Das altmärkische Kirchdorf Wiepke liegt an der B 71 etwa neun Kilometer nördlich der Altstadt von Gardelegen zwischen den Ortsteilen Zichtau, Engersen und Estedt am Nordrand der Hellberge. Südwestlich der Ortslage befindet sich das Quellmoor Elf Quellen, aus dem der Wiepker Bach entspringt, der im Nordosten auf die Zichtauer Bäke trifft, die in die Milde mündet.[2]
Geschichte
Wiepke wurde im Jahre 1412 erstmals als wybeke erwähnt, als das Dorf von den Magdeburgern ausgeplündert wurde. Der Bericht ist in einer Klageschrift und Schadensrechnung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg vom 24. Mai 1420 gegen den Magdeburger Erzbischof Günther wegen der Landesbeschädigungen durch den Erzbischof und dessen Untertanen zu finden.[3] Weitere Nennungen sind 1430 das Dorf wibeke, 1541 Wipeck, 1687 Wiebeke.[4]
Die erste Erwähnung der Mühlen in Wiepke stammt aus einem Lehnsbrief von 1472 als dat dorp wibeke … darto dy Mollen, als Kurfürst Albrecht von Brandenburg Werner und Gebhard von Alvensleben mit Schloss und Vogtei Gardelegen beleiht.[5]
Im Jahre 1804 wird das Dorf Wiepke mit drei Wassermühlen genannt.[6]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde aus dem Kreis Gardelegen in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.[7] Durch einen Gebietsänderungsvertrag hat der Gemeinderat der Gemeinde Wiepke am 28. Mai 2009 beschlossen, dass die Gemeinde Wiepke in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[8][9]
Nach Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinde Wiepke wird Wiepke Ortsteil der Hansestadt Gardelegen. Für die eingemeindete Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Wiepke und künftige Ortsteil Wiepke wird zur Ortschaft der aufnehmenden Hansestadt Gardelegen. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Wiepke wird ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Die evangelischen Christen aus Wiepke gehörten früher zur Kirchengemeinde Wiepke in der Pfarrei Zichtau.[12] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Estedt im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]
Politik
Ortsbürgermeister der Ortschaft ist Michael Becker.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Gardelegen
Die Dorfkirche Wiepke ist ein spätromanisches aus Feldsteinen errichtetes Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert. Daher wurde Wiepke in die Straße der Romanik aufgenommen.
Auch eine sehenswerte Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert, die Reichwaldsche Mühle befindet sich im Ort. Pfingsten wird dort traditionell ein Mühlentag veranstaltet, bei dem mittelalterliches Handwerk der Region vorgeführt wird.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.208.
J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Band2. Verlag Heinrichshofen, 1842, S.417–418, 100. Wiepke (Textarchiv– Internet Archive).
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2339–2442, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band6. Berlin 1846, S.141–142 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.360.
Gebietsänderungsvertrag. Eingemeindung der Gemeinde Wiebke in die Hansestadt Gardelegen. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.10. Salzwedel 21.Oktober 2009, S.284–287 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 543kB; abgerufen am 20.April 2019]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.208.
Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1.Mai 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 20.Februar 2022]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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