ, und 2 FPÖ.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 7 SPÖ, und 4 FPÖ.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 7 SPÖ, und 4 FPÖ.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 ÖVP, 7 FPÖ, und 5 SPÖ.[10]
seit 2019: Christian Pewny (FPÖ) 70,1 Prozent der Stimmen ohne Gegenkandidaten[12]
Wappen
Blasonierung: „In rotem Schild eine silberne Stadtmauer mit je zwei Zinnen beiderseits des ebenfalls mit zwei Zinnen bekrönten und zweifenstrigen Stadttorbaues mit rundbogigem Tor. Hinter der Mauer erheben sich beiderseits je ein Turm mit einem viereckigen Fenster unter zwei rundbogigen Doppelfenstern, leicht vorkragendem Obergeschoß mit zwei breitrechteckigen Fenstern und beiderseits abgewalmtem Satteldach. Der Raum zwischen den Türmen und dem Torbau ist durch ein silbernes Rad (seit 1306 im Stadtsiegel) mit acht Speichen ausgefüllt.“
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