Das altmärkische Ipse, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 3,5 Kilometer südlich der Gardelegener Altstadt in der Niederung der Milde. Es ist umgeben von Feldern und Wiesen und grenzt unmittelbar an das große Waldgebiet Colbitz-Letzlinger Heide. Die Hoppenmühle liegt einen Kilometer südwestlich des Dorfes.[3] Etwa einen Kilometer südlich liegt die zum Ortsteil gehörende Drögemühle.[4]
Geschichte
Im Jahr 1238 wird Ipse als Ipizse iuxta Gardeleven duo moledina erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschreibt.[5] Weitere Namensnennungen sind 1429 ypecze, 1465 Yptz, 1687 Ipzee, 1775 Ipse[1] oder Iptze[6] sowie 1804 Ipse und Ipze.[7]
Die Angabe von Wilhelm Zahn, dass der Ort ein Lehen derer von Bartensleben gewesen wäre,[8] bestätigen die Angaben des Historikers Peter Rohlach nicht.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ipse in die Stadt Gardelegen eingemeindet.[9]
Die evangelischen Christen der Kirchengemeinde Ipse gehörten früher zur Pfarrei Kloster Neuendorf.[11] 1930 erfolgte eine Zuordnung der Kirchengemeinde zur Pfarrei Berge und 1964 zur Pfarrei Gardelegen.[1] Die Kirchengemeinde Ipse gehört heute zum Pfarrbereich Gardelegen im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[12]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Ipse stammen aus dem Jahre 1671.[13]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Ortsmitte steht die evangelische Dorfkirche mit einem Friedgarten.[15] Sie ist ein Feldsteinbau mit Backsteinteilen, aus einem rechteckigen Schiff mit kurzem eingezogenen Rechteckchor, über breiten, im Innern als Sockel erscheinenden Mauern eines romanischen Baus, der wohl in spätgotischer Zeit entstanden ist.[1] Besonders erwähnenswert sind die spätgotischen Malereien im Chor. Erst nach 1960 wurde ein mit Ranken begrenzter Fries mit Passionsszenen im Osten (Dornenkrönung, Beweinung, Kreuzigung Christi) und die Auferstehung Christi im Süden, aufgedeckt.[16]
Die Hoppenmühle und die Drögemühle sind alte Wassermühlen direkt am Flüsschen Milde. Sie stehen unter Denkmalschutz.
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale Gardelegen
Vereine
Anfang 2016 wurde der Verein Ipse excitare e.V. gegründet, der gemeinsam mit der Kirchengemeinde die Dorfkirche Ipse nutzt und sie bei der Erhaltung und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes unterstützt.[16]
Weblinks
Commons: Ipse– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1033–1036, doi:10.35998/9783830522355.
Elke Weisbach:Es sind mehr gekommen, um zu bleiben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 19.Januar 2022, DNB1047268027, S.15.
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.28 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Peter Wilhelm Behrens:Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S.47 (altmark-geschichte.de[PDF]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.130.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.275, Abs. 6 (PDF).
Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1.Mai 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 20.Februar 2022]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.7 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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