Enerhodar (ukrainisch Енергодар; russisch Энергодар Energodar) ist eine Stadt im Südosten der Ukraine mit etwa 53.500 Einwohnern (2020).[1] Sie liegt in der Oblast Saporischschja am linken Ufer des Kachowkaer Stausees am Unterlauf des Dnepr in der Schwarzmeerniederung. Die Hauptstadt der Oblast, Saporischschja, liegt 70 km flussaufwärts.
Enerhodar | ||
Енергодар | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Saporischschja | |
Rajon: | Rajon Wassyliwka | |
Höhe: | 29 m | |
Fläche: | 63,5 km² | |
Einwohner: | 53.343 (2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 840 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 71500–711599 | |
Vorwahl: | +380 6139 | |
Geographische Lage: | 47° 30′ N, 34° 39′ O47.49722222222234.648888888889 | |
KATOTTH: | UA23040110010044100 | |
KOATUU: | 2312500000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Bürgermeister: | Olexandr Kulibow | |
Adresse: | вул. Курчатова 11 71500 м. Енергодар | |
Website: | http://www.en.gov.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Die Ortschaft wurde mit dem Bau des fossilen Kraftwerks Saporischschja am 12. Juni 1970 gegründet und ist damit eine der jüngsten Ortschaften der Ukraine. Die ersten zwei Jahre namenlos, erhielt sie 1972 den Namen Enerhodar und am 14. August 1985 die Stadtrechte.
Durch den Bau des Kernkraftwerkes Saporischschja 1981 ist die Stadt Standort des mit 6000 Megawatt installierter Leistung größten Kernkraftwerks Europas, welches der größte Arbeitgeber der Stadt ist.
Am 6. Mai 2004 geriet das Kernkraftwerk in die Schlagzeilen, als in einem nur 40 km entfernt befindlichen Waffendepot der Ukrainischen Armee, in dem Altbestände der Roten Armee gelagert wurden, ein Feuer ausbrach. Dieses war mehrere Tage außer Kontrolle, wobei Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen flogen.
Am 28. Februar 2022 behauptete Russland, die Stadt sowie das Kernkraftwerk Saporischschja im Rahmen des russischen Überfalls auf die Ukraine eingenommen zu haben. Der Bürgermeister von Enerhodar bestritt später diese Behauptung.[2] Die ukrainische Militärverwaltung für den Südosten bestätigte am 7. März, dass Enerhodar von russischen Streitkräften besetzt worden sei.[3] Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst sind rund 1000 russische Soldaten in Enerhodar sowie 500 weitere auf dem Gelände des anliegenden Atomkraftwerks stationiert. Von Enerhodar nehmen die russischen Truppen die Stadt Nikopol, auf der ukrainisch kontrollierten Seite des Flusses Dnjepr unter Beschuss.[4]
Jahr | Einwohner[1] |
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1979 | 14.043 |
1989 | 47.100 |
2001 | 56.242 |
2005 | 54.689 |
2011 | 54.484 |
2020 | 53.343 |
Städte: Berdjansk | Dniprorudne | Enerhodar | Huljajpole | Kamjanka-Dniprowska | Melitopol | Molotschansk | Orichiw | Polohy | Prymorsk | Saporischschja | Tokmak | Wassyliwka | Wilnjansk. Siedlungen städtischen Typs: Andrijiwka | Balabyne | Bilmak | Jakymiwka | Kamjane | Komysch-Sorja | Komyschuwacha | Kuschuhum | Kyryliwka | Malokateryniwka | Mychajliwka | Myrne | Nowomykolajiwka | Nowowassyliwka | Pryasowske | Pryschyb | Rosiwka | Salisnytschne | Stepnohirsk | Ternuwate | Tschernihiwka | Wessele