Michelbach ist eine Marktgemeinde mit 865 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Marktgemeinde Michelbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Hauptort: | Michelbach Markt | |
Fläche: | 24,95 km² | |
Koordinaten: | 48° 6′ N, 15° 46′ O48.0993115.75886376 | |
Höhe: | 376 m ü. A. | |
Einwohner: | 865 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3074 | |
Vorwahl: | 02744 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 23 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von MichelbachMarkt 7 3074 Michelbach | |
Website: | www.michelbach.gv.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Hermann Rothbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Michelbach liegt im Bergland des Mostviertels südöstlich von St. Pölten in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,95 Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 47 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Mayerhöfen, Michelbach Dorf und Michelbach Markt.
Kasten bei Böheimkirchen | Stössing | |
Pyhra | ![]() |
Brand-Laaben |
St. Veit an der Gölsen (LF) | Rohrbach an der Gölsen (LF) | Hainfeld (LF) |
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. 1124 wurde der Ort erstmals als Michilpach erwähnt. In einer Urkunde des Bischofs Reginmar von Passau wird Michelbach aus dem Pfarrverband Pyhra herausgelöst und zur eigenständigen Pfarre erhoben. 1510 kam Michelbach in den Besitz der Herren von Greiß, unter denen der Ort reformiert wird. Die katholische Pfarre wurde nicht mehr besetzt und wieder von Pyhra aus mitbetreut. Während der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurde ein Großteil des Ortes verwüstet, nur sieben von 59 Höfen blieben verschont. 1541 wurde Michelbach von der Pest heimgesucht. Weitere Epidemien waren in den Jahren 1574 und 1583. Die vielen Opfer, die die Krankheit forderte, fehlten in der Landwirtschaft und brachten viele Grundbesitzer und Bauern in große Not. Bei der Zweiten Türkenbelagerung verloren 274 Menschen aus Michelbach ihr Leben. Die Pfarrkirche wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Überlebenden bauten ab 1708 eine neue Kirche. Ab 1710 siedelten sich neue Leute in der entvölkerten Wienerwaldregion an und begannen, die Dörfer neu aufzubauen. 1787 wurden den einzelnen Häusern Konskriptionsnummern zugeteilt. Die Napoleonischen Kriege überstand Michelbach, wie durch ein Wunder, unversehrt. 1921 richtete ein Hochwasser in Michelbach große Schäden an. 72 Soldaten aus Michelbach kehrten 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in die Heimat zurück.[3]
Michelbach beherbergt zudem den derzeit größten bekannten Kornelkirschenbaum, die Sigrid-Dirndl.[6]
Der Verein zur Erhaltung, Pflege und Vermarktung der Elsbeere mit Sitz in Michelbach bezeichnet das Gebiet der Gemeinden Brand-Laaben, Kasten bei Böheimkirchen, Stössing, Michelbach, Pyhra, Sankt Veit an der Gölsen, Rohrbach an der Gölsen, Hainfeld, Ramsau und Innermanzing als „Elsbeerreich“. Am 16. August 2009 wurde die Region auf einer feierlichen Veranstaltung in Schloss Grafenegg als Genuss Region Wiesenwienerwald Elsbeere[7] in die Initiative Genuss Region Österreich des Lebensministeriums und der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. aufgenommen.
Auf einer Erhebung nahe Michelbach-Dorf wurde im Jahr 1998 vom Amateurastronomenverein Antares die Sternwarte Michelbach errichtet. Die vom Bundesland Niederösterreich geförderte Volkssternwarte liegt auf einer Höhe von 636 m ü. A. und veranstaltet wöchentliche Sternführungen. Das größte Kuppelgebäude hat einen Durchmesser von 4,5 Meter. Daneben befinden sich weitere Kuppelbauten und das Hauptgebäude mit Vortragssaal und Sonnenteleskop. (Lage48.08811111111115.756111111111)[8][9]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2011 39, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 2011 62.[10] Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 386. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,21 Prozent.
In Michelbach befindet sich eine Volksschule.[11]
Am 13. Juli 1995 ging die dritte Windkraftanlage Österreichs in Michelbach in Betrieb. Sie wurde unter Beteiligung von 96 Privatpersonen errichtet. Die Leistung dieser Anlage beträgt 225 kW.[12] Dieses Bürgerbeteiligungsprojekt war der Grundstein für die heutige W.E.B. Windenergie AG.[13]
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Hermann Rothbauer,[14] Amtsleiter ist Markus Kainzbauer.[15]
Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2020 bei insgesamt 15 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 12, NEOS 2, SPÖ 1.[16]
Altlengbach | Asperhofen | Böheimkirchen | Brand-Laaben | Eichgraben | Frankenfels | Gablitz | Gerersdorf | Hafnerbach | Haunoldstein | Herzogenburg | Hofstetten-Grünau | Inzersdorf-Getzersdorf | Kapelln | Karlstetten | Kasten bei Böheimkirchen | Kirchberg an der Pielach | Kirchstetten | Loich | Maria-Anzbach | Markersdorf-Haindorf | Mauerbach | Michelbach | Neidling | Neulengbach | Neustift-Innermanzing | Nußdorf ob der Traisen | Ober-Grafendorf | Obritzberg-Rust | Perschling | Pressbaum | Prinzersdorf | Purkersdorf | Pyhra | Rabenstein an der Pielach | Schwarzenbach an der Pielach | St. Margarethen an der Sierning | Statzendorf | Stössing | Traismauer | Tullnerbach | Weinburg | Wilhelmsburg | Wölbling | Wolfsgraben